Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?
02.11.2022 um 19:25Was hat das denn mit respektlosem Nichtgrüßen zu tun. Es einfach respektlos!makaeasy schrieb:Wisst ihr womit sich diese fremden Menschen gerade beschäftigen? Was
Was hat das denn mit respektlosem Nichtgrüßen zu tun. Es einfach respektlos!makaeasy schrieb:Wisst ihr womit sich diese fremden Menschen gerade beschäftigen? Was
Einiges … aber dafür bräuchte man wohl etwas Empathie um dies zu verstehen.Krautwurm schrieb:Was hat das denn mit respektlosem Nichtgrüßen zu tun. Es einfach respektlos!
Also ich arbeite in einem Supermarkt und grüsse oftmals die Menschen an denen ich vorbeikomme. Mehr damit sie merken das ich vorbeiwill, also um die Aufmerksamkeit zu erlangen.makaeasy schrieb:Dann tu das weiterhin. Schließe aber in Zukunft nicht darauf, falls jemand nicht zurück grüßt, dass er schlecht erzogen ist oder Whatever.
Ich persönlich käme mir „doof“ vor im Supermarkt wildfremde Menschen in den Gängen zu grüßen. Wenn du es tun möchtest, bitte.
Da stimme ich dir vollkommen zu. Ist aber auch nicht wirklich das, was ich generell meine.Snowman_one schrieb:Aber wenn man etwas will, also die Frage nach einem Artikel und wo dieser zu finden ist, dann ist eine Begrüssung durchaus angebracht. Einfach «Wo ist das und das?» ohne Begrüssung war und ist unhöflich.
Stimme ich dir auch zu, dass dies ein unhöfliches Verhalten ist. Zumal es ja dort um konkrete Fragen geht.Snowman_one schrieb:Ein neueres Phänomen sind die «Schweiger». Das gab es vor ein paar Jahren noch nicht. Leute kommen zu mir an die Kasse, ich begrüsse sie….nichts. Ich frage sie nach ihrer Kundenkarte…nichts.. Ich frage sie ob sie eine Quittung wollen….nichts.
Die ganze Zeit sehen sie mich an und schweigen. Diese Leute finde ich unhöflich und sie stehlen den anderen Zeit, da ich auf eine Antwort warten muss die nicht kommt.
Wobei Empathie von beiden Seiten entgegengebracht werden kann. Die Auswirkungen der Grußlosigkeit trotz Kontakten wie z.B. in der Bahn oder im Sportstudio kann bei Empathie vielleicht nachvollzogen werden. Wir sind eben soziale Menschen, denen es normalerweise gut tut, wenn ein gewisses Basislevel an Kommunikation stattfindet (wozu ich z.B. Grüßen, freundliche Blicke etc. zählen würde).makaeasy schrieb:aber dafür bräuchte man wohl etwas Empathie um dies zu verstehen.
Ja, sowas stört natürlich noch mehr. Diverse Formen von Rücksichtslosigkeit und Dreistigkeit habe ich in der Bahn auch schon erlebt. Beispiele:MissMary schrieb:Noch mehr aber die Rücksichtslosen. Ich saß kürzlich auch im Zug - setzte sich jemand neben mich - völlig grußlos. Packte dann aber das Handy aus und begann, mit den verschiedensten Leuten zu Skypen (?).
„Kontakten“? Weil man zeitgleich für einen gewissen Zeitraum am selben Ort ist?martenot schrieb:Wobei Empathie von beiden Seiten entgegengebracht werden kann. Die Auswirkungen der Grußlosigkeit trotz Kontakten wie z.B. in der Bahn oder im Sportstudio kann bei Empathie vielleicht nachvollzogen werden. Wir sind eben soziale Menschen
Mir fällt auf, dass dir insbesondere der Status des Fremden wichtig ist, und dass ein Fremder auch ein Fremder zu bleiben hat, kann das sein? Ich bin da ganz anders gestrickt: warum soll ich mich so strikt gegen Kontakte mit anderen Menschen wehren? Ehrlich gesagt finde ich, dass jeder Kontakt (selbst ein flüchtiger Kontakt mit "Fremden") mir die Chance gibt, neue Anregungen bekommen zu können. Habe ich immer wieder erlebt, dass sich ein spontanes Gespräch mit einem "Fremden" unerwartet interessant entwickelt hat.makaeasy schrieb:Es sind fremde Menschen mit denen ich Null Berührungspunkte habe.
Das ist falsch. Ich habe überhaupt nichts gegen Smalltalk, Begrüßungen, zunicken.martenot schrieb:Mir fällt auf, dass dir insbesondere der Status des Fremden wichtig ist, und dass ein Fremder auch ein Fremder zu bleiben hat, kann das sein? Ich bin da ganz anders gestrickt: warum soll ich mich so strikt gegen Kontakte mit anderen Menschen wehren? Ehrlich gesagt finde ich, dass jeder Kontakt (selbst ein flüchtiger Kontakt mit "Fremden") mir die Chance gibt, neue Anregungen bekommen zu können. Habe ich immer wieder erlebt, dass sich ein spontanes Gespräch mit einem "Fremden" unerwartet interessant entwickelt hat.
Dann meinst du, muss man sich nach der Lust der anderen richten?makaeasy schrieb:, dass wenn man aber keine Lust
Was du findest ist Irrelevant. Wenn ich kein Bock habe dir „Hallo“ zu sagen, ist das mein gutes Recht und es geht dich überhaupt nichts an warum ich kein Bock hab.Krautwurm schrieb:Dann meinst du, muss man sich nach der Lust der anderen richten?
