Laura_Maelle schrieb:Ich kann es auch nicht nachvollziehen, warum Du diese Überhöhung gleich als Rassismus wertest, denn jeder, der verliebt ist, überhöht zuerst die Zielperson der eigenen Verliebtheit.
Ich erkläre dir und
@sacredheart gerne, warum es sich bei dieser "Überhöhung" um Rassismus handelt, denn die Beispiele bisher waren in meinen Augen überaus unpassend bis Unfug.
Der "Edle Wilde" ist übrigens keine Erfindung irgendeiner Woke-Gemeinschaft oder der PC und warum das alles unter "kulturelle Aneignung" diskutiert wird, weiß sowieso kein Mensch.
Ihr kennt doch sicher auch beide eine Person, die sowas sagt wie "Hunde....das sind doch die viel besseren Freunde. Bedingungslos treu, ehrlich, richtet nie über dich und würde zu deinem Schutz sogar sein Leben geben".
Klingt nach einem wirklichen Helden, oder?
Dennoch käme den meisten Leuten, die so reden, niemals in den Sinn, dass ihr Hund ein Wahlrecht haben sollte oder ihm das Recht auf einen Anwalt zustehen sollte, wenn sie nach Hause kommen und die Couch angefressen ist.
Das wäre ja auch völlig absurd. Diese Leute wollen auch nicht leben wie ein Hund.
Und das ist beim "Edlen Wilden" ungefähr genauso.
Es handelt sich hier nicht um eine "Würdigung" sondern um schlichte Projektion.
Das ist der Ausdruck eigener, zutiefst antimodernistischer und antizivilisatorischer Sehnsüchte. für die die vermeintliche, vollkommen herbeifantasierte Lebensweise irgendwelcher "Wilder" als Archetyp herhalten muss.
Auf der einen Seite Menschen in einer Art genuinem Urzustand, im Einklang mit der Natur, frei, spirituell, tugendhaft.
Dem Gegenüber die mechanische, konstruierte Fremdkörper-Realität, verkommen, verroht, dekadent, die allem Metaphysischen entsagt.
Spinnereien, die man in irgendeiner "gutartigen" Primitivität zu sehen glaubt. Aber diese Primitivität ist überhaupt Anlass der vermeintlichen "Würdigung".
In gleichwertigen Menschen würde man sowas gar nicht erkennen können.