Onlinehandel vs. Einzelhandel

Berryl schrieb:Auch Markensachen kann man über das Internet günstiger beziehen.
Zt. wesentlich.

Auch Markensachen kaufe ich meistens nicht, ohne sie vorher in der Hand gehabt zu haben. Nur weils von einer Marke ist, heißt das noch lange nicht, dass es (mir) passt oder gefällt. Ich nehme einfach in Kauf, dass es etwas mehr kostet, wenn ich die Sachen dafür anprobieren oder konkret anschauen kann. Das ist es mir wert.

Mir persönlich graut vor dem Zeitpunkt, ab dem man eines Tages ausschließlich nur noch online kaufen kann (sofern es soweit kommen wird).

martenot schrieb:Ich nehme einfach in Kauf, dass es etwas mehr kostet, wenn ich die Sachen dafür anprobieren oder konkret anschauen kann. Das ist es mir wert.

Kannst es ja eh.
Es findet halt daheim statt.
Und wenn dir was nicht gefällt packst es wieder in den Karton und schickst es zurück.
Immer noch weniger Aufwand wie in die Stadt zu fahren und zu shoppen.

martenot schrieb:Mir persönlich graut vor dem Zeitpunkt, ab dem man eines Tages ausschließlich nur noch online kaufen kann

Für mich ist es eine Verbesserung der Lebensqualität.
Ich geh aber auch nicht gern shoppen.
Ausgenommen Lebensmittel und paar Einzelfälle-Gelegenheitskäufe.

Berryl schrieb:Für mich ist es eine Verbesserung der Lebensqualität.

Solange jeder die Wahl hat, ist ja alles in Ordnung. Aber wenn man eines Tages kaum noch richtig einkaufen kann im stationären Laden und jeden Kleinkram online bestellen muss - davor graut mir ehrlich gesagt.

Ich kaufe oft Kleidung online. Auch bereits früher im Versandhandel, als es noch viele Kataloge wie Otto oder Heine gab. Da man die Kleidung problemlos zurück senden kann, gehe ich kein Risiko ein. Wenn mir etwas nicht gefällt, dann schicke ich es zurück.

Das geht 3 Mal schneller, als für jedes einzelne Kleidungsstück ein Ladengeschäft aufsuchen zu müssen. Im Umkreis von 500 Metern befindet sich bei mir zwei DHL Paket Shops, zwei Hermes Shops und eine Packstation. Dafür aber kein einziges Bekleidungsgeschäft.

Dwarf schrieb:Wenn mir etwas nicht gefällt, dann schicke ich es zurück.

Das empfinde ich persönlich als furchtbar umständlich. Warum soll ich mir das Zeug schicken lassen und ggf. wieder zurückschicken, um auf eine erneute Zusendung zu warten? Im Geschäft geht das doch viel einfacher: ein paar Sachen mit in die Kabine nehmen, anprobieren, das beste Stück zur Kasse bringen, bezahlen, fertig. Dauert oft nicht länger als 20 Minuten.

Dwarf schrieb:Das geht 3 Mal schneller, als für jedes einzelne Kleidungsstück ein Ladengeschäft aufsuchen zu müssen.

Und vorallem auch.
Gib mal in einem Ladengeschäft was zurück.
Aus der Hölle.
'Ja Rechnung brauchen wir schon'
'Ähm ausgepackt können wir das aber nicht mehr reklamieren'.
'Ja das ist jetzt aber beschädigt, das nehmen wir nicht zurück'(WTF deswegen gebe ich es zurück)

Ne danke.
Und ich war mal auch so ein Verfechter vom Einzelhandel wo ich Bar zahlen kann.
Schön gestrig.
Aber ne.
So nimmer.
Die Rahmenbedingungen wurden die letzten zehn Jahre gefühlt immer schlechter.
Jede drecks Kleinstadt will Parkgebühren, das Personal so kompetent wie man es von unterbezahlten Hiwis erwartet, dafür dann aber merklich teurer als im Internet.
Und den endgültigen Stab hat dann Corona drüber gebrochen.

Berryl schrieb:Gib mal in einem Ladengeschäft was zurück.
Aus der Hölle.

War bei mir die letzten Male kein Problem. Ich habe Schuhe zurück gegeben, weil sie beim Gehen Lärm gemacht haben. Ich musste zwar kurz erklären, was das Problem war, aber dann hat man sie anstandslos zurück gekommen und ich habe das Geld wiederbekommen.

