Der Mensch Jens Söring

Magic_Pie schrieb:Aufschlussreich dazu mal wieder die Seite von Holdsworth: https://soeringguiltyascharged.com/2019/12/30/jens-soering-and-the-atrocities/

Es wird vermutet, dass Söring, während die Haysoms auf dem Boden lagen, wahrscheinlich schon tot, aber vielleicht noch nicht ganz, sich über die einzelnen Leichen kniete und weiterhin das Halsgewebe durchschnitt, um absolut sicherzustellen, dass sie nicht überleben konnten.

Wenn man das liest, gefriert einem das Blut in den Adern. Und so jemand spielt den Märchenonkel auf Tiktok.
Wenn man den Text auf der oben zitierten Quelle weiter liest, kommt man auch als Gegner der Todesstrafe ins Zweifeln.
Der Kerl soll doch froh sein, so glimpflich davon gekommen sein und endlich damit aufhören, die Opfer ins die Öffentlichkeit zu zerren. Dieser Mensch Jens Söring ist einfach nur scheußlich.

BillieLeisa schrieb:Das wird am Rande erwähnt, aber hauptsächlich geht es interessanterweise darum, dass J.S. wissen will, was ihm denn jetzt an Bestrafung in den USA drohen könnte.

So viel zum Thema er habe geglaubt, Immunität zu haben und wenn überhaupt nach Deutschland geschickt und dort abgeurteilt zu werden.

Tatsächlich sind die Transkripte zu den Aussagen von Jens Söring (aus London) auch deshalb wirklich mühselig zu lesen, weil er so viel schwafelt und schwurbelt, und es ihm eigentlich nur - wie immer - um sich selbst geht.

Gardner und Beever als Befragende sind so etwas von geduldig, lassen ihn schwafeln, geben völlig korrekte Antworten auf die Fragen, was genau in den USA mit ihm passieren könnte: Nämlich, dass sie es ihm nicht rechtssicher und eindeutig beantworten können.

Ich lese an keiner Stelle, dass man ihn hinters Licht führen wollte oder ihm irgendetwas vormachen wollte, auch auf die Möglichkeit, einen Anwalt zu besorgen, wird ausdrücklich hingewiesen, ausführlichst. Dass das sein Recht ist und er nur danach fragen muss.

Meine Güte, dachte ich und denke ich jetzt auch, kaum liest du mal 5 Minuten in irgendwelchen Originalpapieren (ich habe die englische Version gelesen) und schon fällst du über die erste offensichtliche Lüge des Smileycoachlebensberatersdoppelmörders JS.

Wieso haben sich die Journalisten in Deutschland, die ihn so gerne in ihren Talkshows hatten, nicht einmal dieses bisschen Mühe gemacht?

Wobei ich - gerade während ich das schreibe - meine, mich zu erinnern, dass irgendjemand vor vielen Jahren als in Afrika tätiger Superwohltäter ein Talkshowgast war, er habe dort eine Schule, ein Hilfswerk und alles, was so dazugehört, persönlich aufgebaut - und NACH der Talkshow hat wohl ein Zuschauer die Adresse gegoogelt und festgestellt, dass da gar nichts ist. Und niemand diesen Mann kennt, jedenfalls dort nicht, das war auch ein Hochstapler.

Ich weiß schon, warum ich keine Talkshows mehr einschalte. Dann lieber eine Doku, die sind doch meistens richtig, so weit ich das fachlich beurteilen kann.

Jetzt lese ich noch das Buch von Siegfried Stang, dann noch das Buch von Andrew Hammel, und dann werde ich mich nicht mehr mit J.S. beschäftigen.

BillieLeisa schrieb:und dann werde ich mich nicht mehr mit J.S. beschäftigen.

Das ist kein schlechter Ansatz. Es ist nicht gesund, diesem Menschen so viel Aufmerksamkeit zu schenken und er ist es nicht wert.

BillieLeisa schrieb:Gardner und Beever als Befragende sind so etwas von geduldig

Geduldig und fair und dann müssen sie sich alle möglichen Anschuldigungen und ekelhafte KI-Videos von diesem Menschen Söring gefallen lassen. Wie schäbig kann man nur sein...?

@trevish

Ja, das ist wirklich wahr. Wie schäbig kann man nur sein.

Nach den ersten 100 Seiten des Buches von Siegfried Stang bin ich schon ganz sprachlos.

Der kleine Jens war nämlich schon vor den Morden durchaus gewalttätig - unter Alkohol, und ohne Erinnerung daran, aber das ganz heftig. Ich glaube das, die Quellenangaben scheinen sehr zuverlässig, die ganze Arbeit von Herrn Stang macht einen außerordentlich sachlichen und reflektierten Eindruck.

Das hätte ich schon mal früher lesen sollen.

