Öffentliche Verkehrsmittel - unangenehm?

@MissMary

Hast du schon mal geguckt, ob dein Busunternehmen oder zumindest der Verkehrsverbund, zu dem das Unternehmen gehört, eine App hat, auf der man die die korrekte Abfahrtszeit einsehen kann?

Ich bin jedenfalls froh, dass es das hier bei mir gibt. Die Haltestelle, an der ich morgens einsteige hat so eine Anzeige nämlich ebenfalls nicht und während ich eine Verspätung normalerweise verschmerzen kann - die Straßenbahnen fahren im Viertelstundentakt und wenn ich pünktlich zu einer gewissen Uhrzeit irgendwo sein muss, fahre ich sowieso möglichst zeitig los - kommt es manchmal ja auch zu Totalausfällen. Da hier die Straßenbahnen ihrem Namen alle Ehre machen und auf weiten Teilen der Strecke auf der Straße fahren, muss nur mal ein Auto an einer blöden Stelle einen Unfall bauen und ,schwupps, steht auch der komplette Nahverkehr still.

J, hat leider keine eigene. Manchmal ist es in der Bahnapp eingespeist, aber tatsächlich sehr unzuverlässig. Da ist mir auch schon passiert, dass es hieß, dass der Bus verspätet fährt und er dann komplett pünktlich war (beim Zug ist das mitunter auch so).

MissMary schrieb:Mich hat in den Wochen vor Weihnachten genervt, dass die Busse so megaunpünktlich waren. Es sei denn, ich war nicht pünktlich da. Ich muss schon immer auf die Uhr schauen, dass ich den Bus erwische, dann passgenau gehen und Leute, die dann noch was von mir wollen, abwimmeln. Dann hetze ich Richtung Bushaltestelle und da stehe ich dann in der Kälte, zusammen mit vielen anderen übelgelaunten Leuten

Genau das! So richtig aufgefallen, wie stressig und entwürdigend das ist, ist es mir aber erst, seit ich ein Fahrrad habe. Kurz bevor man los muss fällt einem auf, dass man die Wasserflasche noch nicht gefüllt hat, oder man hat eine andere Kleinigkeit vergessen? Mit dem Rad (oder anderem autarken Verkehrsmittel) kein Problem, ist nur ein Verlust von 1-2 Minuten.
Mit den Öffis kommst du durch diese 1-2 Minuten dann aber zu spät (natürlich ist der Bus in solchen Fällen pünktlich oder gar überpünktlich) und mit dem nächsten wird es zeitlich knapp. Wenn der dann auch noch nur ein bisschen Verspätung hat... 😬

Vorher kannte ich es halt nicht anders, habe mich nur immer gewundert, wenn ich alle Jubeljahre mal bei jemandem im Auto mitfahren konnte, dass ich auf einmal so entspannt war. Ich dachte, dass das nur daran liegt, dass ich nicht mit vielen fremden Menschen eingepfercht bin, aber das ist nur ein Teil davon. Der andere ist der Fahrplan- und Verspätungsstress.

Kitri schrieb:Vorher kannte ich es halt nicht anders, habe mich nur immer gewundert, wenn ich alle Jubeljahre mal bei jemandem im Auto mitfahren konnte, dass ich auf einmal so entspannt war. Ich dachte, dass das nur daran liegt, dass ich nicht mit vielen fremden Menschen eingepfercht bin, aber das ist nur ein Teil davon. Der andere ist der Fahrplan- und Verspätungsstress.

Mich nervt es dann in der Summe. In der Woche vor Weihnachten hatte ich ohnehin keine Zeit. Dann stand ich jeden Abend 10-15 Minuten an der Haltestelle rum - ich schaue immer, dass ich Bus A erwische, da er schneller ist und ich dann noch Plan B mit Bus B habe. Und dann 20 Minuten in dem engen Bus nervt auch. Ich bin dann auch mit dem Auto viel entspannter. Allerdings war es kalt und man musste kratzen.

@MissMary
Das kommt noch dazu. Gerade wenn man ohnehin noch viel zu tun hat, nervt dieses viele sinnlose Rumstehen enorm. Das ist so viel vertane Lebenszeit.

Bei mir ist es auch so, dass ich bei längerer Wartezeit lieber bis zur nächsten oder übernächsten Haltestelle laufe als da rum zu stehen oder sitzen.

Neben der Unpünktlichkeit finde ich die unhygienischen Zustände in den Öffis am Schlimmsten.
Garantiert heute wieder, Betrunkene die sich in Bus oder Bahn erbrechen, 🤮 und Kotzreste und Urinlachen, sowie Fäkalien in den Hamburger Bahnstationen.

