Wieso halten so viele Menschen Homosexualität für unnormal?

@interrobang

Das kommt hinzu. Es ist ein Minderheitenverhalten, denn nur das beobachtet man. Man schaut ja nicht in ein Paar hinein, das einem in der Stadt entgegenläuft.

@Tussinelda

latent homophob?

und was willst du jetzt daraus ableiten?

es gibt auch Frauen denen übel wird wenn sie ihre Kinder wickeln müssen - lieben sie ihre Kinder deswegen nicht, oder wie?

@Tussinelda

ich bin übrigens wohl eher latent homosexuell als homophob, da ich schon Gefühle für Männer hatte, allerdings keine sexuellen..

RayWonders schrieb:naja, ich sehe es nicht als Fehler - dass ich als einzigen Unterschied zwischen Homo-/Heterosexuell die Art und Weise der sexuellen Handlungen sehe.. ;)

Wie gesagt: Hetero-Paare haben auch Oral- und Analsex, und alle möglichen anderen Varianten, nur macht man sich da seltsamerweise keine Gedanken über ihr Sexleben, oder ob sie überhaupt eines haben.
Schwule lieben Menschen des gleichen Geschlechtes, egal ob und welchen Sex sie haben.
Sie sind auch noch schwul, wenn sie nach 30 Jahren Beziehung mit 80 keinen Sex mehr mit einander haben.

Wäre es für Menschen nur normal, auf Vermehrung ausgerichteten Sex zu haben, hätten Paare nur an wenigen Tagen im Monat Sex, und nur bis die Frauen in die Wechseljahre kommen.
Stellungen gäbe es trotzdem zuhauf.

Du kannst also Deine Gedanken an "unappetitlichen" Sex wegpacken, wenn Du mit Schwulen zu tun hast. Sie sind nicht schwul, weil sie Analsex mögen, sondern sie haben (wie Heteros auch) den Sex, den sie mögen, mit den Menschen, die sie mögen.

@RayWonders
ich habe editiert ;)

RayWonders schrieb:ich bin übrigens wohl eher latent homosexuell als homophob, da ich schon Gefühle für Männer hatte, allerdings keine sexuellen..

Es gibt auch homophobe Homosexuelle. ;)

FF schrieb:Es gibt auch homophobe Homosexuelle. ;)

Das stimmt allerdings, glücklich sind die aber nicht ;)

Und weil das Thema hier irgendwo aufkam: Ja, man kann Homosexualität schon ein ganzes Stück weit auf Sex herunterbrechen. Außer der Art Sex zu haben, gibt es wohl kaum Unterschiede zwischen homo- und heterosexuellen Männern. Keine größeren als zwischen Hetero und Hetero jedenfalls.

@FF

FF schrieb:Wie gesagt: Hetero-Paare haben auch Oral- und Analsex, und alle möglichen anderen Varianten, nur macht man sich da seltsamerweise keine Gedanken über ihr Sexleben, oder ob sie überhaupt eines haben.

Ich frage mich allerdings, ob das tatsächlich nur auf Homophobie und Vorurteile zurückzuführen ist, oder auch mit der expliziten Erwähnung oder zumindest - da seltener - bewussten Kenntnisnahme der sexuellen Orientierung an sich zu tun hat.
An Heteropaare ist man ja so gewöhnt, dass man sich über die keine Gedanken macht. Aber wenn sich mir jetzt jemand ausdrücklich mit "Hallo ich bin xy und heterosexuell" vorstellen würde, würde ich mir vielleicht auch zumindest ein paar Sekunden Gedanken über ihr Sexleben machen. Weil es eben thematisch in den Vordergrund rückt.
Auch wenn das die Situation für Homosexuelle natürlich nicht verbessert...

sacredheart schrieb:Ich kenne keine spezifisch heterosexuellen Stereotypien, die so ins Auge fallen, wie Männer, die sich bewußt sehr schwul oder wie eine Schwulenparodie verhalten, Achgottchen und jetzt erst mal 'n schönen Prosecco.

