Wird die Gesellschaft immer unfreundlicher?

Jeba schrieb:Einfach deshalb weil es nicht höflich ist, nicht zurück zu grüßen, wenn jemand nett "GutenTag" sagt.

Wo steht dass ich dies nicht tue? Ich habe immer davon gesprochen, dass ich nicht AKTIV fremde Leute grüße.

Jeba schrieb:Also kann Dir deren Meinung auch vollkommen egal sein.

Mir persönlich ist das auch vollkommen egal. Ich sage nur, dass nur weil man nicht grüßt, man nicht unfreundlich ist. Garnicht so schwer zu verstehen oder? Fremde Menschen nicht grüßen hat nichts aber auch überhaupt nichts mit Unfreundlichkeit zu tun.

Heute kann ich ein Beispiel bringen zum Thema und ja, ich empfinde so ein Verhalten als unfreundlich, eher bis übergriffig oder daneben.

Ich war was einkaufen, hatte gerade alles in mein Auto geladen und den Einkaufswagen zurück gestellt. Da kommt ein Mann auf mich zu und fragt unvermittelt :

Was issn des für e Audo? Ferrari?

Also wenn man jemand wildfremdes sowas fragen muss ohne mal wenigstens guten Tag oder Hallo zu sagen....da muss man sich wirklich nicht wundern wenns keine Ambitionen meinerseits gibt sich ein Gespräch aufzwingen zu lassen.

Nemesis59 schrieb:Was issn des für e Audo? Ferrari?

Komische Frage. Das sieht man doch eigentlich, was das für ein Auto ist?
Wie hast Du dann auf seine Frage reagiert?

nairobi schrieb:Komische Frage. Das sieht man doch eigentlich, was das für ein Auto ist?
Wie hast Du dann auf seine Frage reagiert?

Du sagst es, ist wirklich eine sehr komische Frage, erst recht wenn das Markenzeichen vorne zu sehen ist.

Inzwischen lasse ich mich von Fremden nicht mehr in ein Gespräch verwickeln, es passiert einfach zu viel.

Zuletzt bin ich in unserer Bankfiliale beim Geld ziehen am Automat angequatscht worden mit einer wirklich sehr dummen,komischen Frage. Da hab ich ganz schnell das Weite gesucht und wurde dann übelst beschimpft. Der Typ hatte auf jeden Fall keine guten Absichten und das in der Bank wo Kameras laufen, so frech sind solche dann doch.

@nairobi

nairobi schrieb:Komische Frage. Das sieht man doch eigentlich, was das für ein Auto ist?

Bei manchen (Sport)Wagen kann man tatsächlich manchmal nicht erkennen, was für eine Marke das ist. Nicht jeder erkennt einen McLaren, Koenigsegg, Rimac oder ähnliche Exoten. Da kann man schonmal denken, das es sich um einen Ferrari handeln könnte.

Nemesis59 schrieb:Zuletzt bin ich in unserer Bankfiliale beim Geld ziehen am Automat angequatscht worden mit einer wirklich sehr dummen,komischen Frage. Da hab ich ganz schnell das Weite gesucht und wurde dann übelst beschimpft. Der Typ hatte auf jeden Fall keine guten Absichten und das in der Bank wo Kameras laufen, so frech sind solche dann doch

Das hab ich auch schon mal erlebt, als ich beim Bahnhof Geld aus dem Automaten ziehen wollte. Da hat sich eine Frau an mich rangemacht und die Sicherheitslinie hinter mir überschritten, um mich direkt rücklings anzubetteln. Das hat mich so empört, dass ich gleich zum Bahnschalter rannte und mich beschwerte, damit die Bahnhofspolizei einschreitet. Die haben auch gleich reagiert. Also das geht gar nicht. Ich habe die Frau auch ausgeschimpft.

Dr.Edelfrosch schrieb:Nicht jeder erkennt einen McLaren, Koenigsegg, Rimac oder ähnliche Exoten. Da kann man schonmal denken, das es sich um einen Ferrari handeln könnte.

Okay, danke.
Ich muss gestehen, dass mir diese aufgezählten Marken ganz unbekannt sind...allerdings interessiere ich mich auch nicht für Autos.

