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Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

1.036 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Eltern, Sorgerecht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

16.09.2019 um 15:16
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Was den Spagat zwischen Arbeit und Kindern angeht, habe ich in jedem Fall Respekt davor, was von Müttern und Vätern geleistet wird. Wenn ich Dich richtig verstehe, hat in Deinem Fall der Vater kein großes Interesse daran, sich besonders einzubringen. Wenn Du dann noch parallel Vollzeit arbeitest, ist das sicher sehr viel. Tut mir leid, ich finde es auch schade, dass in Deutschland nicht zB wie in Frankreich Betreuungs- und Haushaltshilfen vom Staat gefördert, zum Teil übernommen werden.
Danke für deine Worte.
Das gibt es tatsächlich? Das wusste ich gar nicht. Ich meine das wäre natürlich eine enorme Entlastung für Alleinerziehende, wenn man sich dann nicht noch um den Haushalt kümmern müsste. Es ist in vielen Fällen so, dass der eine Teil eben mehr leistet als der andere. Und sicher ist es auch schwer alles unter einen Hut zu bekommen, je nach dem was für einen Beruf man zum Beispiel ausübt. Aber wenn es dann mal läuft, gehts eigentlich :)
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich denke, die Kinder profitieren von 'meinem' Modell doppelt, weil es auch den Alltag der Mutter entzerrt, sie somit 2 Tage in der Woche für Erledigungen und Privates hat und dann weniger abgehetzt sein wird, auch wenn sie es mir gegenüber nicht so verbalisiert.
Sicher ist das so. Es wäre löblich, wenn das bei mehr getrennten Paaren so liefe. Die Realität sieht halt anders aus.


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Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

16.09.2019 um 15:47
@Lilith101

In Deinem Fall - so wie Du ihn schilderst - kann ich ganz gut nachvollziehen, dass Du nicht die Idee hast, der Vater könnte mehr Zeit übernehmen. Wenn Dein Eindruck richtig ist, dass er da gar nicht viel Interesse hat, dann ist das keine so gute Betreuungslösung in der Woche.

Ich selbst kenne viele Väter, die viel dafür geben würden, ihre Kinder auch im Alltag zu begleiten. Daher ist Deine Geschichte nicht Teil meiner Erlebensrealität. Das liegt sicher auch daran, dass man sich mit ähnlichen Menschen umgibt, in meinem Fall mit Familien / Väter, die auch viel wert auf ihre Kinder legen. Wir unternehmen oft etwas mit den Kindern zusammen. Daraus ergibt sich wahrscheinlich, dass ich desinteressierte Väter privat auch kaum kennenlerne. Ich weiss das es sie gibt, finde das aus meinem emotionalen Erleben als schwer vorstellbar.

Jedenfalls glaube ich, dass manche Mütter mehr Verantwortung an die Väter geben sollten, so sie denn wollen. Allerdings musste ich mir die 2 Tage in der Woche in sehr mühsamen Kampf der Mutter abtrotzen. Ich glaube, dass manche Mütter, wenn sie mit kompetenten, willigen Vätern als Gegenpart zu tun haben, auch eine diffuse Angst haben, der Vater könnte zu viel Einfluss auf die Kinder nehmen. So eine Angst kann bei desinteressierten Vätern ja auch gar nicht erst aufkommen.

Wie manch anderer Vater habe ich erst nie das Thema aufgebracht 'Mehr Betreuung bedeutet weniger Unterhalt', einfach in dem Wissen, dass es dann gerichtlich laufen würde, was alle belastet und einen ungewissen Ausgang hätte.

Im Umkehrschluss habe ich aber Väter kennengelernt, wo die Mutter die Kinder lieber kostenpflichtig fremdbetreuen ließ und dies noch versuchte dem Vater in Rechnung zu stellen, obwohl der angeboten hatte, die Betreuung selbst zu leisten. Das tut dann auch echt weh.


