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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

2.132 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beziehung, Narzissmus, Narzisst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 16:47
Zitat von InterestedInterested schrieb:Warum setzt Du Opfer in Anführungszeichen.
Weil ich niemanden von außen direkt als Opfer bezeichnen will. Gehört sich meines Wissens nach nicht, aber ein besseres Wort ist mir auch nicht eingefallen.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Macht Dir das Spaß, diejenigen noch zu degradieren und als verbitterte Expartner zu bezeichnen?
Naja du beanspruchst ja für dich der Dame irgendwas zu unterstellen und deine eigene Meinung zu haben. Ich hab auch meine eigene Meinung. Für mich ist jemand, der nach Beendigung einer Beziehung auch nach Monaten und Jahren keine Ruhe geben kann, verbittert. Dafür muss nicht unbedingt NPS im Spiel sein, kann aber und da gilt das Selbe.

Ich kann übrigends keine Leute degradieren, die von meiner Beurteilung nicht abhängig sind, die ich nicht kenne. Das funktioniert nicht. Würde ich das subjektiv zu einem Freund so sagen, der mit nem Problem zu mir kommt, träfe es zu, diskutiere ich objektiv eine Thematik haut das nicht hin.

Da muss jemand schon sehr sehr abhängig von äußerlichem Beifall aus allen Richtungen sein, um aus meinem Satz eine Herabsetzung zu verstehen.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Fühlst Du Dich eigentlich angesprochen @capslock :)
Nein, aber was meinst du?


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 16:53
Zitat von Anne1Anne1 schrieb:Das ist so ein Tick von mir: werde ich um etwas gebeten oder gar bedrängt, dann gehe ich in die Reaktanz und finde es lästig (Ausnahme: Beruf). Wenn die Hilfsangebote von mir kommen - und ich biete gerne Hilfe an - dann geht das klar.
So viel dann mal zu eigenen narzisstischen Anteilen und der Rest erklärt für mich auch, was ich beschrieben hatte oder wie ich es wahrnehme. :Y: Wenn Du damit zufrieden bist, ist doch schön.

Wenn man in einem öffentlichen Forum schreibt, dann muss man damit rechnen, dass es user mit gegenteiliger Meinung gibt, oder die die geschilderten Umstände völlig anders interpretieren.
Zitat von Anne1Anne1 schrieb:Fotze hin oder her. Für mich ist das nur ein Wort und für ihn war es der hilflose Versuch, sich nicht mehr so klein zu fühlen.

Das war halt eine spannende Zeit und auch ein Blick in meine eigenen Abgründe.
Jede Wette, dass viele die hier ihre Geschichten erzählt haben, nicht an "spannende Zeiten" zurückdenken.
Zitat von capslockcapslock schrieb:Nein, aber was meinst du?
Du bist so sehr im Verteidigungsmodus. Daher wollte ich wissen, ob Du Dich persönlich angesprochen fühlst, weil Du so aggressiv über die Opfer und verbitterten Expartner (wie Du sie nennst) schreibst. :)


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 16:55
@Interested

Naja, ich bin beim Thema, du bist unsachlich dabei zu unterstellen und die Leute zu beurteilen. Wer das eine will, muss das andere mögen. Da helfen auch keine Smileys.

Wenn du mich zitierst und mir Fragen stellst, fühle ich mich selbstverständlich von dir angesprochen. Das liegt in der Natur der Sache.


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Anne1 ehemaliges Mitglied

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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 17:45
@Interested:
Hast du mich mit jemanden verwechselt? Nie habe ich hier etwas gegen andere Meinungen oder Interpretationen gehabt. Im Gegenteil, ich finde es spannend, die unterschiedlichen Geschichten zu lesen. Dafür ist ja ein Forum da.
Es würde mir auch nie einfallen, diese Unterschiedlichkeit zu bewerten.
Ich beschreibe hier meine Geschichte und meinen Umgang damit. Wenn andere sich als Opfer (ich weiß, das Wort ist schrecklich) fühlen, dann respektiere ich das.

Ich selbst möchte mich eben nicht nur über diese eine Beziehung definieren und dieser Mann hat auch keine Deutungshoheit über mein Leben (umgekehrt natürlich auch nicht).
In meinem Leben gab es noch so viel mehr als diese drei Jahre: Beziehungen, Freunde, Erlebnisse... die mich eben zu dem gemacht haben, was ich bin.

