Atrox schrieb:Wenn wir über die Gesamtgesellschaft reden, kommt es eben nicht auf die individuellen Eindrücke an.
Da gebe ich dir Recht.
Atrox schrieb:Auch wenn ich nicht so wahnsinnig viel älter bin als du, denke ich, dass man in den Zwanzigern auch den Ernst des Lebens kennenlernt. Man ist nicht mehr in der Schule, wo gute Leistungen honoriert werden und schlechte Leistungen korrigiert werden. Der subjektive Eindruck, dass die Gesellschaft unfreundlicher wird, kann eben auch durch andere Lebensumstände zu Stande kommen.
Würde ich dir sogar beipflichten, aber da ich im Leben nie für was gelobt wurde, mehr immer das Gegenteil erfahren habe, fehlt für mich diese Erfahrung völlig, plötzlich in eine andere Welt einzutreten.
Ich möchte auch anmerken, dass es nicht nur mir so geht, sondern vielen jungen und auch älteren Menschen, die ähnliche Erfahrungen hatten und die Welt nie so gesehen haben wie jetzt zum Beispiel andere.
Wenn jetzt mein Eindruck sagen würde, die Gesellschaft wird undreundlicher, wieso wird er dann liebevoll “subjektiv“ genannt und ein Eindruck, der das nicht teilt, ist dann weniger subjektiv und mehr Bedeutung zugemessen. Wieso?
Atrox schrieb:Hinzu kommt eben auch die höhere Vernetzung, die dazu führt, dass wir nicht nur selber Unfreundlichkeit erfahren, sondern eben auch sekundär erfahren, wenn andere Leute unfreundlich behandelt werden. Das sind objektive Punkte, die kausal dazu führen, dass wir die Gesellschaft als unfreundlicher sehen als sie ist. Auch wenn es natürlich Spekulation und Meinung ist.
Das gab es auch schon vor der Vernetzung.
Man erzählt seiner Mama eine Situation aus dem Zugabteil. Freunde und Bekannte und Familie ist da.
Da wird dann richtig ein Thema draus und jeder erzählt von seinen Erlebnissen, wo sie Unfreundlichkeit erfahren haben.
Draußen auf der Straße sieht man auch ständig, wie andere Menschen angegangen werden und behandelt werden. Wenn man jetzt miteinander vernetzt ist, stimmt, könnte man auf die Idee kommen, dass das nur an der Vernetzung liegt, aber wenn die Vernetzung jetzt schon einige Jahre besteht, schon nicht mehr wegzudenken ist, sich da das Thema immer mehr und mehr häuft, auch wenn es vorher noch im Rahmen war, wieso sollte das an der Vernetzung liegen?
Wenn dich die kommenden Jahre immer mehr Menschen unfreundlich behandeln, mehr als sonst, mehr Menschen dir da zustimmen und nicken, findet dann keine Veränderung statt?
@InterestedAber nicht, wenn die Vernetzung schon seit Jahren besteht und wir damit schon lebten.