Der Mensch Jens Söring

@ElvisP
Ich nehme an, dass JS zuerst von einem Kleid ausging. Erst als ES von einem Morgenmantel sprach, übernahm er das auch.

@ElvisP
Du meinst, das Thema hattet ihr schon 100mal?! 😊

Suinx schrieb:Vielmehr denke ich dass (falls er es war) er dass aus einer emotionalen Stimmung heraus und als Beweis seiner Liebe getan hat. Die Wahrscheinlichkeit nach 30 Jahren US-Gefängnis(!) nochmal töten zu wollen um weitere 15 Jahre hier abzusitzen -halte ich für unwahrscheinlich.

Das denke ich auch. Und doch ist es möglich, wenn er wieder einer ähnlichen Frau begegnen würde in Freiheit. Denn vermutlich hat er seine Tat (wenn er es war) kein Stück verarbeitet. Die emotional/moralisch/menschliche Schieflage von damals könnte sich wieder präsentieren. Sehr unwahrscheinlich, dass es so werden könnte wie zu der Zeit als er 18 Jahre alt war. Es ist aber durchaus denkbar, dass er wieder eine Straf-
tat begeht und andere Menschen zu Schaden kommen. Mord muss es da nicht direkt sein. Oder aber er hat seine Tat (wenn er es war) innerlich verarbeitet, verstanden und sich selber verziehen, so dass er nie wieder in eine solche Lage käme, zeigt es aber nicht nach außen, weil er seine Gründe dafür hat. Aber ist das wahrscheinlich? Die Antwort muss ich offen lassen, da mir nicht bekannt. Daher finde ich, die Gefahr besteht tatsächlich. Wie hoch diese ist, lässt sich nicht abschätzen, da er älter, reifer und erfahrener wurde - „im Gefängnis“ ! Ist er da auch emotional, moralisch und menschlich gereift? Schwierige Frage.

Er scheint auch nach 30 Jahren US-Gefängnis kein „geläuterer“ Mann zu sein, trotz seiner vielen Bücher. Nicht, dass das unbedingt notwendig wäre, es gibt mir aber zu denken.

Das er sich der Gefahr aussetzt noch einmal ins Gefängnis zu müssen, halte ich auch für undenkbar, nach 30 Jahren US-Gefängnis-Erfahrung. Es ist aber nicht gänzlich auszuschließen. Das ist meine Meinung.

Venice2009 schrieb:Ich glaube, sie war angemessen angezogen gewesen. Aber ich kenne mich mit der Mode der 80er nicht aus, daher unter Vorbehalt.

Nein, sie war definitiv nicht angemessen angezogen für Besuch oder die Öffentlichkeit. Auch in den 80er Jahren nicht. Gib einfach bei Google Bilder mal ein 1985 Mode ein, da bekommst du eine Auswahl.

ElvisP schrieb: Für eine seiner Hardcore Anhängerin (den Klarnamen nenne ich an dieser Stelle nicht), scheint JS tatsächlich so etwas wie der Lebensinhalt zu sein, anbei ein Zitat:

Ja meine Güte, besser als überhaupt kein Lebensinhalt :) . Aber die Befindlichkeiten irgendwelcher unbekannter Personen aus dem Unterstützerkreis haben doch mit dem Fall rein gar nichts zu tun?!

Übrigens ist hier ein neuer Artikel zu dem Fall. Vergessen ist der Fall jedenfalls nicht.Von heute:

http://www.dailyprogress.com/news/local/soering-adds-to-petition-for-pardon/article_919cd6bc-e786-11e7-9522-cbfd3e0138ce.html

mr_majestic schrieb:Dir sollte aber klar sein, dass wir hier nicht mehr argumentativ Dein Pro oder contra JS Schuld sezieren werden (da schon 127 mal geschehen) und es ja (leider noch) einen sehr hohen Glaubensanteil gibt.
Aber dieser Glaubensanteil wird nur durch einen hohen Anteil an Zweifeln möglich die den hypethetischen Fall (er ist ja bereits der verurteilte Doppelmörder) zulassen dass JS nie zur Tatzeit am Tatort war. Also nicht brutal, kaltblütig, mordfähig und somit dafür schuldfähig und berechtigt.