Berryl schrieb:Das Geschäft kamm natürlich nicht zu stande.

Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:
dann wahrscheinlich nicht zu stören, oder?

Konnte ich noch nie wahrnehmen.
Ich kaufe aber auch nicht den aller billigsten NoNamekram sondern eher Marken.

[/quote]

Es geht dabei nicht um Probleme mit billigstem Nonamekram*, sondern z.B.:
- schöner teurer Bio-Angorapullover, kratzt mich wie wild (war ein Geschenk; hätte ich selbst gar nicht gekauft wenn anprobiert)
- Hose, der Knopf ist leider genau auf Bauchnabelhöhe (so genau sind Größenangaben nicht)
- teure Outdoorjacke, Reißverschluss endet genau am Kinn und drückt mich da (wäre bei etwas anderer Halslänge evl. nicht so) und knistert beim Bewegen
- Schuhe die Lärm machen, tendenziell sogar bei teureren wie Anzugschuhen. Mag auf Teppich okay sein, Büro hat hier glatten Boden.

Das waren Dinge die ich nicht bestellt habe, sondern die ich im Geschäft nach kurzem Anschauen, Fühlen, Anprobieren zurückgehängt habe (außer der Angorapulli).

Ich bin, zugegeben, taktil empfindlich und finde z.B. Jeans zu hart, Kleidung öfter kitzelnd, Spitze an Unterwäsche lästig... und mich stören solche Geräusche wie beschrieben. (Würde mir z.B. auch nie Schmuck umhängen der klappert, während viele (andere) Frauen z.B. klimpernde Ohrringe tragen die gegeneinanderschlagen oder mit einem Armband über den Tisch schaben.)

Dann gibt es Kleidung in verschiedenen Stärken - damit meine ich nicht mal "fadenscheinige Materialien", sondern ob z.B. eine Cargohose eher leichten (aber robusten) Stoff für den Sommer hat, oder ob sie für den Winter taugt, oder etwas dazwischen.
Oberteile - Kapuzenpullover gibt's von dick und mollig warm bis T-Shirt-dünn.
Normalerweise suche ich etwas für einen bestimmten Anwendungszweck; z.B. will einen mitteldicken Kapuzenpullover fürs Frühjahr ersetzen. Mein Mann sucht öfter T-Shirt-dünne Langarmoberteile weil er sehr sonnenempfindlich ist aber eben auch nicht im Sommer in einem Winterpulli schwitzen will.
Sowas kann man meist online** nicht abschätzen; allenfalls vage einschätzen in welcher Saison es verkauft wird.
Auch bei einer Winterjacke finde ich solche Informationen nicht gut online, es sei denn, die Jacken sind wirklich z.B. von Sportartikelherstellern, Expeditionsbedarf.

*Ich kaufe zwar keine Designermarken und auch keine superteuren Sportartikelhersteller-Turnschuhe die dann nur für Spaziergang oder Büro getragen würden... aber z.B. bio, aus deutscher Produktion, sogar schon maßgeschneidert, die Schuhe kommen zum Schuster und so weiter. Definitiv kein kik- und Primark-Käufer, da ich Kleidung möchte die lange hält und mein Kleidungsgeschmack arg simpel und konstant ist. Eine z.B. Jacke ist bei mir gut und gerne 10 Jahre im Einsatz, Oberteil das ich heute in der Arbeit anhatte hatte ich schon an Wohnort X und damit vor 8 Jahren. (Und nein, die Sacen sehen nicht abgewetzt aus.)

**Warum ich denn online nachsehe, wenn ich da nicht bestelle? Man kann bei vielen Bekleidungsgeschäften heutzutage das Sortiment online durchsehen. Mache ich bisweilen vor Einkauf.

Raspelbeere schrieb:Es geht dabei nicht um Probleme mit billigstem Nonamekram*, sondern z.B.:

Nicht falsch verstehen.
Damit wollte ich nicht dir-euch unterstellen dass ihr Ramsch kauft.
Kamm aber so rüber.
Meine Erfahrung ist aber dass wenn man nicht den billigsten Plunder kauft online recht gut durchkommt.
Und ich muss auch sagen.
Ich bin nicht sonderlich anfällig für Kratzen oder irgendwelche Geräusche.
Solange es halbwegs passt und nach was aussieht und vorallem auch aushält geh ich mit fast allem recht fein.
Also Online kann ich mich definitiv gut abdecken.

