Der Mensch Jens Söring

BoobSinclar schrieb:Nö, ich richte mich danach, dass Herr Söring die Tat so gestanden hat, wie sie geschehen ist.

Dann weißt Du mehr als alle anderen, ich weiß nicht wie die Tat abgelaufen ist.

@stefan33

Herr Söring hat immer für alles eine Erklärung, das würde ich nicht zu hoch hängen.

Die Frage ist doch, warum er überhaupt geflohen ist, und zu welchem Zeitpunkt, wenn er sich doch nichts zu schulden hat kommen lassen. Aber bestimmt hat er auch dafür eine "gute" Erklärung ...

Man löst einen Mordfall nicht indem man den Angeklagten alles abnimmt. Die nehmen's mit der Wahrheit nämlich regelmäßig nicht so genau. Je mehr sie in der Bredouille sitzen, desto mehr verdrehen sie ...

Aber immerhin gibt er schein's wenigstens zu die Fingerabdrücke entfernt zu haben. Das ist offensichtlich nicht weg zu diskutieren. Natürlich hat er es nur aus Liebe zu seiner Elizabeth getan.


@bluelle

Du hast ja auch kein Täterwissen. Söring hatte es,
und es hat ihn überführt.

bluelle schrieb:ich weiß nicht wie die Tat abgelaufen ist.

Herr Söring weiss es und hat es auch so erzählt. So, dass es zur Spurenlage passt. Aber das ist eh vergebene Liebesmühe, man will entweder glauben oder nicht.

BoobSinclar schrieb:Nö, ich richte mich danach, dass Herr Söring die Tat so gestanden hat, wie sie geschehen ist.

Das große Problem ist allerdings, dass die Tat nie so stattgefunden haben kann, wie Söring mehrfach erzählt hat.
Aber das ist dir vielleicht noch nicht aufgefallen.

Es ist ha wirklich nix ungewöhnliches oder exotisches, dass ein Mörder seine Tat einfach abstreitet. Dazu gehört auch, ein einmal gemachtes Geständnis zu widerrufen. Auch das ist wahrlich nix Neues in der Rechtsgeschichte.

Warum man einen Herrn Söring trotzdem Gehör verleihen muss ist mir ein Rätsel. Der ist genau so manipulativ wie es diese Art von Mörder nun mal regelmäßig ist. Ich meine jemanden an die Kehle zu gehen und dabei fast den Kopf abzuschneiden ist schon irgendwie "soziopathisch".

1986 wurde bei Söring mehrfach eine Geisteskrankheit diagnostiziert. Und das passt ins Bild. Also ich glaube ihm im Zweifel kein Wort. Außer es lässt sich nachprüfen. Wie etwa das Täterwissen in seinen Geständnissen.

Natürlich kann man jetzt sagen 33 Jahre sind genug, und alles mehr wäre inhuman. Aber vielleicht bräuchte es eine Sicherungsverwahrung. Bei so einem Täter kommt das eher in Betracht als bei anderen Täterprofilen.

@JohnnyGWatson

Du meinst jetzt die kleinen Ungereimtheiten oder auf was spielst Du konkret an?

Nach anderthalb Jahren mag er bei den Verhören in England nicht mehr jedes Detail korrekt erinnert haben. Aber was er wusste konnte nur der Täter wissen.


BTW: Wenn ich jetzt wie ein Söring argumentieren würde dann würde ich behaupten, dass er in seinem Geständnis bewusst Hintertüren gelassen hat um es später falls nötig widerrufen zu können. Also einerseits die Wahrheit sagen damit man ihm glaubt, und andererseits lügen um sein Täterwissen zu konterkarieren. Ist das nicht ein gutes Argument?

Cpt.Germanica schrieb:Du meinst jetzt die kleinen Ungereimtheiten oder auf was spielst Du konkret an?

Kannst du mal bitte die Ungereimtheiten die dir bekannt sind aufzählen, ich ergänze gerne. Wurde aber hier auch schon zig mal zusammen getragen.

Bevor das Argument Psyche auf den Tisch kommt.

JohnnyGWatson schrieb:Das große Problem ist allerdings, dass die Tat nie so stattgefunden haben kann, wie Söring mehrfach erzählt hat.

Das Problem ist dabei, das er sie doch retten wollte.
Fragt man der ach so großen Liebe nicht Löchter im Bauch, wie sich die Tat abgespielt hat?
Er wollte doch für schuldig gehalten werden.

Demnach hätte er sich das Geständnis, sorry, die Mehrfachgeständnisse, sparen können, wenn er doch angeblich nix wusste.

Über die Tatnacht haben sie kaum bis gar nicht gesprochen nach seinen Angaben.

Er müsste demnach erklären können, wie er zu konkretem Wissen kam, oder?

stefan33 schrieb:Söring erklärt das so, dass sie ja fliehen wollten und wenn seine Fingerabdrücke bekannt sind, könnte man ihn im Ausland leichter aufspüren.

Das macht natürlich Sinn. Vor allem, weil er mit EH unterwegs war, deren Fingerabdrücke vorlagen, weil er auf der Flucht mit Papas Kreditkarte bezahlte und weil er einen Koffer voller Briefe mit Klarnamen mitschleppte.

