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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

1.305 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Sex, Rache ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 00:33
@Zeo
Stimmt, hast du ja schon geschrieben, sorry. Dann anders gefragt: Was hättest du in seiner Situation gemacht, wenn du keine Hoffnung mehr gesehen hättest?


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 00:34
Zitat von ZeoZeo schrieb: Er war gar nicht fähig, diese Sozialisationsprozesse zu meistern. Zu keiner Zeit seines Lebens. Es wären nur noch ein paar Jahre mehr Elend und Leid gewesen, die er in sein Manifest getippt hätte.
Es gibt manchmal Leute, die eine 180-Grad-Kehrtwendung machen.
Ich glaube, der hätte nach Indien auf einen Selbstfindungstrip müssen oder LSD nehmen sollen oder 1 Jahr lang Whiskey saufen, um sich selbst zu überwinden, jedenfalls irgendwas in sich entdecken müssen, wodurch er sozialer und kommunikativer geworden wäre und sein irres Weltbild los geworden wäre. Sozusagen sich selbst neu erfinden oder neu geboren werden müssen. Irgendein echtes Interesse an whatsoever, Malerei, Schreiben, Fotografie etc wäre sicher auch ganz nützlich gewesen, jedenfalls etwas ausserhalb dieser toten puahate-Männlichkeitsblase.

Wenn er Freunde gehabt hätte, die ihn so genommen hätten, wie er ist und deren Zuneigung stabil und unerschütterlich gewesen wäre, und ihn mitgenommen hätten am Wochenende und ihm auch ein bisschen gezeigt hätten, wie man es anstellt, könnte man es sich ansatzweise vorstellen, dass er seine Kern-Probleme überwunden hätte, zumindest leidlich. Aber logischerweise hatte er diese Freunde am Ende nicht mehr, weil Freundschaft eben auf Gegenseitigkeit beruht, Geben und Nehmen, und nicht darauf, dass man einen Amoklauf verhindern will.
In der Rückschau haben wohl ein paar Leute gesagt, "ich hätte mich wohl mehr um ihn kümmern sollen", aber eben nur weil jetzt dieser Alptraum Wirklichkeit geworden ist. Vorher dachten sie sich einfach, der ist sonderbar und ich will nichts (mehr) mit ihm zu schaffen haben.


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 00:36
@Zeo
Zitat von ZeoZeo schrieb:Ich soll mir das Ganze aus Sicht eines Vaters ansehen? Sorry, da muss ich passen. Das ist ein Szenario, das ich gedanklich nie ausreichend simuliert habe. Ich kann mich nur in E.R. selbst hineinversetzen.

Wie dem auch sei, ich halte Elliot Rodger für einen hoffnunglosen Fall. Für untherapierbar. So schlimm das auch klingt.
Okay, dann stell dir halt vor, jemand hätte einen elfjährigen vor deiner Tür ausgesetzt und du wärst aus irgendwelchen Gründen gezwungen, dich um ihn zu kümmern. Würdest du ihn vor ein Videospiel setzen? Ein Kind aufgeben und als untherapierbar bezeichnen?


@Canelo
Das "trotzdem noch" bezog sich auf den Fall, dass schon absehbar ist, dass es vermutlich nicht gerade einfach wird. Ich arbeite mit Kindern mit Bindungsstörungen, das raubt einem in der Hinsicht leider ein paar Illusionen... Aber es war vielleicht etwas ungeschickt formuliert; bitte ersetze "trotzdem noch" durch "ungeachtet der negativen Prognose".


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 00:38
Zitat von CaneloCanelo schrieb:Was hättest du in seiner Situation gemacht, wenn du keine Hoffnung mehr gesehen hättest?
Selbstmord.

