Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?
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Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?
16.01.2024 um 00:32Hanne_Lore schrieb:Ich hoffe doch sehr, dass die wenigsten Hundehalter ihren Hund als Stressfaktor empfinden. 🐶Das hoffe ich zwar auch immer wieder, doch leider stellt sich das oft als falsch raus. Zumindest, wenn sie mit ihnen draußen unterwegs sind, und mit den vielen Herausforderungen heillos überfordert werden.
Schöner Beitrag übrigens von dir; der von 22:55
Deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, weshalb ich mir momentan auch keinen neuen Hund mehr zulegen will. Zu viele zu ahnungslose Menschen, die sich selbst und ihren Mitmenschen das Leben schwer machen, weil sie nicht mal die Grundlagen der Hundehaltung beherrschen. Hundeschule ist das A und O; besonders fürs Herrchen/Frauchen. Ich wäre sogar mittlerweile dafür, eine Art Führerschein für den Hundehalter einzuführen.
Besonders auch zum Wohle des Tiers.
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16.01.2024 um 08:31Hanne_Lore schrieb:Heute besuchen z.B wesentlich mehr Leute die Hundeschule als früher.Mein Eindruck ist leider ein anderer. Während Corona wurden viele Hunde unbedacht als Zeitvertreib angeschafft.
Erste Regel, die man dort lernt: an der Leine wird nicht gespielt.
Zweite: Euer Hund muss nicht mit jedem fremden Hund Kontakt haben. Zickzack bzw ausweichen, wird hier sogar oft empfohlen. Gerade bei z.B. Leinenaggression.
Die Tierheime platzen aus allen Nähten.
Man hat gemerkt, dass das putzige Welpilein nicht nur Spaß sondern auch Arbeit macht.
Und da seh ich leider oft lustlose Gassigänger, die mehr mit ihrem Handy als mit ihrem Hund beschäftigt sind.
Und das sind auch keine Momentaufnahmen, sondern die Leute seh ich ja regelmäßig.
Ja, ich kenn die Regeln. Leider ist mein Eindruck, einige haben noch nie davon gehört.
Hundeschulebesuch war für uns ne Selbstverständlichkeit.
Und zwar für die komplette Familie, da Familienhund.
Das "Motto" die Hunde regeln das schon untereinander ist mir ein Graus.
Vll hab ich mich zu missverständlich ausgedrückt. Mit Zickzack meinte ich, mich vor Schreck bei jeder Hundebegegnung überfordert
ins nächste Gebüsch zu werfen. Man kann auch souverän ausweichen.
Wir hatten hier ne weisse Boxerhündin, die stand jedesmal schon auf den Hinterbeinen, wenn sie uns gesehen hat.
Natürlich geht man an solchen Hunden großräumig vorbei, ich muss ja nix provozieren,
aber hektisch zu flüchten wäre mir im Leben nicht eingefallen.
Deine Unsicherheit als Hundehalter überträgt sich ja auch auf deinen Hund.
Hanne_Lore schrieb:Zudem verhalten sich viele Hundehalter draußen auch echt unmöglich.Da stimme ich zu. Nach dreizehn Jahren Hundehaltung könnt ich ein Buch schreiben.
Das jetzt hier auszuführen wäre zwar teilweise lustig, aber leider off-topic.
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16.01.2024 um 09:26nasenstüber schrieb:Ich wäre sogar mittlerweile dafür, eine Art Führerschein für den Hundehalter einzuführen.Das würde ich mir auch wünschen. Hier in NRW gibt es lediglich den Sachkundenachweis, im Grunde ist der aber ein Witz und eben auch nicht verpflichtend für alle, sondern nur für diejenigen, deren Hunde größer als 40cm und schwerer als 20Kg werden.
Besonders auch zum Wohle des Tiers.
