Onlinehandel vs. Einzelhandel

Obse89 schrieb:Ich bestelle mittlerweile mehrheitlich auch online.

Gestern war ich mal wieder in der Stadt unterwegs. Ich hatte ein Buch bestellt und habe ein spontanes Geschenk gebraucht, für jemanden, der einfach alles hat. Ehrlich gesagt, war mir wieder klar, warum ich inzwischen auch gerne alles online kaufe.

Es regnete wie ab und es gab keinen Parkplatz - vermutlich sind die Leute alle zum Shoppen in die Stadt gefahren (wobei die Läden leer waren). Also parkte ich etwas außerhalb und lief fast 1,5km durch den Regen. Die Parkgebühren sind auch für die C-Klasse Parkplätze echt gehoben und wir haben immer noch diese eher archaischen "Parktickets", d.h. man muss schätzen, wie lange man wohl braucht (und Kleingeld dabei haben).

Station 1: Buchhandlung In der Buchhandlung war ich die einzige Kundin, die Verkäuferin aber eher genervt. Sie packte gerade irgendwas, drehte sich nicht mal um und sagte nur "ich habs gleich". Ich habe mindestens drei Minuten gewartet. Das ist nicht viel, aber irgendwie hat es genervt. Normalerweise schaue ich auch gerne, was es noch so gibt, aber die Deko war so überhaupt nicht ansprechend, bin dann gleich gegangen. Ich schaue nun im Internet nach Buchneuheiten. Zudem kosten Taschenbücher nun auch fast 20€, was sie oft gar nicht wert sind. Im Internet kann ich oft Bücher gebraucht kaufen und dann einfach im nächsten Bücherschrank aussetzen.

Station 2: Dann weiter zu einem Geschenkeladen. Dort war ich auch die einzige Kundin, aber zwei Verkäuferinnen, die wohl gerade Schichtwechsel machten. Dazu mussten sie wohl die Kasse zählen. Deshalb waren sie damit beschäftigt, hatten sich verzählt und ich wurde kaum begrüßt.
Ich habe dann was ausgesucht und gekauft, musste warten, bis die Kasse nachgezählt war. Der Originalkarton meines Kaufs war verschwunden, daher bekam ich einen "Ersatzkarton" eines anderen Produkts. Ich habe dann noch gefragt, ob sie es mir als Geschenk verpackt, da hat sie leicht die Augen verdreht - und ich habe es daheim nochmal ausgepackt, da es echt megastümperhaft und lieblos aussah.

Dann durch den Regen wieder zum Auto. Dauer der Aktion: Über 60 Minuten + 30 Minuten An- und Abfahrt. Im Internet wären es zwei Klicks gewesen, das Produkt wäre im Originalkarton eingetroffen und wäre vermutlich 5€ billiger gewesen.

MissMary schrieb:habe ein spontanes Geschenk gebraucht, für jemanden, der einfach alles hat

Was nimmst du in so einem Fall?
Ich versuche dann (wenn ich denjenigen zumindest soweit kenne dass ich weiß was essensmäßig passt) etwas Essbares, können auch gute Gewürze sein. Oder falls Kerzen gemocht (!) werden, solche. Tendenziell etwas das aufgebraucht wird. Falls ein Hobby bekannt ist, auch einen Gutschein für ein Geschäft das etwas dazu verkauft - finde in dem Fall einen Gutschein besser alsetwas zu einem Hobby zu kaufen mit dem ich mich nicht einmal auskenne (man liegt tendenziell mit Anspruch oder Qualität daneben).
Geschenkartikel* finde ich eher schwierig; finde persönlich dass es dann doch meist zu einem "Stehrumchen" wird das den Beschenkten nervt da es ggf. nicht zur Einrichtung passt, schon wieder Platz verstellt wenn man es eigentlich minimalistisch mag (gebe zu: stört mich auch oft an typischen Geschenkartikeln wenn ich sie bekomme) etc.

*Darunter verstehe ich Dinge die (nur) explizit als Geschenk gedacht sind, "herumstehen" oder auch einen in den meisten Fällen schon besessenen Gegenstand ersetzen/ duplizieren (Salz- und Pfeffermühle etwa, Tasse).

