Tussinelda schrieb:Verschiedenheit aber eben nicht aufs Geschlecht gerichtet.
Ich verstehe deinen Gedanken und im Grunde ist der auch in gewisser Weise sehr nobel.
Aber wie sollte man das anstellen und ist das wirklich zielführend?
Der Mensch möchte sich identifizieren; die sexuelle Identität findet er wohl schon in den ersten 3 Lebensjahren. In der Pubertät nimmt sie ihre endgültige Form an. Das, was man später zu lieben in der Lage ist, Mann oder Frau, prägt sich auch und steht über jeder Genderkonstruktion. Die sexuelle Identität ist also nicht anerzogen; sie findet sich vielmehr selbst.
Wenn ich mich nicht als Frau oder Mann definieren darf, als was dann? Als Mensch - schon klar. Aber das ist doch sowieso die Überform; das, was über dem Geschlecht steht.
Was möchtest du denn mit einer geschlechtsunspezifischen Gesellschaft erreichen? Geht es dir hier nur darum, dass Männer nicht mehr übervorteilt werden sollten in bestimmten Bereichen? Ist das nicht auch anderweitig möglich (siehe den Wandel die letzten Jahre, was die Akzeptanz von Frauen in typischen Männerberufen anbelangt und die Auflockerung des alteingesessenen Rollenmodells)?
Ich finde, der Facettenreichtum innerhalb eines Geschlechts, reicht aus. Und ich finde es noch viel facettenreicher, wenn ich mich nicht nur als Mensch, sondern auch als Mann oder Frau oder Transgender definieren darf.
Was mich am Feminismus so dermaßen stört: dass die Frau andauernd in die Opferrolle
gedrängt wird. Hier Bevormundung, da Bevormundung, wenn das nix bringt, wird rumgeheult. Ich habe mein Geschlecht aber nie als nachteilig angesehen und DAS ist - meiner Meinung nach - echte Emanzipation ...