Tussinelda schrieb:Ja, es gibt viele andere Gefahren, warum wird dann der Wolf als DIE Gefahr schlechthin dargestellt?
ich stelle den Wolf nicht als DIE ultimative (und einzige) Gefahr dar - bin mir ja bewusst, dass es zig andere Gefahren gibt.
Jedoch kommt der Wolf nun als
weitere Gefahr
obendrauf... was er Jahrzehnte in D nicht war, weil nicht vorhanden.
kleinundgrün schrieb:So eine Gefährdungsbeurteilung muss man mehrstufig betreiben.
Erst mal muss man sich fragen, ob ein Wolf für einen Menschen überhaupt gefährlich sein kann. Da ist unstreitig: Ja. Der Wolf ist ein ausreichend großes Raubtier, das physisch und auch in Folge grundlegender Verhaltensmuster natürlich dem Grunde nach in der Lage ist, Menschen gefährlich zu werden.
Bei einem Zitronenfalter könnte man die Risikoanalyse an der Stelle dann abbrechen. Bei einem Wolf muss man weiter gehen
Alles richtig.
kleinundgrün schrieb:Da kommen wir zur konkreten Gefährdung. Und da spielen eben auch die ganzen Vergleiche mit anderen Gefahren eine Rolle. Da wägen wir ab, was nützt es uns, wie gefährlich ist es und wie gefährlich wird es wahrgenommen (die beiden letzten Punkte können stark divergieren und zu objektiv völlig unterschiedlichen und unverständlichen Entscheidungen führen).
klar das wird unterschiedlich wahrgenommen. Ein Vieh-Wirt wird es anders wahrnehmen als z.B. Städter, welche kaum die Chance haben, einem Wolf zu begegnen (es sei denn, der Wolf macht einen Ausflug in die Stadt oder der Städter wildert im Wald rum 😉)
kleinundgrün schrieb:Na ja, hier spielt es eine Rolle, wie viele Menschen nun wirklich unmittelbar durch Wölfe zu Schaden gekommen sind.
wobei ich mir nicht sicher wäre ob hin und wieder nicht mal ein Wolf oder Hybrid versehentlich umdeklariert worden sein könnte. Ich habe kein grenzenloses Vertrauen in Ämter, welche parteiisch bzw. eher pro Wolf sein könnten.
Natürlich denke ich nicht, dass falsche Deklaration in großem Stil passieren könnte.
Und falls das Argument käme, da würden die Wolfsgegner schon aufpassen dass sowas nicht passiert - naja, die werden ja Vorkommnisse nicht immer erfahren.
Und selbst wenn - könnten sie nicht publizieren, es war ein Wolf, wenn von amtswegen ein Hund diagnostiziert wurde.
Aber mal weg von diesem Argument, es geht ja eben nicht nur um Menschen die angefallen werden könnten, sondern auch um Haustiere und Weidetiere.
Hier im Tread las ich ja schon, dass ein Wolf in einen Garten eingedrungen war und einen Hund attackierte oder sogar tötete. Für manche Hundebesitzer ist sowas sehr schmerzlich, weil ein Hund für jemanden wie ein Familienmitglied sein kann.
Auch wenn sowas sehr selten vorkommt, die Statistik nützt demjenigen gar nichts.
Frau.N.Zimmer schrieb:Wenn deinem Kind das Gesicht zerbissen wurde, ist es die kackegal ob die Spezies millionenfach oder vereinzelt vorkommt
das würde dann aber genauso auf den Wolf zutreffen, falls sowas auch in D mal passieren würde.
Den Eltern wäre es dann auch egal, wie die Statistik und Wahrscheinlichkeit für solch ein Unglück war.