MissMary schrieb:Ich schaue nun im Internet nach Buchneuheiten. Zudem kosten Taschenbücher nun auch fast 20€, was sie oft gar nicht wert sind. Im Internet kann ich oft Bücher gebraucht kaufen und dann einfach im nächsten Bücherschrank aussetzen.

Mache ich üblicherweise auch so: Bücher für mich oder als Geschenk online recherchieren und dann in der Buchhandlung vorbestellen. Ich selbst sowie die meisten derjenigen denen ich Bücher schenke haben nicht den typischen Belletristik-Geschmack a la "Mysterythriller, Familiengeheimnis". Etwas Passendes, gerne gemocht werden auch Fachbücher, ist selten vorhanden. (Kaum eine Buchhandlung wird einfach, so zuletzt gekauft teils als Geschenk, ein Kochbuch über Wild, ein anspruchsvolleres Sachbuch über Mikrobiologie (ging an einen ambitionierten Vierzehnjährigen), und ein Sachbuch über Antriebstechnik parat haben.)
Gebrauchte Bücher kaufe ich im Internet wenn es ein Bestimmtes sein muss (so z.B. im Studium); ansonsten Antiquariat oder vom genannten Bücherschrank holen (und natürlich entweder dieses oder ein anderes wieder einstellen).

Raspelbeere schrieb:Was nimmst du in so einem Fall?

Kommt auf die Leute und den Anlass an. So "Dekozeug" meide ich auch komplett. Der Laden heute hat ein breites Sortiment: Von schwarzwaldtypischen Sachen über Tee, Schokolade, Dekogedöns. Es wurde dann ein Fresskörbchen mit Schokolade - aber auch nur so aus der Not raus (Geburtstag vergessen).

Bei uns gibt es einen Weltladen, da kaufe ich oft das Fresszeug oder Tee oder Kaffee. Oder an Weihnachten eben auf einem Weihnachtsmarkt (da haben wir glücklicherweise einen, der nur ein Wochenende geht und wo relativ viele Schulen, Vereine, etc. sind). Dann aber auch was, was "verschwindet" (Linzertörtchen, Gebäck, oder selbstgestrickte Socken).

Raspelbeere schrieb:Mache ich üblicherweise auch so: Bücher für mich oder als Geschenk online recherchieren und dann in der Buchhandlung vorbestellen.

Ja, ich will der Buchhandlung eine Überlebenschance geben und daher auch Amazon nicht unterstützen.

MissMary schrieb:habe ein spontanes Geschenk gebraucht, für jemanden, der einfach alles hat.

Ich bin so ein Typ. Und dann wars auch noch der 70te. Für meine Verwandtschaft/Bekanntschaft eine Herausforderung.
Die haben das mit Gutscheinen recht gut gelöst.

Lupo54 schrieb: Ich bin so ein Typ. Und dann wars auch noch der 70te. Für meine Verwandtschaft/Bekanntschaft eine Herausforderung. Die haben das mit Gutscheinen recht gut gelöst.

Das passt doch :-). Das Problem sehe ich auch darin, dass die Leute gefühlt weniger besitzen und sich das eben überall her holen können.

Was das Internet halt auch super kann, ist das, was früher der Laden konnte. Meine Oma war klein und von der Figur her quadratisch. Ging sie in den Wäscheladen, hat man diskret Maß genommen und ihr dann fünf BHs verpasst (musste man auch oft bestellen), die super saßen. Das war eben die Kernkompetenz der Verkäuferin. Heute haben die oft weder Kompetenz, noch Lust, noch Wissen.

Da punktet dann das Internet. Ich bestelle seit Jahren BHs der gleichen Marke. Ich weiß schon, wenn ich meine 10 "die nehme ich nie wieder zu" Kilos drauf habe, brauche ich Größe X, sonst Größe Y. Ich muss mich nicht von der Verkäuferin blöd anreden lassen und ich weiß selbst, was mir passt. Zudem hat sich das Internet das ja gemerkt und schickt mir fröhlich Werbemails, wenn das im Angebot ist - oder halt eine neue Farbe rauskam. Das würde ich im Wäschegeschäft gar nicht merken.