Wie es aussieht, beantwortet es sehr detailliert die Fragen zur Person und zum Charakter von Jens Söring - soweit es Informationen gibt - bereits zu der Zeit vor dem Doppelmord an den Haysoms. Er wird als arrogant und zynisch beurteilt - von seiner Schulleitung. Lange vor der Bluttat.

Und auf einmal sieht alles ganz, ganz anders aus als in: "Hallo, ich bin's, der Jens ..."

Auch die Frau, auf die das Ed-Sulzbach-Gutachten hindeutet, wird benannt, es wird erklärt, warum sie in Verdacht geriet - und WIE DIESER VERDACHT widerlegt wurde! Das alles muss JS heute wissen, trotzdem lügt er und legt nahe, es könne sich um Elizabeth H. gehandelt haben. Das stimmt einfach nicht. UND ER WEISS ES.

Und, liebe Mitlesende, ich habe noch 900 Seiten auf meinem Pad vor mir ...

Es will mir einfach nicht in den Kopf, wie ein verurteilter Doppelmörder der nach über 35 Jahren immer noch über seine Ex herzieht, der um Spenden bittet, ein Life (Beziehung) Coaching geben will. Er hat sein eigenes Leben nicht im Griff. Er lebt in der Vergangenheit und bräuchte dringend selbst Hilfe.

Es wurde kürzlich hier im Thread geschrieben, dass seine Augen gar nicht lachen, wenn er lacht. Das stimmt, denn ich habe mich oft gefragt, was an seinem Lachen nicht stimmt. Es ist kein ehrliches Lächeln.

Ich wünsche mir wirklich, dass er aufhört mit dem brutalen Mord an diesen Menschen, Geld zu verdienen. Es ist wirklich nicht zu glauben, wie dreist dieser Mensch ist.

Er ist körperlich fit und reichlich gebildet, um eine vernünftige Arbeit auszuüben.

Ja, er konnte 33 Jahre nicht arbeiten und Geld sparen, aber dafür in der Zeit danach.

Es gibt zudem genug Menschen, die z.B. mit 50 Jahren von heute auf morgen ihr Erspartes unschuldig verlieren und Nichts haben. Diese sind nichtmal verurteilt und betteln nicht. Denn es ist ein Betteln, sonst nichts. Genauso wie z.B. ein obdachloser auf der Straße. Nur macht er es online und fragt nicht nach 1 Euro.

Ich hoffe, dass er hier mitliest und endlich anfängt, alles aufzuarbeiten und es hinter sich zu lassen.

Zudem kenne ich keinen Fall, wo sich ein verurteilter Mörder so in Szene setzt um mit dem Fall Geld zu verdienen.

BillieLeisa schrieb:Der kleine Jens war nämlich schon vor den Morden durchaus gewalttätig - unter Alkohol, und ohne Erinnerung daran, aber das ganz heftig.

Das ist mir vollkommen neu, auch wenn es mich nicht sonderlich überrascht.

Ganz lieben Dank allgemein für die, teilweise für mich, neuen Infos!

Yari schrieb:Ich hoffe, dass er hier mitliest

Das tut er bestimmt.

Yari schrieb:und endlich anfängt, alles aufzuarbeiten und es hinter sich zu lassen.

Solange er Medien findet, die ihm eine Bühne bieten, wird er niemals aufhören.
Es ist eigentlich unglaublich, dass es nach all den mittlerweile leicht verfügbaren Informationen, immer noch jemand dem Kerl ein offenes Ohr schenkt.

Yari schrieb:Es ist wirklich nicht zu glauben, wie dreist dieser Mensch ist.

Das ist das Einzige, was ihn irgendwie "besonders" macht. Ich kenne keinen vergleichbaren Fall.
Aber es wird ihm langfristig nichts nutzen.

Ja, höchstwahrscheinlich liest er hier mit. Er gibt seinen Namen mit Sicherheit oft be8 Google ein.

Ich persönlich würde eher Einem Geld spenden, der ehrlich zugibt einen unverzeihlichen Fehler in seiner dummen Jugend begangen zu haben und es zutiefst bereut und darunter leidet, als ihm.

@trevish
Die Schweizer kennen den Jens wohl noch nicht. Und weil er dort scheinbar noch unbekannt ist, kann er getrost seine Story erzählen (hier in Deutschland klappt das ja nicht mehr). Wer weiß: Vielleicht hat die Schweiz ja Potenzial und Platz für unseren Jens! Also, falls hier Schweizer mitlesen: Bitteschön! Ihr könnt ihn sehr gerne haben!

Es gibt übrigens einen neuen Twist in seiner Saga:

Herr Söring, können Sie sich noch an den Moment erinnern, als Sie zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt wurden?

