sooma schrieb:Dann haben sie bestimmt zu tun? Nicht immer ist da Zeit oder die passende Situation für einen Smalltalk an der Theke oder am Tisch. Das würde ich aber nicht per se als Unfreundlichkeit werten. Soweit höflich-professionell sind sie ja sicher.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass eine zügige Abfertigung nicht zwangsläufig ein Zeichen von Unfreundlichkeit sein muss bzw. so ein ausgedehnter Smalltalk hin und wieder auch sehr unfreundlich wirken kann - nämlich auf die Person, die in so einer Schlange gegebenenfalls hinten dran steht.
Kommt halt immer auf die Situation an. Ich unterhalte mich in zumeist kleineren, inhabergeführten Läden auch schon mal mit dem Personal. Wenn ich die Zeit dafür habe, wenn es sich inhaltlich anbietet und wenn ich mit der Unterhaltung sonst niemanden störe.
Vor allem der letzte Punkt wird meiner Erfahrung immer mal wieder vergessen.
Aktuell bin ich z.B. ziemlich krank. Habe mir leider vor anderthalb Wochen eine relativ heftige Bronchitis eingefangen. Wenn ich momentan nicht gerade im Bett mit Laptop rum huste, bin ich beim Arzt oder auf dem Weg zur Apotheke.
Leider ist besagte Apotheke die einzige, die ich in meinem derzeitigen Zustand fußläufig erreichen kann und leider hatten sie bislang keines der verschriebenen Medikamente vorrätig, sodass ich jeweils später am Tag noch mal vorbei kommen muss, um diese abzuholen.
Leider, weil ich das Pech habe, jedes Mal hinter anderer Kundschaft anzustehen, die meint, mit der Apothekerin noch ausführlichen Smalltalk halten zu müssen. Und ich rede da nicht von apothekentypischen Unterhaltungen wie "Wie dosiere ich dieses Medikament richtig" und Co. Sondern alles Mögliche von der Lebensgeschichte bis zum Palaver über die Bauernproteste.
Sorry, spätestens wenn der nächste Kunde hinter einem steht, sollte man damit von Kundenseite aufhören. Ich will mir das nämlich nicht anhören, sondern eigentlich wieder in mein Bett. Aber vielleicht hat diesen Leuten der Hinweis mit der Maske auf meinem Gesicht und dem rasselndem Atem bislang auch nicht gereicht. Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal kräftig loshusten. Der Apothekerin hingegen mache ich keine Vorwürfe. Was soll die denn auch machen? Wenn sie diese Gespräche abwürgt gilt sie vermutlich sofort als unfreundlich und ich kann verstehen, wenn sie das nicht will, weil potenziell geschäftsschädigend.
Das ist im Übrigen auch nicht die einzige Location, in der mir sowas häufiger passiert. Kaufe z.B. auch regelmäßig in einem Reformhaus ein, vor allem dann, wenn mir nach der Arbeit mal wieder die Straßenbahn, mit der ich heim komme, direkt vor der Nase wegfährt. Die nächste kommt dann erst in 20 Minuten, das Geschäft befindet sich direkt neben der Haltestelle. Eigentlich ist das also massig Zeit, um einzukaufen. Vor allem, weil seltenmehr als ein oder zwei andere Kunden vor Ort sind und ich meistens eh schon weiß, was ich kaufen werde, also zielgerichtet darauf zusteuere und mir nehme, was ich brauche.
Nachdem ich die Anschlussbahn mittlerweile dennoch mehrmals verpasst habe, weil es leider nur eine Kasse gibt und die Kundschaft an derselben leider ebenfalls häufiger mal sehr redefreudig wird - und ich leider zu höflich bin, um das Zeug aus der Kühlung, das ich da meistens kaufe, einfach auf die Theke zu knallen und aus dem Laden zu hechten, um meine Bahn noch zu kriegen - meide ich das Geschäft mittlerweile ganz simpel.