Ich habe mir im Laufe der Jahre meine Füße auf Größe 42 plattgelatscht. Irgendwie hört aber im Schuhgeschäft alles bei 41 auf. Da werde ich überredet "die passen dann schon, die dehnen sich" oder gleich abgewimmelt. "Bestellen tun wir nicht, schauen Sie doch ins Internet!".

MissMary schrieb:Bei uns gibt es einen Weltladen, da kaufe ich oft das Fresszeug oder Tee oder Kaffee. Oder an Weihnachten eben auf einem Weihnachtsmarkt (da haben wir glücklicherweise einen, der nur ein Wochenende geht und wo relativ viele Schulen, Vereine, etc. sind). Dann aber auch was, was "verschwindet" (Linzertörtchen, Gebäck, oder selbstgestrickte Socken).

Sowas, ebenso auch Tee oder Kaffee (wenn ich weiß ob es überhaupt gemocht wird) kaufe ich auch gerne.
Auch andere Dinge die sich aufbrauchen und von denen ich weiß (!) dass sie gemocht werden.

"Spontan" war dann wohl bei dir glücklicherweise nur zeitlich spontan, und nicht in der Kombination die Person auch gar nicht zu kennen und nicht nachfragen zu können.

MissMary schrieb:Ich habe mir im Laufe der Jahre meine Füße auf Größe 42 plattgelatscht. Irgendwie hört aber im Schuhgeschäft alles bei 41 auf. Da werde ich überredet "die passen dann schon, die dehnen sich" oder gleich abgewimmelt. "Bestellen tun wir nicht, schauen Sie doch ins Internet!".

Kenne sowas bei anderen Dingen. (Schuhe eher kein Problem, da ich Herrenschuhe bevorzuge da man hierbei meist die funktionaleren, robusteren Modelle findet und die in solche Größen problemlos zu bekommen sind.)
Hatte aber solche Überredungsversuche schon bei Brillen... So sorry, ich trage nichts a) im Gesicht, b) dann auch noch zu einem teuren Preis (= kann ich mir nicht gleich wieder neu kaufen), das mir nicht zusagt. Das ist eine Brille! Die muss gut sitzen, nicht nerven (ich habe z.B. relativ lange Wimpern und kräftige Augenbrauen - die sollen nicht ans Glas kommen) und aussehensmäßig dazupassen.
Brillengestelle der Form die ich bevorzuge waren selten, die waren einfach gerade nicht modern, das was man mir andrehen wollte war das genaue Gegenteil; gesucht etwas aus dünnem Metallrahmen in silberfarben, titanfarben oder schwarz mit ggf. blau möglich, "angedreht" werden sollte mir ein breites Kunststoffgestell wie es zu der Zeit modern war, teils noch mit Glitzer oder Farbtönen wie Rosa.
(Anderer Optiker war da cleverer: Sortiment sauber durchgeschaut und auch geguckt ob etwas anpassbar ist. Es wurde schließlich ein Herren-Lesebrillengestell das man etwas umgearbeitet hat. Passt super, kriegt demnächst neue Gläser verpasst weil ich das Gestell behalten will.)

Ich kaufe so oft es geht im Einzelhandel ein. Allerdings habe ich das Problem, dass ich kein Auto habe, und zu schwere Waren lassen sich mit den Öffis nur schwer transportieren. Außerdem kommt es vor, dass ich etwa bestimmte Bücher nicht so leicht finde.

kakadu1982 schrieb:Allerdings habe ich das Problem, dass ich kein Auto habe, und zu schwere Waren lassen sich mit den Öffis nur schwer transportieren.

Hast du es schon mal mit einem Einkaufstrolley probiert? Es gibt auch Modelle die größer sind als die die man meist bei Senioren sieht. Wir haben z.B. einen mit denen man einen Wocheneinkauf für zwei Erwachsene erledigen kann und der dank großer Räder auch gut in einen Bus selbst mit Stufe gezogen werden kann.