@Berryl

Als Unterstellung habe ich das auch nicht aufgefasst, sondern als neutrale Vermutung, die ich klargestellt habe :)

Beispiel: Ich kaufe keine Schuhe die man nicht beim Schuster wiederbesohlen lassen kann. Nähte etc. kontrolliere ich deshalb so genau, weil ich möchte, dasss ein Kleidungsstück auch noch nach Jahren "vorzeigbar" aussieht. Auf die Art der Stoffe achte ich, weil ich z.B. niemals Stretch kaufen würde (leiert zwangsläufig aus, die Hose sitzt dann nicht mehr), oder irgendwelche Kleidung die absehbar durchscheuert (z.B.: Hosentasche mit Kopf so dass man auf dem Knopf sitzt - drückt und nervt, und der Stoff wird dünn - nicht gekauft wenn der Knopf genietet ist, möglicherweise gekauft wenn der Kopf angenäht ist, dann nehme ich ihn ab).
Somit achte ich geradezu sehr darauf keinen "Ramsch" zu kaufen.

Mir ist langlebige Kleidung sehr wichtig, ebenso pfleglicher Umgang damit sowie Ausbessern/Nachnähen/Flicken um die Langlebigkeit zu erhöhen (aber selbstverständlich so dass die Kleidung nicht abgetragen aussieht).
Gründe sind da neben einem gewissen Nachhaltigkeitsgedanken auch schlichtweg: Ich shoppe nicht besonders gerne Kleidung.

Berryl schrieb:Meine Erfahrung ist aber dass wenn man nicht den billigsten Plunder kauft online recht gut durchkommt.

Sicherlich vermeidet man damit minderwertige Kleidung - genau darum kaufe ich auch keinen "billigen Plunder" und kenne somit das, was ich oft von Leuten höre wie "T-Shirt nach einer Saison kaputt" nicht. Ein T-Shirt kann ich auch definitiv noch nach einer Saison Nutzung, oder nach mehreren zu einem z.B. Vorstellungsgespräch anziehen (wenn es denn ein Vorstellungsgespräch ist zu dem ein T-Shirt nicht unpassend ist).

Obiges das ich hier beschrieben habe gibt es aber auch teuer.
Z.B. Schuhe für mehrere 100 Euro die man nicht wiederbesohlen lassen kann. Viele Turn-/Sportschuhe fallen darunter; manchmal kann man sie immerhin einschicken, aber der Schuster vor Ort kann das nicht. Wenn für die Sportart nötig würde ich mir sowas natürlich auch kaufen, nur wie oft getragen für den Alltag (spazieren gehen, Büro, einkaufen...), da sage ich "nein danke" und kaufe mir lieber einen wiederbesohlbaren Schuh der in der gleichen Preisliga ist wie die ganzen Adidas, Nike & Co.
Stretchhosen von Markenherstellern, die aber sicherlich nicht 5 - 10 Jahre unausgeleiert durchhalten.
Und ob ich auf dem Gesäßstaschenknopf sitze hängt dann schlichtweg von Körpermaßen ab, z.B. wie gut die für meist 1,70 m große Frauen gemachte Hose an meinen 1,58 m sitzt. (Kürzen (lassen) kann ich sie, die Hosentasche aber nicht so einfach versetzen.) Oder ob die Ärmel lang genug sind (das Problem hat mein Mann; schlaksiger Typ, Pulloverärmel enden sehr oft deutlich oberhalb des Handgelenks, eine Ärmellänge steht selten in den Maßen). Wer da Standardmaße hat, z.B. größer als ich oder weniger schlaksig als mein Mann, hat es da evl. auch leichter dass etwas das gut aussieht und die Größe passend zum Hüft-/Bauchumfang hat auch passt.

Berryl schrieb:Gib mal in einem Ladengeschäft was zurück.
Aus der Hölle.
'Ja Rechnung brauchen wir schon'
'Ähm ausgepackt können wir das aber nicht mehr reklamieren'.
'Ja das ist jetzt aber beschädigt, das nehmen wir nicht zurück'(WTF deswegen gebe ich es zurück)

Naja, auch bei Internet-Bestellungen, wirst du nachweisen müssen, dass du dort gekauft hast, wo du etwas zurück geben willst.
Ansonsten hatte ich mit Reklamation/Umtausch/Rückgabe noch nie Probleme im Laden.
Deine Erfahrungen sind mir persönlich völlig unbekannt.