Wie muss man sich dieses "leichter aufspüren" eigentlich in der Praxis vorstellen? Er begeht also irgendwo auf der Welt eine Straftat und da seine Fingerabdrücke nicht vorliegen, lässt man ihn mit seiner gefälschten Identität, seinem angeklebten Bart und seinem laienhaft gefälschten Pass laufen?

Sörings Erklärungen = Tonne ...

Sector7 schrieb:seine Fingerabdrücke nicht vorliegen, lässt man ihn mit seiner gefälschten Identität, seinem angeklebten Bart und seinem laienhaft gefälschten Pass laufen?

Das woran du dich so süffisant erfreust hat aber nachweislich international funktioniert.
Mit einem Koffer voller Geld oder Kontenzugang hätten die noch lange untertauchen können.

Cpt.Germanica schrieb:1986 wurde bei Söring mehrfach eine Geisteskrankheit diagnostiziert.

Das stimmt nicht.
Was diagnostiziert wurde ist eine Co-Abhängigkeit. Das ist keine Geisteskrankheit.

@JohnnyGWatson
Warum ist er denn deiner Meinung nach aus den USA geflohen hat seine Wohnung fein säuberlich hinterlassen und ist nicht bei der Polizei erschienen?

JohnnyGWatson schrieb:Mit einem Koffer voller Geld oder Kontenzugang hätten die noch lange untertauchen können.

Oder mit ehrlicher Arbeit.

Sörings Erklärung, warum man als unschuldiger Amerikaner für eine Weltreise die Fingerabdrücke verwischen muss, sind aber sowieso für die Katz.

Das erste Automatisierte Fingerabdruckidentifizierungssystem (AFIS) der deutschen Polizei[10][11] wurde 1993 in Betrieb genommen

(Wikipedia: Automatisiertes Fingerabdruckidentifizierungssystem)

Es gab in den 80er schlicht noch keine internationalen Fingerabdruckdatenbanken und keinen automatisierten Vergleich. Es Bestand also keinerlei Gefahr, dass Söring in Europa anhand amerikanischer Fingerabdrücke hätte identifiziert werden können. Nicht als Kleinkrimineller und erst recht nicht als unbescholtener Bürger.

Für das Verwischen seiner Fingerabdrücke muss es einen anderen Grund gegeben haben.

JohnnyGWatson schrieb:Mit einem Koffer voller Geld oder Kontenzugang hätten die noch lange untertauchen können.

Habe mich auch schon gefragt, was wäre passiert wenn sie mit ihrem Scheckbetrug in London nicht so schnell aufgeflogen wären. Zum anderen auch, was wenn sie gar nicht geflohen wären. Denn die Polizei hatte sie als Verdächtige gar nicht auf dem Schirm, nur durch die Flucht sind sie auf beide aufmerksam geworden

stefan33 schrieb:Das stimmt nicht.
Was diagnostiziert wurde ist eine Co-Abhängigkeit. Das ist keine Geisteskrankheit.

sorry, @stefan33, eine Co-Abhängigkeit ist was anderes und wurde bei JS nie diagnostiziert.

Im Deutschen würde es induzierter Wahn heißen, was bei JS diagnostiziert wurde.

Auf Focus YT heute aktuell hochgeladen,aber vieleicht ist es ein alter Zusammeschnitt :

Habe den Link wieder gelöscht, einer schrieb in den YT Kommentaren die wäre alt.
Ansonsten nach FOCUS TV Reportage auf YT suchen

@JohnnyGWatson

Die "Ungereimtheiten" hast du ins Spiel gebracht, wieso soll ich die jetzt aufzählen? Ist ja alles x-fach durchgekaut.

Ich sehe zudem keine Ungereimtheiten die sein Täterwissen obsolet machen. An seinen Geständnissen hat einfach zu viel entscheidendes gestimmt.

Dass er und sein Gefolge nach dem Widerruf hier und da und wieder hier und dort herum pepopelt haben ist doch klar, er wollte ja nicht im Knast verrotten. Da wird dann alles heran gezogenn um die Ermittlungen und das Gerichtsverfahren zu diskreditieren.

@fantomias

Die Polizei hatte sie irgendwann dann doch auf dem Schirm, erst daraufhin erfolgte die Flucht.

Cpt.Germanica schrieb:Die Polizei hatte sie irgendwann dann doch auf dem Schirm, erst daraufhin erfolgte die Flucht.

Ich hatte es so in Erinnerung, dass sie geflohen sind und die Polizei dann auf sie aufmerksam geworden sind.
Aber ich kann mich irren, dass es nur allgemeine Befragungen gab, sie darauf aber flohen.

Cpt.Germanica schrieb:Natürlich kann man jetzt sagen 33 Jahre sind genug, und alles mehr wäre inhuman. Aber vielleicht bräuchte es eine Sicherungsverwahrung. Bei so einem Täter kommt das eher in Betracht als bei anderen Täterprofilen.

Was es als allerletztes bräuchte wohl, dass Sicherheitsverwahrungen im anonymen www ausgesprochen werden von irgendwelchen Usern loooool