Ist eine neue Frauenbewegung notwendig?

@NothingM
Wie ich schon schrieb:

Wir sollten den Menschen einfach mehr in seiner Individualität und Komplexität wahrnehmen und ihn weniger auf sein Geschlecht reduzieren.

Da liegt meiner Meinung nach der Hund begraben. Dahingehend sollte ein Umdenken stattfinden.
Weil da hängt so vieles mit dran...
Der Respekt vor dem Individuum.. das Anerkennen auf gleiches Recht für alle Individuen... unabhängig von ihrer körperlichen Erscheinungsform.

Ich glaube, wir brauchen sowohl eine neue Frauen, aber auch eine neue Männerbewegung. Damit die Geschlechter endlich wirklich gleichberechtigt sind! Kennt ihr die He for She Kampagne von Emma Watson? Die find ich richtig gut, schaut euch mal ne Rede von ihr dazu an :)

Das in Köln hat mich auch sehr nachdenklich gemacht. Ich finde, man darf nicht die Augen davor verschließen oder Leute, die es offen ansprechen als Rassisten beschimpfen!!

@Bibi0303
Gibt es ne deutsche Übersetzung zu der Rede? o:

@mimimia

dass die Anreden auf ÖPNV Tickets Geschlechterneutral sind.

Ist jetzt vielleicht etwas Offtopic, aber was meinst Du damit? Wo gibts auf ÖPNV Tickets eine Anrede, und inwiefern soll diese geschlechtsneutral sein?

Doch mittlerweile geben wir uns damit zufrieden wenn wir über Unisextoiletten und Geschlechtsneutrale Berufsbezeichnungen reden können.

Ist ja auch nicht ganz unwichtig, denn schließlich regen diese (auf den ersten Blick) Banalitäten zum Nachdenken über die allgemeine unsinnige Geschlechtertrennung an, die viele der angesprochenen Probleme überhaupt erst schafft.

Eine neue Frauenbewegung ist meiner Meinung nach nicht notwendig, eher eine allgemeine soziale (Denk-)Bewegung. Das kann man bei der momentanen gesellschaftlichen Stimmung allerdings vergessen.

Bibi0303 schrieb:Ich finde, man darf nicht die Augen davor verschließen oder Leute, die es offen ansprechen als Rassisten beschimpfen!!

Deswegen wird auch niemand als Rassist beschimpft oder wird irgendwer der darüber berichtet als Rassist beschimpft?

@Q-T
Jungen in der Schule. Da wird wirklich auch kaum drauf geschaut.
Die meisten, die die Schule ohne Abschluss verlassen sind Jungen.
Jungen entwickeln sich langsamer als Mädchen im in dem Alter, es wird aber kaum Rücksicht darauf genommen.
Die Lesekompetenz bei Jungen wird meines Wissen immer schlechter.

@Durchfall

Wäre es nicht in jedem Fall besser auf die individuellen Voraussetzungen der Schüler zu achten statt zu verallgemeinern?

@Durchfall
Das ist leider oft so, ja. Ausserdem ist unser Schulsystem (CH) sehr sprachlastig (Deutsch, für uns ja eigentlich bereits eine Fremdsprache, Englisch und Französisch). Vokabeln büffeln braucht sehr viel Geduld und Disziplin, was den meisten Jungs in diesem Alter nicht grade im Wesen liegt ... Die Entwicklung, das ist ebenfalls eine Tatsache, ist bei ihnen definitiv später als bei den gleichaltrigen Mädels. Auf Klassenfotos sehen die 13 jährigen Buben halt wirklich noch wie Buben aus, während die Mädchen schon richtige Ladies sind. Ist wirklich extrem!

@deja-vu.
Das wäre der Idealfall, nur fehlt da den Schulen Zeit und Geld!

bimmelbommel schrieb:
Zum Beispiel dass ich mich als Frau nicht entweder für Kinder oder Karriere entscheiden muss, und wenn ich beides will.. mich nicht völlig aufreiße zwischen beidem..

Durchfall schrieb:Das würde ich eher zu Familienpolitik zählen. Profitieren ja Männer und Frauen davon.

Es sind mal immer noch in erste Linie Frauen, die nach der Geburt zu Hause bleiben, oder nur noch in Teilzeit arbeiten.
Die sich Vorwürfe anhören dürfen, wenn sie zu Hause bleiben, oder arbeiten.. egal wie mans macht.. man machts in Dl falsch..
Frauen sind da auch nicht wirklich gut, sich gegenseitig zu unterstützen.

