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Die Samurai, und ihr Geist

33 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geist ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Amila ehemaliges Mitglied

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Die Samurai, und ihr Geist

12.02.2005 um 18:35
Ich finde die Disziplin, aber auch die Lebensweise sehr faszinierend.
Sie waren Krieger, das darf man nicht vergessen, sie töteten.

Leider weiß ich zuwenig über diese Lebensweise.
Ich weiß nur das allgemein bekannte.
Ich fand auch den Film "The last Samurai" faszinierend.

Nur wo meine Vorstellungen überhaupt nicht überereinstimmen, mit dieser strengen Kultur ist der Tod durch das eigene Messer(also ich weiß jetzt gerade nicht wie es genau heiß) (Selbstmord um die Ehre zu wahren)

@Zoddy
>>für mich hat der smaurai immer noch so den faden beigeschmack eines willenlosen sklaven. ich meine samurai waren ja loyale diener ihres kaisers, egal wie er sich verhielt. wenn er also ein totaler idiot war (um es mal so auszudrücken ) mussten sie ihm trotzdem dienen... <<

LEBEN und LEBEN lassen, darin liegt die wahre Stärke!


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Die Samurai, und ihr Geist

12.02.2005 um 18:38
arkana mit der antwort kann ich leben,aber ich hoffe du weinst auch wenn ich davon reite ;)


Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -



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Die Samurai, und ihr Geist

12.02.2005 um 18:42
Das mit dem willenlosen Sklaven stimmt... ein so autoritäres Denken ist einfach absurd....

Menschen sind wie Feuer...die einen hinterlassen ein Licht in Deinem Leben,die anderen einen Brandfleck...
Das Leben ist wie Ketchup aus der Flasche: zuerst kommt gar nichts, dann alles auf einmal...
Immer wenn Du im Leben denkst, es geht nicht mehr weiter, gibt es einen Depp der hinter Dir steht und hupt...
alle Tippfehler © by Oxayotel 2004-2005



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Die Samurai, und ihr Geist

12.02.2005 um 18:45
@higashi
<"Denkt ihr das die Ethik der Samurai positiv zu bewerten ist oder nicht.">

Da ja immer wieder eion neuer Samurei-Thread eröffnet wird. Wieder die selben Einwände.

Die Ethik ist mich in einigen Punkten sehr ehrenwert und dann wieder überhaupt nicht.

Warum ist es ethisch, daß wenn ein Samurei einen Fehler beging, alle Familienmitglieder ebenfalls zu sterben hatten? Das mag praktische Gründe haben, aber ethisch sind diese Regeln nicht zu nennen.i

Die absolute Verachtung der niederen Stände, die darin ihren öffentlich zur Schau gestellten Ausdruck fand, daß sich jene stets im Staub zu wälzen hatten, wenn diese "Herrenrasse" auftauchte ist in meinen Augen ebenfalls recht schlecht mit dem Begriff "ethisch" zu verbinden. Insonderheit der Samurei das Recht hatte jeden der sich nicht augenblicklich in die Demutshaltung begab unverzüglich den Kopf vom Rumpf trennte.

Wenn nun behauptet wird, dies sei zeitbedingt und es damit entschuldigt, der sei auf das europäische Rittertum verwiesen, der ja auch Teil eines Feudalsystems war.

Unsere Ritter waren ja teilweise ganz schön arrogant, wie die Historie zeigt aber an DIESE Sonderform kamen sie bei weitem nicht heran.

Wie pervers der Kodex der Samurei sein konnte belegen die Exzesse der japanischen Militärs im II. Weltkrieg.

N ein, DIESE Ethik möchte ich nicht als Richtschnur einer Armee eiunes demokratischen Staates sehen.
Die Japaner sahen das um 1860 (etwa) ähnlich und beendeten das Samurei-System.

Wer es hier und heute für uns erstrebenswert findet der träumt von etwas, das in der Realität ganz anders aussah.

