Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?
11.04.2023 um 18:30rhapsody3004 schrieb:Sprichst du da aus eigener Erfahrung?Das war doch der Deal beim BG oder?
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rhapsody3004 schrieb:Sprichst du da aus eigener Erfahrung?Das war doch der Deal beim BG oder?
Abahatschi schrieb:Langsam reicht es mit deinen VT, Du wirst nicht in der Lage sein zu beweisen dass das JC bestrafen möchte. Mal so gefragt, alle klar?Also was sind denn Sanktionen dann, wenn keine strafen? Das Jobcenter bekommt es hin, zu sanktionieren und kann dafür auch aufwand betreiben. Dafür lässt es sich allerlei Dokumente schicken, dafür macht es eingliederungsverträge mit verbindlich geforderten Bewerbungen im Monat, dafür betreibt es auch einen gewissen Aufwand um Meldeversäumnisse ausfindig zu machen.
Abahatschi schrieb:Das kannst Du alles in dem Gerichtsurteil nachlesen in dem die Sanktionen auf 30% begrenzt wurden, hast Du glaube ich oft verlinkt.Und das ändert genau was an dem umstand, dass immer noch Leute durch das System rutschen durch allerlei andere Hürden? Auch die 100% Sanktionen zog man bis zum Urteil durch. Einsicht gab es da nicht, man wurde gezwungen, diese Menschenverachtende praktik durchzuführen. Mit anderen solchen Prozessen macht man weiter, die auch nicht in ordnung oder sinnvoll sind (hier zuletzt von mir als beispiel mit dem Bildungsgutschein und der Konfirmationsfahrt angefügt).
satori42 schrieb:Das war doch der Deal beim BG oder?So viel ich weiß wurden dank der CDU diese 3 Monatige Vertrauensphase, in der es keine Sanktionen geben sollte, wieder gestrichen.
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shionoro schrieb:Also was sind denn Sanktionen dann, wenn keine strafen? Das Jobcenter bekommt es hin, zu sanktionieren und kann dafür auch aufwand betreiben. Dafür lässt es sich allerlei Dokumente schicken, dafür macht es eingliederungsverträge mit verbindlich geforderten Bewerbungen im Monat, dafür betreibt es auch einen gewissen Aufwand um Meldeversäumnisse ausfindig zu machen.So will es das Gesetz, passt Dir das nicht? Warum?
shionoro schrieb:Aber plötzlich soll es unmöglich sein, Aufwand zu betreiben, damit Menschen nicht in noch größere Armut abrutschen?Antrag.
shionoro schrieb:Auch die 100% Sanktionen zog man bis zum Urteil durch.So war das Gesetz, passt Dir das nicht? Wurde doch korrigiert, leider.
shionoro schrieb:Man könnte das System anders aufbauenMan könnte die Steuern senken, man könnte die Strafen bei Steuerhinterziehung aus Vergesslichkeit streichen, ach da könnte man so viel.
Abahatschi schrieb:So will es das Gesetz, passt Dir das nicht? Warum?Weil es dazu führt, dass Menschen leiden und sterben. Warum findest du das ok, nur weil sich das irgendwann mal einer so ausgedacht hat?
rhapsody3004 schrieb:So viel ich weiß wurden dank der CDU diese 3 Monatige Vertrauensphase, in der es keine Sanktionen geben sollte, wieder gestrichen.
Bei Meldeversäumnissen darf das Jobcenter den Bedürftigen die Leistungen für einen Monat um zehn Prozent kürzen. Für die sogenannten Pflichtverletzungen gilt ab dem 1. Januar ein dreistufiger Strafenkatalog.03.02.2023Quelle: https://www.merkur.de/wirtschaft/buergergeld-sanktionen-hartz-iv-4-reform-strafen-arbeitslosengeld-sozialhilfe-empfaenger-91948318.html
shionoro schrieb:Also was sind denn Sanktionen dann, wenn keine strafen?Vertraglich vereinbarte Konsequenzen, die auf Arbeitsverträge übertragen auch jeder Arbeitnehmer hinnehmen müsste. Die oben erwähnten Steuern sind auch ein Beispiel.
shionoro schrieb:Man könnte das System anders aufbauen und sich bemühen, dass weniger Menschen aus alg2 herausfallen in obdachlosigkeit oder kriminalität oder größere armut.Wie denn? Wenn Du da tolle Lösungen hast...
sooma schrieb:Vertraglich vereinbarte Konsequenzen, die auf Arbeitsverträge übertragen auch jeder Arbeitnehmer hinnehmen müsste.Wenn ein Arbeitnehmer seinen Job verliert, bekommt er arbeitslosengeld. Aber wenn man arbeitslosengeld verliert, bekommt man nichts mehr. Du kannst diese beiden Situationen nicht miteinander vergleichen.
sooma schrieb:Wie denn? Wenn Du da tolle Lösungen hast...Z.B: indem man entweder weiterbewilligungsanträge ganz weglässt (weil man sowieso dem JC jede änderung mitteilen muss) oder wenigstens die gelder erstmal weiterzahlt und bei denen, die ohne rückmeldung den WBA nicht schicken einen sozialarbeiter, sachbearbeiter oder meinetwegen die polizei schickt, um zu schauen, was die situation ist und ob da jemand hilfsbedürftig ist oder klar wirklich die leistungen nicht mehr beziehen will.
satori42 schrieb:Das sieht mir jetzt nicht nach Hunger Tod aus.Wünsche ich auch keinem. Nicht mal den angeblich nur faulen Beziehern und Arbeitsverweigerern.
shionoro schrieb:Weil es dazu führt, dass Menschen leiden und sterben. Warum findest du das ok, nur weil sich das irgendwann mal einer so ausgedacht hat?Na hör mal, alle wollten das von der höchsten Instanz geprüft haben, die hat entschieden.