@z3001x
Sein Umfeld zu verändern, um eine neue Perspektive zu bekommen, wäre wirklich nötig gewesen. In Los Angeles sah er ja überall nur das, was er so gehasst hat.
Okay, dann stell dir halt vor, jemand hätte einen elfjährigen vor deiner Tür ausgesetzt und du wärst aus irgendwelchen Gründen gezwungen, dich um ihn zu kümmern. Würdest du ihn vor ein Videospiel setzen? Ein Kind aufgeben und als untherapierbar bezeichnen?
Also ein ausgesetztes Kind würde erst mal was zu futtern kriegen und dann sehen wir weiter. o0
Auch ein bisschen unpraktisch, das Beispiel.


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 00:41
@raitoningu
Hab verstanden ;)

@Zeo
Heftig das zu lesen, muss ich ganz offen sagen. Das kann ich bei einem Krebspatienten im Endstadium verstehen. Aber bei einem Jungen von 22 Jahren? Wirklich schwer das nachzuvollziehen.


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 00:46
@Zeo
Zitat von ZeoZeo schrieb:Also ein ausgesetztes Kind würde erst mal was zu futtern kriegen und dann sehen wir weiter. o0
Auch ein bisschen unpraktisch, das Beispiel.
Ich weiß. Ich wollte dich ja auch nur auf die Frage festnageln, was du tun würdest, wenn du verantwortlich wärst. ;)


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 00:56
Zitat von CaneloCanelo schrieb:Aber bei einem Jungen von 22 Jahren? Wirklich schwer das nachzuvollziehen.
Für jemanden, der niemals unter ernsthaften psychischen Erkrankungen litt, ist das auch schwer zu verstehen. Aber was alle selbstmordgefährdeten Menschen auszeichnet, ist totale Perspektivlosigkeit. Und genau das trifft auf E.R. zu. Eine Zeitlang begrüßte er die Veränderung und hat immer neue Wege für sich entdeckt, von denen er hoffte, dass sie ihn an sein gewünschtes Ziel bringen. Aber irgendwann sind ihm die Ideen ausgegangen, seine Hoffnung wurde immer geringer und letztendlich fiel er völlig vom Glauben ab. Und wenn du erst mal so weit unten bist, kommst du da nur sehr schwer wieder raus. Selbst mit aller Hilfe der Welt.


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02.06.2014 um 01:26
@Zeo
Da hast du recht, wenn man keinen Ausweg mehr sieht ist es vermutlich egal, wie alt man ist.


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02.06.2014 um 01:26
@Zeo

Kann schon sein, dass er untherapierbar war.
Sozialangst allein ist schon sehr schwer zu meistern, gerade weil aussehenstehende es nicht nachvollziehen können.
Bei ihm kam ja noch ein sehr unausgeglichener bis krankhafter allgemeinzustand dazu, selbst in jungen jahren.


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 01:45
@shionoro
@raitoningu

Jah. Ihn wegzusperren und unter Drogen zu setzen hätte auch nichts gebracht. Er wäre trotzdem irgendwann an den Grenzen, die ihm sein Naturell setzte, zugrunde gegangen. Es ist schlimm, aber solche Fälle gibt es. Manche Menschen werden mit körperlichen Defekten geboren, die ihnen ein normales Leben unmöglich machen und andere sind psychisch nicht dazu in der Lage. Wie er schon richtig erkannt hat, das Leben ist eben nicht fair.


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 01:50
@Zeo

Weiß nich.
Ich glaub, wenn er Medikamente bekommen hätte die seinen hass einfach ausschalten bzw. ihn stark dämpfen wenn er Pärchen sieht hätte das was nutzen können.
Bis man das so einstellen kann hätte es aber wohl ne weile gedauert.


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 01:52
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich glaub, wenn er Medikamente bekommen hätte die seinen hass einfach ausschalten bzw. ihn stark dämpfen wenn er Pärchen sieht hätte das was nutzen können.
Und wie lange soll er so unter Drogen stehen? Das ist genau, was ich meine. Das heilt ihn nicht. Und wenn er das Zeug nicht mehr nimmt, ist alles wieder wie vorher.