Ich finde es eher andersrum
Wenn du darauf ungewöhnlich wenig Lust hast, wäre wahrscheinlich eine Reise auf den amerikanischen Kontinent keine Freude. Denn meiner Erfahrung nach sind sowohl in Nord- als auch in Südamerika die meisten Leute deutlich kommunikativer als die Deutschen bzw. Mitteleuropäer. Da kann es einem fast überall passieren, dass man von "Fremden" angesprochen und gegrüßt wird.makaeasy schrieb:Ich wehre mich nur dagegen, dass wenn man aber keine Lust auf soziale Interaktion mit fremden hat, dies nicht unhöflich ist.
Ehrlich gesagt wirken solche Aussagen irgendwie barsch und unfreundlich auf mich. Eigentlich ist das eben nicht die Art, wie ich Kommunikation in der Gesellschaft angenehm finde. "Geht dich nix an" und "habe keinen Bock" sind so typisches Missmutsgebrummel, wie man sie derzeit häufig hören kann, und was ich persönlich eben nicht angenehm finde.makaeasy schrieb:ist das mein gutes Recht und es geht dich überhaupt nichts an warum ich kein Bock hab.
Ja, find ich auch. Und passt ja auch zum topic dieses Exemplar.martenot schrieb:Eigentlich ist das eben nicht die Art, wie ich Kommunikation in der Gesellschaft angenehm finde. "Geht dich nix an" und "habe keinen Bock" sind so typisches Missmutsgebrummel, wie man sie derzeit häufig hören kann, und was ich persönlich eben nicht angenehm finde
Aha, verstehe, es geht hier nur um dein Befinden. Alles klar.makaeasy schrieb:ich kein Bock habe dir „Hallo“ zu sagen, ist das mein gutes Recht und es geht dich überhaupt nichts an warum ich kein Bock hab
Natürlich geht es um mein Befinden. Was habe ich mit dir zu tun?Krautwurm schrieb:Aha, verstehe, es geht hier nur um dein Befinden. Alles klar.
Das hast du wohl überlesen?makaeasy schrieb:Das ist falsch. Ich habe überhaupt nichts gegen Smalltalk, Begrüßungen, zunicken.
Das ist mir auch mal passiert - total dreist. Unser Zug hatte Probleme und wir mussten am nächsten Bahnhof umsteigen - leider war der schon ziemlich voll. Meine Kinder waren damals mini und ich war mit Kind #3 schwanger. Es gab nur 4er, die alle irgendwie belegt waren. Wir hatten noch eine Stunde Fahrt vor uns und da war so ein Paar, die saßen nebeneinander auf zwei Sitzen und haben die anderen mit ihren Rucksäcken blockiert.martenot schrieb:Ein anderes Mal saß im Zug hinter mir ein Mann allein auf einem Zweiersitz (zwei Plätze nebeneinander). Er hatte sich mit seinem Laptop über beide Plätze ausgebreitet, aber weil der Zug sehr voll war, wollte sich jemand auf den zweiten Platz setzen. Das wollte der Mann gar nicht einsehen, und er bestand darauf, beide Plätze weiterhin nutzen zu wollen. Sowas finde ich ehrlich gesagt dreist.
Ich hatte mich übrigens damals umgedreht und gemeint, dass der Zug eben sehr voll wäre und daher die Plätze alle gebraucht würden. Daraufhin hatte er mich angemault, ich solle mich nicht einmischen, das ginge mich nichts an. Ich fand aber schon, dass mich das was angeht, nämlich vom Prinzip her: in vollen Zügen bringt es nun mal nichts, wenn viele Leute glauben, sie könnten trotzdem einen Anspruch auf zwei Plätze erheben.MissMary schrieb:Mich ärgerte es aber, dass diese Deppen mit der Sitzblockade echt davon kamen.
Das habe ich auch schon erlebt mit zwei Jugendlichen, die sogar 4 Plätze für sich belegen wollten, aber ich habe mich dann doch durchgesetzt, während die Jugendlichen schmollten. Die wollten unter sich sein, aber es war eben zu voll.martenot schrieb:Ein anderes Mal saß im Zug hinter mir ein Mann allein auf einem Zweiersitz (zwei Plätze nebeneinander). Er hatte sich mit seinem Laptop über beide Plätze ausgebreitet, aber weil der Zug sehr voll war, wollte sich jemand auf den zweiten Platz setzen. Das wollte der Mann gar nicht einsehen, und er bestand darauf, beide Plätze weiterhin nutzen zu wollen. Sowas finde ich ehrlich gesagt dreist.
Das stimmt, wobei das meinem Eindruck nach manchmal davon abhängt, ob man selbst Schweizer ist oder nicht. Gelegentlich habe ich schon erlebt, dass das freundliche Lächeln nach dem Grüezi verschwunden war, sobald man anhand meiner Aussprache erkennen konnte, dass ich aus dem "großen Kanton" bin. Aber zum Glück sind die meisten Leute doch freundlich zu mir, obwohl ich kein Schweizer bin.Laura_Maelle schrieb:In der Schweiz wird eigentlich sehr viel Wert auf Freundlichkeit gelegt.
Das liegt vielleicht daran, dass diese Schweizer schon Negatives mit Deutschen erlebt haben. Ich höre das öfter, dass Schweizer z. B. mit deutschen Arbeitskollegen Probleme haben, weil diese doch ziemlich offen sind, während die Schweizer diesbezüglich eher die Japaner Europas sind. :Dmartenot schrieb:Das stimmt, wobei das meinem Eindruck nach manchmal davon abhängt, ob man selbst Schweizer ist oder nicht. Gelegentlich habe ich schon erlebt, dass das freundliche Lächeln nach dem Grüezi verschwunden war, sobald man anhand meiner Aussprache erkennen konnte, dass ich aus dem "großen Kanton" bin. Aber zum Glück sind die meisten Leute doch freundlich zu mir, obwohl ich kein Schweizer bin.