derpreusse schrieb:Das ist es ja. Gerade die Linken propagieren immer die Religionsfreiheit, Einwanderung etc. Aber wie werden die darauf reagieren wenn in einer mehrheitlich muslimischen Stadt ganz demokratisch die Scharia von den Bürgern gewählt wird?
Beispiele dafür sind ja Länder wie England oder Schweden, ist ein gewisser Prozentsatz an Muslimen in einer Stadt/einem Land erreicht sieht es dann teilweise so aus.
Religionsfreiheit und Einwanderung beziehen sich jetzt nicht nur auf Muslime. Es gibt sowohl noch andere Religionen als den Islam sowie Einwanderung aus allen möglichen Ländern dieser Welt.
Und erstmal ist immer der Hauptgedanke der Kampf gegen Menschenfeindlichkeit.
Und im Prinzip gibt es auch nicht "die linken". In der linken Szene gibt es (nach meinem Eindruck) genauso Strömungen und Flügel. Nicht jeder linker führt gerne Homo/Gender/Feminismusdebatten. Es gibt auch zuwanderungs-und islamkritische linke Menschen. Was beide natürlich eint ist in gewisserweise häufig Angst vor solchen Themen wie Sharia, weil man nicht weiß, was man machen soll. Und die Angst vor dem Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit und Homophobie gibt es auch im linken Lager. Ein bisschen Naivität ist sicherlich auch dabei. Und was noch häufig vorkommt ist gerade in Parteien der Macht- und Karrieregedanke. Manche schwimmen einfach mit und sagen das, was sie nicht meinen.
Aber interessant ist, dass diese Themen um Sharia etc. natürlich einzelnen sehr linken, die ihre Homo/Gender/Feminismus/Staat auflösen/Staatsbürgerschaft abschaffen Debatten so sehr lieben, echt schon Stirnrunzeln bereitet. Das kannst du auch in lockerer, privater Atmosphäre im Vertrauen unter 4 Augen ganz gut bereden. Einzelne lesen genauso Henryk Broder zum Beispiel. Der Unterschied zur rechten ist eben, dass man sich nicht in Menschenhass übt oder üben will. Meine ich. Menschenhass ist Scheisse. Kein Mensch hat Menschenhass verdient.
Und was natürlich noch ganz arg auffällt, meistens sind es halt auch Leute, die wenig Bezug zum Thema haben. Ein 19jähriges Mädchen, dass ihr Abitur an einem privaten Hochbegabteninternat gemacht hat und danach die weibliche Robin Hood spielt, ich weiß nicht was du von ihr an Gedanken zu dem Thema erwartest. Ich persönlich schreibe aus meiner Sicht als migrantisches Kind, dass in schwierigen sozialen Verhältnissen aufgewachsen ist. Ich muss mich nicht unbedingt Deutscher nennen, und kann, obwohl ich in Deutschland geboren und aufgewachsen bin, die deutsche Diskussion irgendwie so oder so nicht zu 100% nachvollziehen. Ich wähle SPD, dafür kannst du mich verdammen, aber wegen dem Gesamtkonzept, und nicht zum hofieren von Gotteskriegern.
Wie ich in anderen Threads bereits geschrieben habe, die migrantische community ist in der Regel schon traditionell konservativer bei solchen Angelegenheiten. Und Deutschland ist im Süden der Republik auch eher konservativ. Selbst die von den Grünen geführte Landesregierung. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, wie so ein Thema in NRW, linkes Stammland? geführt wird.