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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Die Samurai, und ihr Geist

12.02.2005 um 20:57
@higashi:

<<Nun zu meiner Frage, wie steht ihr zu dieser Kriegerkaste, könnt ihr euch mit ihnen Identifizieren, wenn ja wieso? Denkt ihr das die Ethik der Samurai positiv zu bewerten ist oder nicht. <<

Ich glaube das die Samurai oft falsch verstanden wird. Viele denken sofort und nur ans abschlachten und töten. Und dann wird mir immer noch hara kiri entgegengeworfen. Aber darum geht es nicht alleine.

Ich interessiere mich sehr für die Samurai bzw. mit Hagakure z.B. Es hat mich völlig in seinen Bann gezogen und ist auf die heutige Zeit sehr gut übertragbar. Ich finde es sehr einfach und klar geschrieben. Ich beschäftige mich schon länger damit und werde es auf ewig weitermachen. Ich kann mich voll und ganz identifizieren, aber auch vielleicht deswegen, weil ich so aufgewachsen und erzogen worden bin. Das Wort "Respekt" z.B. habe ich schon so verinnerlicht. Ich danke bis jetzt meinen Eltern für die strenge asiatische bzw. japanische, aber gute Erziehung. Im merke immer wieder, das ich zu vielen Sachen eine andere Einstellung und Blickwinkel habe. Ich gehe Situationen anders an bzw. gehe mit ihnen anders um.

Z.B sagen alle, das ich eine eisenharte Disziplin habe. Durch meine Erziehung und auch durch mein Tanztraining, speziell beim Ballett lernt man Disziplin und Gehorsam. Ich empfinde das als normal, da ich damit ausgewachsen bin, aber andere nicht. Sie empfinden das als eisenharte Disziplin.

<<Täte es unserer heutigen Gesellschaft/Armee nicht gut, wenn es einen solchen Ehrenkodex geben würde...<<

Ich glaube schon. Mir hat es einen klaren Blick gegeben und meine Gedanken gereinigt. Es hat mir sehr geholfen und habe dadurch die Kriegerseite in mir befreit. Ich bin stärker geworden....

°*~*°Es ist der Sieg über sich selbst. Nur wenn man sich selbst besiegt hat, ist man in der Lage,
Körper und Geist zu vereinen und vollkommen zu nutzen...°*~*°RESPEKT UND ROBUSTHEIT°~*~°
°~*~°SETSUNA & die Dritte Ebene°~*~°...
~*~MeisterSETSUsicheinenHarembaut*°~*~°SETSUNAaufdiePaukehaut°~*~°



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Die Samurai, und ihr Geist

14.02.2005 um 14:58
lernt man Disziplin und Gehorsam

mit gehorsam habe ich ein problem. bist du auch einem völligen idioten gegenüber gehorsam, nur weil er eine stufe über dir steht?

Tla Heavpes yotu Heacora isse tla Lope tla oe me silesile...
Don't eat, don't drink, don't think. Now you are free...and dead.
Weder die weibliche noch die männliche Spezies ist besser als die andere. Wir sind alle Menschen und alle gleich scheiße.



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Die Samurai, und ihr Geist

14.02.2005 um 15:20
Keine Frage - auch ich sah und sehe gerne Samurei-Filme . Insbesondere des Regisseures Kurosawa. Las dutzende von Büchern zum Thema.
Diese Kultur und Teile des Ethos HATTEN ihre guten und starken Seiten.

Aber auch die Schattenseiten fallen bei genauerer Beschäftigung ind Auge.

Preisfrage: Warum schaffte die japanische Gesellschaft das Samurei-System ab Mitte des 19. Jahrunderts ab?

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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nolle ehemaliges Mitglied

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Die Samurai, und ihr Geist

14.02.2005 um 17:09
weill der kaiser nur sachen aussem westen haben wollte und die samurai ihm dabei im wege standen ? ??? keine ahnung sag es @jafrael


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Die Samurai, und ihr Geist

14.02.2005 um 17:29
Ich habe mal Hagakure gelesen. Man kann viel auch heute noch umsetzen. Aber insgesamt passt es nicht mehr in unsere Welt.