Rotmilan schrieb:Neben der Unpünktlichkeit finde ich die unhygienischen Zustände in den Öffis am Schlimmsten.
Garantiert heute wieder, Betrunkene die sich in Bus oder Bahn erbrechen, 🤮 und Kotzreste und Urinlachen, sowie Fäkalien in den Hamburger Bahnstationen.

Ich finde nicht das man von Silvester auf die allgemeinen hygienischen Zustände der Hamburger Öffis schließen sollen, ich empfinde das ansonsten nämlich so gar nicht mehr, das war vor 20-30 Jahren eher ein Thema.

Also hier bei mir in Wattenscheid hat man ständig umgekipptet Bier etc. in den Bussen und Bahnen

Ich vermisse auch den vergangenen Tenor....

An der Bushaltestelle warten bedeutet doch den ärgerlichen Autofahrer zuzuschauen, wieder steht und die Umgebung genießen.

Auch der volle Bus und die längere Reisezeit sind doch eher positiv. Man lernt neue Leute kennen und dankndet Körpernähe ergibt sich ein wärmendes Wohlgefühl tausend Mal besser als die neutrale Sitzheizung des gestressten, stehenden Autofahrers ;)

PS: gestern 21:30....1,5 Std vor Weckzeit der Kinder habe ich noch Batterien einens Gesellschaftsspiels an der Tankstelle besorgt.

10 km und 12 min hin
10 km und 12 min zurück

24 min Fahrzeit, Verbrauchskosten von 1,30 Eur und das Gesellschaftsspiel war von 23:15 bis 23:45 und 0:15 bis 1 gerettet.

Busfahrplan....Sylvester .... 22 Uhr ;)

Ist schon frech, dass die Busbetriebe Abendliche Batterie Besorgungen am Silvester Abend nicht einkalkuliert haben.

Ist doch eine verständliche Handlung gerade zu dem Zeitpunkt Batterien zu besorgen.

Kitri schrieb:Das ist so viel vertane Lebenszeit.

Das mit der Lebenszeit kann ich immer nicht so nachvollziehen, da ich meistens im ÖPNV die Fahrzeit für irgendwas nutze, z.B. was lesen oder lernen. Bei mir ist die Zeit meistens nicht "vertan", bzw. ich weiß gar nicht so genau, ab wann Lebenszeit als vertan gilt.

Gestern abend im Zug habe ich beispielsweise die ganze Fahrt über für meinen Sprachkurs gelernt bzw. die Sachen rekapituliert, weil bald das nächste Trimester beginnt.

martenot schrieb:da ich meistens im ÖPNV die Fahrzeit für irgendwas nutze, z.B. was lesen oder lernen.

Das kann ich überhaupt nicht. Ich kann mich in der Öffentlichkeit, von Menschen umgeben überhaupt nicht auf irgendwas konzentrieren oder in etwas Versenken. Allerdings kann ich auch als Beifahrer im Auto nicht z. B. lesen. Also vielleicht kommt die Situation "Transport" auch dazu.

Insofern ist es bei mir wirklich völlig sinnlos verstrichene Zeit, in der ich mich noch dazu unwohl fühle.

Kangaroo schrieb:schon frech, dass die Busbetriebe Abendliche Batterie Besorgungen am Silvester Abend nicht einkalkuliert haben.

Da sind wir uns ja einig das es massiv Sparpotenzial in größeren Städten gibt:


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Zum Thema Zeit nutzen: Das ist super, wenn man einen Sitzplatz hat, dann lese ich auch gerne oder stricke bzw. häkle. Das lesen ist mitunter problematisch, da es eigentlich immer Leute gibt, die im Abteil laut reden, ich kann mich nicht konzentrieren.

Das klappt bei mir ca. 1 von 5 Mal auf der Rückfahrt (morgens habe ich eigentlich immer einen). Ich hasse es, im Bus zu stehen, schon wegen Anfahrt, Abbremsen und eben der Tatsache, dass man gar nichts machen kann, außer sich festzuhalten und zu hoffen, dass doch noch jemand aussteigt.

MissMary schrieb:Das klappt bei mir ca. 1 von 5 Mal auf der Rückfahrt (morgens habe ich eigentlich immer einen).

Bei meinen Fahrten habe ich eigentlich fast immer einen Sitzplatz, und wenn ich mal stehen muss, dann höchstens für wenige Stationen, weil wegen der häufigen Fahrgastwechsel fast immer schnell ein Platz frei wird.

Kitri schrieb:Ich kann mich in der Öffentlichkeit, von Menschen umgeben überhaupt nicht auf irgendwas konzentrieren oder in etwas Versenken.