Wir haben uns diesen angeschafft da wir erstens auch kein Auto haben, und zweitens ich aus gesundheitlichen Gründen überhaupt nicht schwer tragen/heben kann (bei max. 5 kg ist Schluss), also Einkauf mit Beutel und Rucksack für mich nicht geht.
Der Trolley ist mir auch sehr hilfreich wenn z.B. viele Bücher von oder zur Bücherei müssen, mal ein Kürbis abzuholen ist und so weiter. In dem Teil war auch schonmal eine Mikrowelle drin, könnte ich nie tragen.

Zudem ist uns nützlich:
Gerade bei schwereren (und voluminösen) Waren habe ich ferner öfter gesehen dass sie auch bei Kauf im Geschäft geliefert werden können - z.B. Möbel, schwere Baumarktware wie Säcke Blumenerde, große Produkte aus dem Tierbedarf (war bei uns mal ein großes Terrarium). Oft sogar ohne Aufpreis geliefert.
Derartiges war uns oft schon bei Umzügen hilfreich: Anschauen und auswählen, ein bis zwei Tage später geliefert bekommen.

(Nicht als "Belehrung", sondern als nützlicher Tipp gemeint. Auf die Idee mit dem Trolley bin ich erst nach einiger Zeit gekommen; zuvor habe ich mir gedacht, was will ich mit den Minidingern die man meist sieht, und habe mich mit kleinweisen Einkäufen oder meinen Mann einkaufen schicken abgemüht.)

Raspelbeere schrieb:Hast du es schon mal mit einem Einkaufstrolley probiert?

Ich nutze schon lange einen Einkaufstrolley, der ist gelb und es steht in roter Schrift DHL drauf. Bringt mir die Einkäufe bis an die Tür.

@-VOLLSTRECKER-
Aber die Riesenfuhre Bücher zur und von der Bibliothek, den Riesenkürbis vom Nachbarn zwei Straßen weiter oder vom Markt, deinen Wocheneinkauf... bringt dir der nicht ;) (Okay, den Wocheneinkauf könnte dir ggf. REWE liefern.)

(Ich habe nichts dagegen mal etwas zu bestellen. Ich bestelle mir z.B. häufiger Ersatzteile um etwas zu reparieren - neue Tastatur für den Laptop, neue Rollen für einen Bürostuhl... Auch Terraristikzubehör wie Speziallampen muss ich bestellen da hier nirgendwo erhältlich. Bloß nur mit Bestellen und ohne eine Möglichkeit rückenschonend etwas zu transportieren müsste ich auf vieles verzichten, etwa obiges. Wie so oft: Eine Kombination verschiedener Möglichkeiten ist oft zweckmäßig - bin auch kein dogmatischer "bestellen ist pöhse !!!11elf"-Mensch, bloß weil ich mir z.B. mein Gemüse lieber vor Kauf mal ansehe oder für mich Gebrauchtkauf in Frage kommt, anstatt es geliefert zu bekommen.)

MissMary schrieb:"Bestellen tun wir nicht, schauen Sie doch ins Internet!".

Ja dann kann der Laden eigentlich gleich schließen.
Aber was mir auch schon aufgefallen ist.
Bei so in der dritten Generation(Beispiel) inhabergeführten Geschäften in denen auch das Geschäftshaus Privateigentum ist.
Also zur Beschreibung welchen Betriebstyp ich da mein.
Da hat man irgendwie, seit ein paar Jahren, dass Gefühl dass die satt sind.
So als würden sie es nur noch aus Gewohnheit machen weil es sonst auch langweilig wäre.
Komisch zu beschreiben.
Geht meist einher mit komischen Öffnungszeiten, so dass man eh schon meint die könnten eigentlich auch gleich ganz geschlossen lassen, und auch mit dem Verhalten des Verkäufers gegenüber dem Kunden so quasi 'sei mal froh dass ich dich bediene' Mindeset.

Nachtrag:

Konnte selber aus gesundheitlichen Gründen längere Zeit nicht raus und nur bestellen oder andere Menschen für mich einkaufen lassen.
Ich empfinde es als Freiheit, heutzutage wieder die Wahl zu haben (ob bestellen oder in einem Geschäft einkaufen) und auch wieder Möglichkeiten nutzen zu können die nicht gut durch Bestellen ersetzbar sind, wie z.B. Bücherei, Sonderangebote in einem Supermarkt, Kauf nicht verschickbarer Waren von privat, Einkauf auf einem Wochen-/Bauernmarkt, Flohmarkt (eBay kann zwar praktisch sein, ersetzt für mich aber doch keinen Flohmarkt), einen Stuhl vor Kauf probesitzen und so weiter.

