Wieso darf man den Islam nicht kritisieren?
26.06.2014 um 09:29
mal ernsthaft, das Eröffnungspost ist Stammtisch ganz unten, sorry.
Und du hast es ja selbt geschrieben, ohne Niveau.
Ich habe im Umfeld, auch Leute, die religiös sind. Die glauben an einen Gott, hier heißt er Allah, da Gott.
Die sind nicht alle gleich.
Aber alle gleich nett, weil es meine Freunde und Bekannten sind.
Ich selber bin Atheistin.
Nun sehen sich alle vier Varianten immer als Individuum an.
Keine meiner jüdisch-gläubigen Bekannten sagt: die Islamgläubigen sind so und so.
Und umgekehrt.
Wenn jemand seine Religion hat, ist es okay.
Keine Religion sollte respektlos behandelt werden.
Aber niemand sollte wegen seines Glaubens in Sippenhaft kommen.
Die us- gesteuerte, mediale Hetze (Stichwort: Islamismus) führt schnell dazu...nicht jeder Mensch, der dem Islam zugehört, ist ein (was ist das eigentlich?) Islamist....der gleich schon mit Terrorist in einem Topf landet.
Beschäftigt man sich also mit der Religion, von der der Threadersteller glaubt, dass man sie nicht kritisieren darf (auf welcher Grundlage? Kritik kann man nur üben, wenn man Kenntnisse hat), findet man schnell grundsätzliche, wesentliche Aussagen.
Vor Gott sind Mann und Frau gleich:
«O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, der euch aus einem einzigen Wesen erschuf, aus ihm seine Gattin erschuf und aus ihnen beiden viele Männer und Frauen entstehen und sich ausbreiten liess.» (Koran 4, 1)
«Die Schöpfung eines jeden von euch wird im Leibe seiner Mutter in vierzig Tagen als Samentropfen zusammengebracht, danach ist er ebenso lang ein Blutklumpen, danach wird zu ihm der Engel gesandt, der ihm den Lebensgeist einhaucht und mit viererlei beauftragt ist: dem Niederschreiben seines Lebensunterhaltes, seiner festgesetzten Zeit, seinen Werken, und ob er elend oder glücklich ist.» (Hadith, al-Bukhari und Muslim)
Mann und Frau haben dieselben religiösen Pflichten zu erfüllen und werden von Gott unabhängig von ihrem Geschlecht beurteilt:
«Und diejenigen, die Gutes tun, ob Mann oder Weib, und dabei gläubig sind, werden ins Paradies eingehen.» (Koran 40, 40)
«Dem, der recht handelt - ob Mann oder Frau - und gläubig ist, werden wir gewiss ein gutes Leben gewähren; und Wir werden gewiss solchen (Leuten) ihren Lohn nach den besten ihrer Taten bemessen.» (Koran 16, 97)
Die Frau wird nirgends als moralisch minderwertiges Wesen dargestellt. Der Sündenfall, nach jüdisch-christlicher Tradition von Eva verursacht, war nach dem Koran die gemeinsame Tat von Adam und Eva.
Der Koran enthält ebenso Geschichten von Frauen, die gegen Gottes Gebote verstiessen (z.B. von der Frau von Lot) wie von gläubigen, gottesfürchtigen Frauen (die Königin von Saba; Maria).
Im zwischenmenschlichen Bereich werden die Geschlechterrollen als gegeben betrachtet. Die koranischen Ehevorschriften vereinheitlichen die verschiedenen Eheformen der vorislamischen Zeit und verboten einige für die Frauen nachteilige Sitten, wie beispielsweise die Prostitution von Sklavinnen oder das Vererben von Frauen (Koran 4, 19).
Schlagen unter Berufung auf den Koran käme einer Kompromittierung des Islams gleich.
Gewalt gegen Frauen (die es zweifelsohne gibt- aber nichts mit dem Islam an sich zu tun hat!):
nun, wie sich Mohammed zu der Frage Gewalt gegen Frauen geäussert haben soll, zeigen die folgenden Hadithe:
«Eine Frau hatte dem Propheten geklagt, dass ihr Mann sie schwer geschlagen habe. Mohammed missbilligte dies und sagte: Wie kann jemand von euch seine Frau schlagen, wie man einen Sklaven schlägt, und dann, ohne sich zu schämen, kommen und sie umarmen.»
«Unter den Gläubigen zeigen diejenigen den vollkommensten Glauben, die den besten Charakter besitzen. Und die besten unter euch sind diejenigen, die ihre Frauen am besten behandeln.»
Dass es Männer gibt, die ihre Primitivität , Brutalität und Missachtung der Frauenwürde mit dem Hinweis auf ihre «andersartige Kultur» rechtfertigen wollen, mag vorkommen.
Aber wenn man aufgrund der Beispiele aus dem Eröffnungspost gleich eine ganze Religion diffamieren oder kritisieren würde, wäre schlicht dumm.
Ich bemühe mal der Einfachheit halber die Wikipedia:
"Unter Kritik versteht man die Beurteilung eines Gegenstandes oder einer Handlung anhand von Maßstäben. Wie die Philosophin Anne-Barb Hertkorn ausgeführt hat, ist Kritik damit „eine Grundfunktion der denkenden Vernunft und wird, sofern sie auf das eigene Denken angewandt wird, ein Wesensmerkmal der auf Gültigkeit Anspruch erhebenden Urteilsbildung.“[1]
Neben der Bedeutung der prüfenden Beurteilung und deren Äußerung in entsprechenden Worten, bezeichnet Kritik – insbesondere in der Verbform kritisieren – auch eine Beanstandung, Bemängelung oder einen Tadel. In früheren sozialistischen Staaten laut Duden auch „Fehler und Versäumnisse beanstandende [öffentliche] kritische Stellungnahme als Mittel zur politischen und gesellschaftlichen Weiterentwicklung“.[2]"
Voraussetzung für Kritik ist also die Kenntnis des Kritisiereten, am besten gewürzt mit Kritikkompetenz ;)