Groucho schrieb:Das ist ja nicht das Risiko des Supermarktes.
Auch der Supermarkt trägt natürlich ein Risiko, wenn große Bargeldsummen vor Ort sind. Genau genommen, natürlich nicht der Supermarkt sondern die Mitarbeitenden. Immer wieder kommt es zu Überfällen, prominentes Beispiel sind die überfälle durch die ehemaligen RAFler, Klette, Staub und Garweg.
Diese haben mutmaßlich verschiedene Märkte und überfallen unter anderem. Soweit ich mich erinnere, einen Rewe Markt und ein dänisches Bettenlager. Dabei sind sie äußerst brutal den Personal gegenüber vorgegangen. Die Details lassen sich im entsprechenden Thread im Krimi Bereich nachlesen.
Natürlich wecken größere Summen Bargeld Begehrlichkeiten bei verschiedenen Personen.
In Hamburg gibt es mittlerweile einige Clubs, in denen überhaupt keine bargeldzahlung mehr möglich ist. Für Supermärkte oder Einzelhandel habe ich das bislang noch nicht gehört, vermute aber das es früher oder später auch Märkte geben wird, in denen auf Barzahlung verzichtet wird.
Ich habe kürzlich mehrmals in einem Rewe Markt eingekauft, in dem überwiegend auf bargeldlose Zahlung umgestellt wurde.
Es gibt dort nur noch eine einzige Kasse, an der Personal sitzt und an der mit Bargeld bezahlt werden kann.
Weitere ca. 10 Kassen sind Selbst-Scannerkassen bzw etwa drei davon sind Kassen, mit denen das Konzept "Zahlen ohne Scannen" umgesetzt wird.
Man packt einfach während des Einkaufens alle Dinge, die man kaufen möchte, bereits in die eigenen Einkaufstaschen. An der Kasse stellt man noch die Einkaufstaschen auf einen vorgegebenen Platz und alle Einkäufe werden automatisch registriert und berechnet. Bezahlung mit Karte oder mit Handy.
Das Konzept finde ich einigermaßen spooky. Der ganze Laden ist mit Kameras ausgestattet und alle Bewegungen werden aufgenommen. Die Kameras registrieren genau, welche Produkte aus den Regalen genommen und in die Taschen gelegt werden. Wenn man an die Kasse tritt, muss man auf einem bestimmten Platz stehen und dann registriert das System die Person die eingekauft hat mit den zugehörigen Produkten.
Das ganze Ding scheint noch in der erprobungsphase zu sein. Es kommt häufig zu Fehlbuchungen. Es werden entweder Produkte zu viel oder zu wenig registriert.
Wenn das passiert und man es zu spät merkt, muss ein:e Mitarbeiter:in einschreiten und umständlich einen Storno durchführen.
Damit geht dann natürlich der eigentliche Vorteil, den das System für den Kunden/die Kundin bietet flöten, nämlich, dass das Ganze wahnsinnig schnell geht. Wenn es denn funktioniert.
Der Laden hatte vor dem Umbau 3 Kassen, von denen meistens nur zwei besetzt waren. Da der Laden stark frequentiert ist, musste man immer warten. Jetzt geht das bezahlen eigentlich immer ohne Wartezeit, weil es so viele Selbst Scan Kassen gibt.
Das finde ich einerseits prima, andererseits gefällt es mir nicht, in einem Laden einzukaufen, in dem jede meiner Bewegungen von Kameras aufgenommen wird. Die Daten werden wohl auch für einen gewissen Zeitraum gespeichert.
Ab sofort können sich in Düsseldorf alle Kund:innen während des Einkaufs im Markt entscheiden, auf welchem Weg sie bezahlen und den Markt verlassen wollen. Nutzen sie den neuen Computer Vision gestützten Einkauf am Self-Checkout-Terminal, reicht ein Klick auf “Meinen Einkauf anzeigen” und der erfasste virtuelle Warenkorb wird aufbereitet und angezeigt. Im Anschluss können mögliche Fehlprodukte entfernt oder fehlende Produkte nachgescannt werden.
Quelle:
https://mediacenter.rewe.de/pressemitteilungen/rewe-hebt-hybrides-einkaufen-mit-kassenloser-bezahlmoeglichkeit-auf-eine-neue-stufeIch nehme an, dass das Interesse, den Zahlungsverkehr durchweg bargeldlos abzuwickeln durchaus vorhanden ist und Supermärkte und andere Einzelhändler nur deshalb Barzahlung nicht abschaffen, weil das in Deutschland nicht durchsetzungsfähig ist.