Wieso darf man den Islam nicht kritisieren?

@kofi

kofi schrieb:Was auch als diskriminierend und islamophob gewertet werden kann. Aus muslimischer Sicht.

Die einfache Wahrheit ist dass wenn man sich widersprechende Weltbilder hat es nicht immer alle Recht machen kann.
Ich denke wir sollten in erster linie darauf achten dass unsere Aktivitäten aus säkularer Sicht nicht diskrimierend und islamophob sind.

kofi schrieb:Wenn Alkohol und Bars aus religiösem Verständnis für einzelne ehrverletzend sind, aber eine "Mehrheitsgesellschaft" darauf keine Rücksicht nimmt,

Nimmt sie doch.
Die Mehrheit nimmt soweit Rücktsicht auf die Minderheit dass sie ihr nicht vorschreibt was sie trinken darf und was nicht.
Also kann man auch von der Minderheit erwarten dass sie soviel Rücksicht auf die Mehrheit nimmt dass sie nicht versucht denen vorzuschreiben was sie trinken dürfen.

@Dumas

Du kannst schwer ein anderes Land dazu zwingen, wenn du es tust ist dies kein friedlicher Weg. Du kannst nur in deinem Land versuchen deinen Idealen gerecht zu werden und vielleicht nehmen sich andere Länder ein Beispiel daran und setzen neue Ideale. Wie gesagt dies ist kein Argument. Nur weil Herr Müller dem Nachbarn in den Rasen kackt, muss ich das nicht auch tun.

Im Christentum ist Alkohol nicht haram. Selbst der Gottessohn Jesu hat Wein getrunken. Er hat das Wasser sogar zu Wein verwandelt. Aber Jesu ist ja nicht schlecht im Islam. Wie erklärt sich dann aber sein Wunder, Wasser zu Wein zu verwandeln? ;)

@kofi

kofi schrieb:Und in dieser Hinsicht kann man dann eben einzelne sehr konservative muslimische Gläubige kritisieren,

Klar darf man das.
Genau wie diese Leute Homos kritisieren dürfen.
Solange es friedlich bleibt, fällt das unter freie Meinungsäußerung.

Wenn sich jemand rausnimmt, über mich zu urteilen, dann bekommt er halt zu hören, dass ich seine Religion bescheuert finde^^
Es kollidieren halt zwei Meinungen. Ist doch völlig normal.

Illusion schrieb:Wie gesagt dies ist kein Argument. Nur weil Herr Müller dem Nachbarn in den Rasen kackt, muss ich das nicht auch tun.

Dieser Vergleich hat für mich keinen Stil. Aber gut, jeder wie er meint ;)

Nun, ich kann nur sagen dass es eben Menschen gibt, egal welche Religion oder Nationalität, welche eben keine Kritik vertragen. Möchte meine Postings nicht zig-mal wiederholen.

Gruß, Dumas

@Dumas
Mag stillos sein, aber einleuchtend :D

Deinem zweiten Teil Stimme ich zu.

Illusion schrieb:Mag stillos sein, aber einleuchtend :D

Deinem zweiten Teil Stimme ich zu.

Gut, dann sind wir mal einer Meinung :D

Gruß, Dumas

Draiiipunkt0 schrieb:Klar darf man das.

Ich hab noch nie probiert öffentlich über ein Thema wie Homophobie unter einzelnen muslimischen Glaubensanhängern zu diskutieren. Ich will es auch ehrlich gesagt nicht probieren.

Aber ich bin ja nicht dumm: Ich gehe regelmäßig auf Juso/SPD Veranstaltungen in meinem Heimatort und sehe die "Kämpfe" zwischen einzelnen Türkeistämmigen Muslimen, die sich allesamt dem pragmatischen linken Flügel der SPD angeschlossen haben und enorm Druck auf die "DL21" linken, also sehr linken, ausüben. Unter anderem mit dem Wunsch, die/deren Themen Homosexualität, Feminismus, Gender und Frauen ein bisschen abzuschwächen oder zumindest nicht mehr in kommende Arbeitsprogramme aufzunehmen. Auch wenn ich jetzt auch nicht unbedingt zu 100% diese Themen dauernd diskutieren würde oder sie mir eben nicht ganz arg wichtig sind, finde ich die Entwicklung im Großen und Ganzen Besorgnis erregend. Dieselben wollen auch eines Tages SPD/Juso Kreisverbände führen, und mir ist schleierhaft, wie diese Leute dann mit dem CSD umgehen werden.