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16.09.2019 um 16:04
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:In Deinem Fall - so wie Du ihn schilderst - kann ich ganz gut nachvollziehen, dass Du nicht die Idee hast, der Vater könnte mehr Zeit übernehmen. Wenn Dein Eindruck richtig ist, dass er da gar nicht viel Interesse hat, dann ist das keine so gute Betreuungslösung in der Woche.
Nein, ganz so ist es nicht. Am Anfang wolle er sie gar nicht nehmen. Daraufhin gab es einen Termin auf dem Jugendamt bei dem ich ganz klar dafür gesprochen habe, dass er Zeit mit ihr verbringt. Damals war sie gerade 3 Jahre alt. Da muss man Beziehungen schon pflegen, sonst ist es nur der Onkel von nebenan. Daraufhin wurde festgelegt, dass er sie alle 2 Wochen Sonntags für 3 Stunden hat. Nicht befriedigend für sie. Ich habe lange und hart dafür gekämpft, dass sie ihren Vater sieht. Jetzt, wo alle 2 Wochenenden die Regel sind, nur halt die Ferien nicht klappen bin ich am Ende meiner Kapazität. Denn wer nicht will, der will nicht. Wäre er in dem Ort wohnen geblieben, hätte er sie öfter sehen können, von der Kita abholen etc. Aber das war nicht in seinem Interesse. Ob er mir damit eins reinwürgen wollte oder er zu arg Egoist ist, weiß ich nicht.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich selbst kenne viele Väter, die viel dafür geben würden, ihre Kinder auch im Alltag zu begleiten. Daher ist Deine Geschichte nicht Teil meiner Erlebensrealität. Das liegt sicher auch daran, dass man sich mit ähnlichen Menschen umgibt, in meinem Fall mit Familien / Väter, die auch viel wert auf ihre Kinder legen. Wir unternehmen oft etwas mit den Kindern zusammen.
Ich gebe dir zum Teil Recht. Aber als Elternbeirat in Kita und Schule habe ich auch mit Eltern zu tun, die nicht selbstgewählt in einer ähnlichen Situation sind wie ich es bin.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Im Umkehrschluss habe ich aber Väter kennengelernt, wo die Mutter die Kinder lieber kostenpflichtig fremdbetreuen ließ und dies noch versuchte dem Vater in Rechnung zu stellen, obwohl der angeboten hatte, die Betreuung selbst zu leisten. Das tut dann auch echt weh.
Klar, das geht natürlich nicht. In Rechnung stellen geht so oder so nicht, da es ja den Unterhalt gibt.


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Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

20.09.2019 um 19:02
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb am 08.09.2019:Was mir hilft, wenn ich nicht weiß, wo mir der Kopf steht, ist so ein Mental-Load-Zettel. Alles das, was mir im Kopf rumgeht (du musst morgen noch Brot kaufen, die Lampe im Bad ist kaputt, der Hund muss zum Impfen, bis Mittwoch braucht das Kind zehn ausgeblasene Eier...) aufschreiben. Erstens geht da nix verloren, zweitens ist es aus dem Kopf und geistert einem da nicht abends umher, und drittens macht man damit sichtbar, was man alles tatsächlich leistet, gerade wenn man das Gefühl hat, gar nix geregelt zu kriegen. Was erledigt ist, wegstreichen.
Ich finde diesen Tipp extrem hilfreich. Mir gehts oft so, dass ich selbst nicht so genau sagen könnte, was ich die ganze Woche über so gemacht habe/machen muss, weils einfach im Kopf zu einer riesigen Masse verschwimmt. Man wird ja oft genug gefragt, was man so macht, wenn man nicht arbeitet (als ob die ca 120 Stunden Pflegeaufwand, die im Pflegegutachten vermerkt sind und die ganz gut passen, keine Arbeit wären :D).

Wenn man sich dann mal aufschreibt, was man so die nächste Woche vorhat, merkt man erstmal, was man alles schafft und kann sich vielleicht besser organisieren.


Ich bin ja von Anfang an, also jetzt fast neun Jahre, ganz allein mit Kind. Und ich muss sagen, man gewöhnt sich schon sehr dran, wenn man von Anfang an wirklich alles immer alleine machen muss. Ich wäre vermutlich vollkommen überfordert, wenn ich plötzlich was abgeben könnte :D manchmal ists allerdings auch "doof", wenn man Sachen alleine entscheiden muss. Oder eben auch bei sowas wie der Diagnostik, die vermutlich einfacher gewesen wäre, wenn ich bei der Familienanamnese auch etwas zur väterlichen Seite hätte sagen können.