Ich bin das schon seit jeher gewöhnt. Wahrscheinlich ist das eine Frage der Gewohnheit, und da ich schon immer überwiegend ÖPNV gefahren bin, kann ich mich meistens gut konzentrieren, außer jemand telefoniert mir von hinten direkt ins Ohr.

martenot schrieb:Ich bin das schon seit jeher gewöhnt. Wahrscheinlich ist das eine Frage der Gewohnheit, und da ich schon immer überwiegend ÖPNV gefahren bin, kann ich mich meistens gut konzentrieren, außer jemand telefoniert mir von hinten direkt ins Ohr.

Nee... Ich bin ca. 25 Jahre Öffis gefahren. Das ist für viele Leute keine Frage der Gewöhnung, sondern auch so Sachen wie Sensorik / Hypersensibilität, PTBS und ähnliches mehr. ;)

Kitri schrieb:Das ist für viele Leute keine Frage der Gewöhnung, sondern auch so Sachen wie Sensorik / Hypersensibilität, PTBS und ähnliches mehr. ;)

Ich schätze mich ziemlich sensibel und empfindsam ein, aber das Fahren im ÖPNV bin ich seit vielen Jahren eben gewöhnt. Deswegen hat sich ein Gewöhnungseffekt eingestellt und ich kann normalerweise störende Geräusche etc. gut ausblenden.

Autofahren stresst mich da viel stärker, weil ich es auch deutlich riskanter finde, wenn andere Autos ruppig oder rücksichtslos gefahren werden. Im Vergleich dazu ist ein etwas zu lauter Mit-Fahrgast aus meiner Sicht meistens total harmlos,.

@martenot
Da ist eben jeder anders gelagert. Es gibt viele Menschen, die Umgebungsgeräusche nicht ausblenden können oder in der Nähe fremder Menschen permanent angespannt sind. Da stellt sich meistens auch kein Gewöhnungseffekt ein.

Pitbo01 schrieb: Also hier bei mir in Wattenscheid hat man ständig umgekipptet Bier etc. in den Bussen und Bahnen

Bei uns geht das, weil die Fahrer darauf achten, da ist es eher im Zug ein Problem. Ich habe mich im Zug allerdings mal auf einen Sitz gesetzt, der sich dann als nass entpuppt hat (hat man nicht gesehen). Es war total eklig, v.a., weil man ja nicht wusste (und wissen wollte), in was man nun sitzt. Daher hat mir mein Mann gleich eine neue trockene Hose in die Arbeit gebracht. Das war nun nicht so, dass ich im tropfnassen saß, aber ich hatte echt befürchtet, ich saß in Urin oder so. Grusel.

abbacbbc schrieb:Busfahrplan....Sylvester .... 22 Uhr ;)

Gut, an solchen Sonderfeiertagen oder auch abends sind Öffis, wenn du nicht in der Großstadt lebst, eben eingeschränkt. Wobei ich sagen muss - bei uns fährt nach 20 Uhr nur noch jede halbe Stunde ein Bus ins Dorf (früher jede Stunde). Als es noch der Stundentakt war, war ich auch immer angenervt, oft war man weg mit Freunden, dann, 50 Minuten vor Abfahrt des Busses hat sich die Gruppe aufgelöst und und man musste dann Zeit totschlagen.

martenot schrieb:Bei meinen Fahrten habe ich eigentlich fast immer einen Sitzplatz, und wenn ich mal stehen muss, dann höchstens für wenige Stationen, weil wegen der häufigen Fahrgastwechsel fast immer schnell ein Platz frei wird.

Das ist cool. Bei uns geht abends leider nichts. Das Stadtgebiet wird auch von anderen Busses abgedeckt, d.h. die Leute, die im Bus sind, wollen auch in die Vororte bzw. in die umliegenden Dörfer.

Kitri schrieb:Nee... Ich bin ca. 25 Jahre Öffis gefahren. Das ist für viele Leute keine Frage der Gewöhnung, sondern auch so Sachen wie Sensorik / Hypersensibilität, PTBS und ähnliches mehr. ;)

Zudem ist die Hemmschwelle ja erheblich gesunken. Heute kann man auch im Bus alles am Handy besprechen - Geschlechtskrankheiten, Affären, ... Die Leute halten sich das Handy ja auch nicht mehr ans Ohr, sondern halten es vor sich und sprechen einfach ... Oder Skypen.

Kitri schrieb:Da ist eben jeder anders gelagert. Es gibt viele Menschen, die Umgebungsgeräusche nicht ausblenden können oder in der Nähe fremder Menschen permanent angespannt sind. Da stellt sich meistens auch kein Gewöhnungseffekt ein.

Leute reden ja z.T. auch rücksichtslos laut, Teenager kreischen noch völlig hysterisch. Ich fahre morgens mit dem Pendlerzug, da ist echt angenehm Ruhe.