Der Mensch Jens Söring
15.02.2015 um 20:04Während wir also gespannt auf eine weitere Stellungnahme vom amerikakritischen @Goldbärchen warten, habe ich noch ein ganz interessantes Interview mit JS auf seiner Seite gefunden. Er sieht bei sich also sehr wohl eine gewisse Schuld (sic!), vergleichbar von der Bedeutung wie "Falschparken". Der neue Film bringe auch neue Beweise, die zwar - so interpretiere ich die Aussage - nicht direkt seine Unschuld beweisen, aber Fragen offen lassen. Das macht neurgierig. @Goldbärchen könnte ggf. auch auf die erwähnte neue Faktenlage eingehen.
http://www.jenssoering.de/ich_wurde_es_noch_einmal_tun__ich_schicke_niemanden_zum_henker (Archiv-Version vom 16.02.2015)
Sie wirken in TV-Interviews immer sehr besonnen und gelassen, wie schaffen Sie es, angesichts Ihrer Situation die Nerven zu behalten?
Ich habe jahrzehntelang mit der ganzen Sache leben können, indem ich mir selber sagte, dass das alles meine Schuld sei. Und ich habe ja Schuld: ich habe eine Straftat verdunkelt, das ist in Virginia ein Vergehen, vergleichbar mit wiederholtem Falschparken. Ich habe ja die Polizei belogen, das hat mir geholfen, mein Schicksal zu ertragen, es ist leichter, wenn man die Schuld bei sich selber ortet. Allerdings gibt es Neuigkeiten: Anfang 2015 kommt in Deutschland eine Dokumentation über meinen Fall in die Kinos, „Das Versprechen“. Es ist unglaublich, aber im Zuge der Recherchen über diesen Film haben die Autoren neue Beweise gefunden. Zeugen sagen vor der Kamera, dass Dokumente unterschlagen wurden, die zumindest viele Fragen offen lassen. Es ist so, dass die Ermittler von vorneherein wussten, dass sie da möglicherweise einen unschuldigen Menschen wegstecken. Wenn sie ihren Job richtig gemacht hätten, dann hätten die mir nach meinem falschen Geständnis gesagt: so, mein lieber Junge, wir wissen dass das Quatsch ist, jetzt sag uns endlich die Wahrheit. Aber sie haben gesagt, ok, Junge, wenn Du so doof bist, dann nehmen wir Dich. Und das ist eine bodenlose Sauerei, die bei mir eine Kombination aus Wut und Hoffnungslosigkeit auslöst. Es ist nicht so gewesen, dass ich eine Chance hatte, es war von Anfang an abgemacht. Das ist sehr viel schwerer zu ertragen, als mir selber für alles die Schuld zu geben.
http://www.jenssoering.de/ich_wurde_es_noch_einmal_tun__ich_schicke_niemanden_zum_henker (Archiv-Version vom 16.02.2015)
Sie wirken in TV-Interviews immer sehr besonnen und gelassen, wie schaffen Sie es, angesichts Ihrer Situation die Nerven zu behalten?
Ich habe jahrzehntelang mit der ganzen Sache leben können, indem ich mir selber sagte, dass das alles meine Schuld sei. Und ich habe ja Schuld: ich habe eine Straftat verdunkelt, das ist in Virginia ein Vergehen, vergleichbar mit wiederholtem Falschparken. Ich habe ja die Polizei belogen, das hat mir geholfen, mein Schicksal zu ertragen, es ist leichter, wenn man die Schuld bei sich selber ortet. Allerdings gibt es Neuigkeiten: Anfang 2015 kommt in Deutschland eine Dokumentation über meinen Fall in die Kinos, „Das Versprechen“. Es ist unglaublich, aber im Zuge der Recherchen über diesen Film haben die Autoren neue Beweise gefunden. Zeugen sagen vor der Kamera, dass Dokumente unterschlagen wurden, die zumindest viele Fragen offen lassen. Es ist so, dass die Ermittler von vorneherein wussten, dass sie da möglicherweise einen unschuldigen Menschen wegstecken. Wenn sie ihren Job richtig gemacht hätten, dann hätten die mir nach meinem falschen Geständnis gesagt: so, mein lieber Junge, wir wissen dass das Quatsch ist, jetzt sag uns endlich die Wahrheit. Aber sie haben gesagt, ok, Junge, wenn Du so doof bist, dann nehmen wir Dich. Und das ist eine bodenlose Sauerei, die bei mir eine Kombination aus Wut und Hoffnungslosigkeit auslöst. Es ist nicht so gewesen, dass ich eine Chance hatte, es war von Anfang an abgemacht. Das ist sehr viel schwerer zu ertragen, als mir selber für alles die Schuld zu geben.