Bei meinem Kind steht Anfang nächsten Jahres die erste Klassenfahrt an, direkt nach Österreich zum Skifahren. Das ganze ist freiwillig und geht über sieben Nächte. Mein Kind würde gerne, aber ich hab so meine Zweifel, dass er das schon schafft. Er war bisher maximal bei meinen Eltern über Nacht ohne mich und auch wenn er auf Kindergeburtstagen ist, kommts vor, dass man ihn früher abholen muss. Hatten wir letztes Wochenende, nach 1 1/2 Stunden hatte er genug und konnte nicht mehr.

Momentan tendiere ich dazu, ihn nicht fahren zu lassen. Er wäre aus seiner Klasse sonst bislang der einzige, der mitfährt. Das ist dann auch doof. Wenns ihm zu viel wird, kann man ihn auch nicht einfach abholen. Ihm Mut zusprechen geht auch nicht, weil er sich beim Telefonieren noch schwerer mit dem Sprechen tut, als eh schon. Richtige Gespräche mit ihm sind sowieso schon eigentlich nicht möglich.

Auf der anderen Seite wäre es aber auch schön, nach neun Jahren mal sowas wie "Urlaub" zu haben.

Hach ja, alles nicht so leicht manchmal :D


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Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

21.09.2019 um 14:07
Zitat von BeckyBecky schrieb:Er wäre aus seiner Klasse sonst bislang der einzige, der mitfährt. Das ist dann auch doof.
Du meinst er würde dann als einziger NICHT mitfahren, oder?

Ins kalte Wasser zu werfen kann manchmal auch ganz hilfreich sein - lass' ihn mit!


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21.09.2019 um 16:19
@ice_mother

Nein. Ich meine schon das, was ich schreibe. Und ins kalte Wasser schmeißen ist bei gesunden Kindern vielleicht manchmal der richtige Weg, aber in dem Fall wäre das nicht gut. Er hat nunmal als Autist andere Bedürfnisse und mal eben abholen könnte ich ihn nicht aus Österreich.


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24.09.2019 um 11:22
@Becky
Ich kann dich verstehen. Wie wird er denn von seiner Klasse aufgenommen? Also haben die Kinder Verständnis für ihn? Wir haben auch ein autistisches Kind in der Klasse. Seit die Kinder wissen, dass er "besonders" ist, wird darum gestritten wer mit ihm in die Pause darf :)

Abnabeln ist für uns Eltern nicht immer leicht. Das müssen wir lernen. Erfahrungsgemäß tun wir uns schwerer als die Kinder. Ich habe meine Tochter letztes Jahr das erste Mal ins Zeltlager mitgelassen. 1 Woche, sie war da gerade 8 Jahre alt. Ich habe regelrecht gelitten in dieser Woche, zumal kein Handykontakt,nichts bestand (finde ich absolut gut aber in der heutigen Welt eben gewöhnungsbedürftig). Ihr hat es so gut gefallen, dass sie dieses Jahr gleich wieder hin wollte :)


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Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

24.09.2019 um 11:31
@Becky

Zu der Skifahrt kann ich Dir im Bezug auf Dein Kind keinen Tipp geben, außer vielleicht dass die Selbsteinschätzung von Kindern manchmal ganz richtig sein kann. Ich habe aber keinerlei Erfahrung, ob das auch auf autistische Kinder zutrifft.

Als mein Großer (jetzt 18) vor vielen Jahren (er war 6) plötzlich mit seinem Sport eine Ferienwoche mitmachen wollte am A**** der Welt hatte ich auch meine Zweifel. Wir hatten ihn mitfahren lassen, die ausgedruckte Route dorthin lag aber bereit, das Telefon war auf extra laut gestellt und ich habe die ganze Zeit an ihn gedacht. Für ihn war das völlig problemlos, obwohl er nicht gerade eine Rampensau und grundsätzlich auch eher introvertiert war und ist.

Nur: Wenn es klappen würde, wäre es doch auch für ihn eine tollen Erfahrung. Man sieht als Eltern leicht die Risiken, aber es gibt ja auch immer Chancen.

