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Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

120 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Diskussion, Moral ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

17.03.2015 um 09:25
@kusamak

Etwas zu verheimlichen ist oft sogar schlimmer als eine lüge bzw. würde ich da keine grossen unterschied sehen.


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Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

17.03.2015 um 09:37
Zitat von stanmarshstanmarsh schrieb:Etwas zu verheimlichen ist oft sogar schlimmer als eine lüge bzw. würde ich da keine grossen unterschied sehen.
Ich denke, es kommt immer auf den Kontext an. Ich kann mir Situationen vorstellen, bei denen ich dir 100% recht gebe, andere bei denen das Verheimlichen oder Weglassen besser ist, als seine Ansicht zu vertreten.

Wenn ich immer nur das sagen würde was mir über Menschen in den Sinn käme, würde ich wohl sehr einsam im Leben dastehen.

Oft ist sind unsere Wahrnehmungen mit Emotionen assoziiert, die sich bekanntlich auch wieder ändern können. Das Problem ist, wenn es einmal ausgesprochen wurde, kann der Schaden möglicherweise in der Situation nicht richtig oder in Gänze eingeschätzt werden. Daher gilt zumindest für mich persönlich für das harmonische Zusammenleben mit anderen Menschen "Reden ist Silber, schweigen ist Gold"


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Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

17.03.2015 um 10:50
Zitat von kusamakkusamak schrieb:Lüge heißt nicht Dinge wegzulassen, die man weiß.
Damit dürfe man vor einem Gericht aber eher nicht durchkommen.


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Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

17.03.2015 um 11:07
Zitat von emzemz schrieb:Damit dürfe man vor einem Gericht aber eher nicht durchkommen.
Vor Gericht gelten die folgenden Regeln:

1. Ich kann micht nicht erinnern, das gesagt zu haben.
2. Das habe ich nicht gesagt.
3. Dies ist nicht meine Unterschrift.

Mölleman s.A. hat noch eine 4.Stufe des Dementi eingeführt:
Ich wusste nicht was ich da unterschrieb.


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17.03.2015 um 11:15
@kusamak
Das wäre mir neu, dass das Regeln wären, das sind dumme Ausreden, völlig irrelevant.


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Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

17.03.2015 um 11:23
Zitat von emzemz schrieb:das sind dumme Ausreden,
Mag sein, funktioniert aber. Übliche Praxis der Politiker.


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17.03.2015 um 11:27
@kusamak
Praxis ja, funktionieren nein


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17.03.2015 um 11:54
@emz
Ich kann mich nicht erinnern einen Prozess verfolgt zu haben, wo der Angeklagte wegen seines schlechten Gedächtnisses verurteilt wurde.


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17.03.2015 um 13:26
@kusamak
Ich auch nicht, denn ein Angeklagter darf bekanntermaßen straffrei lügen.
Selbstverständlich meine ich Zeugenaussagen, da muss ich alles sagen.


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Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

17.03.2015 um 13:45
@emz
Nach meiner Rechtsauffassung dürfte der Zeuge wegen eines schlechten Gedächnisses nicht belangt werden können. Ob er mit einer Lüge vortäuscht sich nicht zu erinnern oder sich tatsächlich nicht erinnert, dürfte keine einfache Beweisführung sein.


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17.03.2015 um 13:47
@kusamak
Gut, dass es nicht nach deiner Rechtsauffassung geht ;)


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Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

17.03.2015 um 13:59
@emz
Wir kommen jetzt mit deiner Argumentation in die Nähe des Glaubens.

Für den Gesetzgeber ist das eine Ermessensfrage und in der StPO geregelt. Wenn jemand sagt, er könne sich nicht daran erinnern, dann gilt nach § 261 der StPO der Grundsatz in dubio pro reo. Wenn sonst keine anderen Beweismittel angeführt werden können darf man nicht von einer Lüge ausgehen. Einer Lüge muss man überführt werden.

Deshalb ist das Aus- oder Weglassen von Tasachen solange keine Straftat, bis ein anderer substanzieller Vortrag das Gegenteil beweist. Hätte der Angeklagte gelogen wäre es eine Straftat. Hat er sich nicht erinnert, geht er straffrei aus.

Disclaimer: Dies ist keine Rechtsberatung, ich argumentiere als juristischer Laie.


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Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

17.03.2015 um 14:04
Zitat von kusamakkusamak schrieb:Hätte der Angeklagte gelogen wäre es eine Straftat.
Nein, der Angeklagte darf lügen.
Ein Zeuge darf nicht lügen.


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17.03.2015 um 14:06
@emz
Stimmt, sorry, ersetze Angeklagte durch Zeuge


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Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

17.03.2015 um 14:12
@kusamak
Jetzt mach dir mal keine Sorgen, die wissen bei Gericht schon, wie man solche Dinge nachweist :D
Oder glaubst du, da gibt es tatsächlich Gesetze, die man nicht in der Lage ist anzuwenden?


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Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

17.03.2015 um 14:16
Mal ein dankeschön für die vielen guten Beiträge :) hab grad alles durchgelesen :D
@emz
@kusamak
@stanmarsh
@boki
@Bodo
@-Therion-
@Tante.Polly
@slobber
@5okrates
@Pferdeschweif


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17.03.2015 um 14:17
@emz
Aber mal Hand aufs Herz, ist es nicht tatsächlich so, dass sich mehrere Zeugen häufig widersprechen? Wer lügt hier, wer erinnert sich nicht richtig, oder wer handelt möglicherweise Vorsatz.


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Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

17.03.2015 um 14:17
@-Therion-
Zitat von -Therion--Therion- schrieb:Ich kenne nichts Lasterhafteres, Gemeineres als das Lügen. Es ist entweder ein Produkt der Bosheit, der Feigheit oder der Eitelkeit.

Philip Dormer Stanhope Lord Chesterfield (1694 - 1773), englischer Staatsmann und Schriftsteller
Stell dir vor, du beobachtest, wie sich eine flüchtende Person in einem Gebüsch versteckt. Daraufhin fragt dich jemand, der eine große Axt in den Händen hält, ob du die besagte Person gesehen hast.
Daß man den kategorischen Imperativ Kants nicht als lebensgefährlich empfunden hat!

Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), deutscher Philologe und Philosoph



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Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

17.03.2015 um 14:19
@slobber
Du hast natürlich recht ,es kommt immer auf den Fall an. Aber ich glaub einen einzelnen Fall zu besprechen war mir einfach in der ethischen Frage zu einfach und im Aufwand zu viel, denn wenn man sich so etwas überlegt darf man kein Detail auslassen und im Prinzip müsste man alle Betroffen persönlich kennen um wirklich eine Aussage dazu treffen zu können.


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Eine moralische Diskussion zum Thema Lüge

17.03.2015 um 14:20
@Fierna
In diesme Fall hätte ja die Wahrheit eine deutliche Negative Auswirkung und damit ist ja klar was besser ist


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