Berryl schrieb:Solange es halbwegs passt und nach was aussieht und vorallem auch aushält geh ich mit fast allem recht fein.

Klamotten würde ich nie online kaufen, da ich auch zu der Fraktion gehöre, die Sachen anprobieren möchte, um zu sehen, wie sie sitzen.
(Deshalb musste ich Kleidung auch noch nie umtauschen)

Groucho schrieb:(Deshalb musste ich Kleidung auch noch nie umtauschen)

Ich normalerweise auch nicht, es sei denn, ein Problem oder Schaden stellt sich erst später heraus. Aber das ist mir bisher selten passiert.

Bis heute ist es so, dass ich selbst einfache Kleidung in der Regel nur nach vorherigem Anprobieren kaufe. Selbst eine Jeans (da weiß ich die Größen eigentlich) möchte ich anprobieren, weil sie nicht immer gleich ausfallen. Einmal kurz reinschlüpfen, im Spiegel den Sitz checken, mich kurz abtasten, ob es sich gut anfühlt - und dann kaufen. Das geht in der Regel ziemlich schnell und ich muss weder auf den Paketdienst warten noch ggf. etwas wieder zurückschicken.

martenot schrieb:Das empfinde ich persönlich als furchtbar umständlich.

Ich empfinde es genau andersrum. Durch die Innenstadt zu laufen (möglicherweise noch bei schlechtem Wetter) und dort in mehrere verschiedene Ladengeschäfte gehen zu müssen um einen Pullover zu kaufen empfinde ich es als sehr Zeitaufwendig.

martenot schrieb:Warum soll ich mir das Zeug schicken lassen und ggf. wieder zurückschicken, um auf eine erneute Zusendung zu warten?

Hast du es denn so eilig? Wenn ich mir neue Kleidung bestelle dann benötige ich sie i.d.R. nicht so dringend, dass ich nicht 2-3 Tage darauf warten könnte. Deshalb ist es mir relativ egal ob ein neuer Pullover heute, morgen, oder erst in 3 Tagen bei mir ankommt.

martenot schrieb:Im Geschäft geht das doch viel einfacher: ein paar Sachen mit in die Kabine nehmen, anprobieren, das beste Stück zur Kasse bringen, bezahlen, fertig. Dauert oft nicht länger als 20 Minuten.

Das würde bei mir deutlich länger dauern, weil sich wie bereits erwähnt kein Kleidungsgeschäft in meiner unmittelbaren Nähe befindet. Ich musste also erst mal in den Nachbarort, oder in die Innenstadt fahren. Je nachdem ob ich mit dem Rad oder mit dem Auto fahre dauert es unterschiedlich lange. Aber ich würde mind. 30 Minuten Hin und Rückweg mit dem Rad benötigen und mind. 15 Minuten mit dem Auto. Wenn ich mit dem Auto fahren würde kommen zusätzlich auch noch Kosten für Sprit und Parkgebühren dazu.

Du setzt auch Voraus, dass du nur ein einziges Ladengeschäft aufsuchen musst und dort findest was du suchst. Das läuft aber auch nicht immer so. Manchmal schaut man sich viele unterschiedliche Klamotten in einem Ladengeschäft an und findet aber nichts was einem gefällt, oder es ist in der Größe die man benötigt ausverkauft. Dann muss man den nächsten Laden aufsuchen. Möglicherweise ist der nicht direkt nebenan und es kostet wieder Zeit dort hin zu gehen.

Stattdessen kann ich zu Hause im Sessel setzen und mir in aller Ruhe das Angebot verschiedener Online Shops ansehen. Ich kann direkt nach meiner Größe, oder nach Farben filtern. Und ich kann auch direkt sehen, ob das was ich bestellen möchte auf Lager ist. Wenn mir die bestellte Ware nicht gefällt, verpacke ich sie wieder in der gleichen Verpackung in der ich sie erhalten habe und bringe sie zu einem der Paket Shops in meiner Nähe. Eine Rücksendung kostet mich vielleicht 5 Minuten Zeit. Was ist daran umständlich?

Dwarf schrieb:Aber ich würde mind. 30 Minuten Hin und Rückweg mit dem Rad benötigen und mind. 15 Minuten mit dem Auto. Wenn ich mit dem Auto fahren würde kommen zusätzlich auch noch Kosten für Sprit und Parkgebühren dazu.