- Nebenbei bedeutet für mich Feminismus aber nicht, dass man Männer ausschließt.. von daher - natürlich profitieren Mann und Frau davon.
@Durchfall

slider schrieb:Und was wäre jetzt diesbezüglich dein Vorwurf an wen?
Ist ja nicht so, dass es nicht gehen würde ... dafür gibt es genug Beispiele und mit Mutterschutz und Elternzeit macht die Politik da auch so Einiges, was dir in anderen Ländern nicht zusteht. Wo ich dir teilweise zustimmen kann sind Probleme am Arbeitsmarkt. Da könnte Deutschland doch wirklich mal modernen und flexibler werden (Stichworte Homeoffice, Jobsharing, Erwachsenenausbildung usw.) um Familien mit Kindern entgegen zu kommen.

Das ist kein "Vorwurf" an irgendwen, sondern eine Feststellung.
Klar, es gibt einige Möglichkeiten..und trotzdem ne Menge Dinge, die noch deutlich verbessert werden müssen. Zu teure Kinderbetreuung, stark eingegrenzte Karrieremöglichkeiten, generell viel zu hohe Erwartungen an Mütter in Dl.. (letztes ist eine subjektive Wahrnehumg.
Der Artikel hier fasst es eigentlich ganz gut zusammen @slider

Also so wie ich das sehe, ist die Frauenbewegung mittlerweile ziemlich bedeutungslos geworden. Die meisten Ziele wurden erreicht und junge Frauen machen wohl lieber Karriere, statt sich mit alten, verbohrten "Hardcorefeministinnen" über irgendwelchen "Pippikram" zu streiten.

Allerdings sehe ich schon auch eine gewisse Gefahr, dass erkämpfte Rechte auch wieder verloren gehen könnten, wenn sich innerhalb Westeuropas immer mehr patriarchalische Parallelgesellschaften bilden sollten, welche zunehmend auch Auswirkungen auf ausserhalb dieser Parallelgesellschaft lebenden Menschen haben. Plötzlich wird eine Frau mit Minirock automatisch zur Schlampe und der Besuch im Freibad zum Spiessrutenlauf. Teilweise ist das leider bereits Realität.

Eine neue Frauenbewegung wird diese Entwicklung kaum aufhalten können, dazu gehört etwas mehr, als auf Twitter irgendeinen eingängigen Hashtag abzusondern ...

Emodul

@Bibi0303

Bibi0303 schrieb: Kennt ihr die He for She Kampagne von Emma Watson?

Ja zumindest die rede und die war meiner meinung nach ein mehr als lächerlicher versuch feminismus als etwas zu verkaufen das es in aller erster linie nicht ist bzw. um was es darin nicht geht. Zeigt ja auch ganz schön die bezeichung der Kampagne "HeforShe" - er soll also für sie einstehen und wer steht für ihn ein, sie? er selbst?

Also alles in allem einfach nur :palm:

emodul schrieb:Also so wie ich das sehe, ist die Frauenbewegung mittlerweile ziemlich bedeutungslos geworden. Die meisten Ziele wurden erreicht und junge Frauen machen wohl lieber Karriere, statt sich mit alten, verbohrten "Hardcorefeministinnen" über irgendwelchen "Pippikram" zu streiten.

Pipikram wie sowas?

Betrunkene entblößen sich, fassen Frauen unters Dirndl und feuern sich gegenseitig an: Im Bierzelt auf dem Oktoberfest legen manche Männer sämtliche Hemmschwellen ab. Doch die meisten Übergriffe auf Frauen werden nie geahndet.

Allein der kurze Weg zur Toilette ist der reinste Spießrutenlauf. Drei Umarmungen von wildfremden, besoffenen Männern, zwei Klapse auf den Hintern, ein hochgehobener Dirndlrock und ein absichtlich ins Dekolleté geschütteter Bierschwall sind die Bilanz von dreißig Metern. Es ist Samstag, 11 Uhr morgens im Hofbräuzelt. Der Wiesntag hat gerade angefangen.

Garniert werden die Handgreiflichkeiten mit allerlei Anmachphrasen und obszönen Bemerkungen. "Gib mir ein Bussi", ist da noch eine harmlose Aufforderung. Manche Sprüche sind sehr vulgär. Reagiert man abweisend, wird man auch schon mal als "Schlampe" beschimpft - oder schlimmer.

