@FF Klar ist das möglich - natürlich können (und werden!) sich Kinder/Jugendliche auch durch andere Bezugspersonen aufklären...mit ihnen intime Probleme besprechen und sich beraten lassen. Aber es stellt sich die Frage, ob du als Mutter/Vater möchtest, daß sich deine Tochter von einer Freundin zu Geschlechtsverkehr und Verhütung beraten lässt, die vielleicht selber schon zwei Mal "die Pille danach" benutzt hat. In vielen Fällen ist das kein Problem - in manchen aber schon. Jedenfalls würde ich keinem Mädchen wünschen, sich bei Unsicherheiten wegen ihrem Körper von Freunden beraten lassen müssen, deren bevorzugte Musik von "billigen Biatches mit dicken Titten" erzählen. Gerade weil in diesen Tagen zu viel von diesem Thema dem Freundeskreis der Kinder überlassen wird, erleben wir eine absurde Übersexualisierung von 12 jährigen Mädchen, die einem äußerst fragwürdigen Frauenideal (wie es teilweise in der Hip-Hop Szene und anderen Subkulturen dargestellt wird) nacheifern. Und wir erleben eine Welle von Teenie-Müttern...und Abtreibungen - wobei dieses Phänomen statistisch viel zu oft in Familien mit alleinerziehenden Müttern/Vätern vorkommt, als das ein Zusammenhang gänzlich geleugnet werden kann. Dort, wo wir die Kinder mit ihren Problemen einfach ihrem Freundeskreis überlassen, weil die Familie nicht intakt und der verbliebene Elternteil überfordert ist - dort kommt es besonders häufig zu solchen Problemen.
Und darüber diskutieren wir hier letzten Endes - das Konzept, Kernthemen für die Entwicklung von jungen Menschen aus den Familien heraus in den Freundeskreis der Kinder zu übertragen. Dort, wo das von selbst passiert (bsp. Sexualität bei Pupertierenden) und
verantwortungsbewusst gelöst wird, ist das in diesen Fällen in Ordnung. Aber generell zu argumentieren, daß dies nicht mehr in die Zuständigkeit der Eltern falle, weil sich die Kinder ja eh im Freundeskreis aufklären lassen können, halte ich für fatal! Und das betrifft ja nicht nur Themen rund um die Sexualität...bei der Menstruation glaube ich sehr wohl, daß hier die Mütter auch heute noch eine wichtige Rolle spielen bei der Aufklärung und "Vorbereitung".
Es wird doch niemand bestreiten, daß es ein erstrebenswerter Idealfall ist, wenn das Kind eine intakte Familie mit Mutter UND Vater als potenzielle Ansprechpartner und Vorbilder zur Verfügung hat. Ob es diese Möglichkeiten immer annimmt ist eine ganz andere Frage - aber es ist besonders gut, wenn es das jederzeit könnte.
Und diesen Fakt will man nun mit fragwürdigen Einzelfällen aufgebröckeln. Ich kann dir auch einen professionellen (!) EINARMIGEN Schlagzeuger nennen, der sein Instrument besser spielen kann als 99,99% der Weltbevölkerung...dennoch sind wir uns hoffentlich darin einig, daß zwei gesunde Arme für einen Schlagzeuger immer besser sind als einer.
Einige Familienkonzepte fühlen sich von dieser Feststellung nun angegriffen. Ein Stück weit kann ich das sogar verstehen - indem ich unorthodoxe Familienkonzepte als "nicht optimal" bezeichne, treffe ich in manchen Köpfen mit solchem Hintergrund vielleicht auch eine bewertende Aussage über ihre eigene Familie. Das möchte ich etwas abmildern und klarstellen, daß ich nicht glaube, daß Kinder aus solchen Familien unvermeidbar verhaltensgestört sind! Auf der anderen Seite kann ich aber auch nicht zulassen, daß die intakte Familie mit Mutter und Vater als Optimalfall in Frage gestellt wird, weil sich einige Betroffene von der Betonung dieser Tatsache persönlich angegriffen fühlen.