Wenn ich SAMURAI höre denke ich vorallem an Disziplin, die in der Form der ausführung bei mir eher eine starke Abneigung hervoruft.




KETTEN SPRENGEN
nichts ist wirklich wichtig




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Die Samurai, und ihr Geist

06.11.2005 um 18:57
Hab da etwas über das Thema gefunden mit dem Titel "Samurai-Anmut des Todes"

Samurai - Anmut des Todes


Wenn Samurai in den Kampf zogen, ging es auf Leben und Tod. Samurai gelten als die effektivsten und tödlichsten Schwertkämpfer der Geschichte. Ihre Ursprünge reichen weit zurück bis in die frühe Heian-Periode (spätes 8. und frühes 9. Jahrhundert). Im Laufe ihrer rund eintausendjährigen Geschichte veränderte sich ihr Bild und ihre Selbstauffassung gravierend, so waren sie am Ende nur noch Krieger am Rande.

Tradition in Japan verherrlicht Anmut, Ruhe und Harmonie mit der Natur und doch verehrt dieselbe Tradition die Furcht erregenden und oftmals grausam erscheinenden Samurai mit ihrem strengen Ehrenkodex und bizarr erscheinenden Ritualen. Ein Widerspruch ist dies nur auf den ersten Blick.
Was macht die Faszination dieser Schwertkämpfer aus, was ist das Geheimnis ihrer Überlegenheit? Waren es die berühmten Schwerter, eine überragende Technik, schiere Kraft oder verfügten sie noch über etwas anderes, eine Stärke geboren aus ihrer intensiven Beschäftigung mit Schönheit und Natur?
Eine einfache Antwort auf diese Fragen gibt es nicht. Ein wichtigen Hinweis liefern jedoch die Hinweise aus dem Ehrenkodex der Samurai, ihrer Philosophie. Tod war ein ständiger Begleiter, ein wichtiger Teil ihres Berufes, mit dem sie sich ständig beschäftigten. So war das Symbol der Krieger ausgerechnet eine Kirschblüte. Sie ist ausgesprochen fragil und wird von der ersten leichten Brise davongeweht.

Der Krieger betrachtet die Blüten, wie sie der Wind davon trägt und erkennt, dass auch er bald sein Schicksal treffen wird. Das Ende ist unausweichlich, das Wenigste was er tun kann, ist dieses unausweichliche Ende in etwas Nützliches und Nobles zu verwandeln.

Diese vom Standpunkt eines abendländischen Ritters sicherlich mehr als ungewöhnliche Betrachtung ist ein Hinweis auf einer der Quellen, aus denen ein Samurai Kraft schöpfte: Samurai hatten hatten einen sehr strengen Ehrbegriff und keine Angst vor dem Tod.
Ein Sprichwort besagt: Wenn jemand tapfer kämpfen will, darf er sich nicht mit törichten Gedanken an das eigene Überleben tragen. (Hagakure – Der Weg des Samurai) Samurai gingen dabei soweit, dass sie, nach einer verlorenen Schlacht oder um ihre Ehre wiederherzustellen, den Freitod wählten.

In einem grausamen Ritual begingen sie Seppuku, in der Umgangssprache eher bekannt als Harakiri. Dabei stießen sie sich ein Messer in die linke Seite des Bauches, schnitten dann den gesamten Bauchraum auf, zogen schließlich das Messer nach oben. Diese Methode war nicht nur besonders schmerzhaft, sondern führte auch zu einem langsamen und qualvollen Tod. Es konnte Tage dauern, bis der Krieger starb.

Der Grund für diese Form der Selbsttötung ist nicht ganz klar, doch gibt es zwei wichtige Hinweise. Nach Ansicht der Samurai enthielt der Bauch die Seele des Mannes, seine Emotionen und seinen Zorn. Außerdem scheint gerade der Umstand, dass man nicht gleich starb, ein Grund gewesen zu sein. Es war ein Test des Willens.