Insofern kommt man auf den einfachen Punkt zurück dass ein JS unschuldig sitzen könnte, während ein Simpson "schuldig" frei rumläuft.

Es ging mir gar nicht um das Pro und Contra. Sondern um die Bilder vom Tatort vor dem geistigen Auge. Hätte ich mit ihm in irgendeiner
Weise zu tun, wenn er in Freiheit wäre, könnte ich diese Bilder nicht aus meinem Kopf verbannen. Sie sind für immer mit ihm verbunden.
Selbst mit dem Film hat er "selber" nicht versucht diese Bilder aus der Öffentlichkeit heraus zu halten. Fand ich nicht sehr schlau. Oder er
konnte nicht beeinflussen, dass sie gezeigt werden. Weiß ich nicht genau.

Zweifel wegen der Tat gibt es, das ist ganz klar. Diese Zweifel haben es aber nicht geschafft die reelle Aussicht auf Freilassung zu erwirken, zumindest bis jetzt nicht. Trotz all dem Wirbel, den er verursacht hat seine Unschuld zu beweisen. Und das war nicht wenig.

Zweifel habe ich selber auch, die aber immer wieder durch diese Bilder, die die Tat in ihrer Brutalität zeigen, relativiert werden. Vorausgesetzt
er war der Täter. Da aber sehr viel dafür spricht, dass er der Täter war und die Zweifel bisher nicht ausreichen um ihm die Freilassung zu
bringen, tendiere ich dazu ihn für den Täter zu halten. Bis ich eines besseren oder anderen belehrt werden kann.

Das mit dem Simpson ist ein anderes Ding. Das er frei ist, habe ich gerade von Dir erfahren. Ich sage unter Vorbehalt (da mir jetzt nicht alles
dazu in Erinnering ist), dass ich O.J. Simpson auch für schuldig halte. Er hatte wohl den größeren Geldbeutel um sich die "besseren" und "schlaueren" Anwälte in Amerika leisten zu können. Wie wäre es ausgegangen, wenn JS diese Möglichkeit gehabt hätte?

kelten-maisie schrieb:Er scheint auch nach 30 Jahren US-Gefängnis kein „geläuterer“ Mann zu sein, trotz seiner vielen Bücher. Nicht, dass das unbedingt notwendig wäre, es gibt mir aber zu denken.

Na ja, nach meinem Rechtsverständnis, wäre genau das die Mindestvoraussetzung für eine vorzeitige Haftentlassung. Stattdessen zieht er lieber diesen Medienzirkus ab und bezirzt seine (zumeist weibliche) Anhängerschaft.

Kein Wunder, dass man ihn nicht rauslässt.

@kelten-maisie

Ich halte JS auch für „nicht geläutert“, zumal er ja immer noch zeigt, dass er, wenn jemand seine Ziele bedroht, oder einen Zweifel äußert, von ihm sehr abgewertet wird. Habe woanders gelesen, dass er jmd., im Rahmen eines persönlichen Briefwechsels nach der Tatwaffe fragte, mit seinem Anwalt drohte, und die Briefe an den Freundeskreis weitergeben wollte. Das finde ich schon sehr aggressiv - besonders für jmd., der verurteilt im Gefängnis sitzt und dessen Fall tatsächlich Zweifel an seiner Geschichte aufkommen lassen. Also, persönlich würde ich nix mit ihm zu tun haben wollen. Nicht zuletzt, da ich den Eindruck habe, dass er, als er emotional noch nicht gereift war, als er EH getroffen hat, durch sie in seiner Persönlichkeitsentwicklung nochmals „gebremst wurde“ durch die „Vermischung mit ihren Werten, Emotionen, Bedürfnissen“ keine feste Identität entwickeln konnte, und sich dann den extremen und schwierigen Bedingungen, die im Knast herrschen, die ja eine Kränkung per se darstellen (wenig Kontrollmöglichkeiten, Bedrohung etc.),die erlernten Strategien, um Kränkung zu kompensieren - Selbstidealisierung, Abwertung anderer, Abhängigkeiten schaffen etc. noch verfestigt haben. Ich mag mir nicht vorstellen, wenn er draußen ist, und neben der vielen Aufmerksamkeit mit viel direkter Kritik konfrontiert wäre, wie er darauf reagieren würde. Jetzt sind die Interviewzeiten begrenzt, Posts können gelöscht werden etc. Ich würde ihn auf keinen Fall ohne eine ECHTE Therapie wieder eingliedern.