Bahoma schrieb:Und da seh ich leider oft lustlose Gassigänger, die mehr mit ihrem Handy als mit ihrem Hund beschäftigt sind.Das finde ich so traurig. Und dann wird sich am Ende gewundert, dass keine Bindung entsteht und der Hund macht, was er will.
Und das sind auch keine Momentaufnahmen, sondern die Leute seh ich ja regelmäßig.
Bahoma schrieb:Vll hab ich mich zu missverständlich ausgedrückt. Mit Zickzack meinte ich, mich vor Schreck bei jeder Hundebegegnung überfordertIch hatte dich tatsächlich ein wenig missverstanden, stimme dir aber absolut zu.
ins nächste Gebüsch zu werfen. Man kann auch souverän ausweichen.
Bahoma schrieb:Nach dreizehn Jahren Hundehaltung könnt ich ein Buch schreiben.Ohhhh ja, man erlebt echt ne Menge. Vielleicht ergibt sich hier im Forum an anderer Stelle ja mal ein Austausch dazu.
Das jetzt hier auszuführen wäre zwar teilweise lustig, aber leider off-topic.
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16.01.2024 um 09:40martenot schrieb:Auch irgendwie merkwürdig: bei meinem Arbeitgeber gibt es eine Cafeteria für Mittagspausen. Obwohl ich da schon seit Jahren hingehe und das Personal immer weitgehend gleich ist - es gibt irgendwie keinen Wiederkennungseffekt. Die Angestellten wirken immer so, als ob sie mich zum ersten Mal sehen würden. Und obwohl ich (aufgrund einer geringen Auswahl) häufig dasselbe an der Theke bestelle, muss ich es jedesmal wieder exakt wie beim ersten Mal erklären. Ich habe noch nie jemanden irgendwas sagen hören, wie "Hi, dasselbe wie immer? Wie gehts denn so?" oder ähnliches.Hast Du denn schon einmal etwas Nettes gesagt, einen Smalltalk begonnen, gefragt, wie es geht, dort jemandem über reine Höflichkeit hinaus "Danke" gesagt, Trinkgeld gegeben? Irgendetwas, was das Ganze auf so eine Ebene heben könnte?
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16.01.2024 um 09:43sooma schrieb:Hast Du denn schon einmal etwas Nettes gesagt, einen Smalltalk begonnen, gefragt, wie es geht,Ja, natürlich. Aber meistens kommt man nicht weit, wegen Eile und so.
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16.01.2024 um 09:44Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?
16.01.2024 um 10:05sooma schrieb:Wer hat es eilig? Du oder das Personal?Das Personal. Ich habe es meistens nicht eilig.
Auch im Fitnessstudio bin ich eher einer von der entspannten Fraktion, der sich gemächlich durch die Geräte arbeitet. Zeit für ein wenig Smalltalk wäre immer, wenn jemand Lust hätte, zu quatschen.
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16.01.2024 um 10:18martenot schrieb:Das Personal. Ich habe es meistens nicht eilig.Dann haben sie bestimmt zu tun? Nicht immer ist da Zeit oder die passende Situation für einen Smalltalk an der Theke oder am Tisch. Das würde ich aber nicht per se als Unfreundlichkeit werten. Soweit höflich-professionell sind sie ja sicher.
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16.01.2024 um 10:21Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?
16.01.2024 um 10:24martenot schrieb:Du wirst es sicher besser wissen als ich. Passt schon.Hä? ^^ Na, wenn Du da auch so auftrittst, wundert es mich dann doch nicht. Vielleicht halten sie ja in weiser Voraussicht Abstand. ;)
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16.01.2024 um 10:33sooma schrieb:Vielleicht halten sie ja in weiser Voraussicht Abstand. ;)Ganz wie du meinst. Sicher kann man aus dieser kurzen Konversation genau ablesen, wie ich mich im realen Leben verhalte.
