cejar schrieb:Das mache ich tatsächlich auch jeden Tag. Woher soll ich heute wissen, was ich morgen essen will?
Mein Ansatz ist da: Zutaten die immer wieder in vielfältige Gerichte passen, sowie ein Vorrat an haltbaren Zutaten (Hülsenfrüchte, Reis/Getreide, Trockenpilze).
Ob jetzt aus (exemplarisch) den Zucchini und Tomaten eine Suppe, eine Lasagne (mit anderen Zutaten), ein Risotto (mit anderen Zutaten) wird, ob die Kartoffeln und Zwiebeln in ein Chili wandern oder in eine Suppe oder einen Auflauf, ob die Aubergine mit Kichererbsen in die Tajine kommt oder ganz schnell ein Couscous draus wird... kann ich mir dann immer noch überlegen.
Ferner: Ich arbeite oft lange. Wenn ich jeden abend noch in ein Geschäft sollte (wahrscheinlich voll - vom Bus aus kann ich das jedenfalls sehen) würde ich pro Woche viel mehr Zeit mit Einkaufen verbringen. Die letzten Tage hätte ich das definitiv nicht geschafft. Manch einer hätte sich dann evl. Lieferessen bestellt oder ein Fertiggericht gemacht, ich persönlich möchte das nicht. Ich habe mir aus dem vorhandenen, am Wochenende eingekauften Gemüse und haltbaren Zutaten (Reis, Nudeln etc.) ein schnelles Essen zubereitet und damit etwas Leckeres genossen, bevor es (dann im Homeoffice) mit der Arbeit weiterging.
sacredheart schrieb:Natürlich läuft s bei langen INtervallen zwischen 2 Einkäufen oft auf abgepackte Fertigware hinaus, weil man den frischen Fisch aus dem Fisschgeschäft, den man montags kauft, besser sonntags nicht mehr zubereiten sollte.
Das ist klar. Ist bei mir nicht anders; ich esse zwar keinen Fisch, aber nehmen wir z.B. mal Pilze. Klar lasse ich die keine zwei Wochen im Kühlschrank... Der z.B. Krautkopf oder der Kürbis halten sich so lange. Deshalb koche ich am Tag des Einkaufs oder in den Tagen direkt danach zuerst Gerichte mit den am wenigsten haltbaren Zutaten, und dann die immer länger haltbareren (Kürbis, Kraut, Kartoffeln, Zwiebeln, Wurzelgemüse, oder Gerichte aus Trockenware wie Hülsenfrüchte). Damit kommen wir (mein Mann und ich) mit einem Lebensmitte-/Haushaltsprodukte-Einkauf alle zwei Wochen aus.
Auch mehr selbermachen ist uns da nützlich die Zeit zwischen Einkäufen zu strecken: z.B. Brot selber backen, die Zutaten (Mehl, Hefe, Salz, Gewürze - und das Wasser kommt aus der Leitung) halten sich ewig, macht x-mal pro Woche frisches ofenwarmes Gebäck morgens.
Spürnase62 schrieb:Naja, wenn man wie ich knapp 20 km (ein Weg, also insgesamt 40 km) zum nächsten Supermarkt fahren muss, dann plant man was man kocht..
Ich fahre meist nur alle 2 Wochen einkaufen, habe einen gewissen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln immer zuhause (Nudeln, passierte Tomaten, Reis usw. usf.)... habe eine große Gefriertruhe mit Fleisch, Gemüse etc. ... so dass ich eigentlich auch jeden Tag was koche, was uns schmeckt...
Natürlich wird z.B. Salat nach dem Einkaufen als erstes gegessen, aber darauf haben wir immer Lust, also da kommt nix auf in Richtung "oh, da hab ich keinen Bock drauf" .... und alles andere ist kein Problem, weil immer genug Vorrat da ist....
Bei uns sehr ähnlich (bis auf die Gefriertruhe: Nicht vorhanden, nur ein doppeltes Gefrierfach überm Kühlschrank, reicht aber da wir z.B. kein Fleisch/Fisch essen).
Bin sehr ländlich aufgewachsen, da kamen die 20 km einfach hin.
Seit etlichen Jahren wohnen wir typischerweise in Vororten von Uni-Städten (Studium, dann berufliche Gründe); ich könnte theoretisch jeden Tag auf dem Rückweg von der Arbeit einkaufen. Finde ich persönlich aber unpraktisch: Wie viel Zeit da draufgeht... Öfter habe ich dann noch Überstunden, da möchte ich definitiv nach Feierabend flott nach Hause und etwas kochen, denn danach wartet oft noch eine Runde Homeoffice.