Nemesis59 schrieb:Zuletzt bin ich in unserer Bankfiliale beim Geld ziehen am Automat angequatscht worden mit einer wirklich sehr dummen,komischen Frage.

Nemesis59 schrieb:Der Typ hatte auf jeden Fall keine guten Absichten

Das könnte ein Diebstahls-/Ausspähversuch gewesen sein. Wird bevorzugt bei älteren Menschen gemacht.

Ich hatte in den letzten Wochen zwei solche Erlebnisse:

Erstes Erlebnis, eine ehemalige Kollegin, die vor einiger Zeit in Ruhestand ging, hatte Geburtstag. Ich kann mir das nur merken, weil meine Schwester auch in der Ecke Geburtstag hat. Dachte daran, schrieb ihr morgens eine WhatsApp, dass ich an sie denke, ihr einen schönen Tag wünsche - kam keine Reaktion. Eine andere Kollegin warf eine Karte ein. Einen Tag später gab es bei Whatsapp so eine Statusmeldung "Danke an alle ....". Fand ich sehr unpersönlich und distanziert. Nächstes Jahr schreibe ich nicht mehr.

Das andere ist meinem Sohn diese Woche passiert - hatten wir (mit anderen Beteiligten aber schon einmal). Mein Sohn besucht die Oberstufe eines Gymnasiums. Wenn nach der 9. Stunde Unterricht aus ist, fährt gerade der Bus so, dass man ihn nicht erreicht, sondern 55 Minuten warten muss. An dem Tag hat es geregnet. Das gleiche Gymnasium wird von einer deutlich jüngeren Schülerin aus der Nachbarschaft besucht, deren Eltern ständig irgendwelche Bitten an unseren Sohn haben - er soll morgens mit ihr laufen (es geht durch ein dunkles Waldstück), wenn sie krank ist, Entschuldigungen mitnehmen, Arbeitsblätter mitbringen, .... Er distanziert sich ziemlich, läuft aber morgens mit ihr, damit sie sicher am Zug ankommt (und nimmt dafür in Kauf, dass er jeden Morgen 10 Minuten früher los muss, da er alleine ja sehr viel schneller läuft). Auf jeden Fall hatte dieses Mädchen auch nach der 9ten aus. Mein Sohn spricht sie an "Wartest du auch auf den Bus?", sie antwortet, dass ihr Vater so Feierabend machen kann, dass er sie abholt. Er fragt, ob er mitfahren kann, sie sagt "Nö, das nervt mich voll, wenn mein Vater dann mit dir über die Oberstufe quatscht.". Äh ...

MissMary schrieb:Auf jeden Fall hatte dieses Mädchen auch nach der 9ten aus. Mein Sohn spricht sie an "Wartest du auch auf den Bus?", sie antwortet, dass ihr Vater so Feierabend machen kann, dass er sie abholt. Er fragt, ob er mitfahren kann, sie sagt "Nö, das nervt mich voll, wenn mein Vater dann mit dir über die Oberstufe quatscht.". Äh ...

Sieht so aus, als würde das Mädchen gar nicht so "betreut" werden wollen von Deinem Sohn. - Ihre Helikopter-Eltern sind das Problem. Deswegen hat sie so reagiert. Ich kenne das von meiner Nichte, die auch immer so genervt ist von ihren Eltern, die sich auch an ihre Schulkameraden ranmachen und bestimmten wollen, mit wem meine Nichte mitgeht - und mit wem nicht.

Laura_Maelle schrieb:Sieht so aus, als würde das Mädchen gar nicht so "betreut" werden wollen von Deinem Sohn. - Ihre Helikopter-Eltern sind das Problem. Deswegen hat sie so reagiert. Ich kenne das von meiner Nichte, die auch immer so genervt ist von ihren Eltern, die sich auch an ihre Schulkameraden ranmachen und bestimmten wollen, mit wem meine Nichte mitgeht - und mit wem nicht.