Mir fallen da schon ein paar ein...

https://www.youtube.com/watch?v=-3R9mI78nsA (Video: New Kids - Jungfrau ( Deutsch ))

KFB schrieb:Außer der Art Sex zu haben, gibt es wohl kaum Unterschiede zwischen homo- und heterosexuellen Männern. Keine größeren als zwischen Hetero und Hetero jedenfalls.

In meinem langen, bunten Leben durfte ich feststellen, dass es auch bei Heteros enorme Unterschiede gibt. Himmelweite.

Ich finde, letztendlich ist es ein Unterschied zwischen Homo- und Heterosexuellen wie der zwischen Menschen, die sexuell von Dünnen oder Dicken angezogen sind, von Menschen die ähnlich aussehen wie sie selbst oder ganz anders, u.s.w..
Wie gesagt: Die Anziehungskraft sagt ja noch nicht mal etwas darüber aus, ob und welchen Sex sie haben.

raitoningu schrieb: wenn sich mir jetzt jemand ausdrücklich mit "Hallo ich bin xy und heterosexuell" vorstellen würde, würde ich mir vielleicht auch zumindest ein paar Sekunden Gedanken über ihr Sexleben machen. Weil es eben thematisch in den Vordergrund rückt.

Schwule stellen sich ja auch nicht so vor. Es ergibt sich die Information im Gespräch oder sie treten als Paar auf, und da gibt es eigentlich keine Veranlassung als Gegenüber, an Sex zu denken.

@alle, die tuntiges Auftreten lästig finden: Das tun die allerwenigsten Schwulen und es ist nicht lästiger als das blödsinnige Macho-Auftreten einiger Männer. Das war für mich noch nie Grund, alle Hetero-Männer nach dem Auftreten von den Blödmännern zu beurteilen. ;)

@FF
War vielleicht schlecht formuliert von mir. Weiß allerdings auch nicht so recht wie ich verständlicher ausdrücken kann.

Hetero = Mensch
Homo = Mensch

So gesehen ist der einzige Unterschied im Sexualleben

Verstehst du, was ich zu sagen versuche?

@KFB
Ja, eben darum meine ich: Das Sexualleben von Heteros und Homos untereinander ist so verschieden, dass man an einem Unterschied im Sexualleben eben nicht die Neigung festmachen kann.
Oder anders: Wenn ein Mensch auf Analsex steht, ist er nicht automatisch homosexuell.
Man ist homosexuell, wenn man Menschen des gleichen Geschlechtes liebt, auch wenn man gar keinen Sex hat.
(Die Bezeichnung "-sexuell" ist sozusagen irreführend, weil sie sich auf das sexuelle Tun zu beziehen scheint.)

@FF
Entscheidend war doch nur, wenn Sex, dann mit einem Partner desselben Geschlechts. Ob es tatsächlich zum Sex kommt oder das ein Bereich ist der (aus welchen Gründen) nicht gelebt wird, ist dabei egal.
Nur die Wahl des Partners.

@FF

FF schrieb:Schwule stellen sich ja auch nicht so vor. Es ergibt sich die Information im Gespräch oder sie treten als Paar auf, und da gibt es eigentlich keine Veranlassung als Gegenüber, an Sex zu denken.

So überspitzt, wie ich es formuliert habe normalerweise natürlich nicht. Aber wie du schon schriebst: Die Information ergibt sich und damit wird es irgendwie ja doch Thema.
Bei Heterosexuellen ergibt sich die Information über ihre sexuelle Orientierung für gewöhnlich nicht explizit, da überflüssig. Weil unsere Erwartungshaltung eben normalerweise per Default darauf eingestellt ist. Nicht aufgrund von Vorurteilen, sondern wegen der statistischen Wahrscheinlichkeit.

