Der Mensch Jens Söring

@ligala

Und weiter im Text:
It struck me then that, for all of Soering’s dark experiences,
[Anm.: sitzt unschuldig für sie im Knast, wurde von ihr als alleiniger Täter dargestellt, kurz bevor er rauskommen sollte, nochmals: „wenn er unschuldig wäre, würde ich es von den Dächern rufen“, seine Infos und Auseinandersetzung mit EHs Bindungsstörung & Manipulation während ihrer Beziehung in den Gesprächen mit den Psychiatern in England],
certain of his innocences
[Anm.: seine Sicht auf die große, reine Liebe zwischen Ihnen]
were puzzlingly intact.

Kam Heller wohl auch komisch vor...

ligala schrieb:Die Tatsache, dass Updike sich in einem Brief an den Rechtsanwalt der Jane/Mary X auf dieses Gutachten beruft, beweist für mich zwingend, dass ihm dieses Gutachten vorgelegen haben muss. Denn sonst hätte er sich nicht darauf berufen (können).

Natürlich gab es das Gutachten, es wird für jemanden schon Sinn gemacht haben, dass es plötzlich nicht mehr auftaucht.

@ligala
selbst ein Anwalt, nicht, also Rosenfield? Kann ich mir nicht vorstellen, dass er nicht den Auftrag zur Auffindung des Profils geben hätte könnte. Immerhin wurde es durch eine Aussage bestätigt. Ich meine, wir reden hier über ein demokratisches Land und keinen Bananenstaat.

Venice2009 schrieb: Kann ich mir nicht vorstellen, dass er nicht den Auftrag zur Auffindung des Profils geben hätte könnte. Immerhin wurde es durch eine Aussage bestätigt. Ich meine, wir reden hier über ein demokratisches Land und keinen Bananenstaat.

Darum geht es Venice, Du vermutest, aber kannst es nicht belegen, dadurch kommt hier immer wieder so ein nebulöses Geflecht rein, was ich schade finde.

Daraus wird dann - die lügen , das gab es gar nicht. Punkt für Gardner.
Sehr selektiv angeschaut, angesehen, wie mir scheint, den Film.

Venice2009 schrieb:Das was gezeigt wurde, war lediglich ein Schriftstück in dem ein Profil erwähnt wurde und Gardner hat abgestritten, jemals von einem Profil gehört zu haben.

Und das ist wieder ein Punkt wo klar wird dass wir unterschiedlich argumentieren.


Der Filmemacher macht sich die Mühe, der Betrachter macht sich die Mühe und ich mir jetzt auch noch mal....

- Es geht um ein Täterprofil von Ed Sulzbach einem beauftragten FBI Profiler der an der Crimeszene war
- Ed Sulzbach/Chuck Reid sagen aus da hätten 5 Punkte drauf gestanden die Weibl. und enges Familienmitglied bedeuten
- Chuck Reid sagt aus dass er sich daran erinnert, Kopien damals gehabt zu haben
- Gail Ball zeigt ein Schriftstück mit Briefkopf Sherrif Department Bedford in dem Gardner schriftlich die Existenz abstreitet.

Hintergrund: Gardner hat kein Interesse an neuen Beweisen
Chuck Reid war damals Ermittler: Jetzt überzeugter Unschuldsvertreter
Sulzbach pensioniert...jetzt tot.
Profil wurde nie gefunden (ob da im Keller überhaupt einer gesucht hat)



So jetzt mal bitte Step by Step damit ich mir erklären kann wie so ein undifferenzierter Satz herauskommt.
An welchem Punkt gehst Du nicht mit oder welchen wählst Du?


1.. Gardner streitet ab? Das reicht weil er der Sherrif ist
2. 2 gegen (Sulzbach, Reid) 1 Aussage (Gardner) ist unfair. Da halte ich automatisch zum unterlegenen
3. Das Schriftstück ist nicht aufgetaucht, also gibt es keins
4. Reid und Sulzbach sind von Vetter gekaufte Supporter. Der Sherrif ist ein Ehrenmann. Dem glaube ich immer.

mr_majestic schrieb:Deine These ist also das Abstreiten bis zur Überführung......dann würde er 31 Jahre den falschen Fehler deklarieren....

Flasch! Im Gegensatz zu Christoph Daum und Herrn zu Guttenberg wurde JSs Schuld nicht nach diesen Maßstäben bewiesen, hier hätte es (adäquat zu den zwei hübschen) eine nach heutigen Standards sicher gestellte DNA bedarft.

Solange aber eine solche nicht vorliegt (und das weiß JS) , kann er sich ruhig als das Indizien-Opfer hinstellen und alles erzählen wenn der Tag lang ist.

mr_majestic schrieb:Deine These ist also das Abstreiten bis zur Überführung......dann würde er 31 Jahre den falschen Fehler deklarieren....

JS KANN doch gar nichts anderes tun, als seine Unschuld beteuern, wenn er jemals wieder in Freiheit kommen möchte!

Suinx schrieb:mr_majestic schrieb:
Deine These ist also das Abstreiten bis zur Überführung......dann würde er 31 Jahre den falschen Fehler deklarieren....
Flasch! Im Gegensatz zu Christoph Daum und Herrn zu Guttenberg wurde JSs Schuld nicht nach diesen Maßstäben bewiesen, hier hätte es (adäquat zu den zwei hübschen) eine nach heutigen Standards sicher gestellte DNA bedarft.

Solange aber eine solche nicht vorliegt (und das weiß JS) , kann er sich ruhig als das Indizien-Opfer hinstellen und alles erzählen wenn der Tag lang ist.

ich glaube mein Fehlervergleich war aber gar nicht so abwegig :) Gut wenn man von seiner Schuld überzeugt ist, muss man das Blatt wohl so spielen...