Ja, das mag sein. Es ist auch ein zweischneidiges Schwert - Problem ist auch, dass aktuell gar nicht so viele Kids aus unserer Dorfecke das Gymnasium besuchen und morgens mit dem Zug fahren (viele Eltern arbeiten in der Stadt und nehmen ihre Kinder mit dem Auto mit). Das war früher anders ... Ich würde nun meine 7. Klässlerin auch nciht alleine durch den Wald zum Zug laufen lassen und war im Gegenzug auch froh, dass unsere Tochter damals von anderen Dorfkindern "betreut" wurde - das war so eine Art Generationenvertrag und so kommuniziere ich das meinem Sohn gegenüber auch.

Dass man ihn dann allerdings stehen lässt (es sind ca. 15 Minuten mit dem Auto, aber eben 55 Minuten + 10 Minuten Zugfahrt + 15 Minuten Heimweg) weil man selbst gerade keine Lust hat ... das ist einfach unsozial.

MissMary schrieb:Dass man ihn dann allerdings stehen lässt (es sind ca. 15 Minuten mit dem Auto, aber eben 55 Minuten + 10 Minuten Zugfahrt + 15 Minuten Heimweg) weil man selbst gerade keine Lust hat ... das ist einfach unsozial.

Mein Rat an Deinen Sohn: Das nächste Mal trotzdem mitgehen und den Vater direkt fragen. Der hätte sicher nicht Nein gesagt. Die Tochter hat das alles sicher nicht überlegt. Eben ein unreifer Teeny. Meine Nichte ist auch oft so.

Ach je, vergleichbare Geschichten kenne ich noch aus meiner Schulzeit, vor allem aus der Unterstufenzeit. Da waren sich manche Mitschüler bzw. deren Eltern auch zu fein, einen mal ausnahmsweise mitzunehmen, wenn man bei miesem Wetter an der Haltestelle wartete oder irgendeine besondere außerschulische Veranstaltung - wir waren beispielsweise mit unserer Klassenlehrerin regelmäßig in der Natur wandern - auf dem Programm stand. Meist kamen ähnlich blöde Ausreden.

MissMary schrieb:Erstes Erlebnis, eine ehemalige Kollegin, die vor einiger Zeit in Ruhestand ging, hatte Geburtstag. Ich kann mir das nur merken, weil meine Schwester auch in der Ecke Geburtstag hat. Dachte daran, schrieb ihr morgens eine WhatsApp, dass ich an sie denke, ihr einen schönen Tag wünsche - kam keine Reaktion. Eine andere Kollegin warf eine Karte ein. Einen Tag später gab es bei Whatsapp so eine Statusmeldung "Danke an alle ....". Fand ich sehr unpersönlich und distanziert. Nächstes Jahr schreibe ich nicht mehr.

Nun, es ist ja offenbar eine ältere Person. Vielleicht hat sie sowieso Probleme im Umgang mit dem Smartphone und hat sich deshalb auf diese unpersönliche Statusmeldung beschränkt, anstatt womöglich Dutzenden Leuten bei WhatsApp einzeln zu danken.

MissMary schrieb:Mein Sohn spricht sie an "Wartest du auch auf den Bus?", sie antwortet, dass ihr Vater so Feierabend machen kann, dass er sie abholt. Er fragt, ob er mitfahren kann, sie sagt "Nö, das nervt mich voll, wenn mein Vater dann mit dir über die Oberstufe quatscht.". Äh ...

MissMary schrieb:Dass man ihn dann allerdings stehen lässt (es sind ca. 15 Minuten mit dem Auto, aber eben 55 Minuten + 10 Minuten Zugfahrt + 15 Minuten Heimweg) weil man selbst gerade keine Lust hat ... das ist einfach unsozial.

Das finde ich auch. Willst Du es bei den Eltern mal ansprechen? Hilfsbereitschaft ist schließlich keine Einbahnstraße.

Man muss heutzutage wirklich aufpassen, dass man sich nicht ausnutzen und veräppeln lässt, zu viele sind vom Typ NIMM.

Keine Ahnung, in was für unzivilisierten Gegenden manche User hier so leben (müssen). Aber ich erlebe weder "tägliche" Beleidigungen noch Respektlosigkeit.

Mag sein, dass der Nordfriese mit Worten sparsam ist, oder zu faul zum Beleidigen. Ich bemühe mich, stehts höflich zu meinen Mitmenschen zu sein (ausser hier im Forum) und erfahre genau solche Höflichkeiten. Wie man in den Wald hinein ruft...

