Der Mensch Jens Söring

dwt schrieb:Ob sich Hammel @Encomium in die Höhle des Löwen wagt bleibt abzuwarten.

Warum nicht? Das Setting dürfte Hammel gefallen

Freier Eintritt zu allen Ver­an­stal­tun­gen — Gäste sind will­kommen.
Nach den Vorträgen besteht jeweils Gelegen­heit zur Diskussion.

Quelle: https://juristische-studiengesellschaft-hannover.de/veranstaltungsprogramm.html

@blorgempire

Professor Hammel hat ja sein Kommen schon angekündigt. Inkl. kleiner Pressekonferenz. Von Düsseldorf aus ist Hannover ja auch nicht aus der Welt. Die Gelegenheiten werden kaum mehr werden.

blorgempire schrieb:Warum nicht? Das Setting dürfte Hammel gefallen

Andererseits ist das Thema nicht "Wie ich aufgrund eines Sockenabdrucks 33 Jahre unschuldig in den Knast kam" sondern bezieht sich auf den US amerikanischen Juatizvollzug. Und da ist er ja nicht völlig unkundig.

Phisch schrieb:Andererseits ist das Thema nicht "Wie ich aufgrund eines Sockenabdrucks 33 Jahre unschuldig in den Knast kam" sondern bezieht sich auf den US amerikanischen Juatizvollzug. Und da ist er ja nicht völlig unkundig.

Bei bisherigen Lesungen war es aber ja doch so, dass er nicht bei seinem angekündigten Thema "Mein Leben in Freiheit nach 33 Jahren im US Gefängnis" blieb, sondern stets leichtfüßig zu seinen Unschuldserzählungen wechselte.

Es ist schon wichtig, dass es Leute gibt, die darauf schauen, was er in der Öffentlichkeit zum Besten gibt. Reden wird JS aber wohl explizit mit A. Hammel natürlich nicht. So hat er hat sich vorsorglich schon mal in seinem Buch "Zurück ins Leben" sehr einen Blogeintrag von diesem empört. Hammel hatte sinngemäß geschrieben, das JS die Morde begangen habe sei u.a. so sicher wie, dass der Holocaust statt gefunden habe. Daraus folgert JS entrüstet, dass AH seine lieben Freunde und Unterstützer mit Holocaustleugnern gleichsetzt und möchte entrüstet nichts mehr mit diesem zu tun haben.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass von JS und den Veranstaltern versucht werden würde AH in irgendeiner Form zu blocken.
Die Idee von A.Hammel vor und nach der Lesung Interviews zu geben finde ich genial.

@ridgebackz
Ich würde sogar sagen, dass seine Intension genau die war, seine Mär der Unschuld unter die Leute zu bringen. Das wird hier kaum anders sein.
Der Verkaufsrang des zuletzt gelaunchten Buches ist so unterirdisch, dass es schon eine Lesung nach der 20 Uhr Tagesschau bedurfte, um da noch etwas Geld rauszuholen.

Phisch schrieb:Andererseits ist das Thema nicht "Wie ich aufgrund eines Sockenabdrucks 33 Jahre unschuldig in den Knast kam" sondern bezieht sich auf den US amerikanischen Juatizvollzug. Und da ist er ja nicht völlig unkundig.

Andererseits mischen sich bei ihm eben sovel Fakten mit Fiktion, dass er eben kein glaubwürdiger Berichterstatter über diesen Justizvollzug ist. "Wer einmal lügt, dem ..." u.s.w.. Und es war nicht nur einmal.
Pseudologie bzw. Mythologie sind die entsprechenden Begriffe, die man bei JS nennen muss.