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16.01.2024 um 12:28Hier auf dem platten Land gibt es für Menschen, die nicht gerade Soziologe sind, genügend Möglichkeiten, mit anderen Menschen in Austausch zu kommen. Vereine, Parteien, Kirchengemeinden und soziale Netzwerke, die beispielsweise Einkäufe oder Fahrdienste organisieren, Zeit- und Sachen-Tauschbörsen etc.
Den Umgang zwischen den Menschen dort empfinde ich durchaus als positiv und freundlich. Dabei gelten Norddeutsche doch immer als zurückhaltend und wortkarg. Das ist nach meiner Erfahrung auch nur so ein Klischee.
Den Umgang zwischen den Menschen dort empfinde ich durchaus als positiv und freundlich. Dabei gelten Norddeutsche doch immer als zurückhaltend und wortkarg. Das ist nach meiner Erfahrung auch nur so ein Klischee.
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16.01.2024 um 12:28martenot schrieb:Das erlebe ich auch oft so, zumindest was Basics der Höflichkeit im öffentlichen Umgang miteinander betrifft. Da scheint das Meiste irgendwie verloren gegangen zu sein. Viele Leute haben sich eine große Muffeligkeit und Gleichgültigkeit angewöhnt, die ich früher so nicht kannte.
Gelegentlich ziehe ich das Beispiel Fitnessstudio heran, wo die Trainierenden meiner Erfahrung nach vor 10 Jahren noch eine gewisse Basisfreundlichkeit gezeigt hatten: man hat sich kurz gegrüßt, sich zugenickt, vielleicht sogar ein paar Worte miteinander gewechselt. Momentan ist es so, dass die allermeisten Leute sich entweder komplett ignorieren oder sich gegenseitig als störend wahrnehmen. Verstärkt wird das Ganze noch dadurch, dass sich fast alle mit Kopfhörern abschotten und ständig aufs Smartphone starren, sobald sie nicht unmittelbar trainieren.
martenot schrieb:Auch im Fitnessstudio bin ich eher einer von der entspannten Fraktion, der sich gemächlich durch die Geräte arbeitet. Zeit für ein wenig Smalltalk wäre immer, wenn jemand Lust hätte, zu quatschen.Du empfindest das als unfreundlich, ich würde mich nicht daran stören. Ich würde auch gar nicht erwarten, dass mich fremde Menschen in einem Fitnessstudio grüßen. Natürlich spricht nichts dagegen sich zu grüßen. Aber das das so eine ungeschriebene Regel ist, dass man sich im Fitnessstudio grüßt, das ist mir neu.
Mir scheinen da unterschiedliche Interessen und Ansichten aufeinander treffen. Das hat meiner Ansicht nach aber wenig mit Unfreundlichkeit zu tun. Ich gehe ins Fitnessstudio um zu trainieren und nicht um Leute kennenzulernen, oder um mich zu unterhalten. Ich möchte dort keinen Smalltalk halten, sondern fokussiert trainieren. Ist das wirklich unfreundlich? Ich denke nicht. Ich muss doch nicht anderen für Gespräche bereit stehen, wenn ich dazu in dem Moment gar keine Lust habe.
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16.01.2024 um 12:59Dwarf schrieb:Aber das das so eine ungeschriebene Regel ist, dass man sich im Fitnessstudio grüßt, das ist mir neu.Das ist mir auch neu. Von solchen ungeschriebenen Regeln weiß ich nichts.
Dwarf schrieb:Ist das wirklich unfreundlich? Ich denke nicht.Wie gesagt, das dürfte auch eine Mentalitätsfrage sein. In Deutschland / Mitteleuropa hält man es nicht für unfreundlich, wenn man selbst bei gewissen Interaktionen (z.B. Gerätewechsel oder im Umkleidebereich) nicht grüßt. Ich würde aus meiner Erfahrung heraus denken, dass das in anderen Ländern durchaus anders wahrgenommen und praktiziert wird.
