@kakaobart@kakaobart: Du kritisierst mein Beispiel und gibst dann bei deinem Einwand das maßgebliche Argument selbst nochmal wieder. Es geht mir doch gerade darum, daß ein Mann objektiv nicht unbedingt der schlechtere Ansprechpartner für eine geschlagene Frau sein muss...der könnte im Einzelfall zum Beispiel einfühlsamer sein (wie das deine Diskussionspartei immer wieder betont) und wäre damit vielleicht sogar kompetenter. Aber egal, wie die objektive Realität sein mag...die betroffene Frau EMPFINDET das in dem Moment eventuell nicht so und möchte lieber mit einer Frau sprechen.
Weil es sich in dieser konkreten Situation um einen Notfall handelt, anders als bei einem Gespräch über Menstruation.
Du warst es übrigens, der das Beispiel als typische "Frauenangelegenheit" gebracht hat, und deshalb antworte ich auf dieses Beispiel mit konkreten Gegenbeispielen und Erfahrungen, die Deinen Annahmen zumeist widersprechen. In diesen Erfahrungen halte ich mich
als Frau und
aufgrund der Erfahrung von Frauen mit denen ich sprach, für kompetenter als Du.
Oder willst Du das als Mann besser wissen? (Da nennt man rhetorische Zwickmühle.
:troll: )
wichtelprinz schrieb:Und weil Männer keine Ahnung haben vom weiblichen Körper dürfen sie zB auch nicht Frauenarzt werden.
:DSo wie
@so.what geschrieben hat, kenne ich viele Frauen und habe selbst die Erfahrung gemacht, dass Frauenärzte sensibler sind als -Ärztinnen.
Dass da ein Mann sitzt, ist ziemlich egal ... Hauptsache, die Person ist einfühlsam und kompetent.
Eine Frauenärztin, die mal kennenlernte, erzählte fremiütig von ihren chronischen Pilzinfektionen ... nein, auf persönliche Erfahrungen kann ich verzichten.
Das hier hast Du wohlweislich übergangen:
FF: Die Vorstellung, dass die Eltern in allem die engsten Bezugspersonen sind, ist eher weltfremd. Müssen sie doch auch gar nicht sein, wenn die Kleinfamilie nicht gerade alleine auf der Erde lebt.
Aber das Ideal hat sich und wurde einem so eingebleut, dass es sang- und klanglos als ständige Diskussionsgrundlage gilt.
Dabei wird einfach davon ausgegangen, dass durch die biologische Funktion und räumliche Nähe automatisch Beziehungen entstehen, die von der Geburt bis zum Auszug des halb Erwachsenen gelten. Meist ist das aber illusorisch ... die wenigsten Eltern sind perfekt, und gerade in der Pubertät suchen sich Jugendliche andere Bezugspersonen und nabeln sich von den Eltern ab. Das ist die Pubertät.
Räumliche Nähe macht schon gar nicht automatisch auch emotionale Nähe (wie man an Millionen Familien auf der Erde sehen kann, die zu mehr als Viert in einem Raum leben), und "gemeinsam durch Dick und Dünn gehen" hat auch bei der Kriegsgeneration nicht eben zu engeren Eltern-Kind-Beziehungen geführt ... im Gegenteil.
Beziehungen müssen aufgebaut, ausgefüllt und aufrecht erhalten werden. Nichts ist daran selbstverständlich, wie es das bürgerliche Familien-Idyll suggeriert und wie es die Rollenvorstellungen festschreiben wollen.
Die schrecklichsten Eltern waren immer die, die sich selbst und ihre Kinder in solche Idealvorstellungen/Klischees zu pressen versuchten. Deren schwule und lesbische Kinder hatten die schwersten Coming-Out-Zeiten.
Völlig müssig, sich über "normal" oder "unnormal" den Kopf zu zerbrechen. Jeder Mensch ist eine Abweichung vom Durchschnitt, und der Durchschnitt ist ganz gewiss nicht ideal.
@kakaobart: In der Wissenschaft gibt es überhaupt keine Zweifel daran, daß ein Kinder davon profitiert Vater und Mutter zu haben...es wird sogar nachgewiesen, daß ein fehlendes Elternteil eine statistisch erfassbare Tendenz zu Störungen nach sich zieht:
Bleibt nachzuweisen, was mangels ausreichender Zahlen noch aussteht, dass nicht
zwei Elternpersonen, die unterschiedlich agieren, der entscheidende Faktor sind. Und: Wie viel Einfluss aussenstehende Bezugspersonen auf die Entwicklung haben, wie Großeltern/Onkel und Tanten/andere, die einem zur Seite stehen, wenn es in der Beziehung zu den Eltern kriselt.
Oder die einem neue Impulse geben, einem mehr zutrauen, oder einen auch mal sachlicher kritisieren können.
Einzelfälle? Sind Kinder aus getrennten Elternhäusern noch Einzelfälle? Kinder mit einem biologischen, einem Zieh- und einem weiteren Vater, Kinder mit einer Mutter und einer neuen Freundin des Vaters, die zur Hochzeit die Sitzordnung auslosen müssten, ....
Das einzige, was ich für eindeutig nicht gut halte, ist ein Kind mit nur einem verlässlichen Elternteil, ohne weitere Bezugspersonen. Alles andere hängt von der Kompetenz der Beteiligten ab.
@kakaobart: Es interessiert sich hier scheinbar kein Befürworter für die Interessen der Adoptivkinder - es geht nur darum homosexuelle Paare in der Gesellschaft zu emanzipieren.
Was für eine platte Unterstellung.
Und gerne auch noch einmal:
1. Bei der Adoptionsfrage geht es in allererster Linie um die Adoption von Kindern des Lebenspartners, da diese Fälle weitaus häufiger sind. Da geht es um Sorgerechts- und Erbschaftsfragen, also um die Interessen des Kindes.
2. Auch bei homosexuellen Paaren wird es bei Waisenkind-Adoptionen eine Einzelfallprüfung geben. Es besteht keinerlei Gefahr, dass sie bevorzugt würden, oder die Kinder in zweifelhafte Hände kämen.
3. Diese Einzelfallprüfung geschieht ausschliesslich im Sinne des Kindes.
Wen geht es hier um was?
Einigen scheint es vor allem um Wahrung der gesellschaftlichen Ideale und Klischees zu gehen, egal ob die den Kindern bislang nutzten oder ob gerade die Aufweichung der Ideale und Klischees den grössten Nutzen brachten. Väter, die sich für Kinder eine Auszeit nehmen, Mütter, die nicht mehr frustriert und unterfordert zu Hause rumhocken, ... wer sich noch an die Siebziger erinnern kann, weiss, wie viele Familien daran kaputt gegangen sind, dass die Ideale nicht der Lebenswirklichkeit entsprachen.
Normal? Der Norm entsprechend? Was für ein inhumaner Maßstab ...