@veicor
So ganz ohne „ ich war’s nicht“ , wird es wohl niemals ablaufen für JS. Wie denn auch? Das ist sein Gerüst, auf dem alles andere aufbaut. Quasi sein Mantra oder die Grundlage dafür, sich ein Einkommen zu generieren. Würde er davon ablassen, müsste er sich komplett neu erfinden, die letzten Jahrzehnte irgendwie hinter sich lassen und ganz neue Themen für sich und das Publikum besetzen.
Das wäre doch seltsam oder? Herr Söring ohne das Narrativ Unschuld? Ob er das nun in Hannover oder in einer Buchlesung oder viral vorträgt, oder subtil in den Vortrag einbaut, es wird nicht ohne gehen. Seine Zuhörer erwarten das von ihm. Sie erwarten keinen neuen Klimaaktivisten oder Ratgeber fürs heimwerken oder Ratgeber für Partnersuche. Söring kann seine Marke oder sein Brand nur vermarkten mit dem Gütesiegel unschuldig. Ich finde es btw auch vollkommen unerheblich, ob er das nun in seinen Vortrag mit einbaut. Er hat das Recht zu sagen, was er denkt. Allerdings muss man feststellen dürfen, egal was er sagt, es ist nur eine Meinung. Um es zu der einzig richtigen Wahrheit werden zu lassen, bedarf es immer eines Abgleichs mit validen Fakten. Diese Fakten existieren und das müsste er im offenen freien Diskurs aushalten. Eine Konfrontation muss ja nicht immer zur Schlammschlacht ausarten. Es gibt genug Beispiele für zivilisierten Austausch von Meinungen und sachlichen Widersprüchen.
Wichtig dabei ist nur, es muss immer auch ein Korrektiv zu einer Meinung gestattet, erlaubt und anwesend sein. Und das wird in diesem Fall evtl Herr Hammel sein. Und ich gehe davon aus, daß das alles sehr zivilisiert und sachlich zugehen wird. Nichts anderes erwarte ich von Herrn Hammel. Er ist kein Boulevard Paparazzo, der Skandale provoziert. Und Herrn Söring wird erstmals die Gelegenheit geboten zu beweisen, dass er mehr kann, als nur (unwidersprochen) vorzutragen. Freie Rede, freie Fragen, freie Antworten. In einem angemessenen Raum. Eigentlich ist es an der Zeit, dass JS aus seiner Komfortzone heraus kommt und einen lebendigen Diskurs erlaubt. Das wäre ein Anfang.

calligraphie schrieb:Eigentlich ist es an der Zeit, dass JS aus seiner Komfortzone heraus kommt

Die Zeit ist doch schon lange reif. Nur ist das nicht zu erwarten. Dazu ist sein Lügengerüst zu wackelig. Im Übrigen sehe ich das

calligraphie schrieb:Er hat das Recht zu sagen, was er denkt.

etwas differenziert. Einem Doppelmörder muss nicht das Recht eingeräumt werden, seine Wirren Gedanken auf öffentlicher Bühne kundzutun. Unwidersprochen. Bei Pilawa, Lanz oder Rübe auf meine Kosten.

Im Weinkeller in Kiel oder bei der Rinderroulade Florentiner Art in Jockls Kaiser kann er das gerne tun. Diese Unterscheidung ist wichtig.

calligraphie schrieb:Um es zu der einzig richtigen Wahrheit werden zu lassen, bedarf es immer eines Abgleichs mit validen Fakten. Diese Fakten existieren und das müsste er im offenen freien Diskurs aushalten.

Der Knackpunkt ist doch, dass er E.H. als alleinige Täterin darstellt.
Das wird er auch weiterhin behaupten. Fakt ist aber, das beide für die Taten verurteilt wurden.
Darum wird es bei der Veranstaltung nicht um die Schuldfrage gehen, sondern um Knastinformationen nach 33 Jahren Haft und wie er damit umgegangen ist. Sicher kann man gespannt auf Hammels Fragen sein.

Aber möchte nichts voraus sagen, wir werden es wissen, wenn es dann medienmäßig auch veröffentlich wird, um sich eine Meinung zu bilden, wenn man nicht zugegen sein kann oder will.

Die Juristische Studiengesellschaft wird mit Söring ein Vorgespräch gehabt haben. So ganz unvorbereitet wird das Event nicht stattfinden. Was haben die Haftbedingungen in den USA mit unserem Rechtsstaat zu tun? Was für ein Ziel verfolgen die? Ich war eben kurz auf dessen Seite. Ich erwarte von dieser Gesellschaft fundiert wissenschaftliche Angebote mit Bezug auf unserer Gesellschaft. Was für eine Konsequenz oder Mehrwert soll diese Veranstaltung für den Besucher haben.

Je mehr man sich damit beschäftigt (wobei ich meine Quellen bequem aus diesem Forum ziehe oder Instagram durch Herrn Söring selbst....YouTube höre ich nicht rein, TicToc halte ich nicht aus), desto weniger erschließt sich mir den Benefit.

Was soll man damit anfangen? Fingerzeigend Richtung USA zeigen? Ich glaube jeder sollte begriffen haben dass wir human leben bei aller berechtigten Kritik.

Ich bin auch auf den 13.12 gespannt.

"Der Mann hat echt Nerven ". Würde er sich für unschuldig verurteilte einsetzen, könnte ich alles verstehen oder überhaupt mit Straffälligen ehrenamtlich arbeiten. Habe ich auch schon gemacht...puh vor 20 Jahren. Schreibe mit jmd aus der Death row seit über 20 Jahren.

Es geht nur um ihn u d seine Person - kein Mehrwert, völlig sinnfrei....

Ich glaube er kennt nichts anderes.

Kalimba

kalimba schrieb:Ich erwarte von dieser Gesellschaft fundiert wissenschaftliche Angebote mit Bezug auf unserer Gesellschaft.