Ja, und in meinen jüngeren Jahren kann ich mich noch erinnern, dass man es damals auch noch anders gesehen und gehandhabt hat. Dieses weitgehende Nichtgrüßen war damals noch nicht so üblich, und ich glaube nicht, dass man es als unangenehm empfunden hat, eine gewisse Freundlichkeit auszustrahlen.
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16.01.2024 um 13:07Doors schrieb:Dabei gelten Norddeutsche doch immer als zurückhaltend und wortkarg. Das ist nach meiner Erfahrung auch nur so ein Klischee.Ich würde übrigens meiner Erfahrung nach zustimmen, dass die Nord- und Ostdeutschen tendenziell oft freundlicher und aufgeschlossener sind als die Süddeutschen. Grade hier in Südbayern (aber auch in Baden-Württemberg) begegnen mir recht häufig Menschen, die eher wortkarg und zurückgezogen wirken.
Was mir im letzten Sommer aufgefallen ist: wir waren in Dresden und waren in der Stadt unterwegs. Unsere sächsische Bekannte hat mehrmals ganz unbekümmert Leute auf der Straße und in der Straßenbahn angesprochen, um beispielsweise irgendwas zu erfragen oder kurz Smalltalk zu halten. Das hat mir gut gefallen - in Südbayern würde man so ein Verhalten eher selten erleben, denke ich. Und wenn man jemanden ungefragt anspricht, kann es sein, dass man eine missmutige (oder gar keine) Reaktion erntet.
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16.01.2024 um 13:27martenot schrieb:Und wenn man jemanden ungefragt anspricht, kann es sein, dass man eine missmutige (oder gar keine) Reaktion erntet.So ähnlich wie Deine da oben? :D
Ich denke da auch, dass es um unterschiedliche Erwartungen geht oder eben um soziale Erwartungen, die besagte Mitarbeiter und Mitkunden gar nicht erfüllen können und auch nicht müssen.
Oder um unpassende Situationen, wie (für mich) in der Umkleide jeden zu grüßen oder von der Bedienung auch persönliche Unterhaltung zu wünschen. In der Bahn oder im Zug hat jeder Zeit, wenn er nicht gerade aussteigen will, man sitzt – da bietet sich ein Smalltalk etc. viel eher an.
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16.01.2024 um 13:33@martenot
Was ich hier oben auch sehr schätze: Man spricht sich mit Vornamen an und dutzt sich, hält auch mal auf der Straße mit den Autos an, fährt die Scheibe runter und hält einen kurzen Klönschnack. Die anderen warten hinter einem, bis das Gespräch beendet ist - oder nehmen daran teil. Ist halt schon sehr „hyggelig“ an der dänischen Grenze. Natürlich gibt es auch Begegnungen mit Menschen, denen man weniger gern begegnet. Dann reicht ein „Moin!“ nebst Kopfnicken und man geht seiner Wege. Als politisch aktiver Mensch rede ich sogar mit meinen politischen Gegnern bzw. Konkurrenten. Das gebietet die Höflichkeit. Man kennt sich, man respektiert sich, ungeachtet sonstiger Differenzen. Das mag ich schon sehr.
Was ich hier oben auch sehr schätze: Man spricht sich mit Vornamen an und dutzt sich, hält auch mal auf der Straße mit den Autos an, fährt die Scheibe runter und hält einen kurzen Klönschnack. Die anderen warten hinter einem, bis das Gespräch beendet ist - oder nehmen daran teil. Ist halt schon sehr „hyggelig“ an der dänischen Grenze. Natürlich gibt es auch Begegnungen mit Menschen, denen man weniger gern begegnet. Dann reicht ein „Moin!“ nebst Kopfnicken und man geht seiner Wege. Als politisch aktiver Mensch rede ich sogar mit meinen politischen Gegnern bzw. Konkurrenten. Das gebietet die Höflichkeit. Man kennt sich, man respektiert sich, ungeachtet sonstiger Differenzen. Das mag ich schon sehr.