Naja, selbst das Profiler-Gutachten sagt im Prinzip wenig aus. Ich hätte ihm mal die Frage gestellt, ob er es für möglich hält, dass beide es zusammen getan haben, am Tatort waren. Denn selbst, wenn EH nicht „vorgegangen“ wäre und beide zusammen vor der Tür gestanden hätten, hätte der Vater ja schlecht sie reinlassen und ihn wieder wegschicken können, egal, wie seine Frau angezogen gewesen wäre. Denn er hätte die Tür aufgemacht, da sie „in dem Aufzug“ nicht an Tür gegangen wäre?!

Und wenn sich EH alleine für sehr spät angekündigt hat, hat soch die Muddi auch nicht umziehen brauchen. Und wenn es vorher eine Party gegeben hat, konnten EH und JS auch davon ausgehen, dass die Eltern schon getrunken hatten. (war ja wohl auch ohne Party oft so...?!).

Und die Rhetorik von JS bzgl. des neuen Entscheidungsträgers ist ja auch bezeichnend: Er sei ja pädiatrischer Neurochirurg, ein Mann der Wissenschaft,..., er wird das Richtige tun. Impliziert schon, wenn er sich gegen JSs Freilassung ausspricht, kennt er sich (eben doch) nicht so gut aus, macht es falsch und ist genauso ein Vollidiot wie alle vor ihm....

@Lavan

Diese Aussage ist ein typische Söring. Alternativ zu deiner Version könnte er behaupten, dass es eine rein politische Entscheidung war. So oder so, baut er schon einmal vor...

Lavan schrieb:Nicht zuletzt, da ich den Eindruck habe, dass er, als er emotional noch nicht gereift war, als er EH getroffen hat, durch sie in seiner Persönlichkeitsentwicklung nochmals „gebremst wurde“ durch die „Vermischung mit ihren Werten, Emotionen, Bedürfnissen“ keine feste Identität entwickeln konnte, und sich dann den extremen und schwierigen Bedingungen, die im Knast herrschen, die ja eine Kränkung per se darstellen

Sollte man solche küchenpsychologischen Ferndiagnosen nicht besser Fachleuten überlassen?
Im übrigen beträgt die Rückfallquote bei Tötungsdelikten weniger als 1%.

"Hingegen seien weniger als ein Prozent der Täter, die mit einem Tötungsdelikt erfasst wurden, erneut mit einem Tötungsdelikt rückfällig geworden"

https://www.n-tv.de/panorama/Fast-jeder-zweite-Straftaeter-wird-rueckfaellig-article18415061.html

Und jetzt wünsche ich allen ein schönes Weihnachtsfest!

@ligala

Unbedingt! Ein neues psychiatrisches Gutachten mit einer standardisierten Persönlichkeitsdiagnostik von JS sollte vor der Entlassung gemacht werden. Jetzt im Alter von über 50 Jahren ist davon auszugehen, dass sich die PSK-Struktur „verfestigt“ hat, eine mögliche PSK-Störung könnte jetzt diagnostiziert werden, wo man bei einem 19-Jährigen noch „vorsichtig“ sein muss.

Ich wünsche dir und allen anderen auch schöne Weihnachten!

NH in seinem neusten Artikel über die Mystery Killer:

"It requires one to accept that not one but three crazed murderers, two unidentified and at large, have kept their secret intact, none flinching or betraying the others, for three decades, on a heavily publicized case."

---> So richtig scheint er also auch nicht an diese Theorie zu glauben. Vor allem sollten sich alle deutschen Journalisten an solch kritischen Gedankengängen ein Beispiel nehmen, anstatt stets das copy&paste Spiel zu betreiben.

@Lavan

Es geht ja nicht nur um mögliche Neurosen, die JS im Knast entwickelt hat, sondern auch seine (damalige?) Geisteskrankheit. Ich denke auch nicht, dass man ihn einfach so auf die deutsche Gesellschaft loslassen sollte.