Darüber hinaus kann ich nur bestätigen, wie wertvoll eine gute Zeitplanung ist, damit in komplexen Zeiten nicht alles Mögliche aufläuft. Besonders gefährlich sind da Erledigungen, die zwar sehr wichtig, aber erst mal noch nicht sehr eilig sind. Da hilft ein guter Terminplaner (in meinem Fall als App) weiter, diese Dinge nicht zu verschleppen, bis es quietscht. Das hat den Vorteil, dass man dann hin und wieder auch wirklich ein paar Minuten frei hat und gerade mal nichts nachholen muss.


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Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

24.09.2019 um 14:15
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb:@Becky
Ich kann dich verstehen. Wie wird er denn von seiner Klasse aufgenommen? Also haben die Kinder Verständnis für ihn? Wir haben auch ein autistisches Kind in der Klasse. Seit die Kinder wissen, dass er "besonders" ist, wird darum gestritten wer mit ihm in die Pause darf :)
Er ist ja auf einer Förderschule und alle Kinder haben so ihre Defizite auf kognitiver Ebene, manche sind auch körperlich eingeschränkt. Er ist allerdings der einzige Autist in seiner Klasse. Und es klappt so lala. Fürs nächste Jahr wird wohl eine Schulbegleitung fällig.

Er reagiert extrem auf Berührungen, selbst ein leichter Griff an die Schulter tut ihm weh oder ist sehr unangenehm. Schwierig wirds auch, weil er das oft nicht klar verständlich machen kann. Alles nicht so leicht und stark abhängig von der Tagesform.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:@Becky

Zu der Skifahrt kann ich Dir im Bezug auf Dein Kind keinen Tipp geben, außer vielleicht dass die Selbsteinschätzung von Kindern manchmal ganz richtig sein kann. Ich habe aber keinerlei Erfahrung, ob das auch auf autistische Kinder zutrifft.
Selbsteinschätzung klappt bei ihm schlecht bis gar nicht. Er kann auch diesen Zeitraum von sieben Nächten oder die Entfernung nicht einschätzen.

Ich denke mal, wir werdens diesmal noch sein lassen und mal gucken, wie er sich so entwickelt. Vielleicht könnte man mal eine Probefahrt machen, um zu testen, wie die Kinder damit klarkommen. Alles Themen für den nächsten Elternabend :D

Das größte Problem bei der Sache ist halt, dass ich ihn im Ernstfall einfach nicht abholen könnte. Das sind immerhin gut 900 km und ohne Auto wird das teuer.


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Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

24.09.2019 um 14:21
Zitat von BeckyBecky schrieb:Er ist ja auf einer Förderschule und alle Kinder haben so ihre Defizite auf kognitiver Ebene, manche sind auch körperlich eingeschränkt. Er ist allerdings der einzige Autist in seiner Klasse. Und es klappt so lala. Fürs nächste Jahr wird wohl eine Schulbegleitung fällig.
Aber das ist doch super, dann kennen sich doch alle Beteiligten mit der "Problematik" aus und kennen einander und wissen damit umzugehen.


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24.09.2019 um 14:29
@Lilith101

Die Schwierigkeit besteht bei den meisten halt darin, diese Grenzen, die jeder hat, auch zu artikulieren. An schlechten Tagen spricht mein Kind ja nichtmal mit mir, sondern geht einfach aus dem Raum. Das geht in der Schule so natürlich nicht, die Aufsichtspflicht muss ja gegeben sein. Die Klasse ist mittlerweile auch echt voll. Manchmal sind sie siebzehn Leute. Elf Schüler, drei Lehrer und drei Schulbegleiter. Zur Einschulung warens insgesamt maximal elf Leute.


"Schön" ist ja, dass Schulzeit für alle Familien ne Herausforderung ist, wenn auch manchmal aus anderen Gründen :D


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Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

01.10.2019 um 10:53
Zitat von BeckyBecky schrieb am 24.09.2019:"Schön" ist ja, dass Schulzeit für alle Familien ne Herausforderung ist, wenn auch manchmal aus anderen Gründen :D
Ja, das ist richtig!
Vor allem bei meinem ältesten und beim jüngsten Kind ist (war) die Schuzeit vom ersten bis zum letzten Tag der absolute Horror. Das mittlere Kind ist diesbezüglich mein Sonnenschein!

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Zeit für Alleinerzieher/innen noch kraftraubender ist.


