@shionoro Veganismus ist nicht gerade unpraktikabel in einem Westeuropäischen Land
Eben. In einem Westeuropäischen Land.
Aber erklär doch solche Spinnereien mal bitteschön den Menschen in Afrika, China oder Südamerika. Die werden dir nämlich gehörig was husten, von wegen vollständigem Verzicht auf alle tierischen Produkte!
Denn die prognosen von jemanden der sich weder wissenschaftlich mit soziologie noch mit wirtschaft oder anderen in's thema fallenden zweigen beschäftigt über mehrere jahrhunderte sind ja immer sehr genau ^^
Du behauptest nonstop dinge mit denen du dich keineswegs auskennst.
Ach ja? Und jemand, der Mathematik und Philosophie studiert so wie du, ist in all diesen Bereichen natürlich automatisch Experte oder was?
Du weißt so gut wie gar nichts über meinen individuellen Background, also halt mal lieber schön den Ball flach.
Erklär du mir doch erstmal, warum es ein merkmal sein soll, dass etwas nicht weiter wächst, wenn es endlich beginnt sich zu etablieren und es leichter wird vegan zu leben und mehr leute davon erfahren und darüber aufgeklärt sind?
Erfahrungsgemäß pendelt sich sowas auf einen Kompromiss ein. Es wird vielleicht irgendwann allgemein weniger Fleisch gegessen werden. Es wird in Zukunft vermutlich auch noch mehr Vegetarier geben. Aber der Anteil von spinnerten Veganern, die ihre Ernährungsweise quasi zu einer Ersatzreligion hochstilisieren, wird immer vergleichsweise niedrig bleiben. Zumindest hier in Deutschland sollte man nämlich aus der Vergangenheit gelernt haben und totalitären Ideologien keine Chance mehr zum wiedererstarken geben!
Aber wie 'reduziert' man denn z.b. seinen Milchproduktkonsum?
Tja, das sind eigentlich so Fragen, über die ich mich als Käseliebhaber ganz ohne schlechtes Gewissen einen feuchten Kehricht schere.
:)Veganer wie du müssen sich aber auch Gedanken darüber machen, ob der Kleber von Flaschenetiketten auch tatsächlich kein Kasein enthält, ob es ethisch vertretbar ist, in einem Daunenbett zu schlafen (entsorgen oder nicht?) oder ob beim Besuch des Veganerstammtischs das Tragen einens uralten Ledergürtels moniert werden könnte. Was ist, wenn z.B. das für die Heimfahrt gebuchte Taxi mit Ledersitzen ausgestattet ist? Was, wenn der Taxifahrer einen Schafwollpullover trägt? Akzeptieren oder doch lieber mit dem Bus fahren oder zu Fuß gehen? Womöglich gar in Lederstiefeln? Oder ist Taxifahren aufgrund der miserablen Umweltbilanz generell als unethisch einzustufen?
Mal ganz abgesehen von allen Produkten, bei denen die Verwendung tierischer Ausgangsstoffe nicht gleich auf den ersten Blick ersichtlich ist, wie z.B. der ganze technische Kram, der es dir überhaupt erst ermöglicht auf Allmy deine Beiträge zu schreiben.
Aber okay, um nochmal auf deine Frage zurückzukommen, wie man seinen Milchproduktkonsum reduzieren könnte...
Vielleicht, indem man einfach weniger Milchprodukte konsumiert?
Das war ja einfach!
:DKauft der beim becker dann nu die hälfte an brötchen? Macht nur einen halben kuchen? belegt die bröchten auch entsprechend weniger dick mit käse?
Nö. Das Brötchen wird genauso dick mit Käse belegt wie gewohnt. Nur eben nicht jeden Tag, sondern vielleicht nur noch jeden zweiten. Dazwischen gibt es halt einfach Marmelade zum Frühstück. Oder Honig. Aber halt! Honig geht ja auch wieder nicht, weil dadurch die armen Bienchen ausgebeutet werden. O.o
Ähnliches gilt für Kuchen. Statt jeden Tag, wird der Verzehr von Kuchen oder Torten wie früher bei Oma als sonntägliches Kaffeekränzchen zelebriert, auf das man sich schon die ganze Woche ebenso gefreut hat, wie auf den leckeren Sonntagsbraten. Unter der Woche gibt es nur noch ganz selten Fleisch und der Freitag wird wie früher ein Fastentag an dem es höchstens noch Fisch gibt.
Sowas hätte zumindest eine halbwegs realistische Chance sich wenigstens bei einem nicht mehr zu vernachlässigenden Anteil der westlichen Bevölkerung durchzusetzen. Eine komplett vegane Gesellschaft wird es aber niemals geben, genau so wenig übrigens, wie es sowas in der Vergangenheit jemals gegeben hat.
Du baust dir da gerade ein traumschloss mit dem du versuchst so zu tun als sei veganismus impraktikabel und es ginge viel einfacher.