@Berryl
Welche Arten von Geschäfte sind das? Ich vermute: Antiquariat, Juwelier, Uhrmacher, (Änderungs-)Schneider?
Ab und zu (nicht häufig, aber immerhin) habe ich das bei obigen Geschäften schon erlebt. Sogar einmal bei einem Geschäft das man kaum aus Dinglichkeit aufsuchen wird (sodass man ggf. das noch in Kauf nehmen würde) - war ein Geschäft mit relativ teurem Kunsthandwerk.

Ans Online Einkaufen werde ich mich wohl nicht mehr gewöhnen, das entspricht nicht meiner Art zu einkaufen, da ich stark haptisch und selbstaktiv orientiert bin. Das heißt, dass ich einfach zehnmal lieber selbst in die Geschäfte gehe, als es mir passiv liefern zu lassen. Und ich mag die Produkte einfach viel lieber vor dem Kauf direkt ansehen oder probieren und mich außerdem im Laden vom Angebot inspirieren lassen.

Dazu kommt, dass für mich die Fahrt zum Laden kein Nachteil ist, sondern ich mag das lieber, als zuhause sitzen bleiben zu müssen. Da bin ich wohl einfach generell anders "gestrickt" als die Onlineshopper.

@martenot
Zustimmung.

V.a. bei Kleidung würde viel retour gehen: Für mich sind viele Gründe, ein Kleidungsstück nicht zu kaufen, gar nicht anhand eines Fotos zu sehen und auch nicht durch Maße erfassbar. U.a.: Kleidung kratzt, raschelt, klappert (klappern können z.B. Schuhsohlen, aber auch Reißverschlüsse, Jackenärmelknöpfe können laut über Tischplatten schaben), Nähte sind nicht robust - kaufe ich nicht.
Ein Sitzmöbel möchte ich definitiv probesitzen.
Eine Computermaus oder eine Tastatur mal ausprobiert haben, schonmal: Passt die Maus zur Handform? Keine komische Antirutschbeschichtung die mit der Zeit klebt?
Bei einer Pflanze möchte ich vor Kauf den Zustand sehen.
Ein Werkzeug möchte ich mal anfassen ob es gut in der Hand liegt, ob es hochwertig verarbeitet wirkt, und ob es nicht eine jener Antirutschbeschichtungen aufweist die mit der Zeit eklig klebrig werden (= Langlebigkeit abschätzen).

Okay finde ich es für Dinge bei denen ich sowieso nicht ausprobieren kann, z.B.: Reptilienlampe (weiß welche ich brauche, geht nach technischen Spezifikationen und nicht nach Anschauen), Ersatzteil elektronisch (in den Laptop passt nur eine bestimmte Tastatur), Ersatzteil mechanisch (Kofferrolle, bekomme ich nicht vor Ort, wird tendenziell okay sein), Hobbyzubehör das ich schonmal hatte (Modelliermasse einer bestimmten Marke in einer bestimmten Farbe, Lack - abgepackt, und dürfte wie zuvor sein, und falls nicht kann ich das auch im Laden durch die Packung hindurch nicht feststellen), Nachkauf eines schon besessenen Gegenstands (Computermaus nachbestellen; ich habe mir auch mal eine Laptoptasche nachbestellt als die von mir besessene nach langer Nutzung wirklich kaputt war und ich diese nochmal haben wollte).
Ebenso Bücher: Entweder kenne ich das Buch schon irgendwoher und bin mir sicher dass ich es behalten möchte, oder ich möchte eine Auswahl durchsehen und bestelle die in die Buchhandlung, muss nur kaufen was ich mag. (Bücher in die Buchhandlung bestellen mache ich schon seit Jahrzehnten; früher noch per Telefon. War damals eine Kleinstadtbuchhandlung, somit vieles nicht vorhanden das mich interessiert.)