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16.10.2019 um 10:36
@FerneZukunft
Es sind eben die Kleinigkeiten. Dem Kind fällt abends auf, dass es für morgen noch Blumenuntertöpfe benötigt, in einer bestimmten Größe, die man natürlich nicht da hat. Es ist 20 Uhr, das Kind muss ins Bett, einkaufen gehen also ausgeschlossen, am nächsten Morgen muss das Kind um 7 in der Betreuung sein, Mama auf dem Weg zur Arbeit, also auch keine Zeit die Blumenuntertöpfe zu besorgen. Oder das Kind hat sich für ein gemeinsames Frühstück bereiterklärt gekochte Eier mitzubringen. Natürlich am nächsten Morgen. Eier sind aber nur noch drei im Haus. Oder man braucht dringend und sofort ein bestimmtes Heft für die Schule... Die Liste ließe sich endlos fortsetzen :)
Bastelaktionen, Kuchenverkauf, für wenige Stunden in der Schule oder Kita, "Mama warum bist du da nie dabei", "Weil ich leider arbeiten muss. Du weisst doch, ich muss die Urlaubstage sparen für Schließtage der Betreuung, Pädagogische Tage, Gesundheitstage, Brückentage und Ferien in denen keine Betreuung stattfindet"
Das sind einfach Dinge, die man allein schwer gewuppt bekommt und wo es mit Partner deutlich einfacher wäre.


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Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

17.10.2019 um 08:18
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb:Es sind eben die Kleinigkeiten. Dem Kind fällt abends auf, dass es für morgen noch Blumenuntertöpfe benötigt, in einer bestimmten Größe, die man natürlich nicht da hat. Es ist 20 Uhr, das Kind muss ins Bett, einkaufen gehen also ausgeschlossen, am nächsten Morgen muss das Kind um 7 in der Betreuung sein, Mama auf dem Weg zur Arbeit, also auch keine Zeit die Blumenuntertöpfe zu besorgen. Oder das Kind hat sich für ein gemeinsames Frühstück bereiterklärt gekochte Eier mitzubringen. Natürlich am nächsten Morgen. Eier sind aber nur noch drei im Haus. Oder man braucht dringend und sofort ein bestimmtes Heft für die Schule... Die Liste ließe sich endlos fortsetzen :)Bastelaktionen, Kuchenverkauf, für wenige Stunden in der Schule oder Kita, "Mama warum bist du da nie dabei", "Weil ich leider arbeiten muss. Du weisst doch, ich muss die Urlaubstage sparen für Schließtage der Betreuung, Pädagogische Tage, Gesundheitstage, Brückentage und Ferien in denen keine Betreuung stattfindet"Das sind einfach Dinge, die man allein schwer gewuppt bekommt und wo es mit Partner deutlich einfacher wäre.
Ja, das kenn ich auch. Ich kann auch sehr selten an Elternabenden teilnehmen, der Papa ist Lkw-Fahrer, also auch ständig unterwegs. Da muss man sich dann mit den Eltern untereinander kurzschließen, um überhaupt etwas zu erfahren.

Und was die Dinge für die Schule angeht, die sie mitbringen müssen, sage ich der Kleinen immer, dass sie mir das rechtzeitig sagen soll, ansonsten hat sie eben Pech gehabt, wenn sie es mir vorm Schlafen gehen mitteilt. Das hat eben auch mit Verantwortungs- und Pflichtgefühl zu tun, was sie doch noch lernen müssen. Aus Fehlern lernt man und beim nächsten Mal klappt es dann besser, hofft man jedenfalls ^^


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Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

17.10.2019 um 09:13
Zitat von Ninchen1984Ninchen1984 schrieb:Ja, das kenn ich auch. Ich kann auch sehr selten an Elternabenden teilnehmen, der Papa ist Lkw-Fahrer, also auch ständig unterwegs. Da muss man sich dann mit den Eltern untereinander kurzschließen, um überhaupt etwas zu erfahren.
Standardaussage damals im Kindergarten, und auch jetzt in der Schule, war, dass man sich dann nen Babysitter organisieren muss. Doof nur, dass man sich das nicht immer leisten kann und es auch nicht mit jedem Kind machbar ist.

Viele Leute verstehen auch nicht, dass es "allein"erziehend und alleinerziehend gibt, sprich, die, die den anderen Elternteil in greifbarer Nähe haben und der jederzeit einspringen könnte und die, die eben wirklich alleine sind. Darüber gabs zeitweise riesige Diskussionen mit Kindergarten, Jobcenter und Pflegekasse.