Abahatschi schrieb:Na hör mal, alle wollten das von der höchsten Instanz geprüft haben, die hat entschieden.Und ohne höchstinstanzliches Urteil ist sowas wie Menschlichkeit absurd? Wie gesagt, es ist moralisch überhaupt nicht zu rechtfertigen, in einem reichen Land wie Deutschland Menschen sterben oder leiden zu lassen, nur weil man Bürokratie und sinnfreie Strenge als wichtiger beurteilt, als Menschenleben zu retten.
Mir passt das Ergebnis nicht (zu lasch) aber deine und meine Meinung sind da nicht relevant.
Arbeiten oder Klagen oder Auswandern oder Antrag nicht stellen.
shionoro schrieb:Überhaupt kann es in einem erste Welt land nicht sein, dass wir auf Tafeln verweisen, damit niemand verhungert.Sehe ich ganz genau so. Aber der Staat scheint sich darauf auszuruhen.
rhapsody3004 schrieb:Und durch psychische Beeinträchtigungen (je nachdem) ist es bestimmt auch nicht immer so leicht die Signale des Körpers richtig zu deuten. Also bspw. ganz laienhaft gesprochen; jetzt muss ich aber spätestens etwas trinken und dann und dann auch essen zu mir nehmen.oder das Ganze lag an seiner Suizidalität..dort passen die Ereignisse viel besser ins Bild als der propagandistisch verwendete "verhungerte Hartz4er".
Oder?
rhapsody3004 schrieb:Ps.träum weiter...siehe aktuelle Umfragergebnisse.
Was mich so richtig freut, dass feuchte konservativ-neoliberale Vorstellungen/Träume hoffentlich spätestens seit 2019 ausgeträumt sein dürften.
Do-X schrieb:Sehe ich ganz genau so. Aber der Staat scheint sich darauf auszuruhen.Es ist leider nicht nur die Regierung. Es ist auch die Gesellschaft. Was wir eigentlich bräuchten, ist ein Stoß in Richtung Menschlichkeit. Wenn wir uns zumindest darauf verständigen könnten, dass es in einem reichen erste Welt Land nicht sein kann, dass Menschen auf der Straße leben oder zur Tafel gehen müssen, wäre schon einiges erreicht.
shionoro schrieb:Es ist leider nicht nur die Regierung. Es ist auch die Gesellschaft. Was wir eigentlich bräuchten, ist ein Stoß in Richtung Menschlichkeit. Wenn wir uns zumindest darauf verständigen könnten, dass es in einem reichen erste Welt Land nicht sein kann, dass Menschen auf der Straße leben oder zur Tafel gehen müssen, wäre schon einiges erreicht.Im Ernst, es ist leichter gesagt als getan. Es gibt so viele komplexe Faktoren, die zu Obdachlosigkeit und Armut führen, und es ist nicht immer eine Frage der Menschlichkeit. Natürlich sollten wir uns bemühen, eine bessere Gesellschaft zu schaffen, aber es braucht mehr als nur ein "Stoß in Richtung Menschlichkeit". Es braucht politische Maßnahmen, Bildung, Wirtschaftswachstum, um nur einige zu nennen.
shionoro schrieb:Es ist leider nicht nur die Regierung. Es ist auch die Gesellschaft. Was wir eigentlich bräuchten, ist ein Stoß in Richtung Menschlichkeit. Wenn wir uns zumindest darauf verständigen könnten, dass es in einem reichen erste Welt Land nicht sein kann, dass Menschen auf der Straße leben oder zur Tafel gehen müssen, wäre schon einiges erreicht.Es ist doch schon verkehrt, dass unser Sozialsystem sogar Arbeitgeber aus der Verantwortung nimmt und ihnen durch das Bürgergeld hohe Löhne erspart bleiben, die dann aber mit Bürgergeld aufgestockt werden müssen.
Ptoliporthos schrieb:Ich glaube ein großes Problem - gerade auch hier im Thread - ist, dass sich Viele immer noch nicht verächtlich genug äußern. Wenn man Arbeitsunwillige motivieren will, dann muss man schon deutlicher machen, was man von ihnen hält.Und ich glaube wenn jemand mehr Geld für lau vom bösen Staat will sollte derjenige ihn konsequenter ablehnen und vom Hunger Tod schwadronieren. Das bringts voll und am besten gleich auswandern in ein Land wo es mehr für nix gibt. Dann bleibt mehr kohle übrig für die wirklich hilfsbedürftigen wenn die ganzen schmarotzer aussortiert sind.