Jetzt einmal am Thema vorbei, wünsche ich auch ein frohes Weihnachtsfest und entspannte Weihnachtstage 🎄🎁

ElvisP schrieb:t.e.lawrence schrieb:
Er scheint auch nach 30 Jahren US-Gefängnis kein „geläuterer“ Mann zu sein, trotz seiner vielen Bücher. Nicht, dass das unbedingt notwendig wäre, es gibt mir aber zu denken.
Na ja, nach meinem Rechtsverständnis, wäre genau das die Mindestvoraussetzung für eine vorzeitige Haftentlassung. Stattdessen zieht er lieber diesen Medienzirkus ab und bezirzt seine (zumeist weibliche) Anhängerschaft.

Kein Wunder, dass man ihn nicht rauslässt.

Als ob es irgendjemand anders händeln würde, wenn er die verbalen Fähigkeiten und die richtige Nationalität hätte.
Der Typ hockt seit über 30J. Wäre in Deutschland seit Jahrzehnten frei. Wäre eindeutig nach Jugendstrafrecht verurteilt worden. Klar, greift man da nach einen Strohhalm, wenn er daher schwimmt.

@Rawbite

Tja, das ist halt die Frage. Wenn jemand anderes einen Mord begangen und das Pech gehabt hätte, dort verurteilt zu werden, wo er das Tötungsdelikt begangen hat: wieviele stellen sich hin und sagen, sie seien unschuldig und hätten noch ein Recht darauf, in ein Land „nach Hause“ zu kommen, wo sie mal 2 Jahre als Kind gelebt haben?!

1) Bei der Beweislage wahrscheinlich gar nicht so wenige.

2) Wenig deutet darauf hin, dass Söring vor der Tat die Assimilation angestrebt hat. Eher das Gegenteil

3) Auch in Deutschland begreifen sich sehr viele junge Menschen, die Eltern haben, die beide in einem anderen Land aufgewachsen sind, nicht als Deutsche und würden sich gerne ausliefern lassen, wenn eine Tat im Heimatland der Eltern weniger streng geahndet wird.

Wenn wir mal annehmen er sei schuldig (in der Vollform...also dass er die Tat aktiv begangen hat), dann tut ihm das hoffentlich leid. Aber selbst wenn man jeden Tag darunter leidet...wenn man eine Tat begangen hat, um als 18-Jähriger die Freundin zu beeindrucken und aus einer Kultur kommt, die die Rehabilitation (besonders von jungen Straftätern) anstrebt, kann man dann anders als sich sehnlichst zu wünschen nach über 30 Jahren und als "erwachsener Mann" freigelassen zu werden?

Mich würde mal interessieren, wie die, die sich hier über den "privilegierten Jens" aufregen z.B die eigene Gesetzgebung sehen. Wie hättet ihr ihn verurteilt, wenn ihr freie Hand gehabt hättet. Todesstrafe? Lebenslang bis zum letzten Atemzug? Deutsches Jugendstrafrecht?
Und wären für euch die Beweise ausreichend gewesen?

Und wie seht ihr es, wenn ein dummes deutsches Gör im gap year Drogen für den Freund aus einem südamerikanischen oder asiatischen Land schmuggeln will (oder untergejubelt bekommt) und nach landestypischer Art verurteilt wird?
Wenn das die Janine aus dem Nachbarort wäre, würdet ihr euch für sie einsetzen oder sagen, na das ist halt so, dass z.B in Malaysia die Todesstrafe verhängt wird. Kann man sich ja vorher informieren.

Hallo, bin wieder da... muß erstmal noch ca. 400 Seiten durchlesen :-/ das wird dauern....

@Rawbite
Darum geht es doch gar nicht. Er wurde in einem anderen demokratischen Land verurteilt. Die Strafen dort sind wesentlich härter als bei uns.
Er war 18 Jahre alt gewesen und ihm war die harte Bestrafung in den USA sicherlich nicht unbekannt gewesen. Dass er gerne milder bestraft worden wäre, ist verständlich. Aber sich jetzt auf ein anders Recht zu berufen ist sinnlos. und steht auch nichtvzur Diskussion, weil es dort eben so ist.

Naja, eine Überstellung hätte 2010 ja fast schon einmal geklappt.