Ja. Ich hatte bis zum Ende geglaubt, nicht verurteilt zu werden. In dieser Nacht versuchte ich, mir das Leben zu nehmen, was nicht geklappt hat. Das war ein grosser Wendepunkt. Und ich wusste ja zunächst nicht, ob ich hingerichtet werde, aber ich wusste, dass ich kämpfen muss.

Quelle: https://www.20min.ch/story/jens-soering-als-ich-in-den-knast-kam-gab-es-noch-kein-internet-598807101373

Wer findet den Fehler?

Genau!
Zum Zeitpunkt der Verhandlung war die Todesstrafe längst vom Tisch. Also, lieber Jens, warum wusstest du nicht, ob du hingerichtet wirst? Hat sich da vielleicht eine paranoide Störung entwickelt? Oder könnte es einfach nur wieder eine deiner völlig dämlichen Aussagen sein, die Mitleid bei deinem unbedarften Gegenüber wecken soll?

Ach ja übrigens: Hunden gibt man kein versammelten Fleisch und Menschen auch nicht. Wenn doch hat das schwerwiegende gesundheitliche Folgen.

Zu essen gab es sogenanntes Meatrock. Das ist vergammeltes Fleisch, das normalerweise für Hundefutter verwendet wird.

Quelle: https://www.20min.ch/story/jens-soering-als-ich-in-den-knast-kam-gab-es-noch-kein-internet-598807101373

@LaBaLiLaDy, danke für den link.
https://www.20min.ch/story/jens-soering-als-ich-in-den-knast-kam-gab-es-noch-kein-internet-598807101373

Ganz oben steht das Bild und der Name von Valeria Mazzeo, was für mich so zu verstehen ist, dass sie ihn interviewt hat? Denn im ersten Satz, direkt unter dem Teaser, steht wiederum: "20 Minuten hat mit ihm gesprochen" Wie auch immer.. was waren die Fragen?

Einige Auszüge:

"Herr Söring, können Sie sich noch an den Moment erinnern, als Sie zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt wurden?"

"33 Jahre, das sind über 12’000 Tage. Was haben Sie die ganze Zeit gemacht?

"Wie sind die amerikanischen Gefängnisse?"

"Wie haben Sie 33 Jahre Haft überstanden?"

Das Interview erinnert mich an eine SZ-Journalistin von Seite 3 und einem deutschen Richter.

LaBaLiLaDy schrieb:Wer findet den Fehler?

Er weiß ja mittlerweile selbst nicht mehr, was er redet. Ich konnte mir dieses Video nicht ansehen, aber auf Andrews Blog schreibt jemand, wie der oder die Verantwortliche auf Kritik reagierte.
Blablabla es ging ja nicht um die Frage, ob er schuldig ist oder nicht blablabla.
Mancher Journalist ist über den Status eines Schülerzeitungs-Redakteurs nicht hinausgekommen.
Wobei selbst die besser recherchieren.

Offenbar ist Steinberger-Gate nicht bis zu unseren Nachbarn in CH durchgedrungen. Dabei ist es heute so einfach, an Infos zu gelangen.

BillieLeisa schrieb:Wieso haben sich die Journalisten in Deutschland, die ihn so gerne in ihren Talkshows hatten, nicht einmal dieses bisschen Mühe gemacht?

trevish schrieb:Es ist eigentlich unglaublich, dass es nach all den mittlerweile leicht verfügbaren Informationen, immer noch jemand dem Kerl ein offenes Ohr schenkt.

Das habe ich nie verstanden, warum sich keiner die Mühe einer einfachen Google-Suche gemacht hat. Schon vor Sörings Freilassung gab es die Seite von Holdsworth. Die dortigen Beiträge einmal gründlich zu lesen genügt, um jedenfalls ganz erhebliche Zweifel an Sörings Unschuldsmärchen zu wecken. Ich will nicht die Verdienste Hammels schmälern, aber ihn hätte es eigentlich nicht gebraucht, um Sörings Geschichte kritisch in Frage zu stellen. Nach den Arbeiten Hammels, dem Wright-Bericht, Stangs Buch und dem Podcast Das System Söring ist mir vollends schleierhaft, wie jemand Söring noch derart unkritisch begegnen kann, wie es auch heute immer noch passiert. Das wirft ein ganz schlechtes Licht auf Journalisten. Und was Ralphgr macht, wirft ein noch viel schlechteres Licht auf die deutsche Justiz. Bei ihm habe ich aber wenigstens die Hoffnung, dass es sich um einen Einzelfall handelt und vor allem, dass er in seinem Berufsalltag nicht ähnlich unkritisch arbeitet.

