Papillon_83 schrieb:Wenn an einem toten Kind Spermaspuren zu finden sind... Wie hoch ist dann die wahrscheinlichkeit, dass sie nicht dem Mörder gehört?
Sie könnten dort platziert worden sein. Oder das Opfer war schon tot, als das Sperma dahin kam. Oder es ist ein Kleidungsstück, das vorher mit dem Sperma in Kontakt kam.
Eine Menge an möglichen Unsicherheiten.
Allzu wahrscheinlich vielleicht nicht - aber wahrscheinlich genug.
Auch Gerichte irren sich - aber eine Einzelperson irrt sich viel wahrscheinlicher und ist damit völlig ungeeignet, einen Menschen als Täter zu identifizieren.
So "chick" es sein mag, wenn Batman die Nachteile der Justiz auszugleichen scheint, indem er schnell für Gerechtigkeit sorgt - so sehr ist das reine Phantasie. Es ist reines Wunschdenken, dass ein Mensch besser geeignet sei, Schuld oder Unschuld festzustellen, als eine nachvollziehbare, überprüfbare Institution.
Im Rahmen von Filmen oder Serien mag das ja eine nette Idee sein, wenn der einsame Rächer die Nachteile des Justizsystems korrigiert. Aber in diesen fiktionalen Werken wird eine Sache schlicht vergessen: Dort ist es einfach Fakt, dass der Rächer recht hat. Er weiß, wer der Täter ist und dass er schuldig ist, weil das Drehbuch es so vorgibt. Aber im echten Leben, in der Realität, fehlt genau das.
Da sind sich Leute sicher und diese Sicherheit basiert nur auf einem Schein. Auf einer Fehlwahrnehmung der Situation.
Man mag philosophische Erwägungen dazu an stellen. Aber diese müssen auch die Problematiken enthalten, die sich aus so einem Vorgehen ergeben.
Sie dürfen nicht nur die Vorteile herausstellen, sondern müssen sich auch die Nachteilen mit einbeziehen. Das wird in solchen Diskussionen - wie hier auch - leider völlig vergessen.
Die Beispiele, die hier gebracht werden, zeigen das in perfekter Weise. Selbst die konstruierten Beispiele geben noch genügend Raum für Unsicherheit.