In der Praxis waren nur die wenigsten Samurai in der Lage, das Ritual bis zu Ende durchzuführen. Um sicherzustellen, dass dieser finale Akt im Leben eines Samurai "glatt" ablief, war immer ein guter Freund mit einem Schwert anwesend, der ihnen beim kleinsten Zeichen von Zögerlichkeit in einem finalen Akt der Freundschaft den Kopf abschlug. Dabei wurde größten Wert darauf gelegt, eventuellen Zeugen des Geschehen den unangenehmen Anblick eines umherrollenden Kopfes zu ersparen. Der befreundete Samurai schlug ihn also nicht ganz ab, sondern ließ vorn etwas Haut stehen.

Ursprünglich waren Saburai Palastwachen und im weiteren Sinne Steuereintreiber für den Kaiser. Sehr bald erkannte der gerade erst enstandene Schwertadel allerdings, wer die eigentliche Macht im Staate war.
Bis ins achte Jahrhundert bestand das japanische Heer mehr oder weniger aus Wehrpflichtigen. Jeder Soldat musste für Ausrüstung und Verpflegung selbst aufkommen.
Um sich dieser doppelt lästigen Verpflichtung zu entziehen, bedienten sich immer mehr Untertanen eines kleinen Kunstgriffes. Beim Kishin verschenkte ein Kleinbauer sein Land an einen Adligen oder ein Kloster und pachtete es hinterher zurück. So entzog er sich der Wehrpflicht, das System brach de facto zusammen. Eine Alternative musste gefunden werden, besonders schlagkräftig waren die Fronheere ohnehin nicht gewesen.

Im Jahre 792 wurde die Wehrpflicht schließlich abgeschafft und durch ein Freiwilligenheer ersetzt. So etwas geht nicht nahtlos, eines der Resultate war, dass die entlegeneren Provinzen bei ihrer Verteidigung auf sich selbst gestellt waren. Die kaiserliche Armee konnte diese Aufgabe nicht mehr leisten.
Die Großbauern waren überraschend erfolgreich bei der Organisation ihrer Verteidigung, ganze Familien spezialisierten sich darauf, militärische Aufträge des Kaisers auszuführen. Es entstand eine Art Schwertadel – Buke genannt. Die Bezeichnung Saburai bezog sich anfangs allerdings nur auf die kaiserlichen Palastwachen und Schwertträger.
Während ursprünglich also Palastwachen und im weiteren Sinne Steuereintreiber für den Kaiser erkannte der Schwertadel schon bald, wer die eigentliche Macht im Staate war. Einzelne Kriegerfürsten, oft entfernte Verwandte des Kaisers, sammelten immer mehr Einfluss. Regionale Daimyo – so nannte man diese Führer – schlossen sich zusammen und übernahmen de facto die Kontrolle in den Provinzen.

Sie spielten zunächst eine wichtige Rolle bei der Niederschlagung von Rebellionen, waren aber bald selbst diejenigen, die rebellierten. Es kam zunächst zu blutigen Machtkämpfen unter den einzelnen Clans, die versuchten, soviel Macht wie nur irgend möglich unter einem Führer zu vereinen.
In der so genannten Heiji-Rebellion 1160 trafen schließlich die beiden bedeutendsten Fraktionen – Minamoto und Taira – aufeinander. Siegreich aus dieser Rebellion hervor ging Taira no Kiyomori, der kaiserlicher Berater wurde und schließlich sogar die Macht im Staate übernahm. Der Kaiser wurde auf eine bloße Symbolfigur reduziert.
Im Jahre 1180 kam es erneut zu einem Kampf der Fraktionen. Im Gempei-Krieg 1180 - 1185 setzten sich die Minamoto durch, 1190 zog Minamoto no Yoritomo nach Kyoto und wurde zum Seii-Tai-Shogun ernannt. Er begründete das Kamakura-Shogunat und eine neue Epoche in der japanischen Geschichte.
In der Folgezeit verwischte sich der Unterschied zwischen den Samurai-Daimyo und der eigentlichen Aristokratie zunehmend. Krieger beschäftigten sich mit Kalligraphie, Dichtkunst und Musik, Hofaristokraten (Kuge) lernten den Umgang mit der Waffe. Die Macht lag in den Händen der Shogune (in etwa großer General).

