RosaBlock schrieb:Warum haben denn Heterosexuelle das Recht, ein Kind zu adoptieren?
Eben, das ist ein Privileg. Dieses sollte so, wie es ist abgeschafft werden.
Aber das erübrigt sich eh in Zukunft, durch div. Entwicklungen.
2015 gab es nur noch 3.812 Adoptionen in Deutschland.
1505 Kinder waren unter 3 Jahre. Also in einem Alter, das auch potenzielle Adoptiveltern favorisieren.
ca. 300 Kinder wurden aus dem Ausland adoptiert.
ca. 60 % aller vorhandenen Kinder werden von Verwandten oder Stiefeltern adoptiert!
Bleiben noch circa 1200 Kinder, um die es sich hier dreht.
Für diese Kinder gibt es je nach Quellen 5-7 mal soviele Bewerber.
http://www.adoption-unser-weg.de/images/stories/auw15/inlandsfremadoptionenbewerberbis2014.pdfNun einfach mal die Frage, ob nicht eher die Menschen ein Kind adoptieren können sollten, die sonst keine Möglichkeit zu einem biologisch eigenen Kind haben, als Menschen, die sehr wohl in der Lage sind, eigene Kinder zu bekommen.
Ich habe den Eindruck hier geht es nicht um einen Nutzen, sondern um ein Prinzip.
RosaBlock schrieb:Du musst der Wissenschaft nicht glauben. Zwingt dich niemand zu.
Eben, wie das Wort schon sagt. Die Wissenschaft schafft Wissen, oder sollte sie zumindest. Da wäre ich mit Glauben schlecht bedient. Ich will ja wissen, nicht glauben.
Beschäftige dich mal mit Finanzierung von Wissenschaft, Hochschulpolitik. Unabhängige Wissenschaft, wie soll das gehen? Die Zeiten wo Francis Bacon sich im Winter 1626 den Tod holte, weil er ein totes Hühner mit Schnee stopfte, um zu schauen, ob und inwieweit die Verwesung hinausgezögert werden kann, sind vorbei.
https://www.uni-due.de/unikate/ressourcen/grafiken/PDF%27s/16/16-Gehrmann.pdfHeute wird geforscht, wenigert zum Nutzen der Menschen. Es wird geforscht und finanziert, um schon vorher gebildete Meinungen zu unterfüttern. Die meisten großen Entdeckungen waren Zufällen zu verdanken, nicht der eigentlichen Suche danach.
RosaBlock schrieb:Ich halte auch nichts von Quoten, aber Antidiskriminierung als Privileg darzustellen ist einfach Schwachsinn.
Ich habe nicht Antidiskriminierung als Privileg bezeichnet.
Vielleicht besteht aber auch Unklarheit, was ich mit Privileg meine. Privileg ist eine Ausnahme, ein Vorrecht. Privilegen können Autoritäten vergeben, (z.B. Schürfrechte, Bierbraurecht, Stadtrecht.) Privilegien gehen mit Rechten und Pflichten einher.
Wenn ich die Pflichten nicht nehmen will, krieg ich auch keine Privilegien.
Ich hätte rein rechtlich Anspruch auf Hartz 4 Aufstockung. Eine Tabelle sagt, dass mein Verdienst nicht zum Leben ausreicht.
Das sehe ich ganz anders. Ich habe mir meinen Job ausgesucht, ich habe mir meine Lebensumstände ausgesucht, wieso sollte ich die Gesellschaft dafür verantwortlich machen? Ich entscheide doch was ich zum Leben brauche, da brauch ich keine Tabelle.
Wenn ich hier keine Rechte in Anspruch nehme, hab ich auch keine Pflichten. Und wenn ich mal Hilfe bräuchte, suche ich mir lieber meine "Gönner" selbst aus. Ich finde es prinzipiel nicht tragisch, sich in Abhängigkeiten zu begeben, nur ich suche mir meine "Herren" gerne selbst aus.
Wenn ich "Eigentümer" eines großen Autohauses bin, und ich einen Servicemitarbeiter suche, der vorne in vorderste Linie im Kundenverkehr arbeiten soll. Ich habe eine Kleiderordnung, ist auch kein Problem. Jetzt bewirbt sich bei mir ein qualifizierter junger Mann, der Hals, Unterarme und Hande voll tätowiert hat, der div. sichtbare Piercings trägt. Und es bewirbt sich eine junge Frau, ein "Normalo" mit gleicher Qualifikation. Ich entscheide mich für die junge Frau.
Das Diskiminierungsverbot war ja ursprünglich gedacht, um genannte Gruppen, Personen
vor dem Staat zu schützen. Ich halte es für bedenklich das auszuweiten auf Partner eines Arbeitsverhältnisses oder bei der Vertragsgestaltung generell. Wenn mir dort vom Staat Vorgaben gemacht werden können, muss ich annehmen, dass ich nicht wirklich Eigentümer meines Ladens/Grundstückes bin. Aber das gehört in einen anderen Thead.
Ich stelle den Alten, oder Behinderten oder die Frau mit Kind ja nicht ein, weil sie alt, behindert oder Frau mit Kind sind, sondern weil sie Privilegien haben, anderen Mitarbeitern gegenüber, die für mich bindend sind. Ich möchte diese Verträge aber weitestgehend selbst mit den Mitarbeitern abschließen, auch was z.B. Gehälter betrifft.
@RosaBlock Das mit der Adoption hast du ja angeführt, dass du da eine Diskriminierung für Pansexuelle siehst.
Das ist der Tatsache geschuldet, dass der Staat nun einmal die Regeln aufstellt, wer adoptieren kann, soll, darf.
Die Alternative wäre, dass zwei Familien einen Privatvertrag abschließen, ob das dann positiver ausgeht, mit dem Erwerb eines Kindes wird sich zeigen. Und ein Kind ist eben keine Sache, mit Sicherheit wäre ein solcher Vertrag heute eh ungültig.
Es gäbe aber auch die Möglichkeit, ein Kind einfach so zu sich zu nehmen. Dann hast du und das Kind aber die Privilegien nicht, (Kindergeld, Erbrecht, Erziehungsberechtigung (was für ein Wort !!!) und keine rechtliche Absicherung, für was auch immer.
RosaBlock schrieb:Genau das ist der Grund, warum deine Freundin wahrscheinlich mit vielen Menschen über das Thema Transgender spricht. Weil einige noch immer der Meinung sind, dass trans Frauen eigentlich Männer sind --- ob du es böse meinst oder nicht ist da egal. Das falsche Bild von trans Menschen ist trotzdem da.
Ok. Ich glaube ich verstehe ansatzweise, was dein Anliegen ist. Es geht um Meinungsbildung.
Eine trans Frau ist meiner Meinung nach ein Mensch mit männlichen Geschlechtsmerkmalen. Dieser Mensch fühlt sich als Frau. Wen der Mensch sexuell begehrt oder von wem dieser angezogen wird, ist mir, solange ich nicht involviert bin, egal.
Kannst du mit dieser, meiner Meinung leben?
Ich würde gerne noch wissen, wo du persönlich dich ausgegrenzt fühltst. Wie sieht das in deinem Alltag aus, bzw. fühlt sich das an?