@zickezackeIch denke, dass ich es mir Anfangs wirklich nur eingebildet hatte und ich sehr empfindlich war.
Vielleicht wurde ich dort öfter mal blass oder bekam einen roten Kopf oder mein Kopf zitterte.
Dadurch war ich vielleicht DAS gefundene Fressen für die Leute.
Es ist schwer zu beweisen, dass ich damals gemobbt wurde. Die Leute würden es wohl auch nicht zugeben.
Damals gab es noch nicht mal den Begriff Mobbing. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass ich das Paradebeispiel dafür wäre und der Begriff erst durch mich bekannt wurde.
Es war sowieso eine ganz fürchterliche Situation. Nach den ersten eingebildeten Andeutungen durch Kollegen, bekam ich durch einen amerikanischen Film quasi einen Schock und eine erste "Erinnerung an Geschehenes" kam in mir hoch.
Der Film war eine Komödie und nichts Gruseliges, aber ab dann brauchte in der Firma nur jemand etwas zu mir sagen und eine neue "Erinnerung" kam hoch. Es waren meist sexuelle Dinge. Es hat mich auch zum Schweigen gebracht. Ich mochte nicht darüber reden, weil alles so peinlich war.
Bei manchen "Erinnerungen" bin ich am zweifeln, ob sie jemals überhaupt passiert sind. So weit bin ich heute.
Es war die Hölle.
Manches in meinem Leben ist für mich heute noch etwas verschwommen, und ich weiß nicht mehr genau, was wahr oder falsch ist.
Anfangs dachte ich noch, dass jemand, in den ich zu der Zeit schon einige Jahre verliebt war, Dinge in der Firma über mich verbreitet. Einmal habe ich ein Gespräch mit einer Kollegin geführt und gesagt, dass ich glaube, dass xx etwas über mich in der Firma verbreitet, aber sie sagte, dass sie ihn nicht kennen würden.
Seltsamerweise hatte ich auch mal das Gefühl, dass ein Jahr nach meiner Kündigung jemand in meiner Nähe auch mal etwas davon sagte, dass die Zeit abgelaufen ist und ich nichts mehr rechtlich dagegen unternehmen könnte. Und das mit einem Unterton von Freude.
Höre ich auch schon Stimmen, oder beziehe ich einfach zu viel auf mich selbst?
Es ist halt alles schwer zu beweisen. Und will ich das heute überhaupt noch?
In der letzten Firma hätte ich mich wegen einer Kollegin fast umgebracht. Ich würde von Ihr bei dem neuen Chef vorgeführt, und es wurde gesagt, ich solle ohne Eifersucht arbeiten.
Ich hatte wahrscheinlich kein größeres Problem damit als sie. Danach dachte ich, dass das Mobbing wieder genau so los geht wie in der ersten Firma.
Nachdem diese Kollegin sich dann bei der Weihnachtsfeier irgendwie über mich lustig machte, bin ich dann das erste Mal beim Psychiater gelandet. Das war 1999. Eigentlich war ich 1986/87 schon so weit.
2003 wurde ich entlassen, weil ich zu oft krank war. Dann war ich noch arbeitslos gemeldet. Bekam vom Arbeitsamt noch vorgeschlagen im Büro einer psychiatrischen Klinik zu arbeiten, wie passend. Bekam aber Absage, Gott sei Dank.
Habe mich dann wieder krank schreiben lassen, weil ich dem Ganzen irgendwie nicht mehr gewachsen war. War natürlich auch eine Rechenaufgabe, denn ich war Alleinversorger, aber ich habe mich berenten lassen mit 42 Jahren.