Atrox schrieb:Wieso ist es schwerer einen guten Job zu finden? Das könnte man nun wirklich mit ein paar Zahlen unterfüttern.
Es geht um die Frage “guter Job“, nicht nur irgendeinen Job.
Atrox schrieb:Ich war auch nach dem Abi für ein Jahr zuhause. Der Druck als Arbeitnehmer war für mich deutlich größer. 20 Bewerbungen pro Woche ausdrucken ist was anderes als 40 Stunden zu ackern.
Hehe, mein Fehler, ich meinte nicht den physischen Druck, sondern mehr den psychischen. Job finden, Geld haben, anderen nicht dauernd erzählen müssen, man wäre arbeitslos... Und immer dieses Nase rümpfen der Leute, wenn man sagt, ich bin beim Amt.
Atrox schrieb:Und in die andere Richtung ist es legitim oder wie?
Ich habe das erwähnt, weil du ja dieses Beispiel immer wieder hervor holst.
Atrox schrieb:Nein, die Grenze zwischen freundlich und unfreundlich ist eben nicht so leicht zu ziehen. Für den einen wirkt der Sachbearbeitet freundlich, weil er einen Guten Tag gewünscht hat, der andere findet ihn unfreundlich, weil er nicht permanent gelächelt hat oder sich dazu erdreistet nicht zu allem Ja und Amen zu sagen.
Ich glaube, das Beispiel ist überzogen, viel mehr könnte man hier über Höflichleitsfloskeln reden, nicht aber um den Umgangston und dass jemand permanent lächelt, verlangt auch keiner. Besonders wenn man gerade konzentriert ist, ist das unmöglich. Ich denke, dass
Atrox schrieb:oder sich dazu erdreistet nicht zu allem Ja und Amen zu sagen.
das hier eine Wertung ist. Wie oft habe ich erlebt, dass man sich über einen Umgangston beschwert, der nächste es aber so weitergibt, als hätte ich ihn unfreundlich genannt, weil er mir nicht das gegeben hat, was ich von ihm wollte. Dieser letzte Satz erinnert mich gerade wieder daran. Es wird viel verzerrt und verschwommen.
Die Grenze zwischen Freundlichkeit und Unfreundlichkeit ist sehr leicht zu ziehen, denn wenn ich dich jetzt einen Arsch nennen würde, wäre ich ganz klar unfreundlich.
Atrox schrieb:Kannst du so gut zwischen Absicht und Versehen entscheiden?
Als ich letztens angesprochen wurde im Supermarkt habe ich die Person nur angeguckt und bin ohne was zu sagen weiter gegangen. Ich denke nicht, dass man das missinterpretieren kann. Ich war ein Arsch, fertig.
Genauso gut erkennt man, wenn eine Person jemanden winkt und die geht weiter, sieht aber, dass diese Person einen nicht gesehen hat.
“Oh, der hat mich nicht gesehen“ ist dann der Ausruf.
Die Person wird dann nicht als unfreundlich tituliert.
Klar kann man auch mal nicht festlegen, was was ist, weil man nicht die ganze Situation im Blick hat, aber nichtsdestotrotz lässt sich die Grenze ganz einfach ziehen.
Atrox schrieb:Meine Freunde wurden schon so oft von mir als Arschlöcher bezeichnet. Das hat aber keiner unfreundlich bewertet, sondern eben im Kontext. Was meinst du, wie ich manchmal bei FIFA ausraste? :D Da geht ja jetzt auch einer daher und erzählt mir, wie kacke die Gesellschaft geworden ist, weil ich ihm während einer Runde FIFA die Pest an den Hals wünsche. Wenn die Person das doch tun würde, würde ich sie wohl für sehr empfindlich halten.
Klar, ich nenne auch mal jemanden aus Spaß einen Arsch, aber das sind halt Umgänge unter Freunden. Draußen nenne ich niemanden einen Arsch, außer, ich meine das so. Aber das resultiert dann ja wieder aus dem, was man Unfreundlichkeit nennt.^^