Polizeischutz für US-Großwildjäger
Tierschützer drohen mit dem Strick
Weil er wegen der Tötung des Löwen Cecil zahlreiche Drohungen erhalten hat, steht der US-Zahnarzt Walter Palmer nun unter Polizeischutz.
Die Tierschutzorganisation Peta fordert öffentlich die Todesstrafe für den Jäger.
Aber wie bekannt war der Löwe Cecil wirklich? Ein Jurist aus Simbabwe sagt: Nie gehört.
Demonstranten, "die Grenzen überschreiten wollen"
Walter Palmer, der US-Zahnarzt, der den Löwen Cecil aus dem Hwange-Nationalpark in Simbabwe getötet hat, steht nach einem Bericht des Boulvardportals TMZ in seiner Heimatstadt im Bundesstaat Minnesota unter Polizeischutz.
Palmer habe zwar selbst keinen Schutz beantragt. Aber die Polizisten würden dennoch regelmäßig vor seinem Haus und in der Nachbarschaft nach dem Rechten sehen. Angesichts der Proteste in der Stadt achte die Polizei auf Demonstranten, "die Grenzen überschreiten wollen". Wo der Mediziner sich derzeit aufhält, ist unbekannt.
Seitdem Mitte der Woche bekannt geworden ist, dass der 13-jährige Löwe Cecil von Palmer getötet wurde, ist im Netz ein Sturm der Entrüstung entbrannt. Zahlreiche Prominente haben den Zahnarzt nicht nur kritisiert, sondern regelrecht dämonisiert. Er sei "Satan" (Rocker-Ehefrau Sharon Ozzbourne), die "armselige Version eines menschlichen Wesens" (Model Cara Delevingne) oder schlicht "krank" (Komiker Ricky Gervais). Von diesem Furor offenbar angestachelt, veröffentlichten unzählige Menschen auf Facebook und Twitter Gewaltphantasien und Morddrohungen.
Peta empfiehlt den Strick
Die Tierschutzorganisation Peta ging sogar so weit, eine offizielle Erklärung herauszugeben, in der sie die Todesstrafe für Palmer fordert: "Er muss ausgeliefert, angeklagt und, idealerweise, aufgehängt werden."
Unterdessen hat die Justiz Simbabwes Ermittlungen gegen zwei mutmaßliche Helfer des Jägers eingeleitet. Der Jagd-Organisator Theo Bronkhorst muss sich seit Mittwoch dafür verantworten, eine "illegale Jagd nicht verhindert" zu haben, ein weiterer Helfer dafür, eine solche zumindest "erlaubt" zu haben. Cecils Kadaver war Anfang Juli entdeckt worden. Palmer soll 50 000 Dollar für die Jagd bezahlt haben. Er selbst gehört aber nicht zu den Angeklagten und soll sich mittlerweile auch nicht mehr in Simbabwe aufhalten, heißt es.
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