Richtig! Veganismus ist tatsächlich ziemlich impraktikabel und es geht selbstverständlich viel einfacher! Die einzigen Leute, die das nicht wahrhaben und lieber weiter in ihrem Wolkenkuckucksheim leben wollen, sind nur Leute wie du. Das Basteln von Traumschlössern war nämlich schon immer eher eine Domäne der veganen Ideologie.
also erzähl mir doch keinen unsinn vonwegen 'es ist besser dafür zu plädieren, dass man weniger konsumiert'.
Das ist nämlich unsinn und das weißt du, das erzählt man den leuten schon seit langem und es fruchtet einen scheiß.
Mag sein, dass es einen Scheiß fruchtet. Aber genau deswegen gibt es auch überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass ein Komplettverzicht auf tierische Produkte plötzlich erfolgversprechender wäre als eine bloße Reduktion, wenn bereits letztere deiner eigenen Aussage nach gar nichts bewirkt.
Übrigens plädiere ich überhaupt nicht dafür weniger zu konsumieren! Ich plädiere schlicht und einfach für eine abwechslungsreiche, schmackhafte und ausgewogene Ernährung, ohne dass einem dabei ideologische Spinner, asketische Gesundheitsapostel und naturentfremdete Bambischmuser ins Essen quatschen!
Es gibt in Deutschland so viele nahrungstabus wovor die menschen sich ekeln und chinesen und anderen ethnien so allerlei unterstellen was die essen würden und das sowas doch nicht sein dürfte, da brauch mir keiner auf die tour kommen.
Viele Chinesen ekeln sich auch vor Käse. Ich hab' aber noch niemals davon gehört, dass irgendwelche Asiaten uns Vorschriften darüber machen würden, wie wir uns hier im Westen gefälligst zu ernähren haben.
Dagegen entblöden sich auch prominente Veganer nicht, Chinesen u.a. aufgrund ihrer Essgewohnheiten als "Untermenschen" zu bezeichnen:
For almost three decades, indie rock icon Morrissey has made almost as many enemies as devoted fans willing to hang on his every melancholy-drenched lyric. Described by one high court judge as "devious, truculent and unreliable", the former Smiths frontman is no stranger to controversy and criticism. But tomorrow he reignites a simmering row about his views on race in an interview in Guardian Weekend magazine, in which he describes Chinese people as a "subspecies" because of their treatment of animals.
Morrissey, a vegetarian and animal rights advocate who last year abandoned the stage at the Coachella festival in California because of the smell of cooking meat, described the treatment of animals in China as "absolutely horrific", referring to recent news stories about animals in Chinese circuses and zoos. He told interviewer Simon Armitage: "Did you see the thing on the news about their treatment of animals and animal welfare? Absolutely horrific. You can't help but feel that the Chinese are a subspecies." http://www.theguardian.com/music/2010/sep/03/morrissey-china-subspecies-racismEs gibt für alles alternativen, muttermilch beispielweise kann mana uch von einer leihmuter bekommen.
Klar! Alles ganz easy! O.o
Außerdem: Eine Artgerechte tierhaltung nur für solche Sonderfälle wäre durchaus möglich, es ist kein argument dafür die Konsumform für die man in jedem Fall massentierhaltung benötigt aufrecht zu erhalten.
Dann müsste doch Wildfleisch deiner Argumentation nach völlig unbedenklich sein. Nicht wahr? Ist ja schließlich nicht aus "Massentierhaltung".
Veganismus ist keine essstörung und solche saublöden aussagen verharmlosen essstörungen, also spar sie dir lieber.
Na gut. Sicherlich ist nicht jeder Veganer gleich essgestört. Aber ich glaube die Diskussion über Orthorexie hatten wir schon mal.
;)JohnDifool schrieb:
Es gibt noch zig andere traditionelle Gerichte, die nicht in den Kochbüchern veganer Hipsterköche stehen, aber sich trotzdem zu 100% vegan zubereiten lassen, z.B. Linseneintopf, Spaghetti Napoli, Bratkartoffeln, Erbsensuppe, Kartoffelcurry, Bami Goreng u.v.a.m.
Das meiste davon kann man auch problemlos einfrieren.Stell dir vor, die stehen in solchen Kochbüchern ganz genauso drin....
Sieht man mal wieder wie viel ahnung du hast, nämlich gar keine.
Okay. Dann schauen wir doch einfach mal nach, was so in den Rezensionen zu den Kochbüchern veganer Hipsterköche zu lesen ist...
SpoilerZu "Vegan for Fun" von Attila Hildmann:
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Seitenlanges Blabla und die Rezepte sind zu 90% nach dem Prinzip "Ersetze Fleisch durch Tofu und Kuhmilch durch Sojamilch". Dies ist kein Buch eines kreativen Kochs, sondern ein gutes Beispiel für gelungenes Marketing.
