Eine gute frage...
Gerade ging die "documenta" 2017 zu ende.
Meinung des linkautors:
Schluss mit der Documenta, und zwar für immer!
Bekanntlich soll man aufhören, wenn es am schönsten ist. Nur wann wäre das gewesen? Im Fall der Documenta vielleicht im Jahr 1992, als ein Kurator die Weltkunstschau zum letzten Mal als Parcours für die Sinne inszenierte.
Das war der Belgier Jan Hoet, der auf emotionale Überwältigung setzte, aber auch für seine simple Bekömmlichkeit kritisiert wurde. Oder hätte 1997 der Vorhang fallen sollen, nachdem die künstlerische Leiterin Catherine David aus Frankreich die volle Dröhnung poststrukturalistischen Diskurses über den Besuchern der Documenta X ausgekippt hatte?
Im Jahr 2002 verordnete der strenge Nigerianer Okwui Enwezor dem elften Documenta-Publikum die Auseinandersetzung mit dem Postkolonialismus – und der Kunst die absolute Unterwerfung unter seine Kuratel. In Roger M. Buergel erkannten dann 2007 viele Spötter den Totengräber nicht nur der Documenta 12, sondern der gesamten Veranstaltungsreihe.
Er hatte in dem Konzept, dass die internationale Jury immer sehen will, gleich gar kein Konzept mehr vorgestellt. Das hat die Juroren überzeugt, vermutete Buergel später.
Und so ging es doch wieder weiter, nun mit der launigen, amerikanisch-italienischen Kuratorin Carolyn Christov-Bakargiev, die 2012 irgendetwas von der Kreativität der Erdbeere schwafelte und Hunden das Wahlrecht geben wollte.
Überraschenderweise legte sie dann doch eine ziemlich gute Documenta 13 hin, brachte die mittlerweile allerorten angesagten „relational aesthetics“ unters Volk und durfte sich nach ihrem Auszug aus Kassel wieder zufrieden ins schönste Museum Europas zurückziehen, das Castello di Rivoli über Turin, von wo sie auch gekommen war.
Hat sich die Documenta überlebt?
Ein forumsteilnehmer auf dieser linkseite antwortete darauf:
Ich würde mir wünschen, dass die Documenta zurück findet zu dem Geist von 1992. Staunen, sich wundern, von der Absurdität des Daseins berührt werden. Humor dazu... all das hat es seit 92' bestenfalls in den Winkeln gegeben.
quelle:
https://www.welt.de/kultur/article168714091/Schluss-mit-der-Documenta-und-zwar-fuer-immer.html
Dies bietet, zum leidwesen der kunst, heutzutage beinahe alles YT.
Dort wird mit humor und spontanität, tragik und trauer, die
absurdität des daseins
in all seinen facetten dargestellt.
Bei YT kann jeder ein künstler auf seine art sein.
Es ist nicht mehr leicht für studierte künstler heutzutage noch irgendetwas skurriles oder wahres künstlerisches zu bieten, um überhaupt noch aufzufallen.
Der begriff "brotlose kunst", war zu jeder kunstepoche eine redewendung die nicht wenige betraf.
Daran ändert auch nichts mehr, das der finanzielle aspekt in der kunst wie auch in hollywood zu einer riesigen blase geworden ist, in der kunst unfreiwillig, in hollywood freiwillig.
Das zerstört mmn den wahren künstlerischen wert von dem was es eigentlich ausdrücken will/soll.
Wenn es heißt "...wurde als bisher teuerstes gemälde für x-millionen versteigert...", sagt das genauso wenig über die kunst und schönheit des gemäldes aus,
wie es einem nichts über die schauspielerischen fähigkeiten bzw. die qualität eines films aussagt wenn es heißt ..."spielte am ersten wochenende...x-millionen ein...".
Diese hollywood-blase wird irgendwann bald platzen, wenn man keinen "wert" mehr in solchen meldungen sieht, das zb. irgendein schauspieler momentan der bestbezahlteste h´wood-schauspieler ist und pro film bis zu 68 millionen $ verdient.
Was du schon immer schreiben wolltest, aber niemanden interessiert! (Seite 10985) (Beitrag von aero)(Persönlich mag ich schon ein paar filme von ihm.)
Nur solange menschen einen wert, sowohl als auch, in einem echten "Picasso" oder "Spitzweg" sehen, wird es auch kunst bleiben.