Ja. Das erwarten wir, glaube ich, alle. Und zurecht kann man das erwarten.

kalimba schrieb:um 13:28
Die Juristische Studiengesellschaft wird mit Söring ein Vorgespräch gehabt haben. So ganz unvorbereitet wird das Event nicht stattfinden.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Für mich riecht das eher nach Vitamin B.

kalimba schrieb:Was soll man damit anfangen? Fingerzeigend Richtung USA zeigen?

Wenn Söring der einzige Referent ist, kann man davon ausgehen, dass das so laufen wird.

kalimba schrieb:Würde er sich für unschuldig verurteilte einsetzen, könnte ich alles verstehen oder überhaupt mit Straffälligen ehrenamtlich arbeiten

Richtig. Das wäre dann tatsächlich lobenswert. Aber das Problem ist, dass Söring sich ja dann reflektieren müsste. Das heißt, er müsste sich und seiner Umwelt eingestehen, dass er ein Mörder ist. Dann müsste er ergründen, was passiert ist, das ihn zum Mörder gemacht hat. Der nächste Schritt wäre dann, dass er reflektiert welche Handlungen er an welchem Punkt hätte ändern können. Und dann könnte er diese Erfahrungen weitergeben und präventiv arbeiten mit straffällig gewordenen Menschen. Da wir hier aber über Söring sprechen, wird das im Bereich der Illusion bleiben.

@Staypositive

Ignoranz muss man sich aber leisten können. In seiner Position muss man ja permanent aufpassen, was man sagt. Kritik, zumal undifferenzierte, an der amerikanischen Rechtsprechung gehört für mich nicht dazu.
Es ist ja am Ende auch eigentlich eine ziemlich große Dreistigkeit. Alle waren doof und da kommt die Rübe aus Hannover und zeigt den doofen Amis erstmal, wie es richtig geht.
Je nachdem, wie der Abend verläuft, könnte ihm sein Einsatz für den Doppelmörder noch um die Ohren fliegen. Fakt ist: ob er nun dabei ist oder nicht: Professor Hammel wird das Geschehen nicht unkommentiert lassen. Es ist irgendwie beruhigend, dass wenigstens ein kompetenter Jurist in dem Puppentheater dabei ist.

Hinter der Bezahlschranke ... halt, darf man nicht posten. Ist aber leicht zu finden per Browsersuche.
Rübe lehnt sich echt weit aus dem Fenster. Krass!
"Es bleiben erhebliche Widersprüche, die nicht ausreichend geklärt worden sind." (Zitat Ralph G.-R.)

@blorgempire
Noch krasser ist diese Aussage von Herrn Guise-Rübe: "Nach US-amerikanischem Recht mag er rechtskräftig verurteilt worden sein. Nur ob dieses amerikanische Recht den Standards Europas Rechnung trägt, das darf man nicht nur nicht bezweifeln, man muss es sogar bezweifeln. Denn das tut es eben nicht. Das US-amerikanische Rechtssystem ist kein rechtsstaatliches System."

Da wird es, meiner Meinung nach, jetzt wirklich gefährlich. Wenn ein deutscher Richter eine solche Änderung tätigt, haben wir ein echtes Problem.

In Hannover scheint sich das Narrativ des JS auch am Theater durchgesetzt zu haben ...

Eisenheart
Monolog mit Musik von Sabine Göttel nach Texten von Jens Söring

Wie fühlt es sich an, seit 26 Jahren unschuldig im Knast zu sitzen?

Schmerzliche Erinnerungen, Strategien des täglichen Überlebenskampfes im Gefängnis und Visionen von einem zukünftigen Leben in Freiheit - "Eisenheart" erzählt von den großen Fragen des Lebens. Unterstützt durch eine atmosphärisch dichte Musikkomposition, provoziert der Monolog Reflexionen über die Mechanismen von Überwachen und Strafen, Schuld und Sühne, Wirklichkeit und Transzendenz. Sie münden in die Frage nach der Wahrheit und dem Sinn des Lebens: Wie kann ich meine innere Freiheit in Extremsituationen bewahren? Inwieweit ist es möglich, sich der eigenen Vergangenheit, der eigenen Schuld zu stellen? In seiner Zelle setzt sich J.S. dem langsamen emotionalen Absterben zur Wehr - unter Laborbedingungen und stellvertretend für uns alle, die wir glauben, in äußerer und innerer Freiheit zu leben.
Im Anschluss an die Vorstellungen findet ein Publikumsgespräch statt. Gast: Gefängnisseelsorger Ulrich Tietze (JVA Hannover).

Quelle: https://www.die-hinterbuehne.de/pages/veranstaltungen_detail.php?vdetail=190

https://n.b5z.net/i/u/7000525/f/Artikel/Eisenheart/Flyer_Eisenheart.pdf

Hammel mag die Fakten auf seiner Seite haben - aber in einem Punkt ist ihm JS voraus: in Sachen Penetranz.