Bei Lebensmitteln/Haushaltseinkäufen, wenn ich sie bestellen müsste, würde ich versuchen nur das was abgepackt ist zu bestellen (Nudeln, Reis, Mehl, Hefe, Salz, Olivenöl, Waschmittel, Spülmittel, Toilettenpapier, Körperpflegeartikel - jede Packung innerhalb einer Sorte/Marke ist gleich) und wenigstens das Gemüse und Obst selbst auszusuchen. (Hypothetischer Fall: aus gesundheitlichen Gründen keinen kompletten Einkauf transportieren können, aber ein klein wenig ginge noch, wie oft bei Senioren.)
Gerade bei letzterem ist die Spannbreite naturgemäß groß, nicht nur die Qualität, sondern z.B. auch der Reifegrad (nehme bei Früchten die nachreifen gerne ein paar reife und ein paar mehr zum Liegenlassen - bei einer Bestellung wüsste ich nicht ob ich auf einmal alles binnen Tagen aufessen müsste, oder umgekehrt noch zwei Wochen warten muss bis ich das Obst essen kann). Bei Tee möchte ich zumindest die erste Packung im Teeladen mal probeschnuppern. (Habe dann aber auch schon nachbestellt, bei dem Teeladen als der nach Umzug weiter weg war.)

martenot schrieb:Dazu kommt, dass für mich die Fahrt zum Laden kein Nachteil ist, sondern ich mag das lieber, als zuhause sitzen bleiben zu müssen. Da bin ich wohl einfach generell anders "gestrickt" als die Onlineshopper.

Die finde ich üblicherweise nicht so toll - ich würde alternativ in der Zeit aber auch nicht zu Hause sitzen bleiben, sondern mich einem (durchaus Outdoor-)Hobby widmen. Versuche deshalb nur alle zwei Wochen einzukaufen (Lebensmittel, typische Haushaltsprodukte), um mehr Zeit mit angenehmerem Rausgehen verbringen zu können (wandern, Museumsbesuch etc.).

Raspelbeere schrieb:V.a. bei Kleidung würde viel retour gehen: Für mich sind viele Gründe, ein Kleidungsstück nicht zu kaufen, gar nicht anhand eines Fotos zu sehen und auch nicht durch Maße erfassbar. U.a.: Kleidung kratzt, raschelt, klappert (klappern können z.B. Schuhsohlen, aber auch Reißverschlüsse, Jackenärmelknöpfe können laut über Tischplatten schaben), Nähte sind nicht robust - kaufe ich nicht.

Ja eben. Mir persönlich ist es ein Rätsel, warum so viele Menschen Kleidung online kaufen. Ich wäre wahrscheinlich mit dem Großteil der gekauften Sachen nicht zufrieden, weil sie nicht wirklich passen, sich unangenehm anfühlen, drücken, komische Geräusche machen und so weiter.

Auch bei anderen Gegenständen schaue ich sie mir lieber vor dem Kauf kurz an. Selbst als ich vor kurzem einen Handstaubsauger gekauft habe, habe ich mir im Laden zwei Exemplare auspacken lassen, um sie anfassen und die Bedienung prüfen zu können. Das kann ich anhand von Fotos und Beschreibungen einfach nicht ausreichend erkennen.

martenot schrieb:Mir persönlich ist es ein Rätsel, warum so viele Menschen Kleidung online kaufen.

1. Billig.
Vorallem in der Blackweek u.Ä.
2. Unkompliziert.
3. Auswahl.
4. Noch nie schlechte Erfahrungen damit gemacht.
Und sollte in den an einer Hand abzählbaren Fällen wo was nicht in Ordnung war eine Retoure nötig gewesen sein war dies auch überhaupt kein Stress.
Einfach zurückschicken.
Keiner fragt nach einer Rechnung oder spackt rum weil nicht mehr verpackt.

martenot schrieb:Auch bei anderen Gegenständen schaue ich sie mir lieber vor dem Kauf kurz an. Selbst als ich vor kurzem einen Handstaubsauger gekauft habe, habe ich mir im Laden zwei Exemplare auspacken lassen, um sie anfassen und die Bedienung prüfen zu können. Das kann ich anhand von Fotos und Beschreibungen einfach nicht ausreichend erkennen.