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 01:53
@Zeo

In diesem fall, wenn's denn hilft, für immer.
Ein Diabetiker wird auch sein leben lang Medikamente nehmen, is die frage, ob man ein Ergebnis hätte finden können, welches ausreichend gut gewesen wäre, dass er die dinger nicht absetzt.

Er wär der typ dazu gewesen generell, auch wenn's geholfen hätte, das selbstständig abzusetzen, leider, das stimmt schon.


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02.06.2014 um 01:54
@shionoro
Das hätte aber nur insofern was gebracht, als dass er nicht gewalttätig und ein Problem für die Gesellschaft geworden wäre. Ihm selbst hätte es kaum was gebracht, adäquat sediert zu sein.
Ich glaube, @Zeo hat es letztendlich getroffen, dass es hoffnungslos war.
Also realistisch gesehen - mit unendlichem Aufwand und und selbstlosem, aufopferndem Engagement wäre evtl ein klein bisschen mehr drin gewesen.


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 01:56
@z3001x

Is halt die frage, ob er wirklich sediert gewesen wäre in einem ausmaß, was ihn den alltag unmöglich gemacht hätte.


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 01:57
Zitat von ZeoZeo schrieb:Selbstmord
War ja eigentlich ein erweiterter Selbstmord.
Ist natürlich zynisch gesehen, den Opfern gegenüber.


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 01:59
@shionoro
Welcher Alltag denn? Glaubst du, der hätte einfach so weitergemacht? Sich einen Job gesucht und die Abende vor dem Fernseher verbracht? Er wäre todunglücklich gewesen. Und vor allem - allein.


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 02:00
@Zeo

Kein Job, nein, aber die Familie hätte genug kohle gehabt, dass er dann für immer vor sich hin hätte daddeln können.

Das wär meiner Meinung nach noch irgendwie drin gewesen.

Aber es ist ja müßig, darüber zu reden, weil es nicht passiert ist.


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 02:02
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Is halt die frage, ob er wirklich sediert gewesen wäre in einem ausmaß, was ihn den alltag unmöglich gemacht hätte.
Fragt sich halt, wem man da hilft , wenn man mit den fortgeschrittenen Mitteln moderner psychiatrischer Medikation irgendwelche Gehirnareal gezielt ein- und ausschaltet.
Ist wie Klavierspielen mit Charaktereigenschaften.
Eine wirkliche Heilung oder ein Fortschritt, wäre immer noch, wenn er es gelernt hätte, ein befriedigendes Leben zu führen, mit Freunden, Partnerin, Arbeit, so ganz normal.
Dazu hätte so punktgenaue Medikation mMn nicht viel geholfen. Das ist Ruhigstellen und Entschärfen, aber keine Therapie.


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Elliot Rodger - Keine wollte ihn entjungfern

02.06.2014 um 02:04
Zitat von ZeoZeo schrieb:Jah. Ihn wegzusperren und unter Drogen zu setzen hätte auch nichts gebracht. Er wäre trotzdem irgendwann an den Grenzen, die ihm sein Naturell setzte, zugrunde gegangen. Es ist schlimm, aber solche Fälle gibt es. Manche Menschen werden mit körperlichen Defekten geboren, die ihnen ein normales Leben unmöglich machen und andere sind psychisch nicht dazu in der Lage. Wie er schon richtig erkannt hat, das Leben ist eben nicht fair.
Das ist jetzt diskutabel, was alles sein "Naturell" war und was man alles durch Therapie korrigieren kann. Der Menschenhass, die mangelnde Eigenverantwortung und das "falsche" Weltbild sind Dinge, die man sich selbst angeeignet hat, und die man auch wieder verlernen kann. Sein Narzissmus könnte vielleicht abgemildert werden, wenn ihm irgendwann mal (durch Therapie und Selbstreflexion) das Licht aufgeht, dass andere Menschen auch Gefühle haben und respektiert werden wollen. Die Perspektivlosigkeit - kein Job, keine Ausbildung - das sind alles Dinge, an denen man arbeiten kann, solange das Schlimmste einigermaßen im Griff ist.


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