Frauen sehen sich auf dem Oktoberfest immer wieder Belästigungen ausgesetzt, gegen die sie sich mit Händen und Füßen wehren müssen. Denn wer sich nicht selbst hilft, ist verloren. Im exzessiven Bierrausch scheint alles erlaubt. Security und Polizei greifen nur ein, wenn einer ausrastet und etwa mit einem Maßkrug auf einen Kontrahenten einprügeln will. Der Griff an eine Pobacke als Grund? Da gäb es ja viel zu tun.
[...]

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/sexuelle-uebergriffe-auf-dem-oktoberfest-entbloessung-im-bierzelt-1.1151859

Und da wundert sich einer über Silverster.

paranomal schrieb:Und da wundert sich einer über Silverster.

@paranomal

Versteh ich nicht. Wieso darf ich mich nicht über die Vorfälle von Silvester wundern, wenn auf dem Oktoberfest auch schon Frauen belästigt wurden? Wo ist da der Zusammenhang?

EDIT: "Wundern" ist eigentlich sowieso das falsche Wort, ich bin schockiert über die Vorfälle zu Silvester.

emodul schrieb:Also so wie ich das sehe, ist die Frauenbewegung mittlerweile ziemlich bedeutungslos geworden. Die meisten Ziele wurden erreicht und junge Frauen machen wohl lieber Karriere, statt sich mit alten, verbohrten "Hardcorefeministinnen" über irgendwelchen "Pippikram" zu streiten.

Da hast du Recht. Deswegen haben Feministinnen berechtigterweise auch keinen guten Ruf mehr.

@Schnuffeline
Schockiert bin ich, das sexuelle Gewalt nur dann ein Thema ist, wenn man es in einem anderen Kontext instrumentalisieren kann. Bei anderen Großveranstaltungen ist das dann halt "normal". Solange das so ist, braucht es auch Frauen die sich um diesen "Pipifax" kümmern.

@paranomal
Auch das verstehe ich, ehrlich gesagt, nicht so ganz. Es wurde doch schon viel über die Belästigungen auf dem Oktoberfest berichtet, und zwar jedes Jahr. Und ich war auch ziemlich schockiert, als ich damals zum ersten Mal davon gelesen habe.
Wer bezeichnet das denn als "normal?"

Dass in Köln die Dimension allerdings nochmal eine ganz andere und der Aufschrei dementsprechend größer ist, wird man kaum bestreiten können.

Schnuffeline schrieb:Wer bezeichnet das denn als "normal?"

Die Leute die das ganze dann mit Alkoholkonsum erklären. Komischerweise spricht da niemand von "kultureller Herkunft" oder versucht derartiges Verhalten auf diese Weise zu erklären. Aber das ist jetzt OT.

Schnuffeline schrieb:Dass in Köln die Dimension allerdings nochmal eine ganz andere und der Aufschrei dementsprechend größer ist, wird man kaum bestreiten können.

Die Dimension ist in ihrer qualitativen Form eine andere Größenordnung. Quantitativ nicht. Ich habe halt ein Problem damit wenn manche meinen man könne solche Themen nun an die abgeben, die den Rest des Jahres Antifeminismus betreiben und sich in erster Linie darum bemühen über die Möglichkeit von Falschverdächtigungen bei Vergewaltigungen zu schwadronieren und sexuelle Gewalt kleinzureden.

paranomal schrieb:Ich habe halt ein Problem damit wenn manche meinen man könne solche Themen nun an die abgeben, die den Rest des Jahres Antifeminismus betreiben und sich in erster Linie darum bemühen über die Möglichkeit von Falschverdächtigungen bei Vergewaltigungen zu schwadronieren und sexuelle Gewalt kleinzureden.

Warum man sich deshalb nicht über die Vorfälle von Silvester wundern sollte, ist mir zwar immer noch nicht klargeworden, aber in dem Punkt gebe ich dir recht. :)

@paranomal

paranomal schrieb:Und da wundert sich einer über Silverster.

Da du es im anderen Thread nicht mehr kannst willst nun hier den "rape-culture-Mythos" weiter herreden :ask:
Wieviele Anzeigen gibt es denn auf dem Oktoberfest wenn du es unbedingt mit dem vergleichen willst?