Negev
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Diagnose: Kassenpatient
12.05.2016 um 17:48Heute bin ich zum ersten... nein zum zweiten mal wie ein Kassenpatient behandelt worden. Dabei kann ich es dem Arzt noch gar nicht mal übel nehmen.
Beim ersten Mal: weil mein Knie immer wieder schmerzt bin ich zum Orthopäde. Der Herr Doktor hatte es eilig. Er hat mich kaum aussprechen lassen und insgesamt spürte ich das er keine Zeit für mich hatte, ernst genommen fühlte ich mich nicht. Ab zum Röntgen. Er klärte mich kurz und knapp über die Diagnose auf. Natürlich hatte ich Fragen: wie geht es weiter? Ist eine Behandlung möglich oder sinnvoll? Welche Auswirkung hat die Diagnose auf meinen Alltag? Muss ich mit einer Verschlechterung rechnen? All das konnte ich nicht Fragen - ich wurde fast schon aus dem Behandlungszimmer gedrängt.
Beim zweiten Mal: jede menge offene Fragen waren noch zu klären. Weswegen ich mich an einen anderen Arzt wandte. Das Röntgenbild hatte ich dabei (zu viel Gammastrahlung ist nicht gut für den Teint :)). Der Arzt fragte sich natürlich warum ich mit der Behandlung seines Kollegen unzufrieden sei und ich erklärte mich. Darauf meine der nette Herr das ich Kassenpatient sei und die AOK nur wenige Minuten Sprechzeit bezahlen würde.
Ich wurde von ihm dann doch noch Beraten. Als ich einiges nicht gleich verstanden habe wurde er Ungeduldig und meine noch "das er sich gerade 20 Minuten Zeit genommen habe, Zeit die ihm meine Kasse nicht zahlen würde".
Ich bin mit einem ganz miesen Gefühl aus der Praxis gegangen. Und irgendwie fühlte ich mich schon als hätte ich die Zeit eines anderen gestohlen - ich fühlte mich irgendwie auch unwert. Dabei weiß ich immer noch nicht 100%, was ich mit der Diagnose anfangen soll.
Nun ist mein Problem nicht dringlich. Ich kann mit dem Knie soweit ganz gut Leben... aber was ist bei akuten Fällen? Wird man da als Kassenpatient womöglich auch hängen gelassen, schlecht beraten und schlechter behandelt?
Man liest ja immer wieder Horror Geschichten über die Ungleichbehandlung von Privat- und Kassenpatienten. Bis dato kam mir nie in den Sinn das dies stimmen könnte.
http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/gesetzliche-krankenversicherung-arzt-laesst-kassenpatient-stundenlang-warten_id_5520777.html
Wie gesagt, ich kann durchaus nachvollziehen, das man als Arzt nicht scharf darauf ist, etwas zu Leisten - das man am Ende nicht vergütet bekommt. Umsonst arbeiten vermutlich nur die wenigsten gern... Aber ist das System dann an sich nicht Kaputt? Alles ist auf Effizient getrimmt - es muss funktionieren. Aber in einem Beruf, der viel mit Menschen zu tun hat, kann man eben nicht alles Optimieren, alles berechnen und bestimmen. Manchmal hilft auch nur ein Arzt-Patientengespräch aber so was kann man nicht normieren...
Seid ihr schon mal anders behandelt worden?
Beim ersten Mal: weil mein Knie immer wieder schmerzt bin ich zum Orthopäde. Der Herr Doktor hatte es eilig. Er hat mich kaum aussprechen lassen und insgesamt spürte ich das er keine Zeit für mich hatte, ernst genommen fühlte ich mich nicht. Ab zum Röntgen. Er klärte mich kurz und knapp über die Diagnose auf. Natürlich hatte ich Fragen: wie geht es weiter? Ist eine Behandlung möglich oder sinnvoll? Welche Auswirkung hat die Diagnose auf meinen Alltag? Muss ich mit einer Verschlechterung rechnen? All das konnte ich nicht Fragen - ich wurde fast schon aus dem Behandlungszimmer gedrängt.
Beim zweiten Mal: jede menge offene Fragen waren noch zu klären. Weswegen ich mich an einen anderen Arzt wandte. Das Röntgenbild hatte ich dabei (zu viel Gammastrahlung ist nicht gut für den Teint :)). Der Arzt fragte sich natürlich warum ich mit der Behandlung seines Kollegen unzufrieden sei und ich erklärte mich. Darauf meine der nette Herr das ich Kassenpatient sei und die AOK nur wenige Minuten Sprechzeit bezahlen würde.
Ich wurde von ihm dann doch noch Beraten. Als ich einiges nicht gleich verstanden habe wurde er Ungeduldig und meine noch "das er sich gerade 20 Minuten Zeit genommen habe, Zeit die ihm meine Kasse nicht zahlen würde".
Ich bin mit einem ganz miesen Gefühl aus der Praxis gegangen. Und irgendwie fühlte ich mich schon als hätte ich die Zeit eines anderen gestohlen - ich fühlte mich irgendwie auch unwert. Dabei weiß ich immer noch nicht 100%, was ich mit der Diagnose anfangen soll.
Nun ist mein Problem nicht dringlich. Ich kann mit dem Knie soweit ganz gut Leben... aber was ist bei akuten Fällen? Wird man da als Kassenpatient womöglich auch hängen gelassen, schlecht beraten und schlechter behandelt?
Man liest ja immer wieder Horror Geschichten über die Ungleichbehandlung von Privat- und Kassenpatienten. Bis dato kam mir nie in den Sinn das dies stimmen könnte.
http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/gesetzliche-krankenversicherung-arzt-laesst-kassenpatient-stundenlang-warten_id_5520777.html
Wie gesagt, ich kann durchaus nachvollziehen, das man als Arzt nicht scharf darauf ist, etwas zu Leisten - das man am Ende nicht vergütet bekommt. Umsonst arbeiten vermutlich nur die wenigsten gern... Aber ist das System dann an sich nicht Kaputt? Alles ist auf Effizient getrimmt - es muss funktionieren. Aber in einem Beruf, der viel mit Menschen zu tun hat, kann man eben nicht alles Optimieren, alles berechnen und bestimmen. Manchmal hilft auch nur ein Arzt-Patientengespräch aber so was kann man nicht normieren...
Seid ihr schon mal anders behandelt worden?