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Zum Inhalt: Die Rezepte sind so unfassbar dämlich und einfach, dass ich nur ungläubig den Kopf schütteln konnte. Soja-Milch und Puddingpulver, da musste ich schon lachen. Soja-Milch als Milch-Ersatz zu nehmen ist auch eine total innovative Idee, auf die man bestimmt niemals selbst kommen würde.:-)[...] Es wird mir wohl auch immer ein Rätzel bleiben, warum man immer zwanghaft versucht, Fleischrezepte nachzuäffen gleichzeitig aber vegan als hip verkaufen will.
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... nehme sich x-beliebige Wald-und Wiesen-Rezepte von anderen Köchen und ersetze
alles Fleisch- und Milchlastige unreflektiert durch Tofu, Cashewpaste, Hafermilch etc.
...schon hat man ein teures Buch.
http://www.amazon.de/Vegan-Fun-Vegane-K%C3%BCche-Gesundheit/dp/3938100710/ref=sr_1_1/279-8035078-9214548?ie=UTF8&qid=1411776297&sr=8-1&keywords=vegan+kochen+attila+hildmann
Zu "Vegan for Fit" ebenfalls von Attila Hildmann:
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das geht gar nicht: als Fleischersatz omnipräsent sind alle möglichen Tofu - Produkte.
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Ich bin eine sehr gute Köchin, habe mich stets an die Rezepte gehalten und fand doch viele nicht sehr schmackhaft...Frühstücksrezepte haben immer Soja oder Hafermilchprodukte dabei...es gibt also für Leute, die keine Sojamilch oder joghurt mögen, keine Alternative.
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Die Zutaten sind teilweise echt wahnsinnig teuer, vor allem in der Menge, in der sie verwendet werden. Zudem sind sie, so musste ich feststellen auch nicht leicht zu erwerben. Ich habe immer allen erzaehlt, dass es gar nicht teuer ist, sich vegan zu ernaehren, dieses Buch habe ich dann einfach mal nicht weitergegeben.
http://www.amazon.de/Vegan-Attila-Hildmann-30-Tage-Challenge-Gesundheit/dp/3938100818/ref=cm_cr_pr_product_top
Zu "Vegan kochen für alle" von Björn Moschinski:
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Nach dem Vorwort geht es weiter mit einer Übermacht an simplen Suppen und Salaten - macht man so dem omnivoren Leser die vegane Küche schmackhaft? Meiner Meinung nach erfüllen diese nur das Klischee des armen Veganers, der nur die Beilagen essen kann.
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Ich bin auf die überwiegend positiven Bewertungen hereingefallen. Vielleicht ist das Buch interessant für Leute, die noch nicht viel gekocht haben und es toll finden, wenn Ihnen gesagt wird, dass man Schnitzel, Hühnerfleisch usw. auch für die vegane Küche kaufen kann. Ich weiß nicht, warum ich ein paniertes Schnitzel essen soll, wenn ich kein Fleisch essen möchte. Oder warum ich einen Eiersalat machen soll, der eigentlich ein Nudelsalat ist. Warum wird immer "vegane Butter" verwendet, wenn es doch eigentlich pflanzliche Margarine ist und vom Hersteller auch so genannt wird?
Ich liebe Tofu sehr, aber eben als Tofu in der asiatischen Küche und nicht als unpassenden Ersatz für deutsche Hausmannskost.
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zu viele Ersatzprodukte. Tofu zähle ich nicht als Ersatzprodukt, da ein traditionelles Lebensmittel mit eigenständigem Charakter, aber vegane Salami, veganen Thunfisch und derartige Dinge schon. Und die möchte ich nicht in meiner Küche und auf meinem Teller- und auch keine Gerichte, die "Eiersalat" oder "Crostini mit Thunfischtopping" oder "Geflügelsalat" nennen. Ich esse gern pflanzlich und dann darf das auch so heißen und schmecken.
http://www.amazon.de/Vegan-kochen-alle-Bj%C3%B6rn-Moschinski/dp/3517087777/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1411778043&sr=1-1&keywords=moschinskiDann erzähl mal, wie kann ich ohne ein veganes alternativprodukt denn beim bäcker morgens einkaufen?
Tut mir leid, aber ich nehme es dir absolut nicht ab, dass du dich auch beim Brot jedesmal vergewisserst, dass das auch wirklich ohne die geringsten Spuren von tierischen Bestandteilen gebacken wurde. Soweit ich mich erinnere, nimmst du es nämlich mit anderen Dingen auch nicht so genau. Wenn du mir also erzählen willst, du würdest ausschließlich Brot essen, welches garantiert zu 100% vegan ist, dann glaub' ich dir kein Wort!
Im Übrigen sollte es für jemanden, der so hohe ethische Ansprüche an sich selber und seine Mitmenschen stellt doch ein leichtes sein, zu lernen, wie man selber sein Brot bäckt.
Oder ist das schon wieder zuviel Arbeit und der Einkauf beim Bäcker fällt deswegen mal wieder unter die Unvermeidbarkeitsklausel?