Narzisstische Anteile habe ich ganz sicher, deshalb passte dieser Mann eben eine Zeit lang gut zu mir. Als sich meine Bedürfnisse verändert haben, fiel es dann leicht, dieses Konstrukt zu beenden.
Wer emotional noch an jemanden hängt, der nicht gut zu einem war, tut gut daran, keinen Kontakt mehr zu haben. Das halte ich für vernünftig. In meinem Fall wird eine Bewerbung meine Liebe nicht mehr auflodern lassen. Bei mir hörte es ehrlich gesagt auch schlagartig nach einer OP auf. Ich hatte keine Lust mehr auf körperliche Nähe. Da die Gespräche mit diesem Mann auf Dauer auch nicht so spannend waren und unsere Interessen zu unterschiedlich, erledigte sich das von alleine.

Wenn ich ihn heute treffe, ist es, als würde ich meine Nachbarin von oben sehen. Sie ist oberflächlich nett, ich unterhalte mich auch mit ihr, bringe ihr schon mal etwas vom Supermarkt mit....aber länger will ich keinen Kontakt. Weil ich weiß, dass sie zu tief ins Glas schaut und dann unsachlich wird. (Scheint ein verbreitetes Problem in meinem Stadtteil zu sein)
Trotzdem sind das Menschen, die ich respektvoll behandeln werde.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.01.2021 um 17:51
@

Das freut mch sehr für Dich und ich wünsche Dir alles Gute!

Verwechselt habe ich Dich nicht - das war eine ganz allgemeine Aussage wie es sich in Foren mit Beiträgen verhält.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

10.02.2021 um 13:28
Also meine Mutter ist Narzisstin, was mich sehr in meinem Leben geprägt hat. Ich wurde gefühlt dazu erzogen, um für sie zu leben. Wollte ich das machen, was für mich richtig und gesund gewesen wäre, dann bekam ich Anschuldigungen und Vorwürfe. Während der Zeit zu Hause habe ich mich selbst verloren, aufgegeben und konnte meine eigenen Grenzen noch nicht mal mehr erkennen und wusste nicht was meine Rechte sind. Bei jeder Kleinigkeit die ihr nicht gefiehl habe ich mich schlecht gefühlt. Ich konnte zuletzt nirgendwo mehr hingehen, ohne mir Sorgen um sie zu machen. Ich wusste wenig von der Außenwelt, außer, dass sie negativ, schlecht und gefährlich sei. Ich war komplett abhängig. Ich wollte mich zum Schluss sogar zumindest in einigen ruhigen Momenten umbringen.

Erst seit ich meine eigene Wohnung habe, habe ich vieles erkannt und arbeite an mir, sehe einen Sinn und liebe mich selbst. Ich erkenne wie weit andere Personen bei mir gehen können, erkenne meine Grenzen und fühle mich selbst.

Wenn ich mal Kinder haben sollte, dann nehme ich mir vor ihnen alle Freiheiten der Welt zu geben, sie bedingungslos, ohne eine Gegenleistung zu verlangen, zu lieben. Durch diesen Lebensabschnitt weiß ich nun was bedingungslose Liebe ist, nämlich frei von allen egoistischen Anforderungen.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

10.02.2021 um 13:52
Zitat von RumoRumo schrieb am 24.12.2020:Ich habe einen persönlichen Erfolg zu vermelden. Seit 3 Monaten kein persönlicher Kontakt mehr und seit 1 Monat absolute Funkstille. Mir gehts SEHR GUT damit 👍
Ich mag mal tagebuchmäßig weiter berichten.
Inzwischen sind fast 5 Monate rum ohne Kontakt.

Ich merke, manchmal falle ich in alte (erlernte) Muster und hab ein schlechtes Gewissen. Wieso auch immer, denn ich hab ja nichts schlimmes getan. Auch, dass ich nicht weiß, wie es meiner NPS Mutter geht, gerade jetzt zur Coronazeit. Und ja, die Mutterfigur fehlt auch einfach so. Das wird immer fehlen.

Dann versuche ich mir klar zu machen, dass es ein langer Prozess war und sehr weh tat und dass es besser geht als mit. Und dass diese Mutterrolle ja eh nie in normalem Ausmaß da war und es auch nie ein normales Verhältnis geben wird.
Parallel dazu lese ich gerade "Kaltes Herz". Da wird objektiv auch nochmal viel beschrieben und führt mich vor Augen, wieso das alles. Das klappt auch ziemlich gut.