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Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

17.10.2019 um 09:32
Zitat von Ninchen1984Ninchen1984 schrieb:Und was die Dinge für die Schule angeht, die sie mitbringen müssen, sage ich der Kleinen immer, dass sie mir das rechtzeitig sagen soll, ansonsten hat sie eben Pech gehabt, wenn sie es mir vorm Schlafen gehen mitteilt. Das hat eben auch mit Verantwortungs- und Pflichtgefühl zu tun, was sie doch noch lernen müssen. Aus Fehlern lernt man und beim nächsten Mal klappt es dann besser, hofft man jedenfalls ^^
Da gebe ich dir absolut Recht, ich halte das genauso. Nur manchmal kommen die Dinge schon von der Schule selbst total kurzfristig.
Zitat von BeckyBecky schrieb:Standardaussage damals im Kindergarten, und auch jetzt in der Schule, war, dass man sich dann nen Babysitter organisieren muss.
Müssen tut man gar nichts. Das ist schon einmal der erste Punkt. Wenn man nicht das Glück hat Familie in der Umgebung zu haben, ist es einfach schwierig. Wenn es Dinge sind, die das eigene Kind betreffen, so gibt es ja immer noch die Option von Elterngesprächen oder auch Telefonaten.
Zitat von BeckyBecky schrieb:Darüber gabs zeitweise riesige Diskussionen mit Kindergarten, Jobcenter und Pflegekasse.
Wow, das ist hart. Alleinerziehend per meiner Definition ist: Alleiniger Elternteil, bei dem das Kind wohnt, der den Großteil der Verantwortung alleine trägt, vom Kindsvater getrennt, keinen Partner im Haushalt.
Unabhängig davon wie viel Verwandschaft in der unmittelbaren Umgebung wohnt.


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Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

17.10.2019 um 09:38
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb:Da gebe ich dir absolut Recht, ich halte das genauso. Nur manchmal kommen die Dinge schon von der Schule selbst total kurzfristig.
Das stimmt allerdings auch, aber auch da handhabe ich es genauso. Oftmals gibt es Dinge, die wirklich von einem Tag auf den anderen besorgt oder bezahlt sein sollen, kann ich nicht nachvollziehen. Zumal ich jemand bin, der so gut wie nie Bargeld bei sich hat. Da verzögert sich es eben, kann und vor allem will ich auch nicht ändern. Die Schule weiß sicherlich schon frühzeitig was/wieviel gebraucht wird, dass sollte kein Problem darstellen wenigstens ne Woche vorher Bescheid zu geben.
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb:Wow, das ist hart. Alleinerziehend per meiner Definition ist: Alleiniger Elternteil, bei dem das Kind wohnt, der den Großteil der Verantwortung alleine trägt, vom Kindsvater getrennt, keinen Partner im Haushalt. Unabhängig davon wie viel Verwandschaft in der unmittelbaren Umgebung wohnt.
Und auch hier stimme ich dir zu. In meinem Fall wohnt zwar die Oma in der Nähe, diese ist auch mittlerweile in Rente. Allerdings hat sie, wie für Rentner üblich ^^, oft keine Zeit. Sie genießt nun ihre Freizeit und unternimmt unter der Woche sehr viel und am Wochenende auch. Da ist es eben auch selten möglich, dass sie einspringen kann.


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17.10.2019 um 09:49
Zitat von Ninchen1984Ninchen1984 schrieb:Und auch hier stimme ich dir zu. In meinem Fall wohnt zwar die Oma in der Nähe, diese ist auch mittlerweile in Rente. Allerdings hat sie, wie für Rentner üblich ^^, oft keine Zeit. Sie genießt nun ihre Freizeit und unternimmt unter der Woche sehr viel und am Wochenende auch. Da ist es eben auch selten möglich, dass sie einspringen kann.
So soll es ja auch sein. Aber Verwandschaft fest für die Betreuung zu verpflichten finde ich von diesen Stellen unzumutbar. Schließlich haben sie sich nicht dafür entschieden das Kind zu bekommen, sondern die Elternteile. Und wenn sich da eins aus der Verantwortung zieht, dann ist es eben so, dass man alleine dasteht und nicht alle Termine wahrnehmen kann. Findet alles meiner Meinung nach viel zu wenig Toleranz


