@inci2 Ich rede von den Ausschreitungen Baltimore.
Die Ungerechtigkeiten, die der schwarzen Bevölkerung in den USA wiederfahren sind keine Einzelfälle.
In den USA läuft gerade mit der Polizei etwas ganz gehörig schief und die Leute merken, dass nichts passiert um das Problem zu beheben.
Seit Jahren haben wir regelmäßig diese Fälle in den Medien und nichts geschieht. Wenn die Leute merken, dass sie keine Stimme haben, oder merken, dass ihre Stimme nicht zählt, dann erheben sie die Faust.
Das ist nicht gut, aber nachvollziehbar; und niemand in den USA darf davon ernsthaft überrascht sein.
Die Ausschreitungen sind nur ein Symptom. Das wahre Problem ist der institutionalisierten Rassismus, der ignoriert wird.
Solange weiterhin nichts passiert ist es einfach vorherzusagen was die Zukunft bringt: Bald stribt der nächste Afroamerikaner durch Polizeigewalt, denn das sind eben keine Einzelfälle, und dann wird es erneut Proteste geben und erneut Ausschreitungen geben, denn die Leute werden nicht friedlich bleiben, wenn es immer wieder passiert und sie merken, dass sich an der Situation nichts ändert.
inci2 schrieb:Rassismus ist keine Einbahnstraße.
Was soll das denn bedeuten? Weiße haben in den USA nicht mit Rassismus zu kämpfen.
inci2 schrieb:Und auch wenn es Rassismus in den USA geben sollte, so ist der
nicht auf die Richtung weiß > schwarz begrenzt.
Natürlich ist er das. Als schwarze in den USA stehst du praktisch unter Generallverdacht.
In Ferguson wurde damit argumentiert, dass der Polizist in Lebensgefahr schwebte, weil der schwarze böse guckte und größer war als er. (Allerdings unbewaffnet und knapp 10 Meter vom Polizist entfernt als er erschossen wurde.)
Die Masse der Fälle und die Art der Fälle ist eindeutig.
Aus den USA kommen fast täglich Fälle die hier in Deutschland einen Skandal auslösen würden und wochenlange politische Diskussionen auslösen würden. In den USA wird es hingegen ignoriert oder, noch schlimmer, gerechtfertigt.
Das Problem hat zwei Seiten:
1. Offensichtich rassitische Polizisten.
2. Wahnsinnig schlecht ausgebildete Polizisten.
1. zeigt sich schon allein an den Statistiken. Ist man Schwarz ist die Chance deutlich höher von Polizisten kontrolliert zu werden und Opfer von Polizeigewalt zu werden.
Das zeigt sich natürlich bei Schuldigen Personen, so sitzen prozentua mehr schwarze wegen Drogenkonsum im Gefängnis, obwohl prozentual mehr weiße Drogen konsumieren in den USA.
2. zeigt sich ständig, nicht nur im Zusammenhang mit Afroamerikanern. Amerikanische Polizisten sind schlecht ausgebildet, sie wissen in viele Situationen nicht wie man sich zu verhalten hat. Situationen eskalieren, unnötige Gewaltanwendung, gefährliche Gewaltanwendung, unfähigkeit erste Hilfe zu leisten und unterlassen von Hilfeleistung uvm.
Und als ob das noch nicht alles schlimm genug wäre decken sich alle Polizisten gegenseitig. Videoaufnahmen verschwinden. Falschaussagen werden getätigt uvm.
Nehmen wir bspw. diesen Fall von vor wenigen Wochen:
Video nicht jugendfrei (Login erforderlich)
Wäre das nicht von einem Passante gefilmt worden, wäre hier folgendes Passiert:
Der Polizist hat behauptet das Oper habe seinen Taser entwendet, es bestand Lebensgefahr für den Polizisten, er handelte aus Selbstverteidigung.
Auf dem Video sieht man, dass das Opfer unbewaffnet davon läuft, dann 8 mal in den Rücken geschossen wird, am Boden liegen bleibt, der Polizist hinläuft und seinen Taser absichtlich neben dem Toten fallen lässt.
Gäbe es das Video nicht hätte niemand die Geschichte des Polizisten hinterfragt.