Ich hatte aber letztens eine Situation, wo ich merke, wie nahe mir das geht. Vor unserem Haus (nahe einem Naturschutzgebiet) hielt ein Auto und 2 Menschen stiegen aus. Das Auto und die Leute sahen halt auf den ersten Blick super ähnlich aus wie meine Mutter und ihr Mann. Ich hab direkt eine echte Panikattacke bekommen (davon hatte ich bisher genau eine in meinem Leben) und hatte richtig Schiss, dass die gleich bei uns klingeln. Ich war da das Wochenende alleine. Hab schon überlegt, wo ich mich einschließen kann, dass man mich nicht sieht.
Die Menschen sind natürlich nur vor unserer Tür geparkt und sind spazieren gegangen.

Da merke ich halt noch, dass ich noch lange nicht über den Berg bin. Wie typisch bei NPS Betroffenen, warte ich auf den nächsten großen Knall. Den gab es bisher immer irgendwann.
Ohne diese Angst, dass da noch was nachkommt (auch bei Paketen annehmen, in den Briefkasten schauen, wenn das Telefon klingelt), würde es mir richtig gut gehen. Da muss ich als nächstes dran arbeiten. Und mir eine Strategie überlegen, was ich mache und sage, wenn die wirklich vor der Tür stehen und ich sogar alleine bin. Aktuell hab ich Angst davor, nicht gegen sie anzukommen.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

10.02.2021 um 13:57
Zitat von RumoRumo schrieb:Ohne diese Angst, dass da noch was nachkommt (auch bei Paketen annehmen, in den Briefkasten schauen, wenn das Telefon klingelt), würde es mir richtig gut gehen. Da muss ich als nächstes dran arbeiten.
Du hast das Unterm Fussabtreter nachsehen vergessen :D. Ich ertappe mich leider auch immer wieder noch wie ich prophylaktisch überall nachsehe. Aber die Angst ist zum großen Teil einfach nur wech :) ich drück dir weiterhin die Daumen!


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

10.02.2021 um 14:10
Ja so ungefähr.

Mein Mann meinte, die kommt sicher nicht selbst hier vorbei. In deren Augen bin ich doch die undankbare Rotzgöre. Sicherlich kommen die doch nicht von selbst hier an, da müsste ich angekrochen kommen und mich entschuldigen (für?).

Da gab es übrigens einen sehr kontroversen Beitrag vom Y Kollektiv zu "verlassenen" Eltern, die sich gar überhaupt nicht erklären können, wieso die Kinder keinen Kontakt mehr möchten. Man konnte2die Nachtigall trappsen hören.
Ich konnte da meine NPS Mutter quasi sitzen sehen...


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Anne1 ehemaliges Mitglied

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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

10.02.2021 um 16:04
Kaltes Herz“ habe ich auch gelesen. Ein tolles Buch.

Zu meiner Mutter habe ich vor 11 Jahren den Kontakt abgebrochen. Ihre negative, fordernde Art hat mich runter gezogen. Wenn ihr beim Telefonieren etwas nicht passte, knallte sie einfach den Hörer auf. Das tat sie dann vor 11 Jahren das letzte mal. Für mich war es dann vorbei. Habe es keinen Tag bereut, es war eine Erleichterung für mich.

Meine frühe Kindheit habe ich nicht bei meiner Mutter verbracht, sie gab mich als Baby zur Oma. Mit 14 zog ich dann zu meiner Mutter. Deshalb war die Bindung vielleicht nicht so stark und der spätere Kontaktabbruch leichter.

Ich kenne es von meiner Oma und später von meiner Mutter, dass meine Bedürfnisse als Kind keine Rolle spielten, dass ich abgewertet wurde, dass die Atmosphäre kalt und angespannt war, dass ich mich für Zuneigung anstrengen musste, es nie genug war und dass ich durch langes Schweigen bestraft wurde. Wenn ich das letzte Wort hatte oder frech erschien, gab es auch Schläge.

