@sacredheart Ich habe eher den Verdacht, dass sie nicht fragt, weil es ohnehin keine Lösung gibt. Dass ich dem Vater gegenüber auf eine Klärung bestehe, will sie nicht, wollte sie von Anfang an nicht, weil das auf Streit hinausläuft. Von dem ich sage, ich halte das aus und das wäre es mir auch wert, aber sie will es nicht. Ohne den Vater zur Mithilfe zu zwingen, kriegen wir das nicht aufgedröselt. Es scheint mir eher Resignation zu sein, weil der Preis, unter denen eine Klärung zu erreichen wäre, ihr zu hoch erscheint.
Dass sie da keinen Gesprächsbedarf mehr hat, glaube ich nicht.
Nun ist vorgestern die Oma ihrer Cousine gestorben (also die Oma von ihr, die die Mädels nicht gemeinsam haben), und ich kann mir gut vorstellen, dass das das Thema wieder nach oben befördert über kurz oder lang.
Einmal zum Verständnis: der Vater suchte etwa seit Frühjahr wieder deutlich den Kontakt zu mir in einer Art und Weise, die mir schnell zu nah wurde. Das Ganze gipfelte darin, dass er im Sommer mit einem „Ich liebe dich“-Plakat vor meiner Tür stand. Zum Ende der Sommerferien wurde er dann mal wieder akut, landete im Krankenhaus und man hörte nix. Ich habe auch auf Nachfrage von seiner Familie nicht wirklich was erfahren, nur sowas wie „Geht ihm schon wieder besser, er muss aber noch ein paar Tage im Krankenhaus bleiben“, er blieb dann effektiv noch mehrere Wochen, meldete sich kaum, und ich muss dem Kind ja irgendwas sagen. Irgendwann meldete er sich dann bei mir und teilte mit, dass er wieder zu Hause sei und ob das Kind denn wie geplant das Wochenende bei ihm verbringe. Das Kind war davon natürlich nicht begeistert, weil ihr jegliche Einschätzung, wie er gerade so ist und wie es ihm geht, fehlt. Aber er scheint zu glauben, so kommt das für mich rüber, dass die Welt stillsteht und nur auf ihn wartet. Das ist jedes Mal so. Und ich habe schlicht keinen Bock mehr, mein Leben beeinträchtigen zu lassen dadurch. Wir spielen zum Beispiel zusammen Pokémon Go mit der Kurzen, und es nervt mich, dass ich mir Gedanken mache, welche Postkarte ich ihm in dem Spiel besser nicht schicke, weil er dieses oder jenes Motiv falsch interpretieren könnte. Ich muss auffangen, dass er wieder mal für Wochen raus ist, ohne irgendwelche Informationen zu haben, die Kurze macht sich ja Sorgen um ihn, und ich kann ihr nichts dazu sagen, wie es ihm geht. Und wenn es ihm besser geht und er das wieder selbst übernehmen könnte, macht er das nicht. Er übergeht das einfach. Solche Sachen halt.
Es reicht derzeit echt ein winziger Funke, und dann knallt das hier, das wird man bis Berlin hören.
Und da bin ich auch an einem Punkt, an dem ich denke, das Kind ist jetzt zwölf, sie wird auch verstehen müssen, dass für mich das Maß echt voll ist. Also für sie muss sich im Verhältnis zum Papa ja nix ändern, aber ich in meiner (erzwungenen) „Beziehung“ zum Vater habe einfach die Faxen dicke und will da nicht mehr mitspielen.