@kofi kofi schrieb:Und es geht, ich kenne Schwarze, die überzeugend sagen:" Ich bin deutsch, weil ich deutsch denke und mich deutsch fühle". Wenn du hier auf Allmy so manche Beiträge durchkuckst, ist das eher ungewünscht. Weil ob schwarz, asiatisch, muslimisch usw. das ist nunmal niemals deutsch, und die sollen sich auch nicht so nennen. So kann man sie nicht begreifen. Aber warum nicht, jeder entscheidet dann auch für sich selbst, wenn er/sie die Wahl hat, auf Wurzeln zurückzugreifen oder sich deutsch zu nennen, weil er/sie so fühlt.
Vermutlich ist das eine Sache, die nur die Zeit erledigen kann.
Wenn du mal guckst: Grade erst vor 69 Jahren etwa ging der 2. Weltkrieg zu Ende.
Den größten Teil der Zeit vor 1950 gab es einen großen Kult um den hellen, kräftigen, deutschen Mann und die hübsche, blonde Frau.
Danach dann war es Jahrzehnte lang verpönt, irgendwie darüber zu reden, wer und was denn "deutsch" sei, weil das schnell als rechtsextrem ausgelegt werden konnte.
Es kamen die Zeiten der Gastarbeiter und der Flüchtlinge aus Jugoslavien und zum Teil Afrika, aber es gab auch da keine Diskussion über eine neue, deutsche Identität. Man hoffte seitens der rahmengebenden Politik und gesellschaftlicher Leitfiguren nur, dass das Zusammenleben schon irgendwie funktionieren würde.
Bis vor relativ kurzer Zeit, bis vor 10 Jahren vielleicht wurde ja grade von der Union konsequent geleugnet, dass Deutschland ein Einwanderungsland sei.
Was nur hängen geblieben ist bei vielen älteren und alten Leuten als Identitätsvorstellung, ist das aus der Nazi-Zeit, abgeschwächt jedenfalls.
Das spiegelt heute aber bei weitem nicht mehr die Realität wieder.
An Äußerlichkeiten kann man schon lange nicht mehr festmachen, wer "deutsch" ist.
Ich denke, es wäre positiv zum Wohle der Gesellschaft, würde man eine neue Diskussion darüber beginnen, was unsere Identität als Angehörige dieses Staates ausmacht.
Denken, Handeln, Sprachfertigkeiten, Ethik, das gehört alles dazu.
Mit der Zeit, kann ich mir vorstellen, steigt dann auch die Zahl der Leute, bei denen Leute mit afrikanischer Herkunft oder sonstwoher ganz normal zu Deutschland dazu gehören.
Bei jüngeren Leuten, wie mir, hat sich diese Vorstellung ja schon mehr verbreitet.
Ich finde das schon gut, dass die afrikanische Community sich weniger als Opfer und mehr als Gestalter und Mitglieder sehen möchte, absolut dafür!
Was andere angeht: Gerade bei türkischen Vereinigungen muss man sich im Klaren sein, dass da Macht und Politik eine große Rolle spielen. Es geht ganz eindeutig drum, Einfluss zu gewinnen, über die eigene Gemeinde und in der größeren, deutschen Politik, ohne zu sehr die eigenen Leute zu kritisieren. Da kann die Opferhaltung hilfreich sein.