Wenn ich dann frei habe, möchte ich die Freizeit auch richtig ausnutzen. Darum der Einkauf nur alle zwei Wochen, und genauso wie von dir verwenden. (Einkauf findet in mehreren Geschäften statt, auch auf dem Markt; bin nicht vom Typ a la "REWE hat alles", würde da etliches schonmal gar nicht finden oder nicht in der Ausprägung die ich möchte.)
Vorräte sind auch vorhanden, aus ganz simplen Gründen: Mal Überstunden, mal ÖPNV-Streik, mal passt Einkaufen aus gesundheitlichen Gründen nicht so gut (vom Schnupfen bis zur Bandscheibenvorwölbung....), und ich bin da auch gerne flexibel, sprich, wenn Besuch kommt jetzt nicht panisch gucken wo ich jetzt einen Kuchen her bekomme, sondern ihn einfach backen können mit den Zutaten die ansonsten etwas anderes geworden wären (Eier, Olivenöl, Mehl, Zucker, Nüsse).
Das mag für einige evl. spießig (?) gelten, aber wir haben das auch z.B. als Studenten so gehalten und es hat die oft knappe Zeit (haben uns beide durch Nebenjobs finanziert) doch etwas entstresst und es kam nie zu solchen Situationen wie z.B. dann doch Pizza bestellen oder "Minimalmahlzeiten" wie Nudeln ohne was zu essen weil keine Zeit für Einkauf gehabt.
martenot schrieb:Wenn ich was online bestellen würde, dann lieber bei individuellen (Fach-)Händlern, die sich auf bestimmte Produkte spezialisiert haben.
Wenn ich das mache, dann ebenso. Relativ oft Händler für alle möglichen Ersatzteile (für Computer oder für Alltagsgegenstände), und ab und zu auch für spezielle Lebensmittel (an einem früheren Wohnort habe ich beim Teeladen vom vorherigen Wohnort bestellt).
martenot schrieb:Dieses "Nicht raus wollen" ist etwas, was ich überhaupt nicht als Eigenschaft habe. Im Gegenteil, ich suche jede Gelegenheit, um raus zu können.
Raus mag ich schon gerne - aber eben nicht in Geschäfte. Wir gehen z.B. fast jeden Tag nach dem Abendessen spazieren.
Das ist für mich ganz anders als z.B. jeden Tag nach Feierabend mit der Laptoptasche und dem Beutel mit der leeren Essensdose rein ins Geschäft, mit 'ner Tüte Gemüse an der Kasse warten, die Leute riechen und hören, und dann nach Hause, nächsten Tag selbiges.
(In seltenen Fällen, z.B. in Kombination mit Umzügen und/oder temporären Wohnmöglichkeiten, musste ich das schon machen. Ich fand es nervig.)
Ich bin da gerne 20 - 30 Minuten früher zu Hause, nach Verlassen des Arbeitsplatzes keine fremden Leute mehr, und nach dem Abendessen ein Spaziergang z.B. im nahen Wald.
Oder am Wochenende: Einfach mal den Samstag nicht durch einen Einkauf unterbrochen haben haben weil diese Woche kein Einkauf anfällt - und dafür ein Tagesausflug, z.B. eine lange Wanderung, Tiere fotografieren, ins Museum, oder einige Stunden an einem Modellbauprojekt auf dem Balkon werkeln, alles gerne auch gleich früh morgens anfangen.
Ebenso, wenn ich auf Geschäftsreise bin und am Ankunftstag nachmittags/abends noch etwas Zeit habe: Raus! Aber in den Botanischen Garten, eine Wanderung zu einer Aussichtsplattform über einem Vogelschutzgebiet, einmal auch mich in einen Bus gesetzt ans Wattenmeer, ... statt in die Shoppingmeile oder eine Bar.
In der Mittagspause in der Arbeit gehe ich auch gerne raus - Sonnenlicht tanken, kein Kantinenlärm.
Aber lieber alleine raus, schauen ob da evl. ein bisschen Natur ist (ich habe mal in einem Institut mitten im Wald gearbeitet, woanders waren es 20 Minuten zu Fuß bis zur Küste, woanders ging es gleich rauf in die Wüste, machmal hat ein Bio-Institut am Campus ein schönes Biotop), anstatt wie manche Kollegen mittags in den Supermarkt und sich da ein belegtes Baguette holen.