Dadurch lernte ich leider nicht, Grenzen zu setzen. Das ist der Grund, warum es mein toxischer Ex so leicht hatte, immer respektloser mit mir umzugehen. Ich hätte da längst Grenzen setzen sollen, aber je fieser und abwertender er wurde, desto mehr strengte ich mich an. Völlig sinnlos. Gut, dass ich ihn los bin. Daraus habe ich viel gelernt und achte im Alltag und Berufsleben mehr auf meine Grenzen.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

11.02.2021 um 08:36
Zitat von Anne1Anne1 schrieb:Gut, dass ich ihn los bin. Daraus habe ich viel gelernt und achte im Alltag und Berufsleben mehr auf meine Grenzen.
Es ist schön zu lesen das du aus all den Erfahrungen was mitgenommen hast und jetzt auch dein Leben gestalten kannst, ohne dich weiter benutzen zu lassen.
Die Vergangenheit kann man zwar nicht ändern und ich persönlich finde es immer ganz traurig wenn ich lese das andere keine schöne Kindheit haben durften - aber die Zukunft kann man immer selbst in die Hand nehmen und ich habe absoluten Höchstrespekt vor Menschen wie dir, die dann einfach machen.
Zitat von RumoRumo schrieb:Da gab es übrigens einen sehr kontroversen Beitrag vom Y Kollektiv zu "verlassenen" Eltern, die sich gar überhaupt nicht erklären können, wieso die Kinder keinen Kontakt mehr möchten. Man konnte2die Nachtigall trappsen hören.
Narzissten können sich das komischerweise nie erklären - gehört aber auch zum "Krankheitsbild" dazu. Ich kenne keinen, der selbst verstanden hat, dass er Narzisst ist und anderen schadet.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

11.02.2021 um 22:09
Das ist die Reportage

Interessant fand ich auch die Kommentare unter dem Video. Da sind auch einige Betroffene dabei...


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

12.02.2021 um 12:01
@Rumo
Ohweh da hat man wirklich die falsche Reporterin ausgewählt🙄...aber die kannte ich noch nicht, danke dir.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

04.03.2021 um 09:32
Zitat von RumoRumo schrieb am 10.02.2021:Ohne diese Angst, dass da noch was nachkommt (auch bei Paketen annehmen, in den Briefkasten schauen, wenn das Telefon klingelt), würde es mir richtig gut gehen. Da muss ich als nächstes dran arbeiten. Und mir eine Strategie überlegen, was ich mache und sage, wenn die wirklich vor der Tür stehen und ich sogar alleine bin. Aktuell hab ich Angst davor, nicht gegen sie anzukommen.
Das könnte echt von mir sein. Gruselig, wie ähnlich dieses Krankheitsbild zu sein scheint. Bei mir ist derzeit Ruhe, aber ich fürchte, es ist nur eine Frage der Zeit, bis wieder Briefe oder Pakete auftauchen. Oder sie selbst. 🙄


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

06.03.2021 um 08:26
Bei mir ist gerade auch Ruhe und ich kann auch den Stress gerade nicht gebrauchen, dass dem Narzissen wieso auch immer plötzlich wieder langweilig ist und der mit seinen Spielchen beginnt.
Bin gerade beruflich in einer sehr harten Phase und hab meinen Partner gebeten, dass falls gerade jetzt was kommt an Anrufen oder mehr, dass er mir das vom Hals hält und offiziell auch bitte einfach nicht sagen soll. Das können wir dann nach der beruflich angespannten Phase ggf zusammen besprechen und aufarbeiten, aber gerade hab ich dafür keine Kapazitäten frei.
Bin sehr froh, dass ich einen Partner habe, der mich da unterstützt und das auch versteht. Was mich immer wieder auch nervt: obwohl ich keinen Kontakt gerade habe, überlege ich mir dann solche Strategien, das zu besprechen und zu planen, wenn der Narzisst wieder auftaucht, weil ich weiß, dass es mir dann trotzdem nicht gut geht, wenn ich zu 100% meine Grenzen ziehen muss und das wirklich hässlich werden kann.

Jedem normalen Menschen könnte man ja sagen: hey du, ich weiß wir haben gerade nicht so viel miteinander zu tun und das hängt in der Luft. Ich bin aber gerade beruflich stark eingespannt und habe einfach keinen Kopf frei, um mich damit aktuell auch noch zu beschäftigen. Das tut mir sehr leid, aber ich kann es nicht ändern. Wir reden da in ein paar Wochen drüber, wenn dies Phase bei mir vorbei ist, ja?

