Junge Frau in Offenbach ins Koma geprügelt, eure Meinung dazu

@kleinundgrün ?

Genau das was du sagst hatte ich doch bereits geschrieben:
"Sollte der Schlag allein tödlich gewesen sein, wird es heißen, er habe ihren Tod billigend in Kauf genommen hat (sogenannter bedingter Vorsatz, der für die Bejahung des Totschlages ausreicht)."

Nerok schrieb:age ist aber ob er sie töten wollte

Wollte er mit Sicherheit nicht . Der hat nicht gross nachgedacht.

@kleinundgrün

kleinundgrün schrieb:Weil die Argumente, die für die These sprechen zu gleich auch dagegen sprechen.

Zwei Dinge: erstens bin ich derjenige, der beide Seiten betrachtet, die Sichtweise kommt nicht von dir; zweitens gelten hier völlig andere Bedingungen für Täter auf der einen und Zivilcouragler auf der anderen Seite.

Für Zivilcourage kommen in erster Linie Personen in Frage, die in der Regel unbeteiligt sind. Sie stehen demnach nicht unter dem Eindruck einer Vorgeschichte, haben keinerlei Beziehung zu den Beteiligten, haben nicht schon minutenlang (oder hier: sogar mehr als 1 Stunde) unter dem Einfluss von Demütigung, Provokation oder gar Gewalt gestanden, sind demnach nicht aufgeputscht, sind nicht durch hochkochende Emotionen in der Situation, sind wahrscheinlich weder alkoholisiert noch unter dem Einfluss von Drogen. An der Stelle höre ich auf, die Besonderheiten der Situation aufzuzählen, in der sich Zivilcourage abspielen dürfte.

Demnach ist es nur folgerichtig von mir, wenn ich davon ausgehe, dass ein Zivilcouragler, der mit kühlem Kopf agiert, völlig andere Überlegungen anstellt als ein bereits Vorbestrafter.

Es ist beachtlich, dass ich das extra erwähnen muss.

Ich habe mir soeben das Video auf Bild.de nochmal angesehen und die fehlerhafte Markierung wurde richtig gestellt. Auf Facebook hieß es, dass die Person, die am Anfang des Videos als Tugce gekennzeichnet wurde, gar nicht Tugce war. Während der Täter draußen auf dem Parkplatz pöbelte, saß sie also noch drinne. und eigentlich ging er bereits in Richtung des Autos, als Tugces Gruppe die Filiale verlässt und auf den Parkplatz kommt, kehrt er zurück und geht in ihre Richtung.

Damit hätte sich die Frage geklärt, weshalb Tugce sich nicht von dem Ort entfernt hat, wo er doch die ganze Zeit rumgepöbelt hat. Sie war zu der Zeit nämlich noch gar nicht draußen auf dem Parkplatz.

@Cleo114

Die Bild wieder. Unfassbar. Vielleicht dachte die gruppe der würde jetzt abhauen. Man sieht ja nicht ob die noch gewartet haben bis er scheinbar geht.

@aseria23 Du meinst drinne im McDonalds gewartet? Ja, das kann gut sein

sorry, wurde schon gepostet

@Tussinelda Ja, wurde bereits gepostet auf S. 80

@Emmeleia

Es ist sehr schlimm, was passiert ist. Dennoch ist es eine Ausnahme, es passiert nicht immer, wenn es zu Konflikten zwischen Fremden kommt. Was keine Ausnahme ist, sind eben solche und ähnliche Konflikte. Das erlebt man sogar in einer kleineren Stadt. In der Regel wird dann gepöbelt, geschimpft und gedroht, aber es stirbt niemand.
Wie soll man also wissen, dass der Aggressor diesmal "zu weit" gehen wird?

Das kann man nicht wissen, darum gehe ich lieber direkt auf Nummer sicher.

Möchtest du wirklich behaupten, dass es besser ist, sich kategorisch aus solchen Situationen rauszuhalten, weil der Täter evtl. durchdrehen könnte oder ein Messer dabeihat oder ähnliches?

Ja :)

Wie hätte das Opfer wissen sollen, dass die Situation für sie tödlich enden wird? Sie hat sicher nicht das erste Mal einen Vollidioten dabei erlebt, wie er seine "Ehre" verteidigt. Sie war auch nicht allein in einem dunklen Wald unterwegs, ihr eine Mitschuld zu unterstellen, ist wirklich unreflektiert und zeugt von leichtem Realitätsverlust. Du denkst, du hast dich gut in die Situation hineingedacht und sie analysiert, dabei übersiehst du, wie sehr du sie aus einer distanzierten Position bewertest.

Wenn du das sagst muss es wohl stimmen, wie gesagt lieber einmal mehr weg gehen, wenn sich Ärger anbahnt, in den man selbst involviert werden könnte. Ich sage nur, wie ich gehandelt hätte, da das meine generelle Sichtweise ist ;)

Cleo114 schrieb:auf Facebook haben Leute vorgeschlagen, dass eine Straße nach ihr benannt werden oder sie sogar den Friedensnobelpreis erhalten soll

Cleo114 schrieb:vor 2,3 Tagen habe ich das tatsächlich auf Facebook gelesen, eine Frau hatte einen ganz langen Text geschrieben und meinte Tugce solle den Friedensnobelpreis erhalten. Und bezüglich des Straßennamens gab es einen ganzen Beitrag auf ihrer Facebook-Gedenkseite

Friedensnobelpreis, Strassennamen. Deutschland macht sich weiterhin lächerlich.
Wie kann man nur so vernebelt sein und dem Strom jaulender Wölfe hinterher rennen?!
99,9% der Leute kannten sie überhaupt nicht. Wie kann man nur auf Friedensnobelpreis kommen?
Der wird dadurch doch nur abgewertet.