Und nein, ich denke dann sicher nicht ausgiebig und detailliert an Sex. Aber ich nehme zumindest zur Kenntnis, dass die Person irgendeine Sexualität hat, weil diese eben auffällt oder thematisiert wird. Zumindest von meiner Seite übrigens völlig wertfrei.
Weshalb ich es in dem Zusammenhang schon nachvollziehbar finde, dass das Sexualleben eine naheliegende Assoziation ist.

KFB schrieb:Ob es tatsächlich zum Sex kommt oder das ein Bereich ist der (aus welchen Gründen) nicht gelebt wird, ist dabei egal.
Nur die Wahl des Partners.

Genau das meine ich ja. ;)

Wenn jemand mit mitteilt, dass er nur auf Brünette steht, stelle ich mir den Menschen auch nicht spontan beim Sex mit einer Brünetten vor.
Das ist aber eben die Assoziation, die viele (unwillkürlich) haben.
Genauso, wie ich in den Gesichern die Gedanken an Sex lesen konnte, als ich einen Freund hatte, der groß, kräftig und schwarz war. Da konnte man sehen, dass sie die Beziehung für eine Sexbeziehung hielten ... oder dass der Typ mich wegen einer Aufenthaltsgenehmigung heiraten möchte, und/oder mir Geld für seine Familie in Afrika abnimmt.
Dass der Mann aus den USA kam, längst eine Aufenthaltsgenehmigung hatte u.s.w., musste dann erklärt werden. Die Frage, wie der Sex ist, wurde mir aber in keiner anderen Beziehung so häufig und unverfroren gestellt.
Diese Assoziationen, die man seinen Mitmenschen sofort ablesen kann, wenn man in einer "unnormalen" Beziehung ist, sind sehr ernüchternd und tatsächlich diskriminierend. Darum sollte man versuchen sich abzugewöhnen, menschliche Vorlieben unmittelbar mit Sex zu verbinden, wenn sie irgendwie außerhalb der Norm sind. Man nervt diejenigen damit.

FF schrieb:Man nervt diejenigen damit.

Das Problem ist doch eher, dass viele so fixiert darauf sind. Wenn ich jemanden kennenlerne, ist meine erste Frage doch nicht, was er mit wem gern im Bett macht. Persönlich reduziere ich Menschen auf ganz anderes, nicht aber ihre Neigungen zwischen den Laken.

troublerin77 schrieb:Alleine das Händchen halten oder küssen in der Öffentlichkeit.

Und nun? Wer es nicht mag schaut weg. Ich muss weder sehen wie Heteros sich abschlecken, noch wie andere es tun weil ich beides eklig finde. Schaut man halt woanders hin.
Geht mich ja nichts an.

KFB schrieb:Persönlich reduziere ich Menschen auf ganz anderes, nicht aber ihre Neigungen zwischen den Laken.

Was sie zuhause machen geht dich am ende auch nichts an. Wen zur Hölle interessiert sowas eigentlich? Wenn zwei Partner alt genug sind sich zu sagen oder zu zeigen was sie mögen und wollen, können die machen was sie wollen. Man muss es trotzdem nicht toll finden.

Nur weil mein Kollege seine Sexuellen Abenteuer toll findet, 3 Frauen gleichzeitig hat muss ich es nicht toll finden, lasse ihm aber den Spaß, seine Sache.

@fark
Das sehe ich ja nicht anders. Im Bett kann jeder machen was er will, solange alle involvierten Personen einverstanden sind.

@KFB
Und solange ich bei nichts zum zusehen gezwungen werde, was ja eigentlich unmöglich ist, kann es mir ja egal sein. Von mkir aus können die in ihrem ganzen Haus oder ihrer Wohnung machen was sie wollen, ist mir persönlich doch schnuppe am Ende.

@Mullich

....vom Regen in die Traufe.....

Wie meinst Du das?
Sollen Kinder, die ihre Eltern verlieren, keine Chance mehr auf eine Familie haben?