Bis hinein ins 16. Jahrhundert konnten auch Männer aus einfachsten Verhältnissen in der Hierarchie zu Samurai oder gar Daimyo aufsteigen. Der Titel war ansonsten erblich. Dem ein Ende setzte ein gewisser Toyotomi Hideyoshi. Selbst Sohn eines einfachen Fußsoldaten, schaffte er es bis zum ersten Minister – eine sicherlich einmalige Karriere. 1586 erließ er ein Gesetz, in dem der Stand Samurai festgeschrieben wurde. Nicht-Samurai war es fortan verboten, Waffen zu tragen.
Die Edo Periode war eine überwiegend friedliche Zeit. Samurai übernahmen immer mehr auch administrative Aufgaben, wurden zu Bürokraten. Die Schwerter der Samurai – Katana und Wakizashi – wurden zu Machtsymbolen, während weitgehend arbeitslos gewordenen Samurai, einstmals Lehnsleute der Kriegerfürsten, sich zu einem ernsthaften Problem entwickelten. Eine der berühmtesten japanischen Legenden in diesem Zusammenhang ist die der der 47 Ronin.
Aus dieser Epochen stammt auch der Bushido – übersetzt der Weg des Kriegers – in seiner endgültigen Form. Die Idee zu diesem Ehrenkodex der Samurai stammte schon aus dem 12. bis 13. Jahrhundert, war aber zahlreichen Änderungen unterworfen, unter anderem durch den Kontakt mit konfuzianischen ideen.
Der Bushido schrieb ein einfaches Leben vor, Mut und Pflichtbewusstsein, Athletik, Meisterschaft im Umgang mit der Waffe, aber auch Liebenswürdigkeit, Ehrlich- und Frömmigkeit. Die Grundzüge bestimmen den Umgang in der japanischen Gesellschaft bis auf den heutigen Tag. Pflichtbewusstsein stand an allererster Stelle.

Erst das 19. Jahrhundert sah den Niedergang der japanischen Kriegerkaste. Während Japan sich für Jahrhunderte geweigert hatte, sich modernen westlichen Einflüssen zu öffnen, wurde es schließlich und unter massiven Drohungen von außen gezwungen.
Für eine Weile noch gab es Widerstand gegen die von Kaiser Mutsuhito unternommenen Reformen – so war seit 1871 die traditionelle Tracht und das Tragen von Schwertern in der Öffentlichkeit verboten – nach der blutigen Niederlage der Satsuma-Rebellion 1876/77 war die Ära der Samurai endgültig zu Ende.
Teile dieser Tradition wurden in den kriegerischen Auseinandersetzungen des frühen zwanzigsten Jahrhunderts wieder aufgegriffen, mit der eigentlichen Tradition der Samurai hatten diese Versuche allerdings wenig zu tun.

Quelle: Kristian Büsch



Wer nicht weiß, was er selber will, muß wenigstens wissen, was die anderen wollen


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Die Samurai, und ihr Geist

06.11.2005 um 19:08
Und noch einen Text mit dem Titel "Die ehre der Samurai"

Die Ehre der Samurai


Vieles im Zusammenhang mit Samurai und ihrem Kodex mutet für westliche Beobachter bizarr an. Seien es Samurai, die geschminkt und parfümiert in Kampf zogen, dichtende und malende Schwertkämpfer oder die vollendete Höflichkeit, bei der man soweit ging, dass man Köpfe nicht ganz abschlug, damit sie nicht herumrollten und eventuell das Auge Unbeteiligter beleidigten.