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17.10.2019 um 12:13
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb:Dem Kind fällt abends auf, dass es für morgen noch Blumenuntertöpfe benötigt, in einer bestimmten Größe, die man natürlich nicht da hat. Es ist 20 Uhr, das Kind muss ins Bett, einkaufen gehen also ausgeschlossen, am nächsten Morgen muss das Kind um 7 in der Betreuung sein,
Das kenne ich auch.
In dem Fall bleibt mir nichts anderes übrig, als über die App (Nachfolger vom Elternheft) die Wahrheit zu schreiben. Das ist ganz besonders dann nicht lustig, wenn man so wie so Kids hat, die - sagen wir es mal höflich - nicht die bravsten sind. (wie meine)
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb:Du weisst doch, ich muss die Urlaubstage sparen für Schließtage der Betreuung, Pädagogische Tage, Gesundheitstage, Brückentage und Ferien in denen keine Betreuung stattfindet"
Auch das kenne ich (trotzdem ich nicht alleinerziehend bin). Kurzfristig Urlaub zu bekommen ist oft gar nicht möglich, weil andere krank oder selbst Urlaub haben.
Da musste (und muss) ich oft mit brutaler Ellbogentechnik durchsetzen, dass ich auf Gutzeit für einige Stunden weg kann. Dann kommt das Problem, dass man diese verlorene Zeit wieder einarbeiten muss. Deshalb arbeite ich jeden Tag 9 Std 15 Min, damit ich genug Zeit für solche Wege aufbaue. Das geht aber auch nur, weil ich um 6 Uhr anfangen kann. (weil der Papa die Kids um 7 Uhr in die Frühbetreuung bringt)
Diese Möglichkeit haben viele Alleinerzieher nicht.
Abholen muss ich die Kids.

Ich würde auch lieber öfters einen Urlaubstag nehmen, denn ich habe noch 70 Tage offenen Resturlaub, weil ich fast nie einen ganzen Tag bekomme. (ich dachte, ich habe 68 Tage, habe aber gerade im System nachgeschaut, es sind 70) - und im Jänner kommen wieder 30 dazu. (ein paar Tage verbrauche ich heuer schon noch)
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb:Das sind einfach Dinge, die man allein schwer gewuppt bekommt und wo es mit Partner deutlich einfacher wäre.
Das stimmt! Es muss aber nicht immer ein Partner sein. Viele haben Großeltern bzw. ein Netzwerk. Arm sind die, die wirklich ganz alleine sind.
Zitat von Ninchen1984Ninchen1984 schrieb:Ja, das kenn ich auch. Ich kann auch sehr selten an Elternabenden teilnehmen, der Papa ist Lkw-Fahrer, also auch ständig unterwegs. Da muss man sich dann mit den Eltern untereinander kurzschließen, um überhaupt etwas zu erfahren.
Da hast Du es trotz vorhandenen Papa nicht einfach!
Zitat von BeckyBecky schrieb:Standardaussage damals im Kindergarten, und auch jetzt in der Schule, war, dass man sich dann nen Babysitter organisieren muss. Doof nur, dass man sich das nicht immer leisten kann und es auch nicht mit jedem Kind machbar ist.
Das ist eine Frechheit! Ich würde meine Kids keinen Babysitter anvertrauen (man weiß ja nie....), ich habe aber solche Ansagen auch schon zu hören bekommen.
Ich habe dann gesagt, dass ich die Kids mit ins Büro nehme - hätte ich auch gemacht! Ist im Unternehmen zwar nicht erwünscht, aber das wäre mir egal.


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Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

17.10.2019 um 12:47
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Da hast Du es trotz vorhandenen Papa nicht einfach!
Es würde alles einfacher machen, wenn ich auf Teilzeit umsteige, aber dann fehlt leider wieder das Geld und das benötige ich eben doch schon für mich und die beiden Mädels. Andererseits muss man ja auch noch an seine Rente denken. Alles nicht so leicht. Mit Partner wäre die Entscheidung einfacher vermutlich, wobei das dann mit der Rente noch immer im Raum steht. Aber da gäbe es sicher auch ne Lösung. Aber solange wir alleine sind, lasse ich das lieber und arbeite Vollzeit weiter....


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