Magic_Pie schrieb:Ich will nicht die Verdienste Hammels schmälern, aber ihn hätte es eigentlich nicht gebraucht, um Sörings Geschichte kritisch in Frage zu stellen

Das stimmt grundsätzlich. Gäbe es Andrew Hammel und seine akribische Arbeit nicht, so würde der unschuldige JS, das berühmte Justizopfer, gestern garantiert am Spendentelefon bei "Ein Herz für Kinder" gesessen haben. Sein alter Bekannter JB Kerner hätte das schon hinbekommen.

Es ist schon wieder gelogen, wenn er sagt, dass er mit einer Spendenkampagne Geld für seinen Kampf um die Anerkennung seiner Unschuld sammelt.

Denn es ist vollkommen aussichtslos, das im Rechtssystem Virginias, gar verbunden mit einer hohen Entschädigung, zu erreichen:

Er ist schuldig und es gibt keinerlei Beweise für das Gegenteil.

Tatsächlich hat er ja nicht einmal den aktuell möglichen, neuen DNA-Tests zugestimmt.

Wieder alles nur Nebelkerzen und Ablenkung, meine persönliche Einschätzung ist, dass er einfach nur Geld braucht.

Für seinen Lebensunterhalt.

@BillieLeisa

So ist es. Selbst, wenn man annimmt, dass die 33000 Euro zusammenkommen (aktuell sind es nicht mal 10 Prozent davon), ist das ein Tropfen auf den heißen Stein für einen Kampf, der von vorneherein aussichtslos ist. Der dümmste Dödel hat kapiert, dass er schuldig ist. Nur er nicht. Und Daniela.

Ich sage: Er lügt.

Wenn er dieses Geld einsammelt, wofür genau will er es denn nutzen?

Das sollte er auf seiner Webseite mal erklären.

trevish schrieb:Der dümmste Dödel hat kapiert, dass er schuldig ist. Nur er nicht. Und Daniela.

Du hast mich bei dieser Aufzählung vergessen. ;)

BillieLeisa schrieb:Wenn er dieses Geld einsammelt, wofür genau will er es denn nutzen?

Das sollte er auf seiner Webseite mal erklären.

Tut er doch.

Auf der GoFundMe-Seite schreibt er folgendes:

Ich bitte hier nicht um Almosen, sondern um Start-up Finanzierung für ein neues, glückliches Leben, nach drei verlorenen Jahrzehnten. Wenn mich das Gefängnis eines gelehrt hat, dann ist es dies: Man kämpft am besten im Team, mit Unterstützung. Bitte werde Mitglied meines Teams! Bitte helfe mir bei meiner laufenden juristischen Schlacht gegen den Justizirrtum, sowie beim nicht immer leichten Aufbau meiner Karriere.

Quelle: https://www.gofundme.com/f/jens-soring-neustart-nach-33-jahren-ushaft

So habe ich das von Anfang an verstanden, nämlich als Start-up-Finanzierung für den Aufbau seiner Coaching-Karriere.

Ich möchte nochmal auf das Thema Auslieferung von JS an die USA zurück kommen.

Ist es nicht grundsätzlich so, dass der Angeklagte/Täter in dem Land/Bundesstaat vor Gericht gestellt wird, in welchem die Tat verübt wurde?

Beispiel: bei dem Anschlag auf den Konzertsaal Bataclan in Paris am 13.11.2015 wurden als Täter belgische Staatsangehörige mit marrokanischer Herkunft ermittelt. Diese Täter waren teilweise wohnhaft in Brüssel Molenbeek.
Am 22.03.2016 haben ebendiese Täter sowie weitere Mittäter aus der gleichen Terrorgruppe den Anschlag auf den Brüsseler Flughafen und die Metro verübt.
Für den Terrorakt in Paris wurden die Attentäter von Belgien nach Frankreich überführt und dort vor Gericht gestellt und verurteilt. Später wurden die Personen dann nochmal in Brüssel für den Anschlag in 2016 vor Gericht gestellt und verurteilt.

Ich bin irritiert. Ich verstehe nicht, wieso eine Auslieferung von JS nach Deutschland überhaupt in Betracht gekommen wäre. Wie hätte ein deutsches Gericht denn eine Beweisaufnahme abgewickelt? Welches Interesse hätte die deutsche Staatsanwaltschaft gehabt, einen Doppelmord an amerikanischen Staatsbürgern in Virginia anzuklagen, einen aufwendigen Prozess durchzuführen und ein Urteil zu fällen?
Für den Scheckbetrug wurden beide in GB vor Gericht gestellt, also ebenda, wo der Betrug auch stattgefunden hat.

Es ist ja meiner Meinung nach nicht die Aufgabe einer Staatsanwaltschaft, einen deutschen Staatsbürger vor "unangemessener" Strafverfolgung im Ausland zu schützen und aus diesem Grund ein Prozess in Deutschland anzustreben (ich denke dabei auch an Prozesskosten...).

Vielleicht kann @Rick_Blaine diesbezüglich Auskunft geben.