Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

@z3001x

Es hĂ€tte eventuell fĂŒr weniger tote gesorgt und ihm ein wenigstens ertrĂ€gliches Leben ermöglicht.

Ob das so gewesen wÀre wÀre eine andere frage gewesen, es ist gut möglich, dass ER auch das als unbefriedigend empfunden hÀtte.

Aber wenn es geklappt hÀtte, selbst wenn er keine Partnerin gefunden hÀtte, dann hÀtte er dennoch immerhin so wie James in seiner ErzÀhlung leben können.

Heilung gibt es in dieser Hinsicht bei psychischen Krankheiten ohnehin nicht.

Canelo schrieb:Das ist jetzt diskutabel, was alles sein "Naturell" war und was man alles durch Therapie korrigieren kann.

Was zu seinem Naturell gehörte, war seine Verschlossenheit. Die hÀttest du ihm nicht einfach wegtherapieren können. Erschwerend kommt ja auch noch seine Asperger-Diagnose hinzu.

@Zeo

Hatte er die denn nun eigentlich? Ich hab da widersprĂŒchliches gehört

@shionoro
Weiß der Teufel. Aber seiner extremen Introvertiertheit zufolge können wir mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es stimmt. Wenn jemand eine Stunde lang mit jemandem spricht und da kommt nur alle fĂŒnf Minuten mal ein Satz, ist das schon ziemlich krass.

@Zeo
Verschlossenheit ist jetzt kein Todesurteil. Damit kann man immer noch ein akzeptables Leben fĂŒhren.

shionoro schrieb:Es hĂ€tte eventuell fĂŒr weniger tote gesorgt und ihm ein wenigstens ertrĂ€gliches Leben ermöglicht.

Ersteres, weniger Tote, auf jeden Fall. "ertrĂ€gliches Leben" ist ein bisschen ironisch, wenn alles Leiden medikativ ausgeknipst wird, natĂŒrlich ertrĂ€gt einer dann alles, wenn er nichts mehr richtig spĂŒrt.

shionoro schrieb:Heilung gibt es in dieser Hinsicht bei psychischen Krankheiten ohnehin nicht.

Gibt viele, die einmalig auftreten und die Leute danach ein sog. normales und auch erfĂŒlltes Leben fĂŒhren, v.a. bei Jugendpsychosen. Nach Lehrbuchmeinung sind die immer noch "latent", aber mMn rein akademisch.
Und - nun sind wir wieder beim Thema - offiziell hatte er ja nicht mal eine psychische Krankheit.
Er hatte halt ne sehr schlecht charakterliche Disposition.

Canelo schrieb:Verschlossenheit ist jetzt kein Todesurteil. Damit kann man immer noch ein akzeptables Leben fĂŒhren.

Jah. Nur wird er so keine Freundin finden. Und so ein Leben wollte er sich nicht mal vorstellen.

@Zeo

Das ist wohl war, ich fand halt auch (darum hab ich die Diagnose nie angezweifelt), dass er irgendwie in das Schema hineinpasst.

@z3001x

z3001x schrieb:Ersteres, weniger Tote, auf jeden Fall. "ertrĂ€gliches Leben" ist ein bisschen ironisch, wenn alles Leiden medikativ ausgeknipst wird, natĂŒrlich ertrĂ€gt einer dann alles, wenn er nichts mehr richtig spĂŒrt.

Das kann man zynisch finden, aber vielen leuten hilft es halt.

z3001x schrieb:Gibt viele, die einmalig auftreten und die Leute danach ein sog. normales und auch erfĂŒlltes Leben fĂŒhren, v.a. bei Jugendpsychosen. Nach Lehrbuchmeinung sind die immer noch "latent", aber mMn rein akademisch.
Und - nun sind wir wieder beim Thema - offiziell hatte er ja nicht mal eine psychische Krankheit.
Er hatte halt ne sehr schlecht charakterliche Disposition.

Krankheit ist ja nun definitionssache.
In jedem Falle war der Junge wohl erheblich Persönlichkeitsgestört, auch wenn er eben nicht schizophren oder sonstwas war.

Ich find das ganze Diangose-Zeugs kann man sich schenken. Ob einer nun Asperger ist oder irgendwie nur fast, Àndert rein gar nichts daran, wie es in ihm auschaut.
Offiziell war er weder Asperger noch Autist, die Familie hat es nur vermutet, eben wegen der ausgeprÀgten Verschlossenheit etc.

shionoro schrieb:Das kann man zynisch finden, aber vielen leuten hilft es halt.