Wie wäre es den Hang zur Übertreibung mal einzudämmen um das zu sehen was geschehen war.
Ein tragischer Unglücksfall.

Absolut, die gleiche Logik mal angewendet. Wie kann man nur so viel Wert auf die Meinung von ein paar Kommentatoren auf FB & Co. legen. Wie kann man daraus auf Deutschland schließen.
Wenn alle so pauschalisieren - und das muss ja wohl so sein - dann war es das tatsächlich mit Deutschland!!11!

...und sich seit Tagen so darüber aufregen..da hat man Angst, es tritt der nächste Unglücksfall ein^^ ;)

(OT @vincent Was ist mit Deinem Gesicht passiert?)

So ein "Unglücksfall" findet jeden Tag irgendwo statt. Bevor man also in die missliche Lage geraten sollte und womöglich Zivilcourage zeigen müsste, muss man einfach zu Hause bleiben!

@Interested

Interested schrieb:...und sich seit Tagen so darüber aufregen..da hat man Angst, es tritt der nächste Unglücksfall ein^^ ;)

Ja, man hat das Gefühl das dort jmd. textlich sich immmer und immer wieder abreagieren will und einfach kein richtiges Ventil findet, um den Druck abzulassen.

@Robert80

Scheinbar schon und sich über die Kommentare bei FB aufregen :D :D

@pokpok

Wir sind ja die letzten Monate selten einer Meinung gewesen, aber stimmt irgendwo, Bundesverdienstkreuz, Friedensnobelpreis, Straßenname...mir fällt spontan ein, dass Polizisten quasi jeden Tag ihr Leben und ihre Knochen riskieren, und nebenher durchaus Leben retten wie zum Beispiel ein Feuerwehrmann auch. Polizisten als auch Feuerwehrmänner sind in der Vergangenheit schon schwer verletzt worden und sind umgekommen.

Im Jahr 2011 wurde während eines Einsatzes der Augsburger Polizist Mathias Vieth erschossen. Fällt mir gerade ein. Hat sein Leben für die Sicherheit seiner Mitbürger/innen geopfert, aber ne Diskussion um größere Ehrungen gab es auch nicht.

Sollte man vielleicht allgemein so ein Tag oder eine Veranstaltung der Ehrung für "Retter in der Not" mal veranstalten. Insofern bin ich auch gegen solch einen, kann man schon so sagen, Hype. Das wird auch Tugce denke ich mal nicht gerecht, wenn man das Geschehene ausschlachtet, für die Medien ist das doch ohnehin quasi nur ne Sensationsstory, die sie solang am Leben halten, wie es nur geht. Und wenn die Aufmerksamkeit abnimmt, irgendein neues hochbrisantes Detail. Aber Kommerzialisierung des Geschehenen kann echt nicht im Interesse der Angehörigen/Hinterbliebenen sein, die ihre Tochter dann so in öffentlicher Erinnerung wissen.

Sollte man vielleicht allgemein so ein Tag [...] für die Retter in der Not" mal veranstalten

Da wäre ich dabei. Allerdings fürchte ich, dass es für die meisten dann wohl eher so ein Tag werden würde wie unser Volkstrauertag. Ein freier Tag, die wenigsten interessieren sich dafür, wem da gedacht wird.

kofi schrieb:aber ne Diskussion um größere Ehrungen gab es auch nicht.

Nein, die Allgemeinheit sieht nur, dass es ja der Job derjenigen war. Dass diese Menschen auch Privatpersonen waren, steht auf einem anderen Blatt.

Da die Debatte um das Bundestverdienstkreuz irgendwie immer noch läuft mal die Info nebenbei:

Wikipedia: Bundesverdienstkreuz

Seit dem Jahre 1991 sind die Verleihungszahlen stark rückläufig, von über 5000 Verleihungen 1991 über jeweils knapp 2500 in den Jahren 2007 und 2008[4] bis auf rund 1750 im Jahr 2011.[5]

Jedes Jahr werden auf Vorschlag mehrere Tausend Menschen ausgezeichnet, insgesamt wurde die Auszeichnung bis Anfang 2012 ungefähr 243.000 Mal verliehen. Im Jahr 2007 wurden 2.417 Personen ausgezeichnet.[4] Bei einer Erstverleihung wird in der Regel höchstens die zweite Stufe (Verdienstkreuz am Bande) und Personen, die jünger als 40 Jahre sind, höchstens die erste Stufe (Verdienstmedaille) verliehen. Nur in Ausnahmefällen wird eine höhere Stufe gewählt (siehe Liste).

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland kann nach den ordensrechtlichen Bestimmungen nicht nach dem Tod (postum) verliehen werden. Entgegen diesen Bestimmungen wurden beispielsweise Jürgen Schumann oder Dominik Brunner die Auszeichnung postum verliehen. In diesen Fällen sind die Umstände des Todes meist der Grund für die Verleihung. Der ersten Kinderbeauftragten des Kreises Stormarn, Gabriele Heitmann, war der Verdienstorden im April 2004 zuerkannt worden. Da sie jedoch vor der Übergabe starb, wurde die Auszeichnung an ihre Angehörigen übergeben.[7]

Also einen inflationären Gebrauch zu befürchten, bei runtergerechnet ca. sechs Verleihungen am Tag, erscheint doch irgendwie absurd.

Habe mir das Video jetzt noch mal genauer angesehen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber hat der Täter bei ca.1.15 einem der Umstehenden auch einen Schlag versetzt?

@schokoleckerli okay. Ja, eben.