@Paradse Paradse schrieb:Also ist es in unserer Biologie verankert das wir nicht so eine große Lust haben dürfen denn sonst ist unser Überleben nicht mehr gesichert. Dies haben wir über Jahrhunderte gelernt und gelebt. Das ist in unserer Dna gespeichert (Evolution, Mutation etc). Doch wir leben aktuell in einer Zeit wo uns ständig über TV, Internet, Musik eingeredet wird: Sex ist toll, Sex ist wichtig für eine gute Beziehung, wenn du kein Sex magst dann bist du unnormal.
Sorry, aber das stimmt so nicht. Der Sexualtrieb ist beim Menschen, wie bei jedem anderen Säugetier, eine der wichtigsten Triebe die die Natur zu bieten hat. (nach Hunger etc.)
Warum das so ist, ist eigentlich auch ganz logisch. Ohne Sex, keine Nachkommen, ohne Nachkommen, keine Menschen. Der Mensch SOLL sich vermehren. Das ist der Sinn.
Und ja, natürlich gab es Zeiten in denen man sich sexuell zügeln musste, da dies sonst mit negativen Folgen belegt war. Ob Gesellschaftlich, Krankheiten, aus finanzieller Sicht usw. Nötig geworden ist dies aber nur aufgrund von menschlich erschaffenen Konstrukten und Regeln. WIR haben selbst dafür gesorgt das wir unsere Sexualität nur eingeschränkt ausleben konnten (durch die Kirche z.B.). Die Natur sieht die Sache allerdings ganz anders. Die ist so wie immer Pro-Sex.
Übrigens ist das auch der Grund, warum die von Dir erwähnte "Massenmanipulation" so gut funktioniert. Weil der Mensch im Normalfall von Natur aus Sex mag und toll findet und es gerne (natürlich auch Geschlechtsabhängig) möglichst viel haben möchte. Gerade die Männchen einer Gattung sind da in der Regel große Fans von. (Unbewusster Hintergrund beim Männchen ist natürlich die Fortpflanzung. Je mehr Sex ich habe, desto mehr Kinder und desto verbreiteter ist meine DNA.)
Um mal die Eingangsfrage aus meiner Sicht zu beantworten:
"Warum wird Asexualität als "unnormal" angesehen?" -> Weil sie unnormal ist! Ganz einfach. Es widerspricht dem Sinn. Arten sollen sich erfolgreich vermehren und so weiterentwickeln. So funktioniert Evolution. Kein Interesse an Sex zu haben ist auch Sicht der Natur unnormal und auch aus Sicht der Gesellschaft. Naja, Gesellschaftlich zumindest aus der heutigen Sicht. Wer weiß was da noch kommt. Die Frage die sich doch eigentlich stellt, ist: Ist unnormal was schlechtes? Denn als sowas wird es immer angesehen. Aber anders zu sein, kann man auch durchaus zu seinem Vorteil nutzen.
Blödes Beispiel: Ich selbst habe eine dicke Narbe im Gesicht (so schön rot und breit mit 6 großen, sichtbaren Einstschlöchern [Made in DDR ^^]) und schiefe, auseinander stehende Zähne (zwar Made by Nature aber nicht behandelt in DDR.). So. Damit renne ich seit >30 Jahren durch die Welt. Natürlich wurde ich deswegen nicht wenig gehänselt und verspottet. Es war die ersten Jahre echt schwer. Irgendwann entschied ich dann aber, ich hab die Fresse voll. So bin ich halt und damit muss ich leben. Punkt. Also nahm ich diese Makel als Vorteil. Die Narbe lässt mich (nach Aussagen) gefährlich aussehen, außerdem ist sie Interessant, da die Leute immer wissen wollen, welche Geschichte dahinter steckt. Die Zähne kann ich genau so als Einstieg nutzen. Schrecken sie im ersten Moment auch ab, kann ich viel reißen in dem ich selbst darüber Witze mache (die sehen ja auch schrecklich aus.).
Eine heute sehr gute Freundin von mir, hat auf so einen Witz mal mit dem Spruch geantwortet "Wenn Du mich anlächelst, weiß ich immer nicht, soll ich zurück lächeln oder ein Tor schießen". Ich hab noch nie im Leben so laut losgelacht. Danach sind wir tiefer ins Gespräch gekommen, warum, weshalb, wieso, woher und eins führte zum anderen usw. usf.
So. Das nur mal als blöde Beispiele dafür, warum unnormal nicht immer etwas schlechtes ist. Man sollte aufhören ihm immer dieses negative Stigmata zu geben. Unnormal ist eigentlich immer interessant. Und Leute die intelligent genug sind, werden sich eher für die Geschichten dahin interessieren, als jemanden auszulachen. Wer darüber (in bösartiger Absicht) lacht, ist eh n Knallkopp. Da isses nicht schlimm wenn die wieder aus dem Leben verschwinden.
Also! Sofern möglich und zumutbar (was bei A-Sexualität ja gegeben ist) akzeptiert eure unnormalität und nutzt sie. Macht daraus was ihr wollt, aber lasst sie nicht euch beherrschen sondern beherrscht sie. Dann wird das Leben gleich noch schöner.
;)