Definitiv - v.a. ist mir da wichtig: Der Geräuschpegel. Insbesondere bei Geräten die häufiger benutzt werden und bei denen es eine gewisse Spannbreite gibt wie den gängigen Haushaltsgeräten.
Ich möchte keinen z.B. Staubsauger der "das halbe Haus zusammenschreit". Bei manchen Geräten findet sich eine dB-Angabe - ein Spektrum (das angeben würde wie laut das Gerät bei welcher Frequenz ist) aber nicht; laute relativ hohe Töne (die innerhalb der Sprachfrequenzen liegen) werden meist als störender empfunden.
Ab und zu nutze ich einen Fön, v.a. im Winter - morgens duschen und dann lufttrocknen lassen ist nicht wirklich praktikabel, und "nur trockenrubbeln" ab mehr als schulterlangen Haaren auch nicht. Also kommt in solchen Fällen 5 Minuten lang der Fön zum Einsatz. Ein Gerät das ich mir zwangsläufig bei Benutzung neben das Ohr halten muss (!) möchte ich vor Kauf schonmal ausprobieren...
Geräte deren Zweck es ist Geräusche zu produzieren möche ich ferner auch mal vor Kauf probehören, gemeint sind hier Lautsprecher. Selbst wenn das kein Tausend-Euro-Teil für Audiophile ist.

@Berryl

Dich scheinen diese Punkte

Raspelbeere schrieb:U.a.: Kleidung kratzt, raschelt, klappert (klappern können z.B. Schuhsohlen, aber auch Reißverschlüsse, Jackenärmelknöpfe können laut über Tischplatten schaben), Nähte sind nicht robust - kaufe ich nicht.

dann wahrscheinlich nicht zu stören, oder?
(Nicht negativ gemeint, sondern rein als Feststellung. Ich bemerke durchaus dass sie für viele Menschen weniger relevant zu sein scheinen als mich. Menschen sind da einfach unterschiedlich.)

Berryl schrieb:1. Billig.

Klar gebe ich auch nicht jeden Betrag aus für ein Produkt, das es auch günstiger gibt, aber "Billig" ist andererseits auch nicht mein Hauptkriterium. Zu häufig habe ich schon etwas "billiges" gekauft, und habe mich hinterher geärgert, weils einfach nicht gepasst hat. Ich habe dann was Billiges zuhause gehabt, was ich gar nicht richtig nutzen konnte oder wollte. Mit dem Effekt, dass ich mir irgendwann noch eine bessere Alternative gekauft habe, mit der ich dann endlich zufrieden war.

Raspelbeere schrieb:Welche Arten von Geschäfte sind das?

Sorry habs überlesen.
Verschiedene.
Gemein hatten sie aber immer 'inhabergeführt' und 'eingesessen'.
Kann mich noch gut an ein Modellgeschäft erinnern wo ich mit meinem Vater rein bin.
Muss 2019-20 gewesen sein.
Jedenfalls wurde man da so richtig von oben herab und patzig behandelt.
Also zum Verständnis.
Mein Pap ist ein versierter Sammler.
Wenn der mal einkauft dann grundsätzlich komplett und nicht einzelne Sachen.
Also mehrere 100 bis 1000 Euros locker.
Nix 'Ich kauf dir nen Waggon für 20 Euro und dafür bin ich King' Masche sondern zielgerichteter Einkauf inklusive Fachgespräch.
Aber ok.
Scheinte diesen Herren nicht zu interessieren.
Das Geschäft kamm natürlich nicht zu stande.

Raspelbeere schrieb:dann wahrscheinlich nicht zu stören, oder?

Konnte ich noch nie wahrnehmen.
Ich kaufe aber auch nicht den aller billigsten NoNamekram sondern eher Marken.

martenot schrieb:Klar gebe ich auch nicht jeden Betrag aus für ein Produkt, das es auch günstiger gibt, aber "Billig" ist andererseits auch nicht mein Hauptkriterium. Zu häufig habe ich schon etwas "billiges" gekauft, und habe mich hinterher geärgert, weils einfach nicht gepasst hat.

Das Ding ist halt.
Auch Markensachen kann man über das Internet günstiger beziehen.
Zt. wesentlich.