Manche Samurai sollen sich als Ninja betätigt haben, was so gar nicht zum Ehrenkodex der edlen Kämpen passen will. Loyalität, Treue, die Familie, all das mögen wichtige Werte gewesen sein für einen Samurai, allerdings war das allerwichtigste die persönliche Ehre. Das Leben ist endlich, ein Name dagegen kann zur Legende und somit unsterblich werden. Diesem Selbstverständnis hatte sich alles unterzuordnen. Ein Samurai lebte und kämpfte, um seinem Namen Ehre zu machen.
Selbst größere Schlachten bestanden häufig aus individuellen Zweikämpfen, wo ein Krieger vortrat, seinen Namen ausrief und nach einem gleichwertigen Gegner suchte. Es war wichtig, dass der Gegner wusste, mit wem er es zu tun hatte. Schließlich ging es auch um Reputation. Ein hoch angesehener Samurai war begehrt bei den einzelnen Kriegsherren, die sich über Jahrhunderte gegenseitig bekriegten um Macht und Einfluss.

So dienten auch die prächtigen Rüstungen erst in zweiter Linie dem Schutz. Vor allem waren sie Statussymbole. Ein aufwändiger Panzer war eine Aussage: Hier steht ein Krieger, mit dem man rechnen muss. Rüstungen waren so gehalten, dass sie martialisch wirkten, mächtige Helme und Gesichtsschutz verstärkten den ohnehin schon Furcht einflößenden Auftritt eines Samurai.
Einige der Kämpen gingen dagegen einen ganz anderen Weg. Sie wählten einen geradezu ausgelassen-heiteren Auftritt, um ihre Verachtung für Gefahr zu demonstrieren. Sie bemalten sich die Lippen und Wangen, trugen nur ein leichtes Gewand. Einige sollen so wunderschön gewesen sein, dass sie auf dem Schlachtfeld für Frauen gehalten wurden.

Kam es zum Kampf, gab es nur einen möglichen Ausgang. Einer der Kämpfer musste sterben. Entweder fiel er direkt im Kampf oder nahm sich nach einer Niederlage das Leben. Fast immer wurde dem Unterlegenen der Kopf abgeschlagen.
Viele Samurai sollen deshalb, bevor sie in die Schlacht zogen, das Innere ihrer Helme parfümiert haben, damit im Falle einer Niederlage ihr Bezwinger sich an dem angenehmen Duft erfreuen kann. Das mag uns seltsam vorkommen, war aber typisch für den Ehrenkodex der Samurai. Einem Gegner zollte man Respekt und man war immer bemüht, die Unannehmlichkeiten für seine Umwelt so gering wie möglich zu halten.

Das Abschlagen des Kopfes war sehr verbreitet. Es war üblich, dass wenn einer der Kämpfer merkte, dass sein Gegner überlegen war, er ihm regelrecht anbot, seinen Kopf zu nehmen. Die Dekapitation des Gegners wirkt sicher mehr als befremdlich.
Der Hintergrund war, dass der abgeschlagene Kopf einen sicheren Beweis darstellte, dass man einen Gegner bezwungen hat. Gegen Vorlage des Kopfes erhielt ein Samurai von seinem Kriegsherren die entsprechende Belohnung, sei es Land, Geld oder auch Geschenke.

An der Vererbbarkeit des Samuraititels änderte auch die Tatsache nichts, dass man sich bis hin ins sechzehnte Jahrhundert hinein selbst zum Samurai erklären konnte. So kam es, dass den Titel auch Frauen erbten. Japanerinnen mögen im Westen als gehorsam und sanft gelten, das bedeutet aber nicht, dass sie nicht wehrhaft gewesen wären.
In Japan sind Frauen bekannt und durchaus geachtet als grimmige und fähige Kämpfer. Einige weibliche Samurai brachten es zu großem Ruhm auf dem Schlachtfeld. Von Tomoe Gozen erzählt man, dass sie stärker als die meisten männlichen Samurai war. Auf ihrem Pferd ritt sie in die Schlacht und holte sich ihre Trophäen.
Der Legende nach war Tomoe eine ausgesprochene Schönheit, mit weißer Haut, lange Haaren und einem lieblichen Antlitz. Berühmt und berüchtigt war sie als Bogenschützin und Schwertkämpferin. Man sagt, ihr Geliebter – General Minamoto no Yoshinaka – schickte sie immer in die vorderste Reihe, weil sie als Kämpfer mehr Wert war als jeder seiner Krieger. Auf ihrem wilden Hengst ritt sie Fußsoldaten einfach nieder, jederzeit bereit, sich einem Zweikampf zu stellen.
Bei einer Gelegenheit geriet sie an einen feindlichen General. Er versuchte sie mit seinem Schwert zu töten, schlug allerdings daneben. Darauf fasste er ihr Schienbein und machte sich daran, sie vom Pferd zu reißen. Darüber war sie so erbost, dass sie ihm den Kopf abschlug und als Trophäe mit nach Hause nahm.