Ist hier ähnlich (30 Minuten via Bus). Allerdings, sofern ich nicht etwas ganz dringend benötige (selten), kombiniere ich solche Erledigungen. Ich würde nicht z.B. alleinig zum Kauf einer Jacke in die Stadt fahren. Eher: Die Jacke wird gekauft wenn eine gewisse Anzahl von "Stadt-Erledigungen" beisammen ist, z.B. Jacke gehört demnächst gekauft, Buch als Geburtstagsgeschenk gehört bis Ende des Monats gekauft, jetzt kommt noch ein harmloser Arzttermin wie eine Impfung dazu - dann erledige ich die drei "Stadt-Sachen" mit einer Fahrt.

Dwarf schrieb:Stattdessen kann ich zu Hause im Sessel setzen und mir in aller Ruhe das Angebot verschiedener Online Shops ansehen.

Heutzutage ist auch eine Kombination möglich, nutze ich öfter: Online das Sortiment eines Ladengeschäfts durchsehen. Das sagt mir was ungefähr vorhanden ist und ich treffe eine Vorauswahl. Dadurch gehe ich dann nur noch in weniger Läden, und könnte mir im Zweifelsfall auch überlegen dass ich doch bestelle wenn in den Läden partout nichts dabei ist.

(Meinem Empfinden nach hat das - Ladengeschäft hat Onlineshop oder zumindest das Sortiment gelistet - mit der Pandemie zugenommen, auch bei Geschäften die keine Bekleidungsgeschäfte sind.)

Dwarf schrieb:Stattdessen kann ich zu Hause im Sessel setzen

Das ist eigentlich etwas, was ich nicht mag und nie mochte. Mir bringt das "bequem im Sessel sitzen" weder Entspannung noch sonstige Vorteile. Ich persönlich schätze es generell, möglichst vieles aktiv zu erledigen - durch Rausgehen, Herumlaufen, Hingehen oder Hinfahren. Denn es belebt mich, bringt mich in Schwung, ist eine Gelegenheit für Bewegung. Auch von ärztlicher Seite habe ich diese Anregung erhalten, im Alltag möglichst viele Gelegenheiten zu ergreifen, mich zu bewegen. Das tut mir körperlich und auch psychisch gut.

Viele können das nicht nachvollziehen, warum ich da eher umtriebig bin, statt bequem auf dem Sofa zu sitzen, aber ich bin auch keiner, der freiwillig die Abende oder Wochenenden auf dem Sofa verbringen würde. Das mag ich nicht und entspannt mich auch nicht.

martenot schrieb:Auch von ärztlicher Seite habe ich diese Anregung erhalten, im Alltag möglichst viele Gelegenheiten zu ergreifen, mich zu bewegen. Das tut mir körperlich und auch psychisch gut.

Ist bei mir ebenso. Da ich zudem die meisten typischen Sportarten nicht machen kann (ich kann z.B. nicht joggen, fahrradfahren, Krafttraining, Mannschaftssportarten...), ist es für mich wichtig, Bewegung in den Tag einzubauen.
Aus dem Grund gehe ich im Alltag auch mal weitere Strecken.
Ich achte auch darauf möglichst viel noch selber zu machen, z.B.: Wenn ich etwas nicht in einer Tasche tragen kann, dann schicke ich nicht meinen Mann (z.B. 10 Bücher zur Bücherei zurückbringen), sondern schaue ob ich das nicht stattdessen per Trolley transportiert bekomme (geht). Was habe ich davon? Aktiver sein, Alltag selbst bestreiten und nicht darauf angewiesen sein dass mein Mann mir alles mögliche erledigt.
Es ging mir vor Jahren körperlich so schlecht, dass ich nur a) Dinge bestellen, b) Dinge mitbringen lassen konnte. Nicht schön.



(Dennoch gehe ich persönlich dafür nicht gerne shoppen, sondern z.B. lieber spazieren, wandern, birdwatching...
Der Einkauf vor Ort findet zwar statt, ist aber nur ein Mini-Anteil und ich versuche den möglichst selten zu machen, z.B. Lebensmittel-/Haushaltsprodukte-Einkauf nur alle zwei Wochen, kein Shopping-Bummel, und wenn Keidungskauf nötig bin ich da duchaus vom Typ "das T-Shirt nehme ich 5 mal, dann brauch' ich ewig keine nachkaufen".)