Venice2009 schrieb:Immerhin wurde es durch eine Aussage bestätigt. Ich meine, wir reden hier über ein demokratisches Land und keinen Bananenstaat.

Es geht darum, dass das Verfahren offiziell nach wie vor geschlossen ist. Nicht darum, dass etwa die USA ein Bananenstaat sei.
Zu dem Schriftstück:
1) Sulzberg, der Verfasser des Gutachtens hat vor der Kamera die Existenz eines schriftlichen Gutachtens bestätigt und dessen Inhalt kurz zusammengefasst.
2) Read, der frühere Ermittler konnte sich an die Existenz des Gutachtens erinnern und widersprch deshalb Gardner.
3) Updike bezog sich in dem oben von mir erwähnten Brief auf das Gutachten.
Braucht es noch mehr, um davon auszugehen, dass ein solches Gutachten existiert (hat) ?

@ligala
Als Beweis ist es natürlich wichtig. Man weiß doch gar nicht genau, was in dem Gutachten stand.

Venice2009 schrieb:Als Beweis ist es natürlich wichtig. Man weiß doch gar nicht genau, was in dem Gutachten stand.

Da gebe ich dir volkommen recht. Wir wissen nur, was Sulzbach dazu gesagt und Updike dazu geschrieben hat.
Neben dem Inhalt finde ich aber auch interessant, dass dieses Gutachten (das Updike kannte!) nicht in den Prozess gegen Söring eingeführt wurde. Dazu sagt Gardner sinngemäß: "Das wäre ja dann entlastend gewesen!' (Er meint das entrüstet, weil er selbst ja die Existenz dieses Gutachtens bestreitet.)

Ich glaube auch, das es dieses Gutachten gab, aber aufgrund des Inhaltes kann eine Beteiligung von JS nicht ausgeschlossen werden:
1. Es muss eine nahestehende Person gewesen sein, da die Mutter zu leger gekleidet war (EH kann vorgegangen sein, JS folgte später, dann ging alles sehr schnell - keine Zeit mehr zum Umziehen)
2. es war eine Beziehungstat, da Wut im Spiel (JS nahm an, dass EH kontrolliert, missbraucht wurde), „hätte alles getan, um sie zu schützen), ging davon aus, dass die Eltern, „sie hätten trennen können“, war möglicherweise gekränkt, dass er von den Eltern nicht gemocht wurde (auch früher schon Ablehnung erfahren)
3. attestierte Unzurechnungsfähigkeit aufgrund der „geistigen Abnormität“ zum Tatzeitpunkt
4. Beweis seiner übergroßen Liebe zu EH (was sie unterschwellig einforderte) - Mord = „Fest der Liebe“ (Bezug zur Verbindung von Sex und Tod: Dickinsons Gedicht aus EHs Abschiedsbrief, EHs Aussage: es hat mich angetörnt, EH: er hat es aus Liebe getan, Ich hatte Angst, er könnte es nicht tun. [das hätte für sie bedeutet, er liebe sie nicht genug].

Venice2009 schrieb:@ligala
Als Beweis ist es natürlich wichtig. Man weiß doch gar nicht genau, was in dem Gutachten stand.

Dieser Satz ist für mich einfach nur destruktiv. Mein Name ist Hase.

Also JS ist nicht weiblich und kein Familienmitglied und vor ihm hätte sich NH bestimmt etwas anderes angezogen.

Ich bin mir sicher alle drei Punkte kennst Du (sagt Sulzbach in die Kamera)....warum also das hier


Man weiß doch gar nicht genau Für mich ist das einfach eine Ignoranz der entlastenden Beweislage/Indizienlage

Lavan schrieb:Dickinsons Gedicht aus EHs Abschiedsbrief,

Dazu habe ich mal eine Frage: Woher stammt die Information, dass dieses Gedicht in dem Abschiedsbrief verwendet wurde? Hintergrund: Ich hatte Informationen, dass ein anderes Gedicht im Abschiedsbrief zitiert wurde und hatte das hier im Gruppenstrang auch eingestellt. Aber das heißt ja nicht, dass es nicht zwei Gedichte waren. Ist dir noch mehr aus dem Abschiedsbrief bekannt, z.B. von wann genau der stammte oder der Inhalt ? Daher wäre ich dir dankbar für eine Quelle oder Link.

@mr_majestic
Die beiden männlichen Täter deren dna man angeblich fand, aber auch nicht 🤔

mr_majestic schrieb:Also JS ist nicht weiblich und kein Familienmitglied und vor ihm hätte sich NH bestimmt etwas anderes angezogen.

Ich bin mir sicher alle drei Punkte kennst Du

Das stimmt natürlich vollkommen, dass diese Punkte bekannt sind.
@venice schrieb:
Die beiden männlichen Täter deren dna man angeblich fand, aber auch nicht 🤔

Sie waren wahrscheinlich nicht allein da.

Aber das alles gilt doch auch für die angeblichen männlichen Täter. Warum soll das also JS entlasten und andere Männer belasten.

Venice2009 schrieb:@mr_majestic
Die beiden männlichen Täter deren dna man angeblich fand, aber auch nicht 🤔

? Was meinst Du? Angeblich? Du zweifelst an forensischen Ergebnissen? Wegen Auftraggeber?
Wegen Kontaminationen? Wegen Alter? Oder wegen Inkompetenz des Labors/Gutachter?

@mr_majestic
Ja, weil unwahrscheinlich immer noch unwahrscheinlich ist und nicht es ist ausgeschlossen heisst.

@mr_majestic
Es ist doch so, dass das Profil erwiesenermaßen falsch sein muss. Also warum diesen Wirbel veranstalten. So ganz verstehe ich das nicht.