Frauen als Krieger waren sicherlich die Ausnahme, weibliche Samurai durchaus nicht. Im Allgemeinen wurde nicht von ihnen erwartet, dass sie in den Kampf zogen, wenn nötig konnten sie aber mit der Lanze umgehen. Als Zeichen ihrer Rangzugehörigkeit trugen weibliche Samurai einen in Brokat gehüllten Dolch, Schwerter waren – von Ausnahmen wie Tomoe einmal abgesehen – Männern vorbehalten.
Obwohl sie in vielen Bereichen Männern untergeordnet waren, hatte ihr Wort großes Gewicht. Gerade in Bezug auf die Clanpolitik war ihr Wort entscheidend, in Frauenhand lagen in der Regel auch die Finanzen. Heirat war eher eine politische als romantische Angelegenheit. Der Fakt, dass Samurai empfohlen wurde, mit ihrem Schwert zu schlafen, da sie ihren Frauen nicht trauen könnten, besagt eigentlich alles.

Samurai mussten mit einem fundamentalen Widerspruch leben und waren von ihm hin- und hergerissen. Die meisten waren Buddhisten. Ihre schiere Existenz widersprach Grundsatz und Glauben ihrer Religion, wenn man Buddhismus denn als solche verstehen möchte.
Im Buddhismus geht man davon aus, dass die Welt in Kreisläufen lebt, Geburt und Wiedergeburt. Jedes neue Leben hängt ab von der Tugendhaftigkeit und den Sünden des letzten Lebens. Töten war für einen Buddhisten geradezu eine Todsünde, das Dilemma ist offensichtlich.
Was konnte ein Samurai angesichts seines Handelns vom nächsten Leben erwarten außer Schmerz und Leiden? Tatsächlich besagte ein Samurai-Sprichwort, dass die Strafe für ihr verachtenswertes Leben sei, als Samurai wiedergeboren zu werden.
Samurai waren oft hoch gebildet, Kampf war durchaus nicht ihr Lebensinhalt. Viele übten sich in Poesie, es war durchaus üblich, ein Gedicht zu verfassen, bevor es in die Schlacht ging oder auch in den rituellen Seppuku (Harakiri). Mancher schrieb sich so seinen eigenen Nachruf.

Einige Samurai wurden zu gefeierten Künstlern. Die Bilder von Miyamoto Musashi sind hoch geschätzter Bestandteil von Sammlungen in ganz Japan. Musashi gilt als einer der größten Schwertkämpfer aller Zeiten und doch begründet sich sein heutiger Ruhm vor allem auf seine Malerei und philosophischen Traktate. Sein Buch der fünf Ringe wird von japanischen Geschäftsleuten heute noch als Handbuch für die Planung von Verkaufskampagnen benutzt.
Musashi mag das berühmteste Beispiel sein, mit seiner Hingabe an die feinen Künste stand er aber nicht allein. Unter Samurai galt sogar Ikebana – das Arrangieren von Blumen – als eine Kampfkunst. Es trainiert den Geist und die Konzentration.

Quelle: Kristian Büsch



Wer nicht weiß, was er selber will, muß wenigstens wissen, was die anderen wollen


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Die Samurai, und ihr Geist

06.11.2005 um 19:19
Psycho,


Hast du eigentlich zu irgendwas auch mal ne eigene Meinung, oder willst du um jeden Preis in die Statistik!?





Gr,


A.

Bedenkt ihr alle, daß das Dasein reine Freude ist; daß all die Sorgen nichts als
Schatten sind; sie ziehen vorbei & sind getan; aber da ist das, was bleibt.



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