@kleinundgrünIch frage mich nur, warum in diesen vom Mandanten beauftragten Traktaten oft so viele Textblöcke nahezu identisch sind.
Wenn man mehrere dieser Schreiben gelesen hat, die sich auf völlig verschiedene Personen beziehen, scheinen sie doch irgendwie aufs Gleiche hinauszulaufen.
Ein Mann ist da per se Alkoholiker, neigt zu Zorn und Gewalt, hatte nie Interesse an den Kindern, hat sich nie gekümmert und neigte schon immer zu außerehelichen Rumbumsereien. Das stand sehr ähnlich formuliert in jedem dieser Traktate, so als hätten Familienanwälte für eine Frau, die zu ihnen kommt, komplett fertige Textblöcke, bei denen nur noch der Name geändert werden muss.
Ich stelle mir das so vor:
Anwalt: Neigt er zu Alkoholismus?
Sie: Na ja, er hat nach dem Sport ab und zu ein Radler getrunken.
Anwalt: Aha, als Alkoholiker! War er gewalttätig?
Sie: Er hat mich vor Jahren mal angebrüllt.
Anwalt: Aha, also gewalttätig und sie hatten Angst vor ihm! Hat er die Kinder schlecht behandelt?
Sie: Er hat mal mit XXXX geschimpft, wegen einer Matherabeit.
Anwalt: Aha, also gewalttätig und übellaunig zu den Kindern. Hatte er Affären?
Sie: Weiss ich eigentlich nicht.
Anwalt: Aha, ein psychotischer Lügner und Giggolo.
So läuft das bei unseren Organen der Rechtspflege.
Als Anwalt hat man ja auch kaum etwas zu befürchten. Der Grund dafür ist simpel: Weil unsere Politik von Anwälten wimmelt, die pissen sich doch nicht selbst ans Bein.