Das ist ja beim Narzissten einfach nicht möglich mit dem normalen Reden... Es wird nicht akzeptiert. Und wenn die jetzt hier auftauchen und ich die vom Grundstück schmeißen müsste, wäre das für mich so kraftraubend und würde emotional so viel einfordern, dass ich mein Projekt nicht zu Ende bringen würde. Solche Phasen hatte ich in den letzten 5 Jahren oft. Nach einem Wochenendbesuch war ich so fertig, da hätte ich erstmal Urlaub gebraucht. So richtige Energievampire sind das. Ich fühlte mich immer kraftlos und erschöpft, wenn ich wegen Verpflichtungsgefühl hingefahren bin und am Sonntagabend dann auf dem Sofa saß. In der Arbeit hab ich also oft nicht geliefert in der Zeit. Und das hängt mir bis jetzt nach.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

06.03.2021 um 11:44
Ich finds richtig klasse, dass dein Partner dich dabei unterstützt und dir mit dieser konkreten Absprache den Rücken freihält. Das is nämlich schon eine Strategie. Die haste also schon :).
Zitat von RumoRumo schrieb:obwohl ich keinen Kontakt gerade habe, überlege ich mir dann solche Strategien, das zu besprechen und zu planen, wenn der Narzisst wieder auftaucht
Ich denk das gehört einfach dazu, man beschäftigt sich schon damit, jedenfalls kenn ich das zu gut . Und ich find das NICHT mehr so schlimm sich mental vorzubereiten, weil die Gedanken kreisen doch ohnehin zu diesen Menschen, also sollte man sich iwo etwas vorbereiten. Nervig is einzig, dass damit wieder Energien flöten geht und man sich in erster Linie einfach nur wünscht, man hätte erst garnicht solche Probleme.

Es is gibt leider keine einheitliche Medizin/oder Einlauf den man solchen Menschen verpassen kann weil jeder Fall so ganz anders liegt. Bei mir in der Familie bspw. standen psychische und physische Gewalt immer an der Tagesordnung. Meine Geschwister und ich sind davor immer zurückgeschreckt wenn solche Attacken kam, wir habens lange Zeit genug, mit einschleimen, beschwichtigen, beruhigen, Versprechen geben versucht, auch immer wieder damit, aufrichtig und ehrlich über den eigenen emotionalen Zustand zu sprechen (sich verletzlich zeigen). Irgendwann war mein seelischer Mülleiner so voll, dass ich nur noch immer wieder ausfällig, laut und aggressiv geworden bin, klar wenn die Frau mich bewusst provoziert. Hab einfach rausgelassen was ich mir dachte.
"Wenn dir mal wieder was nicht passt, scheiss doch endlich ein neues Kind auf die Welt" und mehr noch.

Bei diesem Drecksthema mit diesen Menschen jedenfalls, spielt mir mein sonst so geliebter Verhaltenskodex oder Benimmettikette KEINE Rolle mehr. Das haben die sich vor Jahren verwirkt. Mir ist es nur noch schnurz, dass ich mich nach solchen Ausbrüchen dann für kurze Zeit nicht mehr wie ein Individuum oder ne Frau fühle. Ich verhalte mich dann nur noch wie ein Mülleimer das sich entleert. Und das verdienen die. Das is deren verdiente Medizin.

Ich bin froh dass irgendwann endlich, diese Enthemmung eingestellt hat, weil ich von kleinauf konfliktscheu bin und lieber gleichmütig (aber auch öfter mal duckend) durchs Leben schreiten möchte. Ds ist mir immer schwerfallen aber seitdem, ist witzigerweise aber auch einfach Ruhe. Das will was heißen.

Und wie gesagt, je nachdem wie der Fall dann liegt, wie offen und heiss oder kalt der Konflikt is, muss jeder eine eigene Strategie entwickeln, dass die endlich von einem ablassen.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

06.03.2021 um 11:52
Was mich "nur noch" am meisten stört und zutiefst verunsichert ist, wie instinktverletzt ich mich fühle. Ich fühle mich oft so verletzt. Diese ganzen Nachwehen. Das ist für mich einfach unverzeihlich, wieviel Arbeit an mir selbst, meine Familie beschert hat. Und auch überall da wo ich beherzt zugreifen könnte in meinem Leben, dass ich vor so vielen Dingen zurückschrecke.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

06.03.2021 um 12:45
Ich möchte ja gar keine Strategie... Ich möchte einfach diese Gleichgültigkeit und frage mich, ob die sich irgendwann einstellt. Und nicht eine Panikattacke kriegen, wenn ein bestimmtes Auto mit einer bestimmten Farbe am Zaun parkt.
Das sind Gedanken, die nicht aus mir heraus kommen, sondern wo ich mir wieder Gedanken mache, wie ich reagiere, wenn ich in eine Lage gebracht werde.
Was war ich entspannt, als es hier so geschneit hat und glatt war, da konnte man 2 Wochen kaum das Auto bewegen...

