Venice2009 schrieb:Er hat gestanden, weil er dachte, dass die Beweislage gegen ihn immens ist.
*g* Ach so, Du weißt jetzt, das Jens
dachte, als er gestand?
Venice2009 schrieb:Er wurde verdächtigt, nicht sie, zumindest nicht als alleinige Täterin.
Richtig. So viel zu meiner These, er hat sich auf den Erkenntnisstand der Ermittler eingestellt (oder dies zumindest versucht).
Cpt.Germanica schrieb:Finde ich widersprüchlich: Nicht im Detail prüfen aber für sehr plausibel halten.
Das ist kein Widerspruch: Ich schreibe keine Habilitation über Herrn Söring und kann nicht alle Originalquellen auswerten. Daher gebe ich offen zu, dass ich Details nicht kenne, eine Darstellung jener durch Dritte aber für plausibel (also schlüssig, nachvollziehbar) halte. Das ist redlicher, wie so zu tun, ich sei aufgrund (oberflächlicher) Analyse von etwas überzeugt. Oder schlimmer: Sofort überzeugt zu sein.
Cpt.Germanica schrieb:Also rein quantitativ fallen allein schon mal deine Beiträge ins Gewicht. Dazu dein permanentes Reklamieren von angeblichen, "schweren Ermittlungsfehlern" und "schwachen Indizien" - das nährt natürlich den "Mythos".
Ich denke, meine Anmerkungen sind ziemlich sachbezogen. Und wenn nun mal belastende Indizien ins Feld geführt werden, die ich als nicht so schwerwiegend einschätze, dann nähre ich keinen "Mythos". Sonst dürfte ich mich nur noch demütig vor den getroffenen Entscheidungen der Institutionen in den Staub werfen und die Klappe halten. Das widerstrebt mir.
Cpt.Germanica schrieb:Nach deiner Argumentation dürfte es sowas wie Täterwissen praktisch nie geben.
Quatsch: Täterwissen ist ein Indiz. Aber Indizien sind immer in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Mein Ausgangspunkt war, dass Söring ohne Geständnis und belastende Aussage Elizabeths schwer hätte verurteilt werden können. Zugleich habe ich mehrfach betont, dass er aufgrund aller Umstände (einer Kombination von Argumenten) verurteilt werden konnte.
Schon deshalb beruht die Behauptung, ich nähre hier einen "Mythos" auf fehlenden tieferen Verständnis der logischen Analyse von historischen Sachverhalten - oder auf Bösgläubigkeit.