Sehe ich auch so, aktiv sein und online Shopping schließt sich nicht aus. Im Zweifelsfall bestelle ich mir Sachen sogar in eine etwas weiter entfernte Packstation, die aber fussläufig durch schöne Landschaft erreichbar ist. Allemal besser, als sich durch den Verkehr in die dreckige Stadt zu quälen.

@Stan_Marsh

Mich persönlich stört beim Einkaufen (wennauch ich es dennoch mache) v.a. Lärm, volle Geschäfte, Gerüchte (z.B. Parfumgeruch von Menschen). Ich versuche daher, Einkäufe auf Randzeiten zu legen (ein Teil meiner Arbeitszeiten ist flexibel, das macht es leichter) sowie sie zu bündeln. Würde z.B. niemals auf die Idee kommen, jeden oder jeden zweiten Tag fürs Abendessen einzukaufen. Ich kaufe lieber alle zwei Wochen ein (Lebensmittel werden dann je nach Haltbarkeit verwendet, z.B. Pilze am gleichen Tag, Kürbis und Kraut zum Ende der zweiten Woche hin; Brot backe ich selber, erspart den Gang zum Bäcker). Oder bei Kleidung: Wenn nötig kaufe ich Kleidung wozu ich auch Schuhe zähle, nicht "Bummel", "noch ein schönes Teil", "ach in die Boutique könnt' ich mal gucken".
Ich wäre (introvertiert, lärmempfindlich...) auch als Jugendliche nie auf die Idee gekommen, mich z.B. mit einer Freundin zum Shoppingbummel zu treffen.
"Stubenhocker" bin ich arg wenig (habe z.B. auch kein Streaming, spiele keine Computerspiele) - und, tatsächlich, besitze nicht mal eine Couch :D

Ich gehe gerne 1-2 mal pro Jahr auf Shoppingtour, meist im benachbartem Ausland, früher gerne auch in Outlets (sind aber schlechter geworden). Das ist aber ganz ohne zeit- und kaufdruck und nur an tagen, an denen das wetter passt (trocken, eher kühl) und nichts los ist. Montags im Herbst z.B.

Da kaufe ich mir dann bißchen Kleidung, trinke eine Kaffee, gehe was essen und genieße den Tag. Aber das ist eher Urlaub als Einkauf.

Im Alltag hab ich auf so was keine Lust, erst recht nicht am Samstag, wenn alle unterwegs sind.

Hinzu kommt, dass die Innenstädte in NRW immer schlimmer werden, was vor allem durch die Demografie und Kaufkraft bedingt ist, weniger durch Online Shopping. Der Verfall ging schon los, da haben die Leute das Internet zum ersten Mal wahrgenommen. Lange bevor das Internetgeschäft so richtig los ging.

Da ist vieles in den 60ern und 70ern stehengeblieben und die Leute, die sich für solche Sortimente interessieren, die sind tot oder zumindest keine aktiven Shopper mehr.

@Stan_Marsh

Aufgrund flexibler Arbeitszeiten kann ich dafür z.B. einen Vormittag während der Woche nutzen. Keinesfalls

Stan_Marsh schrieb:am Samstag, wenn alle unterwegs sind.

Ganz schlimm, "geht gar nicht" (konkret: notfalls ginge es, aber das muss ich mir echt nicht antun).


Outlets nutze ich nicht, da mir die typischen Marken nicht zusagen. Ich habe z.B. nichts von typischen Sportartikelherstellern, Modemarken und so weiter. ("Billigkram" auch nicht, aber obiges auch nicht. Ich kaufe z.B. häufiger Kleidung aus dem Berufsbekeidungssortiment, auch für privat, sowie aufgrund von kleiner Körpergröße häufiger Kleidung aus dem Kindersortiment die aber natürlich nicht "kindlich" aussehen soll. Oberteile und Jacken sind bei mir z.B. meist welche die eigentlich als für Jungen verkauft werden, Hosen meiste eine kleine Männergröße oder große Kindergröße und dann gekürzt.)
Öfter kaufe ich gebrauchte Kleidung. Findet man online höchstens von privat, da es für Second-hand-Geschäfte (verständlicherweise) normalerweise zu mühsam ist jedes Kleidungstück, das es oft nur einmal gibt, zu fotografieren, auszumessen... In größeren Second-hand-Geschäften finde ich häufiger etwas; kleinere sind eher nichts für mich da meist Boutique-mäßig mit v.a. schicker Damenkleidung.