Ersetzen wollen sie anscheinend diese Themen fast komplett durch Integration (von Muslimen?). Und das ist meilenweit kritikwürdig und zu beanstanden. Das muss sein.
Und wenn man dann auch sieht, dass es nicht irgendwelche Leute sind, sondern auch besagte Milli Görus people involviert sind, wer ist so dumm zu glauben, dass diese Herren diesen Themen nicht den Todesstoß versetzen wollen. Heute müssen sie diese Themen "aushalten", aber auch nur, weil sie kräftemäßig noch nicht in der Lage sind, aktiv gegen diese Themen vorzugehen.

Sowas kann ich nicht akzeptieren und denke nicht, dass sowas generell an Religion liegt, aber ich kritisiere dennoch das Verhalten einzelner Muslime bei solchen Fragen.

kofi schrieb:Sowas kann ich nicht akzeptieren und denke nicht, dass sowas generell an Religion liegt, aber ich kritisiere dennoch das Verhalten einzelner Muslime bei solchen Fragen.

Genau, Du sagst es korrekt. "Einzelne" sind halt nicht die Allgemeinheit. Du unterscheidest da gut.

Gruß, Dumas

@kofi

kofi schrieb:Sowas kann ich nicht akzeptieren und denke nicht, dass sowas generell an Religion liegt, aber ich kritisiere dennoch das Verhalten einzelner Muslime bei solchen Fragen.

Nicht an der Religion, aber daran, wie die Großgläubige des Islams erziehen. ;) Ich sag nur das bewusste Schlecht machen des Christentums!

@Dumas

Ja, es sind einzelne. Alle sind es nicht. Es soll auch nicht anders gemeint sein. Und man muss ja auch nicht alle Themen mögen oder kann durchaus meckern. Das ist doch gar nicht die Diskussion. Aber Toleranz oder zumindest das nicht bekämpfen wollen gehört dazu.

Zum Beispiel Bilkay Öney, die türkeistämmige Integrationsministerin von BaWü. Ich weiß jetzt nicht ganz genau, ob sie Muslimin ist, aber sie hat auch schon mitgetanzt auf einem CSD Wagen. Die ist da ganz locker drauf, und so sollte es auch sein. Vor allem, wenn sie ein rotes Parteibuch hat.

Und der CSD ist ja auch echt Sinnbild dafür, inwieweit man "eigene Kultur" hat. Eine sehr interessante Sache. Die Deutschen oder zumindest ein Teil der Deutschen beharrt auf seinen CSD, obwohl sie genau wissen oder ahnen, dass damit auch in gewisserweise eine Intoleranz gegenüber religiösen Gefühlen einhergeht. irgendwo ist dann also auch die deutsche linke in diesem Punkt intolerant.

Pika schrieb:Nicht an der Religion, aber daran, wie die Großgläubige des Islams erziehen. ;) Ich sag nur das bewusste Schlecht machen des Christentums!

Aber viKi, das macht doch jede Religion ;) Jeder will doch besser sein als der andere. Gut, der islam vielleicht a bissl mehr...aber sonst machens doch alle.

Gruß, Dumas

@Dumas

Dumas schrieb:Aber viKi, das macht doch jede Religion ;)

In meiner Laufbahn als Christ hat mir noch kein Pfarrer erzählt, wie und wo die Schwachstellen des Islams sind und ihn so schlecht geredet, wie es anscheinend im Islamunterricht geschieht. ;)

Aber hey, ich glaube ich bin schon am Hetzen. :D

kofi schrieb:Ja, es sind einzelne. Alle sind es nicht. Es soll auch nicht anders gemeint sein. Und man muss ja auch nicht alle Themen mögen oder kann durchaus meckern. Das ist doch gar nicht die Diskussion. Aber Toleranz oder zumindest das nicht bekämpfen wollen gehört dazu.

Stimmt, da gebe ich Dir recht. Und wir haben uns ja bis dato gestittet "unterhalten". Also find ich schon.

kofi schrieb:Zum Beispiel Bilkay Öney, die türkeistämmige Integrationsministerin von BaWü. Ich weiß jetzt nicht ganz genau, ob sie Muslimin ist, aber sie hat auch schon mitgetanzt auf einem CSD Wagen. Die ist da ganz locker drauf, und so sollte es auch sein. Vor allem, wenn sie ein rotes Parteibuch hat.

Echt? Wußte ich nicht. Find ich toll! Man sieht, es geht doch ;)

Gruß, Dumas

Pika schrieb:In meiner Laufbahn als Christ hat mir noch kein Pfarrer erzählt, wie und wo die Schwachstellen des Islams sind und ihn so schlecht geredet, wie es anscheinend im Islamunterricht geschieht. ;)

Aber hey, ich glaube ich bin schon am Hetzen. :D

Lach, ne ne, Du bist noch im Bereich der Diskussion :D

Tja, wie gesagt, es wird halt überall anders gehandhabt mit dem Predigen.