Was fĂŒr ein Scheißleben. Wenn man nichts mehr wirklich spĂŒrt. Dann lieber tot sein.

shionoro schrieb:Das kann man zynisch finden, aber vielen leuten hilft es halt.

Sehe es auch Àhnlich wie @Zeo, wenn der Lebenssinn und -inhalt abhandend kommt und einer ungefÀhrlich vor sich hinvegetiert, aber auch nicht mehr autonom handeln kann, nicht gut kommunizieren kann, keinen Willen mehr hat, das ist kein Erfolg. Das ist ein Zombie-Status.

@z3001x

Das ist aber jetzt auch ĂŒbertrieben dargestellt.
Wenn man richtig eingestellt ist mit Medikamenten hat man sehr wohl noch einen willen und kann kommunizieren.

Du denkst du auch nich jeder der Antidepressiva nimmt ist ein Zombie,.

@z3001x
Ein moralisches Dilemma, das sie auch mal in "Star Trek - Voyager" thematisiert haben. Bei aller lebensbejaenden Moral, ist sogar der Doktor am Schluss zu der Überzeugung gekommen: "Überleben allein reicht nicht." Wenn ein Leben nicht mehr lebenswert ist, soll man nicht krampfhaft versuchen, jemanden zu retten und sein Leiden dadurch nur verlĂ€ngern. Wenn er nur vorgehabt hĂ€tte, seinem eigenen Leben ein Ende zu setzen, hĂ€tte ich dafĂŒr VerstĂ€ndnis gehabt.

@shionoro
Richtig. Kenne genug Leute die dauerhaft was nehmen mĂŒssen und schöne Leben haben. Auf jeden Fall besser als sich gleich umzubringen. Man sollte das Recht haben, sein eigenes Leben zu beenden. Aber in diesem Fall finde ich es verschwenderisch, vor allem weil noch nicht einmal versucht wurde, die Lage mit professioneller Hilfe zu verbessern.

@shionoro
Irgendwo im Thread hast du geschrieben: "Der Junge war in einer speziellen einrichtung, er fiel schon vorher dadurch auf, dass er auf seine familie verstört erschien, wÀhrend der andere Bruder sich nicht so entwickelte." Ist das ein Fehler, oder wo hast du das her? Die einzige "Einrichtung" in der er war, war dieses Studentenwohnheim in Santa Barbara.

@Zeo

Das war ein fehler, in einem Artikel den ich las, wurde es so dargestellt, als sei dieses Wohnheim eine spezialeinrichtung.

@shionoro
Vielleicht hÀtte es was geholfen, ihn zu kastrieren. ^^

@Zeo

Darf man zum glĂŒck aber nicht :p
Glaubs aber auch nich.
Testosteron hat auf MĂ€nner eher eine beruhigende Wirkung als eine zum Mord anstachelnde.

@shionoro
@Canelo
@Zeo
So Psychopharmaka helfen ja mittlerweile besser als vernĂŒnftig ist. Setzen halt an irgendwelchen Transmittern an und schon sieht einer wieder rosa, vor vorher Friedhof angesagt war. Man kann diese Effekte auch durch Therapie bzw ein anderes Leben erreichen, das Gehirn ist dynamisch, diese ganzen VerĂ€nderung des Gehirnstoffwechsels und SynapsenverknĂŒpfungen und auch Hormonen können auch durch das Leben selbst erreicht werden, es ist halt viel mĂŒhseliger aber mMn auch stabiler, wenn es durch ein richtiges Leben und Einsicht erreicht wird.
Medikation hat, nebenbei bemerkt, auch den Effekt, dass sie irgendwann zu funktionieren aufhört.
Also ich find's generell problemetisch, den Geist und die Psyche als einen komplexen Chemiebaukasten anzusehen, ich meine, das rÀcht sich. Je lÀnger man drauf vertraut, um so unmöglicher wird es, Probleme auf "menschlichem" Weg zu lösen.

z3001x schrieb:Also ich find's generell problemetisch, den Geist und die Psyche als einen komplexen Chemiebaukasten anzusehen, ich meine, das rÀcht sich. Je lÀnger man drauf vertraut, um so unmöglicher wird es, Probleme auf "menschlichem" Weg zu lösen.

Das seh ich genauso wie du.

FĂŒr jeden Wehwechen die richtige Pille? So löst man keine Probleme. Man verdrĂ€ngt sie nur.