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16.01.2024 um 13:34Doors schrieb:Das mag ich schon sehr.Ja, das mag ich ehrlich gesagt auch sehr. Wenn immer ich in Norddeutschland (oder auch in Ostdeutschland) bin, gehe ich gern auf solche Gesprächsangebote ein.
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16.01.2024 um 13:45@martenot
Nachbarschaftshilfe wird hier auch ganz groß geschrieben. Man leiht sich, was man braucht, ob nun einen Hochdruckreiniger oder einen Kleinbagger, einen Akkuschrauber oder einen Trecker mit Frontlader. Oft packt dann auch noch jemand mit an: Du hilfst mir, Stubben zu roden, dafür helfe ich Dir beim Dachdecken.
Während Corona organisierten hier Migrantenfamilien Einkaufsgemeinschaften, „um etwas zurück zu geben“, weil sich hier in den Jahren zuvor viele ehrenamtlich um die neu Angekommenen gekümmert haben. Das war top organisiert, wenngleich unter Vernachlässigung von Datenschutz. Adressen von „immobilen“ älteren Leuten fielen bei einem Pflegedienst zufällig auf einen USB-Stick, dann haben wir die Menschen angerufen und gefragt, ob sie Hilfe bräuchten, Fahrzeug-, Personal- und Routenplanung wurde organisiert und los ging‘s.
Geblieben ist ein Netzwerk, zu dem ich, neben einigen anderen, auch jetzt noch gehöre. Wir fahren Menschen zu Arztpraxen, Behördenterminen, Einkäufen oder einfach mal so spazieren. Als Dankeschön gibt es dann zu Weihnachten Pralinen, Eingemachtes oder ‘ne Buddel Schnaps. Ich bekam diesmal u. a.Tankgutscheine, was mich natürlich sehr freute. Manchmal erledigen wir auch kleine Reparaturen, Hausarbeiten, Tierarztbesuche oder Schneeräumen. Alle freuen sich, alle sind freundlich.
Sollte ich in den nächsten Jahren aus verschiedenen Gründen in eine städtischere Umgebung ziehen, werde ich das wirklich vermissen.
Nachbarschaftshilfe wird hier auch ganz groß geschrieben. Man leiht sich, was man braucht, ob nun einen Hochdruckreiniger oder einen Kleinbagger, einen Akkuschrauber oder einen Trecker mit Frontlader. Oft packt dann auch noch jemand mit an: Du hilfst mir, Stubben zu roden, dafür helfe ich Dir beim Dachdecken.
Während Corona organisierten hier Migrantenfamilien Einkaufsgemeinschaften, „um etwas zurück zu geben“, weil sich hier in den Jahren zuvor viele ehrenamtlich um die neu Angekommenen gekümmert haben. Das war top organisiert, wenngleich unter Vernachlässigung von Datenschutz. Adressen von „immobilen“ älteren Leuten fielen bei einem Pflegedienst zufällig auf einen USB-Stick, dann haben wir die Menschen angerufen und gefragt, ob sie Hilfe bräuchten, Fahrzeug-, Personal- und Routenplanung wurde organisiert und los ging‘s.
Geblieben ist ein Netzwerk, zu dem ich, neben einigen anderen, auch jetzt noch gehöre. Wir fahren Menschen zu Arztpraxen, Behördenterminen, Einkäufen oder einfach mal so spazieren. Als Dankeschön gibt es dann zu Weihnachten Pralinen, Eingemachtes oder ‘ne Buddel Schnaps. Ich bekam diesmal u. a.Tankgutscheine, was mich natürlich sehr freute. Manchmal erledigen wir auch kleine Reparaturen, Hausarbeiten, Tierarztbesuche oder Schneeräumen. Alle freuen sich, alle sind freundlich.
Sollte ich in den nächsten Jahren aus verschiedenen Gründen in eine städtischere Umgebung ziehen, werde ich das wirklich vermissen.