Aber mir scheint dieser Thread wieder einer von denen zu sein, der den Grundton transportiert: Alle sind schlecht - nur ich bin gut. Ich bin ein armes Opfer dieser bösen Welt. Und früher war sowieso alles besser.

Und wer ist Schuld? Die Medien, das Kapital, die Achtundsechziger, das "schnelle Leben" - gerade so, als wären die Menschen früher höflicher gewesen als heute. Nein, waren sie nicht. Unfreundliche, sozial nur bedingt taugliche Mitmenschen gab es zu allen Zeiten und an allen Orten.

Balumpa schrieb: Ach je, vergleichbare Geschichten kenne ich noch aus meiner Schulzeit, vor allem aus der Unterstufenzeit. Da waren sich manche Mitschüler bzw. deren Eltern auch zu fein, einen mal ausnahmsweise mitzunehmen, wenn man bei miesem Wetter an der Haltestelle wartete oder irgendeine besondere außerschulische Veranstaltung - wir waren beispielsweise mit unserer Klassenlehrerin regelmäßig in der Natur wandern - auf dem Programm stand. Meist kamen ähnlich blöde Ausreden.

Ja, wir hatten das so ein paar Mal, dass Leute spezifisch ihr eigenes Kind abgeholt haben und die anderen Kinder an der Haltestelle stehen ließen (aber wehe, du würdest es andersherum auch so machen!).

Bei uns auch beliebt: Die Zughaltestelle ist ca. 15 Minuten Fußweg entfernt - da fahren Leute zur Haltestelle, wenn es sehr regnet und schneit, nehmen aber nur das eigene Kind mit, weil sie "keinen Bock auf Nässe im Auto haben, das rostet dann!".

Balumpa schrieb: Nun, es ist ja offenbar eine ältere Person. Vielleicht hat sie sowieso Probleme im Umgang mit dem Smartphone und hat sich deshalb auf diese unpersönliche Statusmeldung beschränkt, anstatt womöglich Dutzenden Leuten bei WhatsApp einzeln zu danken .

Jain, es folgte auch kein anderer persönlicher Kontakt. Ich finde eher, das Whatsapp zu solchen unpersönlichen Dingen verleidet. Was ich auch hasse in der Adventszeit - 1000fach weitergeleitete Videos, die das Datenvolumen auffressen.

Nemesis59 schrieb: Man muss heutzutage wirklich aufpassen, dass man sich nicht ausnutzen und veräppeln lässt, zu viele sind vom Typ NIMM.

Passend zum Thema habe ich heute eine Whatsapp von einer Freundin bekommen, deren Mann Zahnarzt ist. Die haben nun eine "heimliche" Handynummer für "echte" Freunde. Die berichten, dass sie nun nahezu fast jedes Wochenende relativ aggressiv angerufen werden von entfernten Bekannten mit Zahnnotfällen, die dann beleidigt sind, dass der Mann nun nicht extra für sie in die Praxis ausrückt, um ein Wochenendinlay zu basteln, wo ihm doch "vor vier Tagen schon ein Stück Zahn rausgebrochen ist". Sie meint, da sind Leute dabei, die sie seit 10 Jahren nicht persönlich gesprochen haben (und die natürlich auch ganz woanders in Behandlung sind).

Doors schrieb:Aber mir scheint dieser Thread wieder einer von denen zu sein, der den Grundton transportiert: Alle sind schlecht - nur ich bin gut. Ich bin ein armes Opfer dieser bösen Welt. Und früher war sowieso alles besser.

Nö, ich finde, das kann durchaus diskutiert werden. Es ist nicht so, dass früher alles besser war, aber gerade durch die Digitalisierung und Whatsapp gibt es eben auch andere Kontaktmöglichkeiten, die Leute echt schamlos ausnutzen.

Doors schrieb:gerade so, als wären die Menschen früher höflicher gewesen als heute. Nein, waren sie nicht. Unfreundliche, sozial nur bedingt taugliche Mitmenschen gab es zu allen Zeiten und an allen Orten.

