Amazon - Perfektes Konzept oder handfeste Bedrohung?
09.09.2018 um 13:09Ich glaube, ich habe den Originalartikel gefunden:
Huebner Y, Blythe PT. On the Rebound: How can we meet our carbon targets in the light of rebound effects. In: Road Traffic Information and Control. 2010, London, UK: IET.
Diesen Artikel findet man noch auf einer russischen Seite, die wissenschaftliche Artikel führt, aber da die Seite illegal ist, werde ich nicht darauf verlinken. Insoweit könnt mir jetzt glauben oder nicht, dass ich folgendes richtig zusammengefasst habe:
In diesem Artikel geht es gar nicht um die direkten ökologischen Effekte im Vergleich online versus offline Shopping, sondern um die Frage, welche gesellschaftlichen Verhaltensänderungen dies hervorruft und welchen ökologischen Effekt dies hat.
Es geht um den Rebound Effekt, also dass eine Änderung in eine positive Richtung durch Verhaltensänderung der Menschen den gegenteiligen Effekt hat oder zumindest der positive Effekt geschwächt wird!
Klassisches Beispiel für einen solchen Effekt ist die Einführung von ABS in Autos: das führt eigentlich zu deutlich mehr Verkehrssicherheit, verhindert Unfälle. Aber bei einer signifikanten Zahl von Fahrern führt die gewonnene Sicherheit auch zu riskanterer Fahrweise. Und so passieren dann wieder einige Unfälle, die ohne ABS nicht passiert wären. Beim ABS ist es nun so, dass der positive Effekt den negativen Effekt weit übersteigt, sodass der net-Effekt positiv ist.
Die Behauptung des Papers ist nun, dass beim Online Shopping und auch bei dem anderen Thema des Papers, dem Home-office, die rebound Effekte die ursprünglichen positiven Effekte übersteigen!
Aufs Home-Office bezogen: mehr Home-office führt zwar erstmal zu weniger Berufspendeln, damit zu positiven Effekten für die Umwelt, aber dann führt es auch dazu, dass Menschen aufs Land rausziehen, weiter weg von der Firma, zu der sie ja nur noch selten bis nie hinfahren. Dies aber führt zu Zersiedelung, zu Mehrverkehr zum Einkaufen, Kinder in die Schule bringen etc und damit zu negativen Umwelteffekten.
Und so wird auch beim Online Shopping argumentiert: das Paper attestiert tatsächlich dem Online Shopping einen positiven (!) Umwelteffekt durch gesparte Fahrten zu Geschäften etc., sagt jedoch, dass Onlineshopping zu verändertem Einkaufsverhalten (Kauf von einzelnen Dingen statt Zusammenfassung von Bestellungen, Kauf bei mehr verschiedenen Händlern und demzufolge mehr Einzelsendungen, mehr Bestellungen zur Ansicht und entsprechende Retouren) und auch vor allem zu Mehrkonsum führt!
Und daher kommt der Autor zum Schluss, dass weitere Verbreitung von Onlineshopping negative Umwelteffekte hat!
Die Darstellung dieses Ergebnisses in der Presse würde ich schon für Fake News halten! Der Artikel sagt, dass Onlineshopping ökologischer (!) ist, aber das Verhalten der Konsumenten so sehr sich ändert, dass Die schlussendliche Ökobilanz negativ ist, die Presse macht daraus, dass Onlineshopping eine schlechte Ökobilanz hat. Und @Majax glaubt dieser Fehldarstellung geradezu religiös...
Huebner Y, Blythe PT. On the Rebound: How can we meet our carbon targets in the light of rebound effects. In: Road Traffic Information and Control. 2010, London, UK: IET.
Diesen Artikel findet man noch auf einer russischen Seite, die wissenschaftliche Artikel führt, aber da die Seite illegal ist, werde ich nicht darauf verlinken. Insoweit könnt mir jetzt glauben oder nicht, dass ich folgendes richtig zusammengefasst habe:
In diesem Artikel geht es gar nicht um die direkten ökologischen Effekte im Vergleich online versus offline Shopping, sondern um die Frage, welche gesellschaftlichen Verhaltensänderungen dies hervorruft und welchen ökologischen Effekt dies hat.
Es geht um den Rebound Effekt, also dass eine Änderung in eine positive Richtung durch Verhaltensänderung der Menschen den gegenteiligen Effekt hat oder zumindest der positive Effekt geschwächt wird!
Klassisches Beispiel für einen solchen Effekt ist die Einführung von ABS in Autos: das führt eigentlich zu deutlich mehr Verkehrssicherheit, verhindert Unfälle. Aber bei einer signifikanten Zahl von Fahrern führt die gewonnene Sicherheit auch zu riskanterer Fahrweise. Und so passieren dann wieder einige Unfälle, die ohne ABS nicht passiert wären. Beim ABS ist es nun so, dass der positive Effekt den negativen Effekt weit übersteigt, sodass der net-Effekt positiv ist.
Die Behauptung des Papers ist nun, dass beim Online Shopping und auch bei dem anderen Thema des Papers, dem Home-office, die rebound Effekte die ursprünglichen positiven Effekte übersteigen!
Aufs Home-Office bezogen: mehr Home-office führt zwar erstmal zu weniger Berufspendeln, damit zu positiven Effekten für die Umwelt, aber dann führt es auch dazu, dass Menschen aufs Land rausziehen, weiter weg von der Firma, zu der sie ja nur noch selten bis nie hinfahren. Dies aber führt zu Zersiedelung, zu Mehrverkehr zum Einkaufen, Kinder in die Schule bringen etc und damit zu negativen Umwelteffekten.
Und so wird auch beim Online Shopping argumentiert: das Paper attestiert tatsächlich dem Online Shopping einen positiven (!) Umwelteffekt durch gesparte Fahrten zu Geschäften etc., sagt jedoch, dass Onlineshopping zu verändertem Einkaufsverhalten (Kauf von einzelnen Dingen statt Zusammenfassung von Bestellungen, Kauf bei mehr verschiedenen Händlern und demzufolge mehr Einzelsendungen, mehr Bestellungen zur Ansicht und entsprechende Retouren) und auch vor allem zu Mehrkonsum führt!
Und daher kommt der Autor zum Schluss, dass weitere Verbreitung von Onlineshopping negative Umwelteffekte hat!
Die Darstellung dieses Ergebnisses in der Presse würde ich schon für Fake News halten! Der Artikel sagt, dass Onlineshopping ökologischer (!) ist, aber das Verhalten der Konsumenten so sehr sich ändert, dass Die schlussendliche Ökobilanz negativ ist, die Presse macht daraus, dass Onlineshopping eine schlechte Ökobilanz hat. Und @Majax glaubt dieser Fehldarstellung geradezu religiös...