Gruß, Dumas

@Dumas

Dumas schrieb: es wird halt überall anders gehandhabt mit dem Predigen

Das war kein Predigen. Sie saßen im Klassenraum und haben die Bibel aufgeschlagen. Dann haben sie alle relevanten Dinge aus der Bibel rausgenommen und nacheinander erzählt warum und wieso es entweder nicht stimmt, oder gelogen ist. Und meine Quelle ist eine orthodoxe, stolze Muslimin, die mir auch schon früher für mein Islamreferat geholfen hat. :rock:

Pika schrieb:In meiner Laufbahn als Christ hat mir noch kein Pfarrer erzählt,

...bezog sich auf diese Aussage. Deswegen "predigen" ;)

Gruß, Dumas

@Dumas

Ja, einer Meinung.
Oft übt man nicht einmal Kritik aus, sondern erläutert lediglich seine persönliche Meinung und schon ist man feindlich gesinnt.

Illusion schrieb:Ja, einer Meinung.
Oft übt man nicht einmal Kritik aus, sondern erläutert lediglich seine persönliche Meinung und schon ist man feindlich gesinnt.

Ja, ist auch schwierig bei solchen Themen. Man muß ja seine Meinung sagen und trotzdem abwägen, WAS und WIE man es sagt ...man will ja keinen verletzen. Aber wenn man sich auszudrücken weiß, dann klappt das ganz gut ;)

Und ich finde, trotz des heiklen Themas, dass wir da ganz akzeptabel diskutieren :)

Gruß, Dumas

@Dumas

Bilkay Öney ist auch an sich eine tolle Frau :)

Mit ihr kann man sehr schön reden, nur eben, dass sie ein bisschen zu offen ist. Also elbst als Ministerin ist sie bisher zu wenig diplomatisch. Kann schon mal passieren, dass man bei ihr plötzlich in einem Gespräch über "schlechten Sex" landet :D :D :D

Siehe auch hier, passend zum Thema des Threads:

CDU attackiert Ministerin Öney für Islam-Kritik

Zwischen der SPD-Ministerin Öney und der CDU geht es erneut hart zur Sache. Der Anlass: Öneys Äußerungen zur Kritikfähigkeit von Muslimen.


Die CDU stellt abermals die Eignung von Bilkay Öney als Integrationsministerin infrage. Anlass ist Öneys Einschätzung der Kritikfähigkeit von Muslimen. Der Islam dulde keine Kritik, hatte die SPD-Politikerin der Nachrichtenagentur dpa gesagt. Mit Muslimen in Deutschland könne man aber diskutieren, weil sie relativ gut gebildet seien. "In anderen Teilen der Welt gehen einige auf die Straße und zünden Botschaften an", sagte die aus der Türkei stammende Ministerin.

Dem entgegnete CDU-Landeschef Thomas Strobl: "Was Frau Öney sagt, überrascht und entsetzt." Er frage sich, wie Öney einen konstruktiven Dialog führen wolle, wenn sie dem Islam pauschal vorhalte, keine Kritik zu dulden. Solche Äußerungen seien "inakzeptabel, weil sie das Trennende betonen, statt zu verbinden und zu integrieren", sagte Strobl.

Öney sah sich wiederholt Rücktrittsforderungen ausgesetzt - zuletzt, weil sie während einer Diskussion über die Neonazi-Morde den Begriff "tiefer Staat" auch für Deutschland verwendet hatte. Dieser steht in der Türkei für einen Staat im Staate, bei dem Politik, Verwaltung, Justiz und Sicherheitskräfte mit dem organisierten Verbrechen kooperieren. Später entschuldigte sie sich dafür.

Öney erklärte, dass sie trotz diverser Verbalattacken gegen sie keine Rachegelüste hege. "Ich glaube an Gott, und da ich eine gläubige Person bin, versuche ich, anderen Menschen keinen Schaden zuzufügen.

"Konkret zu wiederholten verbalen Angriffen des CDU-Integrationsexperten Bernhard Lasotta sagte Öney, sie sei davon überzeugt, dass die CDU sich mit so einem Verhalten selber schade. Lasotta erwiderte: "Wenn Frau Öney wiederholt Fehler macht, werden wir dies in einer konstruktiven Oppositionsarbeit auch kritisieren. Auch Ministerinnen mit Migrationshintergrund müssen sich Kritik stellen."

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/CDU-attackiert-Ministerin-Oeney-fuer-Islam-Kritik;art4319,1647630 (Archiv-Version vom 15.11.2014)