Seps13 schrieb:Wozu hat er vorsätzlich Täterblut der Blutgruppe 0 an den Tatort gedichtet, obwohl ihm als Unschuldiger klar sein musste, dass es derartige Täterspuren gar nicht geben kann?
Eine gelungene Zusammenfassung und du hast da etwas erwähnt, was mir noch gar nicht bewusst war. Ist auch eine ziemliche gedankliche Verrenkung für mich, weil ich immer Probleme habe, mir JS unschuldig vorzustellen. Aber ich versuche es mal.
Ich muss mich mehr verrenken wenn es um Mittagsmorde und Spurenlegen von Söring geht aber gut. Let´s give it a try.
Seps13 schrieb:Er war also nicht am Tatort, will aber ein glaubwürdiges Geständnis ablegen, um EH zu schützen. Blut von ihm mit der Blutgruppe 0 ist auszuschließen. Er sagt trotzdem, dass er am Tatort geblutet habe.
----Warum?----
Er weiß doch genau, die Ermittler können höchstens EHs Blut mit ihrer Blutgruppe B finden bzw. bereits gefunden haben und nicht seins.
Vielleicht hast Du den "Zdf-Film" der zuletzt in der Ard lief ja doch mal richtig geschaut. Da sagt er, dass er es nicht geglaubt hätte sie so einfach überzeugen zu können und im selben Atemzug sagt er Updike würde versuchen die Jury irrezuführen.
Ja in seinem Buch gibt es sogar Zweifel und Panik, ob es vielleicht nicht klappt.
Diese Eindrücke, die Söing vermittelt hast Du bei Deiner Verrenkung natürlich unter den Tisch fallen lassen. Ist also schon ein schlechter Einstieg.
Angenommen, die Ermittler sagen, ja, wir haben Blut da gefunden, wo es vermutlich nach deiner Verletzung zu finden ist, es hat aber die Blutgruppe B. EH hat diese Blutgruppe, war sie etwa auch zur Tatzeit dort?
Laut seinen Geständnissen ist ihm im Auto auf der Fahrt zum Dumpster aufgefallen, dass seine Hand blutete. Da hat man nichts gefunden. Ein Söring konnte keine Luminoltests zum Nachweis kennen. Deshalb dachte er, wasch ich später mit Cola aus und erst mal in den Mund mit der Hand....wie es hier einige Spezialisten deuteten.
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Damit hat er sich in unnötige Erklärungsnot und EH in Schwierigkeiten gebracht.
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Rein hypothetische Annahme auf Basis von Expost-Logik. So funktioniert das aber nicht. Das Leben ist nicht nur analytisch sondern auch überraschend und emotional.
In der Promise Story von Söring gibt es einen akuten Krisen-Notstand des Rettens und einen unwissenden Söring über den Tathergang und eine EH höchstwahrscheinlich mit X am Tatort, den sie verschweigt.
Es wurde Blut auf der beleuchteten Tür am Knauf und am Türblatt hinterlassen. Die Spur 0 im Schalfzimmer ist so klein dass sie übersehen werden konnte. Die blutige Türe weisst entweder auf Panik abhauen hin oder auf totale Zerstreutheit. Angefangen aber nicht zuende gebracht.
Jedenfalls nicht auf Söring der 3 mal ganz cool zum Dumpster fährt Spuren entsorgt, sich verbindet, wischt Hände wäscht (obwohl geduscht) usw.
Einer der mit Sicherheit weiss das Fingerabdrücke zurückblieben war EH, komischerweise schreibt sie etwas ins Tagebuch obwohl keine von Söring im Tagebuch gefunden werden können. Wie passt das? Perversion of Trueths oder papertrail für Bauernopfer.
Eine EH die Angst vor dem Stuhl hat belastet schriftlich ihren "Mittäter"?
Nun weiß man ja nicht unbedingt die Blutgruppe seiner Partnerin und erst recht nicht von deren Eltern. Aber diese Lüge war dennoch völlig überflüssig bis hochriskant, denn er hatte nicht die gleiche Blutgruppe wie EH.
Man weiss nicht was EH zum Thema Bluten Söring gesagt hat....Hat X ihr gesagt ich habe mich verletzt. Hat EH an X gesehen dass er sich verletzt hat? Hat tripping EH gedacht ihr B ist in der Waschmaschine sicher? Wusste X von diesem Lappen?
Komplette Blackbox
Seps13 schrieb:Viel besser wäre gewesen wenn er
1. Einfach nichts dazu gesagt hätte (immer dran denken, er war nicht da, sein Blut kann gar nicht da sein, er weiß das ganz genau und erzählt die Blutlüge nur zum Schutz von EH)
oder nebenbei erwähnt hätte
2. "Falls ihr Blut von Elizabeth findet, sie hat sich vor einer Woche da verletzt, ich kann das bezeugen."
Wenn man allerdings dort war und weiß, dass man sich verletzt hat und das passende Blut dazu zu finden ist und man ein Geständnis ablegen möchte, dann kann man das wahrheitsgemäß erwähnen.
Nun war er aber ja nicht da, ist das Risiko dennoch unverständlicherweise eingangen und tatsächlich wird Blutgruppe 0 von Mr. X entdeckt. Von Mr. X wusste er aber damals noch gar nichts!
Das ist wirklich ein großer Zufall. Hat JS das eigentlich schon mal irgendwo in einem Buch oder in einer Präsentation oder in sonstigen Veröffentlichungen erwähnt? Das ist doch bemerkenswert. Darüber muss er sich doch selbst mal gewundert haben.
Jetzt steht für uns wieder die Überlegung an, was ist wahrscheinlicher:
1. Er hat diese Lüge einfach aufs Geratewohl erzählt, in der Hoffnung, Elizabeths Blut wird nicht gefunden bzw. sie hat die gleiche Blutgruppe wie er. EH hat zwar nicht die gleiche Blutgruppe, aber ihr mordender Drogenfreund, von dem JS zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht wusste. Zufall.
2. Er war am Tatort, hat geblutet, hat die Wahrheit gesagt und sein Blut wurde passend dazu auch gefunden. Kein Zufall.
Ich finde Du planst besser künftig nicht den perfekten Mord. Warum?
Weil Söring im Juni 86 gesteht. Und EH ´85 Blut kurz nach der Beerdigung abgegeben hat und man EH nicht sofort eingesackt hat.
Man weiss auch nicht was Blutgruppenmässig durchgesickert ist aber JS konnte viel in seinem Geständnis behaupten. Hat er ja auch. Er sagt sogar dass er minimal abwich in den 3en um sie glaubwürdiger zu machen.
Insofern wusste er nichts von dem blutigen Knauf mit "0" z.B. von dem Halbbruder. So Ermittlungsergebnisse bleiben auch eigentlich nicht zugänglich. Hat er also eine Lotterie gewonnen mit der Wahrscheinlichkeit von 45%, weil er davon ausging es gab kein Blut am Tatort weil in EHs Tatortbeschreibung nichts dazu kam, die nämlich dachte dass es ausser dem Lappen keine Spur gab. Anders kann man den Knauf irgendwie in Deinem Perspektivwechsel nur schwierig deuten.
Sorry, aber was Venice stark findet finde ich eher schwach. Aber so hat halt jeder hier seine "starken Momente".