Tut mir leid, deine Familiengeschichte klingt schrecklich. Ich verstehe aber sehr gut, was du meinst.. Man selbst ist ja nicht irgendwie psychisch krank, aber man ist davon so geschädigt, dass man permanent an sich arbeitet und damit konfrontieren muss.
Ich bin eigentlich kein ängstlicher Mensch, sondern offen und lustig und sehr gastfreundlich. Ich liebe Besuch und habe wenige, aber tolle tiefe Freundschaften (gut wegen Corona gibt's schon labge keinen Besuch mehr). Und die ganze Geschichte nimmt mir immer so viel Kraft, die mir dann anderswo fehlt.
Ich möchte gar keine Strategien, ich will, dass der Narzisst Grenzen einmal akzeptiert. Ich will einfach nur Ruhe haben.
Aber irgendwann wird es krachen, das ist mir bewusst. Und dann muss ich stark sein und darf mich weder einlullen lassen noch ein schlechtes Gewissen machen lassen.
Das schlechte Gewissen, dass ich doch eine schlechte Tochter bin, quält mich fast jeden Tag. Das wurde mir ja aufkonditioniert, seitdem ich klein bin.

Mein Mann ist da ganz lustig, der denkt "anders logisch". Der meint, die tauchen hier im Leben nicht auf, weil sie ja in ihrer Parallelwelt nie einen Fehler gemacht haben. Die erwarten, dass ich angekrochen komme und sie mich großzügig mit offenen Armen empfangen. Meine narzisstische Mutter hat genauso wie die Frau in dem Video vom Y Kollektiv überhaupt nicht den blassesten Schimmer, was ihr Anteil am Verhältnis ist. Ich könnte sie da echt in dieser Selbsthilfegruppe sitzen sehen und sich in der Opferrolle suhlen. Sie hat doch den Kontakt gesucht und war da und wollte reden und hat doch Pakete geschickt und Geschenke gemacht... Bla Bla Bla. Beste Mutter ever...


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

06.03.2021 um 12:56
Die Gefahr vor erneuten Grenzüberschreitungen wird niemals aufhören solang die am Leben sind. Man muss sich einfach unbedingt stärken, egal womit und durch was, dann klappt der Umgang damit immer besser. Hilft wirklich nichts.
Und meine Eltern tun genauso als könnten sie keiner Fliege was zuleide tun. Motherfuckers halt.


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Narzissmus/seelischer Missbrauch in Beziehungen

07.03.2021 um 14:51
Das stimmt, man muss sich stärken.

Ich zb bin da immer noch stark im Zwiespalt. Mit narzisstischer Mutter wurde ich ja von kleinauf dazu konditioniert, abhängig zu sein und auch ganz viel Schuldgefühl zu haben, wenn mir persönlich etwas widerstrebt. Dann knickt man wieder ein, weil man ist ja eine undankbare Rotzgöre und die Mutti tut doch alles und wieso ist man nicht dankbar, Familie geht doch über alles, guck wie gut du es hast etc etc. Und gleichzeitig bin ich bei mir lieben, nahestehenden Menschen eher weich, verzeihend, ich bin nicht nachtragend und eher empathisch, werte nicht gerne ohne alle Seiten mal zu hören usw.
Dh ich muss mir ganz oft spiegeln, wieso ich jetzt und forever das Recht habe, für mich einzustehen und mich nicht belabern zu lassen.
Bei mir klappt das ganz gut, wenn ich mir Situationen durchlese, die ich niedergeschrieben habe (die zeigen, dass das absolut unnormales und ungesunde Verhalten ist und permanent diese Grenzüberschreitung passiert ist) oder wenn mir das Freunde, die das miterlebt haben, spiegeln. Da gibt es aber immer stärkere und schwächere Tage.
Resilienz erhöhen ist ganz groß auf dem Plan bei mir.


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