Waren sie nicht, bzw. nicht immer. Gerade zu meiner Jugend war meine Heimatregion voller Griesgrame. Zwischendurch hat es aber meiner Erinnerung auch Phasen gegeben, in denen sich mehr Menschen bemüht hatten, sich gegenseitig freundlicher und wertschätzender zu begegnen.

Im übrigen finde ich es nicht verkehrt, auch solche Themen zu diskutieren. Wenn es einen stört, oft unfreundlich behandelt zu werden, kann man sich ja drüber austauschen, warum nicht? Man kann zum Beispiel Fragen stellen, warum das so ist, warum man es als unangenehm empfindet, und welche Vor- oder Nachteile es hätte, wenn sich die Menschen freundlicher begegnen würden.

Und wie gesagt, es ist kein Naturgesetz, dass sich Menschen unfreundlich verhalten müssen. Es gibt durchaus Regionen und Länder mit unterschiedlichem Freundlichkeitsniveau, und gerade in Nord- und Südamerika scheint man mit größerer Selbstverständlichkeit im Alltag freundlich und gesprächsbereit zu sein.

Nein, nicht unfreundlicher, dafür aber zum Glück ehrlicher.

Die Menschen sind heute weniger bereit nach außen ein freundlicheres, hilfsbereiteres und empathischeres Wesen vorzuspielen als sie es tatsächlich sind.

Da ich immer für absolute Ehrlichkeit bin, begrüße ich das sogar, so lange der Ton respektvoll bleibt und bei der Leistung von "Erster Hilfe" (Unfall, Verbrechen, Naturkatastrophe, ...) nicht weggeschaut wird.

FerneZukunft schrieb:Die Menschen sind heute weniger bereit nach außen ein freundlicheres, hilfsbereiteres und empathischeres Wesen vorzuspielen als sie es tatsächlich sind.

Wobei ich bedingungslose Ehrlichkeit für das gesellschaftliche Miteinander nicht unbedingt förderlich finde. Wenn ich immer ehrlich sagen würde, was ich denke, dann würde ich mir wohl viel zusätzlichen Ärger einhandeln, ohne dass jemand einen Vorteil davon hätte. Was würde es bringen, wenn ich jemandem ehrlicherweise mitteilen würde, dass ich ihn beispielsweise hässlich oder unsympathisch finde? Das würde mir nichts bringen und den anderen verletzen und womöglich weitere Kränkungen als Kettenreaktion auslösen.

Ich persönlich bin der Meinung, dass eine höflich-freundliche Grundform der Kommunikation zwar ggf. zum Teil auf Unehrlichkeit beruht, aber einfach Vorteile für den Umgang miteinander hat. Abgesehen davon finde ich, dass Worte auch irgendwie zu Gefühlen werden können: wenn ich jemanden nett behandle, obwohl er mir zunächst unsympathisch erscheint, kann sich in der Folge sowohl mein Gefühl als auch das Verhalten des anderen ändern.

martenot schrieb:Was würde es bringen, wenn ich jemandem ehrlicherweise mitteilen würde, dass ich ihn beispielsweise hässlich oder unsympathisch finde?

Du musst es dieser Person nicht unaufgefordert direkt ins Gesicht sagen.
Ich beende mit so jemanden schnell ein Gespräch bzw. lade ihn:sie nicht höflichkeitshalber auf irgend eine Veranstaltung/Familienfeier ein.

Ich habe schon vor 24,5 Jahren dem weiblichen Teil der Familie meines Partners (seine Mutter und seine fünf Schwestern) ins Gesicht gesagt, dass ich meine Freizeit lieber ausschließlich mit meinen Partner verbringe, als mit der Großfamilie zusammen hocken (zB grillen, Geburtstage Feiern,...)

Mir ist es auch lieber, wenn mir jemand direkt ins Gesicht sagt, dass er:sie mich nicht leiden kann, als dass mir etwas vorgegaukelt wird.

martenot schrieb:Abgesehen davon finde ich, dass Worte auch irgendwie zu Gefühlen werden können:

Ich weiß was Du meinst. Ich gebe Dir recht, dass so etwas vorkommen kann, allerdings sehr selten