@Dini1909 Dini1909 schrieb:Soll das ein Witz sein, deine Punkte werden heutzutage schon mitunter in der Grundschule durchgenommen und wenn das mal zu ersten Blutung kommt, gibt es ja noch Freundinnen und deren Mütter vielleicht und ausserdem hat man ja noch Tanten. Also deine Argumentation ist etwas mit viel Sarkasmus.
Damit überträgst du die Verantwortung auf die Schule. Das kann doch kein diskutierbares Konzept sein, immer mehr Verantwortung auf die (ohnehin schon überforderten) Lehrer zu schieben...um damit Familienkonzepte in einem hypotetischen Vergleich "konkurrenzfähig" zu machen, die ohne solche Maßnahmen offensichtlich nicht allen Herausforderungen der Kindererziehung genauso gewachsen sind wie eine "traditionelle" Familie.
Dini1909 schrieb:Ich kann jetzt nur von mir reden, mein Vater ist vor einen Jahr gestorben, mein Bruder war da 14 Jahre alt. Bei solch einem tragischen Ereignis ist unsere Familie ( einschließlich Onkel, Tanten etc ) noch mehr zusammen gewachsen. Mein Bruder lernte nach dem Tod dann drei Monate später seine erste Freundin kennen und wer musste dann einspringen? Meine Mutter für die Aufklärung und für die Details beim " mit einander Schlafen " ist eben mein Onkel da. Zumal wie schon gesagt die Kids heutzutage besser aufgeklärt sind als man als Elternteil denkt.
Hier im Prinzip das Gleiche. Selbstverständlich ist fast alles möglich - aber die Feststellung, daß oft (aber nunmal nicht immer) Menschen aus dem sozialen Umfeld dann die Lücken schließen und Aufgaben übernehmen, kann doch nicht in Frage stellen, daß eine intakte Familie prinzipiell am besten für ein Kind ist. Statt solche Fälle als Beispiel heran zu ziehen und zu argumentieren, daß damit irgendwas bewiesen wäre, sollten wir statt dessen den Menschen (vor allem den Alleinerziehenden) - die den Kindern dann trotzdem eine möglichst unbeschwerte Kindheit ermöglichst haben - unseren Respekt aussprechen. Denn für die wächst der Druck dann...und das wird in den Darstellungen der Situation dann gerne mal vergessen, daß hierfür der verbliebene Elternteil viel auf sich nehmen muß um den fehlenden Vater/die fehlende Mutter auszugleichen. Bedanke dich also nicht bei irgendeinem Familienkonzept...sondern den Menschen, die dir trotz dieser Situation versuchten alles möglich zu machen, was du brauchst!
Dini1909 schrieb:Deswegen sind Kinder die in einer Regenbogen-Familie aufwachsen weder benachteiligt noch andersrum. Sie werden genauso aufgeklärt durch die " Eltern " oder eben Freunde, Bekannte etc.
Da widersprichst du dir doch selbst. Wenn eine "Regenbogen-Familie" auf Unterstützung von Schule, Freunde und Bekannte angewiesen ist...dann sind diese Kinder doch faktisch benachteiligt. :o/
@cesare cesare schrieb:Wir wurden über Binden und Menstruation in der Schule aufgeklärt. Dort habe ich auch erfahren, dass ich fürn Arsch besonders reißfeste Kondome benutzen muss. Es stimmt nämlich; die normalen reißen. und ich möchte kein Aids kriegen. Ohne die Homo-Propaganda meiner Biolehrerin hätte ich das als sehr junger Mensch nicht gewusst und mich einem Risiko ausgesetzt.
Nun...ich hätte es begrüßt, wenn es deiner Schule überdies gelungen wäre dir ein Vokabular zu vermitteln, daß einem öffentlichen Forum würdig ist. Aber das dir deine Biolehrerin im Rahmen ihrer "Homo-Propaganda" die besonderen Ansprüchen an Kondome für Analverkehr vermittelt hat, ist sicher auch was wert. :o)